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AGENT FRESCO

 
2016-09-30 DE – Cologne - Live Music Hall
 

| Einlass: 18:00 Uhr | Beginn: 19:00 Uhr | Tickets: 22,00 EUR zzgl. Gebühren |

 

Es ist schon eine Weile her, dass ich KATATONIA live gesehen habe. Beim Party San Open Air 2014 war‘s… Die letzte reguläre Tour war für mich die 20 Jahre Jubiläumstour 2011. Will heißen, es ist wirklich wieder an der Zeit, die Schweden in voller Länge zu genießen. Gut, dass KATATONIA im Mai mit The Fall Of Hearts ein fantastisches neues Album veröffentlicht haben und damit nun im Herbst auf Tour kommen.

Die Vorfreude war groß, die Erwartungshaltung ob des neuen Meisterwerkes hoch. Leider entwickelte sich der Konzertabend ganz anders und war am Ende weit davon entfernt auch nur ansatzweise großartig zu sein. Zunächst hieß es allerdings es überhaupt nach Köln zu schaffen. An einem Freitag, zumal vor dem verlängerten Einheitswochenende entpuppten sich die Autobahnen als Ebola, Pest und Cholera. Mal ganz zu schweigen von den neu installierten Waagen auf der Leverkusener Brücke… etc. Wohlwissend ging es wirklich sehr, sehr früh auf die Piste. Nützte leider gar nichts… Wir konnten uns zwar um die schlimmsten Staus herummogeln, schafften es aber trotzdem nicht, pünktlich an der :: Live Music Hall :: anzukommen.

Als wir Viertel nach 7 die Halle betraten, waren :: AGENT FRESCO :: bereits mitten im Set. Die auch bei der LMH angekündigte Vorband VOLA scheint gar nicht erst nicht gespielt zu haben. Die isländischen Prog Rocker schienen selbst auch mehr als überrascht so zeitig auf der Bühne zu stehen und erwähnten dies mehrmals verbunden mit einer Entschuldigung, weil ja doch so mancher die Band verpasste. Es war unerträglich heiß in der Halle, bei absolut schlechter Luft - ein immerwährendes Ärgernis in der Live Music Hall.
AGENT FRESCO rockten wirklich ordentlich über die Bühne, verausgabten sich regelrecht. Sänger Arnór Dan Arnarson brillierte auch bei den hohen Tönen und zeigte sich darüber hinaus extrem kommunikationsfreudig. Allerdings quasselte er ohne Punkt und Komma, da dürfte so mancher nicht ganz mitgekommen sein ;) Meist bedankte er sich überschwenglich beim Publikum, bei Katatonia und überhaupt bei jedem, der diese Tour möglich gemacht hatte. Ich hatte mich vorher noch nicht wirklich mit AGENT FRESCO beschäftigt, außer dass ich vielleicht mal ein Video hier und da gesehen hatte. Ich mochte sehr, was ich hier zu sehen und zu hören bekam. Ist sicherlich anspruchsvolle Musik und nicht immer einfach zugänglich, hat aber durchaus Charme, viel Power und auch ordentlich Groove. Ich fühlte mich zeitweilig an Coldplay erinnert, Coldplay auf Prog quasi. Tolle (Rest)Show. Und jetzt erstmal frische Luft…

:: Fotos :: :: KATATONIA ::

:: KATATONIA :: standen danach ebenfalls extreme zeitig auf der Bühne, sogar noch 10 Minuten vor der angekündigten Zeit – also um 20:20 Uhr. Da wollte wohl jemand die Halle schnell wieder leer haben…
Die Umgebungsvariablen hatten sich derweil sogar noch verschlechtert, so dass sich selbst KATATONIA von der Bühne aus beschwerten. Wenn ich mir den Querschnitt der hinter den Spanntüchern versteckten Klimatrasse anschaue, wundert mich das nicht. Da wundert es mich eher, dass die Halle mit solch minimaler Belüftung überhaupt für solche Events zugelassen wurde.
Wie dem auch sei, KATATONIA starteten fulminant mit dem neuen Album The Fall Of Hearts und gingen dann quer durch Historie, wobei sie ein besonderes Augenmerk auf das 2006 erschiene Album The Great Cold Distance legten, vom dem sie die Hälfte der Songs spielten. Quasi als Geburtstagsständchen ;)
Leider litten KATATONIA unter einem denkbar schlechten Sound. Der Gesang war teils kaum zu hören, das Schlagzeug war schlecht abgemischt und der Bass war maßlos übersteuert, wummerte alles Verbliebene an Gitarren und Melodien nieder. Gut, es kribbelte angenehm in der Magengrube, das war aber auch das einzig Positive… Dafür waren wir dann auch wieder früh zu Hause, was bei einer Weckzeit um 4:30 Uhr auch nicht das Schlechteste ist.
Es hätte ein wunderbares Konzert werden können, in einer anderen Halle. Schade, schade.
Setlist: Last Song Before The Fade, Deliberation, Serein, Dead Letters, (Liberation), Day And Then The Shade, Serac, Teargas, Criminals, The Longest Year, Evidence, The Racing Heart, Soil's Song, Old Heart Falls, For My Demons, Leaders, In The White, Forsaker // My Twin, Lethean, July

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography