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OPEN AIR 2003

 
2003-06-13-14 DE – Coburg - BGS Open Air Arena
 
BLIND GUARDIAN – SUBWAY TO SALLY - BRAINSTORM - IRON SAVIOR - AOK - WHITE SKULL - BLACKENED

BLIND GUARDIAN - RAGE - PRIMAL FEAR - NAPALM DEATH - SOILWORK - FREEDOM CALL - TANKARD - MÄGO DE OZ – STORMHAMMER - GALADRIEL

 

Freitag der 13.
Wie einst Odysseus machten auch wir, also meine Freunde und ich uns auf, eine Irrfahrt ins Ungewisse zu bestehen. In ein unbekanntes Land zog es uns auf der Suche nach Freude, Heiterkeit und Alkohol.
Nachdem wir nun stundenlang durch die Gegend geirrt waren und der Alkohol, dem wir im Blut hatten bevor die Fahrt begann, auch langsam verschwand, flehten wir zu unseren Göttern, sie mögen unserem Leiden nun endlich ein Ende bereiten und uns entweder sterben lassen, uns endlich ans Ziel bringen oder uns einfach an einer Tanke vorbeischicken, bei der wir Flüssigkeit einkaufen und uns zum Festivalgelände durchfragen können. Dieser letzte Wunsch wurde uns schließlich erfüllt. Auf allen vieren (natürlich Rädern meines geliebten Autos mit dem klangvollen Namen Hildegard) erreichten wir letztendlich unser Ziel. Nach ein paar Blicken musste wir feststellen, dass es eigentlich gar nicht so kompliziert war zum BGS Gelände in Coburg zu gelangen. Na ja wie auch immer. Auf jeden Fall waren wir schließlich da.
Und hier gab es auch gleich den ersten Minuspunkt. Der Zeltplatz und der Parkplatz lagen viele, viele Meilen voneinander entfernt. Ich glaube es waren gut und gerne 500 m. Was sich eigentlich nach nichts anhört, doch wenn man mit Zelt, Schlafsäcken und literweise Wein bewaffnet ist, wird jeder Schritt, der über einen Meter hinausgeht echt zur Qual!

:: Fotos ::

Als wir dann eine Parklücke unser eigen nennen durften, hörte ich leider nur noch die letzten Klänge und ein fröhliches „Tschau!“ von der Band WITHE SKULL! Meine verwunderte Frage nach dem „Warum?“ konnte ich mir dann auch sehr schnell selbst beantworten. Das Festival begann nämlich einfach eine Stunde eher als geplant. „Schön dachte ich mir die erste Band schon ma verpasst, was wird wohl noch kommen?“ Und es kam noch einiges, denn bei der Diskussion, wo wir denn nun das Zelt aufbauen sollten, ob auf dem Zeltplatz oder gleich hier neben dem Auto, (neben dem Parkplatz war ein kleiner Park von der HUK-Coburg), vernahm ich im Hintergrund das Dankeschön von AOK. „Herzlichen Glückwunsch!“ dat war ja dann schon ma die zweite Band. Immer noch laut darüber diskutierend und wild gestikulierend was denn jetzt mit dem Zelt sei, hatten wir wieder einmal Glück im Unglück. Ein netter Mensch (der auf das Gelände der HUK obacht gab, teilte uns mit, dass wir unser Zelt hier aufschlagen dürfen. Danke nochmal Pabst Paul der 17. Mir war’s ja im Grunde wurscht, denn der Ronny hatte sein Feldlager bereits in der Hildegard aufgeschlagen. Aber ich freu mich immer, wenn sich meine Freunde freuen!

Brainstorm

Doch nun endlich scheint es wirklich soweit zu sein. Wir befinden uns innerhalb der Absperrung und lustwandeln in Richtung Bühne. Easy und lässig stehen wir da und lauschen den Klängen der Band BRAINSTORM. Total geil, was die Jungs hier abliefern ist ein hartes Brett. Wundervolle Melodien, treffen auf cleanen, aber nicht wie für diese Art von Musik üblichen hohen Gesang.
Sofort stach mir auch eine abgefahrene Bühne in die Augen! Rechts und links von ihr hingen ewig lange BLIND GUARDIAN Fahnen. Der kleine Mann, der in meinem Kopf wohnt rief dabei gleich immer und immer wieder „Blind Guardian, Blind Guardian, ach wie lang muss ich noch verharren?!“ Nachdem ich ihn wieder unter Kontrolle gebracht hatte, konnte ich meinen Blick erst einmal umherstreifen lassen. Was ich sofort erspähte, waren viele Fans aus unserem japanischen Nachbarland und wie jeder weiß, ist dort BLIND GUARDIAN die wahrscheinlich beliebteste Band überhaupt.
Leider stand ich ziemlich weit hinten und nicht wie Hunderte Fans genau vor der Bühne. Die Glücklichen! Denn BRAINSTORM warfen Shirts und wenn ich es genau verstanden habe, waren auch DVD`s dabei. Das nenn ich doch mal eine gute Idee. Warum macht das nicht jede Band so? Die Band lässt es wirklich nur so krachen, der Mob tobt und alle sind zufrieden. Leider war der Spaß viel zu schnell vorüber und der Zeitplan wurde penibel eingehalten. Was man aber verstehen kann, wenn man die Vielzahl der Bands unter einen Hut bringen will.
Und plötzlich öffnete sich das Band der Wolken und ließ unsere Freundin die Sonne vorbeischauen und es wurde mir klar, was ich schon so lange vermutete. Die Sonne ist ein Metaller!
Ein großes Lob gebührt auch den Security-Leuten, an Freundlichkeit kaum zu überbieten, halfen sie den Leuten wo sie nur konnten! Nur die Pausenmusik war ein wenig, na ich möchte mal sagen, ein wenig anders. Adriano Cellentano quälte die Boxen! Musste das denn sein? Ich glaube nicht!

