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Annihilator - Turisas

 
2007-10-08 DE – Köln - Live Music Hall
 

Na wenn das kein gelungener Tourauftakt war, weiß ich es auch nicht! Jawoll…. Schon mal vorneweg... diese Show war einfach nur geil, hat irre Spaß gemacht ;) Aber der Reihe nach...

Die Anreise ist – wie üblich – beschwerlich. Um mir die Staus auf der A1 zu sparen, hab ich es mal „hintenrum“ probiert (A2, A57), aber außer Spesen nix gewesen... Der Weg ist länger, es gibt mindestens genauso viele Baustellen und Stauecken. Ok, richtig im Stau gestanden hab ich nicht bzw. erst in Köln selbst ;)

Vor der LMH gab’s den üblichen Trubel, die allerliebste Nasrin von Pirate Smile verteilte die heißbegehrten Fotopässe, während es in der Halle in kürzester Zeit den Umschwung von der Tiefkühltruhe zur Sauna gab. Mann... war das wieder heiß in dem Laden... der im Übrigen gut gefüllt aber noch ziemlich entfernt vom Ausverkauf war.

:: Fotos ::

:. TURISAS ~ starteten pünktlich und waren für viele das Enfant terrible des Abends ;) Nun denn... wenn eine Horde blutbesudelter, fellbehangener Wikinger auf altgestandene Metaller mittleren Alters treffen, ist so was wohl zu erwarten ;) Der Sound war regelrecht unter aller Sau, die Instrumente schlecht ausgesteuert, so dass Geige und Akkordeon kaum herauszuhören war. Oh, übrigens, das schmuddlige Etwas hinter dem Akkordeon entpuppte sich nach zweimal hinsehen doch glatt als blonde Göre ;) Die Stimmung blieb – wie zu erwarten – recht verhalten, die ersten Reihen rockten jedoch kräftig bei Schlacht-Hymnen wie Battle Metal oder To Holmgard And Beyond, und selbst beim unseligen Boney-M Cover Rasputin mächtig ab. Nach 30 Minuten war der Spuk vorbei und das anwesende Volk genehmigte sich überteuerte Pisse, Bier oder Wasser.

:. ANNIHILATOR ~ rissen das Ruder danach komplett rum und waren letztendlich das Highlight des Abends. Jeff Waters und seine Mannen waren bestens aufgelegt und sprühten nur so vor Spielfreude. Muss an Jeff’s nigelnagelneuer roter Flying V gelegen haben... Stolz wie Oskar der Junge, grinste über beide Backen ;) Aber anstatt sich damit mal richtig ins Licht zu stellen, wuselte er lieber in den dunklen Ecken der Bühne rum, ging jedem Lichtspot aus dem Wege und nahm regelrecht Reißaus vor jeder Knipse ;) Toursänger Dave Padden hingegen fühlte sich im Mittelpunkt stehend offensichtlich sau wohl und brillierte gesanglich, selbst bei den spitzen Schreien zu Alison Hell ;)
Eröffnet wurde das Set mit zwei Stücken vom nicht so tollen aktuellem Album Metal, aber danach begann die Reise durch die Vergangenheit bis hin zum Debüt Alice In Hell. Jaaaaaa! Da gab’s kein Halten mehr und die Meute tobte ;) Gott, war das geil!!! Insbesondere, als es wie aus einer Kehle donnerte: Welcome To Your Death! Gänsehaut, ich sach’s euch! Dazwischen wurde lustig rumgeflaxt, so dass Jeff bei der Ankündigung zu Never Neverland sich nicht mal an das Veröffentlichungsjahr erinnern konnte ;) Das absolute Highlight der Show wurde dann am Ende mit Alison Hell gesetzt. 1A! Punktum!
Setlist: Operation Annihilation, Clown Parade, Set The World On Fire, King Of The Kill, W.T.Y.D., Never Neverland, Stonewall, Alison Hell

:. ICED EARTH ~ ließen die Erwartungen mächtig in die Höhe schnellen. Lange hatte man sie nicht mehr auf deutschen Bühnen gesehen und der heutige Abend war ja der Tourauftakt, mit den üblichen Problemen, wenn man in der alten Welt ankommt. Auf der Bühne merkte man davon allerdings nichts, denn ICED EARTH lieferten vom ersten Song an eine fantastische Show. Sänger Ripper Owens hatte zwar zunächst ein paar technische Probleme mit dem Ear-Monitoring, danach lief aber alles wie am Schnürchen, auch in den höheren Lagen ;) Nur der Sound schwächelte wieder, bei Annihilator hatte das besser geklappt. Über die Setliste lässt sich sicher debattieren, von vielen wurde natürlich der erste (und beste) Gettysburg-Part schmerzlich vermisst. Die ersten fünf Songs kamen so wie auf Platte vom brandneuen Album Framing Armmageddon, danach gab es auch hier die übliche Retro-Tour, mit noch mehr neuen Songs dazwischen. Stormrider wurde von John Schaffer selbst gesungen, was ziemlich geil war, seine Gestik bei Waterloo weniger. Die Stimmung war enorm, aber nicht ganz so ausgelassen wie bei Annihilator. Zu viele neue Songs von einem schwachen Album mit denen sich keiner so richtig identifizieren konnte, die Klassiker dazwischen rar gesät. Bei der Zugabe schien jedoch wieder jeder versöhnt zu sein, denn als erstes gab’s DEN ICED EARTH Hit schlechthin: Melancholy, perfekt von Ripper Owens gesungen, auch wenn Die-Hard-Fans das natürlich als Sakrileg bezeichnen würden. Einen würdigen Abschluß gab es dann mit dem Titeltrack und Namensgeber des Debüt Albums: Iced Earth ;)
Setlist: Overture, Something Wicked Pt.1, Invasion, The Motivation Of Man, Setian Massacre, Burning Times, Declaration Day, Violate, Vengeance Is Mine, A Charge To Keep, Stormrider (gesungen von Schaffer), Dracula, Waterloo, The Hunter, Ten Thousand Strong, Hold At All Costs (Gettysburg Pt.2) , High Water Mark (Gettysburg Pt.3) // Melancholy, My Own Savior, Iced Earth

Yeah, na da gab’s ja mal gar nix zu meckern, so pro forma… Ok, der Sound war stellenweise grenzwertig. Dafür waren die Merchandise-Preise kein bisschen überzogen. Für mich persönlich ist halt nur immer wieder schade, dass es a) sowenig Girlies gibt und b) mit schlichtem Design. Shirts mit knallbunten Cover-Design ist nu mal überhaupt nicht mein Ding. Schöner Abend :)

 

story & pics © Dajana