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SENTENCED - LACUNA COIL - BLACKSHINE

 
2002-11-17 AT Wien - Planet Music
 

Man mag es kaum glauben, dass ich es in Jahren nicht schaffen konnte, SENTENCED einmal als Hauptact zu sehen - zwar konnte ich sie im Vorprogramm von IN FLAMES anno 2000 betrachten, allerdings fiel die Show damals viel zu kurz aus. Obwohl mir das neue Material der Finnen nicht mehr wirklich zusagt, da ab Crimson der Stil nur mehr kopiert wurde, erhoffte ich mir an dem Abend auch den einen oder anderen Klassiker zu hören...

Nachdem ich geradewegs aus Salzburg kommend natürlich einen Stau auf der A1 erwischen musste, verpasste ich mindestens die Hälfte der Show von BLACKSHINE - dies erwies sich zum Glück als halb so tragisch, da die Schweden wohl nicht so ganz fit waren. Zwar konnten sie mit ihrer rockigen Performance ihre doch vorhandenen Fans begeistern, der Rest des Publikums schien aber davon nicht wirklich angetan und sah dem Treiben mit eher gelangweilten Gesicht zu.

LACUNA COIL habe ich zuvor erst einmal gesehen, als sie vor knapp fünf Jahren im Vorprogramm von Moonspell gespielt haben - die damals doch eher zurückhaltende und unsichere Band hat sich im Laufe der Zeit zu einer professionellen, tüchtigen Truppe hochgearbeitet. Besonders Sängerin Cristina Scabbia, die damals noch so schüchtern ihre Lieder heruntergeträllert hat strotzte vor Elan und Selbstbewusstsein und wusste es als Stimmungskanone zu fungieren und nicht nur wie angewurzelt als eine Art Bühnenrequisit dazustehen, wie es einige ihrer Sängerinnenkolleginnen ja so gerne tun. Zwar kann ich mich mit dem Stil der Italiener ganz und gar nicht anfreunden, doch die Leute um mich schienen durchwegs zufrieden.

Nach einer halbstündigen Umbaupause betraten SENTENCED die Bühne, begleitet von Jubelschreien der weiblichen Fans in schriller Tonlage - nun, Ville Laihiala ist sicherlich ein fescher Mann, aber muss das denn sein? So stammten klarerweise die meisten Songs vom neuen Album The Cold White Light, doch wurden zu meiner Freude auch etwas ältere Nummern wie Noose, Nepenthe, Farewell und The Suicider unters Volk gebracht. Nun, mir gefällt ja das neuere Material, wie bereits oben erwähnt, nicht mehr wirklich gut, da die Songstrukturen sich permanent wiederholen, aber als schließlich eine wirklich kitschige balladeske Nummer gespielt wurde, war das einfach zu viel des guten - schade, diese "Weiterentwicklung". Aufgefallen ist mir auch noch der Keyboarder, der kaum sein Instrument betätigt hat, und dafür permanent am Bangen war. Ziemlich früh wurde das Set beendet, mit dem Klassiker Bleed und der obligatorischen Maiden Coverversion von The Trooper wurden zwar noch zwei Zugaben nachgeliefert, aber trotzdem konnte man an den Blicken einiger enttäuschter Fans erkennen, dass der Gig doch um einiges zu kurz war.

 
story © Dunja