Grave Digger


So, die fünfte Band und für mich halt, die zweite, betrat das Rampenlicht. GRAVE DIGGER. Ah, die hatten auch gleich mal ihren eignen Gevatter Tod mitgebracht. Der Reaper stand am Keyboard und legte auch gleich los. Ich finde das eine sehr lustige Idee und es passte auch gut in das musikalische Programm der Band. Da ich die Band schon eine Weile kenne, wusste ich, dass ich mich hier auf einen Ohrenschmaus gefasst machen konnte. Der einzige Wehrmutstropfen für mich war, das nicht wie auf den Silberscheiben ein einziger Dudelsack zu hören war. Schade eigentlich aber nicht zu ändern.
Ach im übrigen „Heil Dir, Halli mein Freund. Ich wusste ja gar nicht, dass Du bei GRAVE DIGGER singst!“ (Anm.d.Ver.)
Die Band hielt sich nicht mit sinnlosen Balladen auf, denn sie wusste, warum die Leute hier waren. So legten sie richtig los, das einem fast schwindlig dabei wurde und ich muss noch dazu sagen, dafür dass sie schon ein wenig zu den älteren Semestern gehören, können sie noch ganz gut ohne Rollstühle und Sauerstoffgeräte auskommen. Respekt Jungs! So wurde das bestätigt was ich schon immer ahnte, nein wusste. Metal konserviert!
Das niemand ruhig auf der Stelle stehen konnte, brauch ich ja sicher nicht zu erwähnen. Glieder zuckten, Leiber bebten, Köpfe kreisten und Haare wurden geschleudert. So auch bei mir. Ich werde zwar die nächsten paar Tage den Nacken nicht bewegen können, aber was soll’s!
Als ich nun meinen Blick nach vorne schweifen ließ, gewahrte ich ein Bild für die Götter! Denn die Fans hoben plötzlich alle ihre Hände und ballten diese zur Verehrung! Ihr wisst schon, den Zeig-und Mittelfinger gestreckt und den Rest zur Faust geballt.
Was für ein geiles Fest! „Hier bin ich Mensch hier darf ich sein!“ (Anm.d.Ver.)
So, nach eins, zwei, fünf Flaschen Wein intus fällt es mir langsam ziemlich schwer die Musik noch zu beschreiben und ich will es auch nicht mehr! Sie sprechen für sich und jede ist auf ihre Weise interessant und einzigartig.
Nach einer weiteren Umbaupause, bei der mir plötzlich QNTAL entgegenschallmeite, dröhnt mir jetzt SUBWAY TO SALLY entgegen. Als Fan der alten Scheiben bin ich nun mal gespannt. Härter, schneller, doch wo bleibt die Besonderheit? Sampels, harte Gitarren was ist mit den guten alten Folkeinflüssen? Ich fühle mich ein wenig hin und her gerissen! Vermisse die alten Einflüsse, weiß aber noch nicht genau, wie ich die neuen Sachen finden soll. Wenigstens behielten sie es bei, ihre Texte in deutsch zu gestalten. Nach vielem hin und her wird mir klar, dass ich die alten Sachen doch besser finde! Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich die Band das erste Mal sah. Es war in Neustadt Orla. Eigentlich wollte ich zu Cradle Of Filth. Die hatten aber abgesagt und vor lauter Frust sind wir dann in die Wotufa ( Neustadt Orla ). Was ich da erlebte kann man schlecht beschreiben, doch wer die Band noch aus alten Tagen kennt, der weiß was ich meine.
Doch wie sollte es auch anders sein, die Band vergisst ihre Wurzeln nicht und weiß genau was die alten Fans hören wollen und so kommen die Gassenhauer doch noch zum Ausbruch.
Also liebe Jungs von SUBWAY: es geht doch wenn man nur will! Danke! Wer SUBWAY noch nie live gesehen hat, dem kann ich sagen, er solle sich schämen und schleunigst hingehen!
Tausend Leute klatschen zu tausend Melodien!
Dann wieder Pause! Und während ich so rumstehe läuft mir doch so'n Typ von BRAINSTORM in meine Ärmchen! Toll! 1 Promo und einen Bierdeckel erhalten! Ja das ist ein Leben!
Und nun endlich BLIND GUARDIAN! Wie viele Jahre musst ich auf diesen Augenblick warten. Schier eine Unendlichkeit und nun war es endlich soweit!

