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Neil Thomas

 
2016-07-02 DE – Köln - E-Werk
 

| Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr | Tickets: 42,00 EUR zzgl. Gebühren |

 

Mit Time After Time katapultierte sich CYNDI LAUPER einst in die Riege der Weltstars und erreichte mit dem dazu gehörigen Debüt Album, She’s So Unusual (1983), nicht nur in Deutschland den Gold- und Platin-Status. Tatsächlich avancierte das Album seinerzeit zum erfolgreichsten Debütalbum eines Solokünstlers, dem weitere Hits, Nummer1 Chartplatzierungen und diverse Auszeichnungen folgten. CYNDI LAUPER wurde nicht nur modisch stilprägend, sondern etablierte sich unter anderem auch als eine der ersten MTV Stars.

30 Jahre später meldet sich CYNDI LAUPER mit ihrem elften Album Detour zurück (das am 6. Mai veröffentlicht wurde), auf welchem sich die mehrfach mit Grammy-, Emmy- und Tony-Awards ausgezeichnete Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin nun ihren Country-Wurzeln zuwendet. Dieses neue Album stellt die nun mittlerweile 63-jährige, einstige Popgöre auf einer sehr kurzen europäischen Tour vor. Deutschland wird exklusiv mit nur einer einzigen Show bedacht, die dankenswerterweise in erreichbarer Nähe, nämlich im Kölner :: E-Werk :: zelebriert wurde ;)

Während das Gros der Deutschen vor der Flimmerkiste saß, um sich beim spannenden Spiel der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale gegen Italien die Haare zu raufen, durfte sich unsereiner über angenehm leere Autobahnen freuen. Der Andrang am E-Werk war dennoch groß und die Halle am Ende wirklich gut gefüllt. Hier machte sich der für den Sonntag geplante Kölner Christopher Street Day bemerkbar, der viele bunte und auch internationale Fans zum CYNDI LAUPER Konzert zog, was nicht von ungefähr kommt, fungiert CYNDI LAUPER doch als Sprachrohr der (amerikanischen) LGBT Gemeinde.

:: Fotos :: NEIL THOMAS ::

Nur einen Tag vor der Show wurde :: NEIL THOMAS :: als Support für Cyndi Lauper angekündigt. Der Britische Sänger und Songschreiber war mir bis dato völlig unbekannt (nein, ich schaue keine Soaps auf Privatsendern). Da kann man bei der Gelegenheit also auch gleich wieder neue Künstler entdecken ;) Als Fotografen wurden wir auf den Balkon verbannt, waren daher zwar relativ weit weg von der Bühne, hatten aber einen ausgezeichneten Überblick. Um 8 ging es los. NEIL THOMAS betrat mit einem Freund und musikalischen Begleiter die Bühne und spielte sich eine halbe Stunde lang akustisch durch Songs seiner Debüt-EP Home und weiteren neuen Tracks. Leider waren die Tracks wie das tolle Close To Your Heart akustisch nicht ganz so inspirierend wie die Originalversionen.

:: Fotos :: CYNDI LAUPER ::

Einen Kaffee und ein Stück Schokolade später gehen um 9 die Lichter für :: CYNDI LAUPER :: aus, die, zunächst mit einem Duran Duran Intro (definitiv noch eine meine 80s Helden, die ich live sehen und fotografuieren muss, komme was wolle) und dann unter frenetischen Applaus auf einer Treppe über der Bühne erschien und direkt mit einem neuen Song, Funnel Of Love, ordentlich losrockte.
Nein, CYNDI LAUPER ist kein bisschen leiser geworden. Mit ihrer charismatischen Stimme und der unvergleichlichen Bühnenshow bezaubert sie im Handumdrehen das anwesende Publikum. Sie tanzt, hopst und rockt, als gäbe es kein Morgen. Vielleicht ein bisschen verhaltener, als noch vor 20 Jahren, aber für ihr Alter mit unglaublicher Energie und Ausdauer. Die Countrysongs kommen unglaublich gut rüber, passen gut zu der sympathischen Lady, mehr noch sind es - natürlich - die alten Klassiker, im Rock/Pop Stil, welche das Publikum begeistern und es lautstark mitsingen lassen. Das Prince Cover When You Were Mine rührt zu Tränen. Dazwischen erzählt CYNDI LAUPER kleine Geschichten, wieso, weshalb und warum sie nun ein Country-Album (bestehend aus Coverversionen der 40iger, 50iger und 60iger Jahre) gemacht hat, zaubert dabei auch noch eine Steckenpferd hervor, sorgt für jede Menge Witze und Lacher. Unglaublich sympathisch die Frau!
Nach nur 50 Minuten ist auch schon wieder Schluss, natürlich nicht ohne eine üppige Zugabe, die wirklich vehement eingefordert und natürlich auch gewährt. Das E-Werk tanzt und singt, schwingt Hüften und Po. Was für ein großartiges Konzert! Nach dem Überhit Girls Just Want To Have Fun verlässt CYNDI LAUPER noch einmal die Bühne, um kurz darauf mit den Worten: „okay, okay, I’ll be singing“ zurückzukehren, dieses Mal alleine, um ohne jegliche Unterstützung True Colors zu intonieren. Gänsehaut, Tränen… das emotionale Ende einer fantastischen Show. Besser geht es nicht! Der Honigkuchenpferdmodus hält an… ;)

Setlist: Funnel Of Love (Wanda Jackson cover), She Bop, Heartaches By The Number (Ray Price cover), I Drove All Night (Roy Orbison cover), The End Of The World (Skeeter Davis cover), Walking After Midnight (Patsy Cline cover), I Want To Be A Cowboy's Sweetheart (Patsy Montana cover), You Don't Know, When You Were Mine (Prince cover), Money Changes Everything (The Brains cover) // Misty Blue (Eddy Arnold cover), Time After Time, The Goonies 'R' Good Enough, Girls Just Want To Have Fun (with Matt Henry) (snippets of "I Know What Boys… more) // True Colors (acoustic)

Und als wäre dem nicht schon genug, erfreuten wir uns auf dem Nachhauseweg eines ungemein spannenden Viertelfinales, kommentiert von wunderbaren WDR2 Reportern, die uns reihenweise entweder zum Lachen oder kurz vor dem Herzinfarkt brachten. Zum Elf-Meter-Schießen waren wir dann bereits in Münster und bissen vor lauter Spannung in die Wasserflasche, bis das erlösende 7:6 die deutsche Nationalelf ins Halbfinale katapultierte. Was für eine Nacht!

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography