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2004-01-18 DE – Wuppertal - Pavillion
 

Endlich haben es DISBELIEF mal geschafft, sich in „unseren“ Breitengraden (NRW) sehen zu lassen, und das außerhalb eines riesigen Metalysee Tourtrecks. Da gab’s natürlich keinen Halten mehr. Ab nach Wuppertal. Zweiter und ganz wichtiger Grund war natürlich auch die Tatsache, das NOISE FOREST Support Band waren. Ebenfalls eine Band, die ich sehr gerne mag und die ich bisher noch nicht live gesehen hatte. Das perfekte Package also ...
Der Wuppertaler Pavillon entpuppte sich als eine sehr nette Location, jedoch mit ein paar Tücken. Zunächst liegt dieser Laden mitten in der City und hat praktisch keine Parkplätze zu bieten. Also hab ich mich nebenan auf einen freien Platz des Schauspielhauses/Kinos gestellt. Auf Nachfrage bei Einheimischen, ob mir hier was passieren könnte (ich meinte Tickets oder abschleppen) bekam ich zur Antwort: nö, solange es nicht regnet ... ähm ... ja ... ich stand direkt an der Wupper ;) Zweite Hürde an diesem Abend waren die „Öffnungszeiten“ des Pavillon. Mit auf der Webseite deklarierten Einlass von 19 Uhr, ließ man uns doch glatt bis 21 Uhr vor der Türe stehen, und das bei eisigen Temperaturen! Leute, das war nicht nett! Angegebener Grund war die Verspätung der Bands, die irgendwo im Stau stecken geblieben waren.

                                                         :: Fotos ::

:: ANTROPOFAGUS :: - war die lokale Supportband und musste mindestens genauso lange warten, wie das Publikum. Die Wuppertaler Deathmetaller gibt es schon seit 12 Jahren, haben sich bisher aber rar gemacht, wenn es um Veröffentlichungen oder Gigs ging. Nun startet man eine neue Offensive, ist gerade dabei, ein Demo einzuspielen und versucht, Live mehr Präsenz zu zeigen. Um sich schon mal einen Eindruck zu verschaffen, kann man ältere Songs von der Bandpage runterladen. An diesem Abend gelang es dem Trio ziemlich gut, das durchgefrorene Publikum auf bangtaugliche Temperaturen zu bringen. Cooler, teilweise recht melodischer Death Metal, der musikalisch an die Heroen der frühen 90iger anknüpfte, sich jedoch mit einer eigenen Note präsentieren konnte. Das war doch schon mal ein guter Anfang!
Setlist: Bloodline, In The Dark, Father Of Death, If There’s A God, The Chair, Horried Toys

:: NOISE FOREST :: - Seit dem 2002er Demo Zero Existence bin ich erklärter Fan der Kieler Death/Hardcorler. Nur blieben mir ihre Liveshows bisher verwehrt. Dafür wurde ich dann auch endlich entschädigt. NOISE FOREST bringen die Aggressivität ihrer Musik 1:1 auf die Bühne und rocken wie Hölle. Der abwechslungsreiche Sound wird nie langweilig: es wird gegroovt, geblastet, geshoutet und gesungen. Die Band hat nun auch endlich ihr zweites Album draußen, für das das oben erwähnte Demo der Appetizer sein sollte. Dementsprechend wurde auch nahezu das ganze Album runtergespielt. Hab ich mir auch gleich eingesackt, die Review gibt es in Kürze. Jau, das hat sich gelohnt!
Setlist: State Control, Frost, Suffer ’Till Death, Face, Shame, Oppressor, Tragedy, Inner Death, Appetite, God’s Face, Decay, Doomed To Failure, Meat Is Pain

:: DISBELIEF :: - Ich glaube, zu dieser Band muss man nicht mehr all zuviel sagen… Ihr Status als geniale Liveband ist weithin bekannt, auch die Tatsache, das DISBELIEF immer alles geben, egal wie viele Leute gerade vor der Bühne stehen. Allerdings scheint es, das sie mehr Glück haben, wenn sie mehr oder weniger alleine in kleinen Clubs spielen, als mit großen Packages durch die Lande zu ziehen. Das Set drehte sich natürlich um das neue Album Spreading The Rage, unterbrochen von dem einen oder anderen Song von Shine oder Worst Enemy. Angenehm aggressive Mischung. Die Band hat sich wie gewohnt die Seele aus dem Leib gespielt und die Leute begeistert. Letztendlich können DISBELIEF spielen, was immer sie wollen, meine Sichtweise wird diesbezüglich nie objektiv sein ;) Dieser Band liege ich bekanntermaßen zu Füßen...
Setlist: Intro, To The Sky, Ethnic Instinct, Misery, No Control, Walk, Addiction, Death Will Score, God? Master!, Spreading The Rage, It’s God Given // Believer, Me And My World, Democracy

Geiles Konzert! Alle Bands konnten überzeugen! Vergessen die 2 Stunden Wartezeit und die kalten Füße. Es waren zwar nur ca. 80 Leute anwesend, aber die haben das volle Brett bekommen (auch in Sachen Lautstärke) und dürften allesamt einen kurzweiligen Abend gehabt haben. Geschafft aber glücklich hab ich mich auf den Heimweg gemacht. Für das eigentlich geplante Interview mit NOISE FOREST war ich am Ende dann zu müde (da ich Tage zuvor flachgelegen hatte und mich geradeso für dieses Konzert hochgerappelt habe), aber das wird selbstverständlich nachgeholt.

 
story & pics © Dajana