Blind Guardian


Welcome To Dying! Auch ich heiße sie herzlich Willkommen und sterbe gern ma ein Stück mit. Nigthfall wenn es dunkel wird! Habt ihr Angst vor der Dunkelheit? Dann seit ihr Fressen für die Orks, Oger und Trolle! "Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und auf ewig zu binden!“ Nicht nur ich und tausend andere Menschen lieben Tolkien, auch diese Band ließ sich von seinen Büchern verzaubern und huldigt ihm mit dem Titel Lord Of The Rings!
So zieht sich das Fest dahin und langsam ist es Zeit für mich, den ersten Tag abzuschließen und noch ein wenig der Musik zu lauschen. Also bis gleich bei Tag zwei!

Samstag der 14.
„Ich Robinson, bin nun schon den zweiten Tag in diesem unbekannten Land (und diese Biene die ich meine die heißt Maja) Was einem nicht so alles für ein Mist durch die Rübe geht, wenn man in der prallen Sonne ein gut gekühltes Leikeim trinkt!
Wie sollte es auch anders sein, habe ich natürlich auch an diesem Tage die erste Band GALADRIEL verpasst. Konnte sie aber wenigstens von der Ferne hören und was ich vernahm gefiel mir sehr gut. Klang nach gutem alten Schwedentod.

Stormhammer


Eigentlich ist es viel zu warm, um überhaupt zu schreiben, jeder schwitzt hier eigentlich nur so vor sich hin! Im Taumel der Hitze werde ich jetzt STORMHAMMER wahrnehmen.
Auf dem Weg dahin wollte ich eigentlich noch ein paar Kommentare zum Festival einfangen. Fragte jemanden, drehte mich kurz um und plötzlich war der Typ weg! Na prima! Gut dann eben nicht!

Tankard


TANKARD, ja auch diese Band kenne ich aus meinen alten vergangenen Tagen und bin sogar stolzer Besitzer ihrer Platten auf Vinyl! Schöner Thrash zwischen all dem Heavy Metal. Tja, um dem Motto der Band nachzueifern hier von mir ein PROST! Ewige geile Lieder, wie Spacebeer oder Zombie Attack bringen das Volk zum kochen.
Auch Vanessa (Nessi) gefällt es mit ihren drei Jahren ganz gut hier, auch wenn sie es mir nur hinter den Schultern der Mutti sagen kann.

Freedom Call


Schließlich verwöhnen uns nun FREEDOM CALL mit ihrem Können. Für jeden Fan, der Edguy mag, der sollte sich mit dieser Band unbedingt auseinandersetzen.

Soilwork


SOILWORK - wer kennt diesen Namen nicht. Ja auch die haben hier gespielt. Was soll ich hier noch über die Band berichten, was ich nicht schon in anderen Besprechungen gemacht hätte! Ich kann nur immer wieder sagen, das die Band live ein Traum ist, der Wirklichkeit wird, auch wenn die letzte Scheibe weniger gut war, wissen die Jungs es aber live einfach perfekt umzusetzen.
Nach einem ausgiebigen Mahl konnten wir leider NAPALM DEATH gar nicht und von PRIMAL FEAR nur das letzte Lied genießen.

Rage


RAGE! Let’s dance! Hier kann man den wohl geilsten Drummer der Welt erleben. Wow, nach einem Solo von fast einer viertel Stunde konnte ich nur noch meinen offenen Mund wieder zuklappen oder ihn mit Wein füllen, was ich dann auch tat. Sonnenbrand geschädigt kommen wir jetzt auch zum Schluss, denn was nun folgt ist BLIND GUARDIAN zum zweiten mit neuem Setup.
Und das werde ich genießen! Also bis zum nächsten mal!
Tschüss und FIZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZ!
Bis zum nächsten mal.
Eines sei natürlich noch gesagt: Nadine hat wieder viele geile Bilder gemacht, die so zahlreich waren, dass dieser Bericht erst so spät hier online geht. Seht euch die Bilder an und vielleicht könnt Ihr was von dem einmaligen Flair erahnen. Danke, Nadine.

 
story © Loki • pics © Nadine Klett