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Bodyguerra

 

2011-04-08 DE – Osbabrück - Ballroom

Nun, dass es im NH Camp eine gewisse Disposition bezüglich der Bergener Hard Rock Truppe AUDREY HORNE gibt, ist kein Geheimnis ;) Man erinnere sich an niedergeschriebene Freudentaumel bei diversen Festivalshows und Verzückungen bei den Veröffentlichungen. Anfang 2010 wurde das dritte und selbstbetitelte Album Audrey Horne veröffentlicht, welches aber nie wirklich mit einer Tour live vorgestellt wurde, mal abgesehen von den kurzen Festival-Slots und Kurztrips in Skandinavien. Nun aber ist es endlich soweit! AUDREY HORNE lassen sich für nur 9 Dates in Deutschland und der Schweiz blicken. Und der Tourauftakt im Osnabrücker Ballroom ist unser ;)

:: Fotos ::

Apropos Ballroom… Dabei handelt es sich um das N8, nun unter neuem Namen und neuen Besitzer. Baulich hat sich nix geändert, wohl aber in der Aufteilung, Gestaltung und Raumvergabe (Hip Hop Party zur gleichen Zeit im kleinen Saal???). Nu ja, unsereiner ist viel zu zeitig da, trotz Stau, da die einzig in Erfahrung zu bringende Zeit des Abends 20 Uhr war, natürlich die Einlass-Zeit…

Egal, bei zwei Bands macht das ja nix. Aber denkste… der Beginn um 21 Uhr sieht zunächst einen lokalen Opener vor. Eine Band mit (fast) unaussprechlichen Namen :: BODYGUERRA :: „Guerra“ bedeutet übrigens „Krieg“ auf spanisch und italienisch. Nun denn… die Körperkrieger kommen aus Hamm, spielen Hard Rock und an diesem Abend 30 Minuten lang Songs vom konzeptionellen Debüt Freddy… Nothing As It Seems. Das bereits anwesende Publikum, vielleicht 150 Nasen, bleibt verhalten und hält sich ausschliesslich im Bar-Bereich auf. Stimmung kommt nicht wirklich auf, auch wenn sich die Herren auf der Bühne alle Mühe geben. Ich muss gestehen, diese 30 Minuten hätte ich lieber als zusätzliche Audrey Horne Spielzeit gesehen.
Setlist: The Retreat, Dr. Death, No Proof For Innocence, 21 Market Street, Smoke Without A Fire, Path To Eden

Weiter geht’s mit den dänischen Rockern von :: MALRUN :: Auch hier gibt es neues Material, vornehmlich vom Debüt Beauty In Chaos. Bin mir noch nicht so recht schlüssig, ob ich MALRUN nun mal so richtig toll finden soll oder nicht ;) Die Lautstärke im Ballroom war viel, viel zu extrem und hat einiges vom Sound zermatscht, insbesondere der Gesang hat gelitten. Zum Glück hat der Soundmensch noch was hinbekommen (wenn auch nicht bei der Laustärke), so dass zum Beispiel das akustische Wounded Pride wunderschön rüberkam. Überhaupt waren die Jungs ungemein sympathisch, flaxten rum, während Sänger Jakob seine Deutschkenntnisse rauskramte. Erinnerte mich musikalisch alles irgendwie an die Schweden von Korea, nur mit ein bisschen mehr Metal. Klingt auf CD besser als hier heute abend. Trotzdem toll ;)
Setlist: Ostracized, The Jovian Transit, Balkan, Testikel, Wounded Pride, Rise From Sorrow, The Pledge, Strapped While You Dance, Trim The Fat

ABER… des Weibes Begehr lag natürlich klar und deutlich bei :: AUDREY HORNE :: Und die enterten um 11 die Bühne unter dem Intro und Charon vom aktuellen Album. Auch hier alles viel zu laut und der Sound totaler Matsch. Der Gesang war gar nicht zu hören. Und es dauerte bis zu einem meiner Lieblingstracks, nämlich Bridges & Anchors, bis der Soundmensch das im Griff hatte. Diesen Song hatte ich ja zum Glück schon in voller Länge und viel besserer Soundqualität beim Soundscheck gehört ;) Sänger Toschie ging vom ersten Moment an auf Tuchfühlung mit dem Publikum. Das war immer noch recht spärlich anwesend, und liess große Lücken vor der Bühne, man könnte auch sagen, der Ballroom war leidlich überdimensioniert. Macht nix, Toschie sprang einfach auf die andere Seite und kokettierte mit den Fans soweit das Mikrokabel eben reichte ;) Auf der Bühne rockte mein liebstes Gitarristenduo Thomas Tofthagen und Arve Isdal. Die beiden sind einfach nur grandios und zum niederknien, um es mal… mit vernünftigen Worten auszudrücken *lach* Musikalisch ging es quer Beet durch alle drei Alben, aber leider nur für 60 Minuten! :( Mitternacht war einfach Schluss, ohne Zugabe, die quasi eh schon normal hintendran gespielt wurde *grrrrrrr* Also nee, das war ja mal viel zu kurz! 90 Minuten wären auch zu kurz gewesen. AUDREY HORNE als Headliner? Nicht unter 2 Stunden! So!
Ausgesprochen Fan-freundlich fand ich hingegen die Merchandise Packages bestehend aus Shirt/Girlie, dem aktuellen Album in der ltd. Edition, 3 Buttons und 1 Poster für 30 Euro! Schwupp, meins ;) Oh, übrigens… es gibt die Girlies mit dem „dirty lies and broken hearts, this is love“ Schriftzug. YESSS!
Setlist: Charon, Jaws, Last Call, Pitch Black Morning, Bridges & Anchors, Circus, Sail Away, Firehose, Last Chance For A Serenade, Dead, Threshold, Blaze Of Ashes, Confessions & Alcohol

Total geniale Show, hat trotz verbesserungswürdigen Sound gerockt wie Hölle und ungemein Spass gemacht! Damit haben sich AUDREY HORNE Platz 2 in meiner diesjährigen Liste der besten Livekonzerte geholt und Devin Townsend auf Platz 3 verwiesen. Und weil es so schön war, fahr ich auch zum letzten Gig nach Bochum, AUDREY HORNE anbeten ;)

 

story & pics © Dajana