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METAL FORCES DISTRIBUTION FESTIVAL II

Jack Slater - Tremors - A Colour Cold Black - The Prior's Diary

 
2001-10-26 DE Lörrach - SAK Burghof

Nachdem ich ja über das erste METAL FORCES DISTRIBUTION FESTIVAL vor 4 Wochen nur Gutes zu berichten wußte, war es für mich mehr als klar, den Weg nach Lörrach auch ein zweites mal zu wagen. Zwar war der Ablauf nicht ganz so ungestört wie beim ersten mal, doch dazu später.

Mal wieder mit einer Verspätung, aber diesmal trotzdem rechtzeitig zur ersten Band kam ich im Burghof in Lörrach an, wo sich mit ca 1 ½ Stunden Verspätung THE PRIOR's DIARY daran machten, den guten Eindruck des ersten Festivals fortzusetzen. Live kann die Truppe aus Lahr ihre Mischung aus Gothic, Doom und Black Metal um einiges rauher in Szene setzen, als dies auf ihrer CD Harlekin der Fall ist. Daß war für das gute Material aber kein Problem und THE PRIOR's DIARY konnten ihrer Musik so sogar noch eine interessante Note hinzufügen. Das Set bestand dann selbstverständlich auch hauptsächlich aus Songs von Harlekin, aber auch ganz altes und ganz neues Zeug wurde dem schon in beachtlicher Anzahl vertretenem Publikum um die Ohren gepfeffert. Man fühlte sich in eine Art Grauzone zwischen Melancholie und Aggression versetzt, welche der Sänger im Chris-Dreadlock-Barnes Stil auch optisch gut auszufüllen wußte.

Die zweite Band des Abends hatte mit 9 Stunden inklusive Autopanne den weitesten Weg an diesem Abend hinter sich, um sich und ihre Musik zu präsentieren. A COLOUR COLD BLACK wurden auf den Plakaten als Crossover / Thrash angekündigt, wobei aber wohl der Crossover Aspekt eher im Vordergund stand. Sehr kopflastige und technische Mucke zelebrierte die Band aus Hannover, welche vom Publikum leider nicht besonders angenommen und somit die Lücke zwischen Bühne und Zuschauern immer größer wurde. Die Stücke pendelten dabei von progressiven, harten Klängen bis hin zu crossoverhaften Rockparts, welche zwar immer sehr gut geschrieben und vorgetragen wurden, doch der Bezug zum Publikum diesmal leider nicht aufgebaut werden konnte. Mit dem Fazit, daß gute Songs leider noch keine guten Publikumsresonanzen einbringen, verließ A COLOUR COLD BLACK die Bühne, um den "Gewinnern" des Abends Platz zu machen.

Die Singener Band TREMORS konnte nämlich an diesem Abend die mit Abstand besten Reaktionen erringen und können an diesem Abend nur mit einem Wort beschriebn werden : FETT! Der mid-tempo lastige Death Metal mit Keyboard zermahlt einfach alles unter sich und brachte die erste Reihe im Publikum komplett zu Dauerbangen. Ihre Mini-CD Forlorn Souls kam dabei genausogut zur Geltung, wie eine ganze Latte von neuen Songs, welche ihren Vorgängern in nichts nachstehen. Die beiden Gitarren entwickelten den Gig über eine riesige Power, die mit dem Elan des Sängers zusammen einen echten Hammergig ergaben. In dieser Form, zerlegen die Tremors wohl so ziemlich jede Bühne und man kann sich nur auf eine neue CD oder den nächsten Auftritt der Band freuen.

Danach gingen leider die Probleme los. Aufgrund der Verspätung, hatte sich das ganze Konzert ziemlich nach hinten verschoben und als JACK SLATER aus Bonn nun ihren Gig runterreissen wollten, war die Auflage der Polizei, sofort aufzuhören oder Strafe zu zahlen schon auf dem Tisch. Nach einiger Diskussion wurde dann doch ein Song gespielt, wobei es aber auch blieb. Denn sofort standen die Ordnungshüter vor der Tür und 300 DM Strafe waren fällig. Mit dem Geld ging auch der Gig von JACK SLATER flöten, der schließlich völlig ins Wasser fiel. Sehr, sehr schade für die Band, aber auch alle Beteiligten, da der richtig heftige Death Metal von JACK SLATER dem Konzert nocheinmal einen weitern Aspekt hinzugefügt hätte. Man hätte vielleicht, obwohl JACK SLATER und A COLOUR COLD BLACK um 20.00Uhr noch nicht da waren, wohl einfach anfangen müssen zu zocken. Die restlichen beiden Bands hätten ja im Laufe des Abends immer noch dazustoßen können und man hätte das Zeitchaos so verhindert..

Aber trotz dem bitteren Nachgeschmack, hat es der Veranstalter Daniele von Metal Forces Distribution wieder einmal geschafft, ein schlagkräftiges und abwechslungsreiches Billing auf die Beine zu stellen, welches sich vor großen Namen nicht zu scheuen braucht. Denn Qualität entsteht auf der Bühne und ist nichts, was von Plattenfirmen für ihre großen Bands gepachtet wird. In diesem Sinne : Support The Underground und wir sehen uns beim dritten METAL FORCES DISTRIBUTION FESTIVAL .

 
story © Hoschi