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2009-06-28 DE – Duisburg - Landschaftspark

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Ein neues Festival von alten Hasen mit gehörigen Anlaufschwierigkeiten und Negativerlebnissen... das DEVIL SIDE FESTIVAL 2009!

Aber bevor ich loslege... vorneweg... und da war sich die gesamte schreibende und knipsende Gilde einig: Einen ganz, ganz lieben Dank an Gisela von Spider Rock Promotion und die Jungs und Mädels von der CCS Security für die außergewöhnlich liebe Betreuung. Ohne Euch wären wir echt aufgeschmissen gewesen :)

:: Livestory :: Fotos ::

So! Dann möchte ich noch als positives Feedback voranstellen, das ich das kunterbunte Billing (und Publikum) geil fand. Auf dem DEVIL SIDE FESTIVAL bekam man Bands zu sehen, zu denen ich sonst wohl nie zu einem Konzert gekommen wäre. Es waren ein paar echte Überraschungen dabei und alles zu einem wirklich fairen Preis.

Pi mal Daumen 8000 Leute haben trotz massivem Festivalwochenende (Graspop, Bang Your Head, Tuska, Peace & Love, Serengeti...etc.) ihren Weg in den LaPaDu gefunden. Ungefähr 8000 Leute, die bei einem Opener vie ANTHRAX dann auch pünktlich vor der Türe standen und Einlass begehrten. Und hier fängt eine lange Liste an Mängeln an, die das DEVIL SIDE trotz der tollen Bands zu einem Negativ-Event gemacht haben.

Versteht mich nicht falsch: Ja, es war das erste Festival dieser Art von der Matrix-Truppe. ABER... dahinter verbergen sich dennoch Leute, die seit vielen Jahren Konzerte machen und bei diversen Festivals organisatorisch mit von der Partie sind. Wie man da trotzdem – wo man ja bei zig anderen Gelegenheiten erkunden konnte, was geht und was nicht – solche Organisationsfehler hinlegen kann... ist mir schleierhaft. Das fand ich wirklich unprofessionell.

• Der Vorverkauf war bekannt: über 6000 Tickets waren da bereits weggegangen! Das Wetter für Sonntag: war hinreichend sicher vorhergesagt: heiß und schwül. Der Opener: ANTHRAX, hat die Orga ja selbst so gebucht! Ok, ANTHRAX Beginn 11 Uhr, HATESPHERE 10:30 Uhr. Wann machen die auf? Um 10 Uhr!!! Mit wenigstens 5000 Leuten vor der Tür!!! Erster Fehler!
Wer drin ist, darf NICHT wieder raus. Keine Bändchen. Keine Getränke. Nur 1 Tetrapak, keine Plastikflaschen! Der nächste Hammer!
• 10 Getränkestände auf 8000 Besucher bei 29°C und sehr schwülem Wetter = 45 bis 60 Minuten Wartezeiten, warmes Bier mit mehr Schaum als Flüssigkeit für 3,50 Euro. Die Bedienung, hoffnungslos überfordert und daher oft zickig und patzig. Nach der Hälfte des Festivals gibt es weder Bier, noch Wasser, noch Fanta, noch Cola, Becher oder Wechselgeld. Eine Feuerwehr-Wasserstelle muss von der Security bewacht werden, da sich dort endlose Schlangen bilden und erste Tumulte stattfinden.
Inzwischen gibt es ein Statement des Veranstalters zur Getränkesituation auf der Festival-Homepage.
Weiteres großes Problem: TOILETTEN! Gab’s keine. Nur ne Handvoll Dixis (ne 20iger Reihe) für 8000 Leute. Auch Backstage. Selbst dort zogen es die Leute vor sich an die Hecke zu stellen oder zu hocken, statt auf’s Dixi zu gehen. Nee... DAS GING JA MAL GAR NICHT!
• Last but not least: der Müll! 4 Mülltonnen (die ich gesehen habe) auf einem Gelände, das für 12.000 Leute ausgelegt ist. Keine Müllsäcke oder sonst was. Jeder schmeißt das, was er in der Hand hat, an Ort und Stelle auf dem Boden. Na prima! 3 Teenies liefen mit Müllgreifern und blauem Sack rum und versuchten noch nicht mal ansatzweise auch nur irgendeinen Fleck richtig sauber zuhalten. Kann ich aber auch verstehen....
• Das Gelände war generell mit den bereits Anwesenden unangenehm voll, das Pendeln zwischen den Bühnen sehr mühselig. Man konnte nie eine Band zu Ende sehen, wenn man die nächste auf der anderen Bühne sehen wollte. Vielleicht sollte man die Verkaufstände nach draußen verlegen und nur die Gastro auf dem eigentlichen Gelände lassen. Und bitte die Cocktail Bars aus dem Sichtfeld der Bühnen!

Ganz schlechte Karten hatte die Presse. Ab der vierten Band brauchten wir eine Begleitung der Security, die uns außen herum (Backstage) zwischen den Bühnen pendeln ließ. Haben die uns vergessen, mussten wir uns selber durchschlagen. Und durchschlagen darf hier wörtlich genommen werden! Ohne die Jungs durften wir Backstage nicht passieren. Ab der achten Band oder so hieß es dann: raus aus dem Fotograben und ab zur anderen Bühne (auch für die, die nur geschrieben haben). Heißt, wir haben nie mehr als 3 Songs der jeweiligen Band mitbekommen. Manchmal nicht mal das. Insbesondere die Hellstage glänzte mit einer zweiten Security-Firma und Leuten, die offensichtlich nicht bis 3 zählen können (mal ganz davon abgesehen, dass die Jungs äußerst unfreundlich waren) und uns mehrfach schon nach dem zweiten Song wieder aus dem Fotograben rausschmissen. Die Bühne waren extrem hoch. Eine Qual für’s knipsende Volk aber sicher ein Genuss für die Fans ;)
Und dann war da noch der eine oder andere Fascho, einer sogar halb nackt mit diversen Tätowierungen am ganzen Körper, insbesondere dem Namenszug einer Naziband im Nacken. Solche Leute gehören nicht auf so ein Festival!!!

Fazit: Reihenweise unzufriedene und frustrierte Besucher. Nicht wenige sind vorzeitig gegangen. Es gab schon reichlich Kritik, mehr wird folgen. Wer es bis an den Tresen der Getränkewagen geschafft hatte, kaufte sich Bier gleich im Literbecher oder 2 oder 3 und genehmigte sich eine Druckbetankung. Mit den üblichen Folgen. Wer wusste schon, wann es das nächste Mal was zu trinken gibt...

Wie es scheint, wird es ein DEVIL SIDE FESTIVAL 2010 geben. Soll es erfolgreich bleiben, muss sich aber einiges ändern.
Die Orgamängel wurden inzwischen von vielen klar deklariert. Die müssen abgestellt werden. Dazu weniger Bands, mehr Zeit dazwischen (bei 2 Bühnen) und wieder so ein tolles Line-Up, dann wird das bestimmt was :) Oh, und noch nen Korrekturleser für’s Festivalheft, dann schleichen sich nicht so viele und vor allem peinliche Fehler ein ;)

 

story & pics © Dajana