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Sudden Death - Midwinter - Power - Layment - Novembers Fall

 
2006-09-16 DE – Neuss - Haus der Jugend

Mitte September gab’s wie üblich im Haus der Jugend in Neuss die inzwischen zwölfte Auflage der METAL NIGHT. Bei noch einmal hochsommerlichen Temperaturen war dann auch gleich die Tatsache, dass die Getränkekühlung ausgefallen war, ein ziemlicher Schreck. Denn bei der Menge an Publikum die diesmal da war (rund 200 zahlende Gäste) geriet man in dem verhältnismäßig kleinen und niedrigen Saal doch schnell ins Schwitzen, und da stellt man sich als Abhilfe nicht körperwarmes Beck’s vor ;) Der nicht weit entfernte Kiosk dürfte jedenfalls an dem Abend ebenfalls sehr gut Umsatz gemacht haben *g*

:. NOVEMBERS FALL ~ hatten die Aufgabe des Openers und lösten diese meiner Ansicht nach bravourös. Trotz des augenscheinlich noch sehr jungen Alters machte der Vierer aus Neukirchen-Vluyn bereits einen recht erfahrenen Eindruck. Das Publikum schien den dargebotenen Melodic Death Metal auch zu mögen und tat dies mit bei den Temperaturen leicht lebensmüdem Kopfschwingen kund. Vor allem gemessen daran, dass die Leute meistens frühestens zur zweiten Band so richtig auftauen, war hier schon nach ein paar Songs ganz gut was vor der Bühne los. NOVEMBERS FALL spielten sich jedenfalls ordentlich den Arsch ab und wurden mit verdientermaßen viel Applaus nach knapp 35 Minuten Spielzeit verabschiedet.
Setlist: Angst im Wald, Question of Eternity, Brutal Truth, Novembers Fall, Ghe'thor, Coral Island

:. LAYMENT ~ waren als nächstes an der Reihe und problemlos in der Lage, die gute Stimmung und auch die Menge bei Laune zu halten. Ich muss zugeben, dass ich so gut wie nichts von dieser Kapelle kannte, aber das schien bei einer ganzen Reihe von Leuten anders zu sein. Sowohl auf, als auch vor der Bühne wurde zu so etwas wie Thrashing Power Metal ordentlich herum gesprungen und abgegangen. Aber eingedenk der Hitze musste es zwischendurch auch mal ruhiger vonstatten gehen: Zum einen gab es eine Cover-Version von Danzigs Mother, und dann nach einer weiteren Reihe härterer Songs brachten LAYMENT mit Wake Up eine eigene stilechte Ballade auf die Bretter, inklusive Mitsingen, Feuerzeuge hochhalten und allem was dazugehört. Guter Auftritt und am Ende war wohl nicht nur die Band schweißgebadet.
Setlist: Intro, Crossroads, Secret Life, Mother, Final, Death, Wake Up, Past, Bollo, Armies

:. POWER ~ sprangen ziemlich kurzfristig als Ersatz für die eigentlich vorgesehenen Death - Thrasher Witchtower aus Kalkar ein, deren Drummer sich, wenn ich es recht in Erinnerung habe, nach Aussage von Gittarist Andre eine Sehnenscheidenentzündung zugezogen hatte. Statt Death/Thrash gab es dann also alternativ wie schon zuvor eine Mischung aus Power- und Thrash Metal. Das hervorstechendste Merkmal des Kölner Quintetts ist indes nicht die Musik, sondern das recht eigenwillige Corpse Paint. So eine Mischung zwischen Kiss, Black Metal und Horrorpunk irgendwie ;) Einer der Jungs sah mit seinem Kopftuch so aus wie der jüngst verblichene Niklas Kvarforth von Shining. Musikalisch gab’s solide, flotte Kost, die das Publikum ordentlich in Schwung brachte, für meinen Geschmack aber ein bisschen zu sehr normaler Metal war. Dennoch eine gute Show und optisch das definitive Highlight des Abends *g*
Setlist: Death By Fire, Zombie Attack, People Of The Lie, Impaled, We Are, Truth About A Lie, Made In Hellfire, I Am Suicide, Thrashblitz, Die Die My Darling, Out To Kill

:. MIDWINTER ~ sind normalerweise die Organisatoren dieser Veranstaltung und präsentierten dieses Mal, nachdem es im Mai aufgrund einer Verschiebung des Releases nicht hatte sein sollen, ihr neues Album Between Wisdom And Lunacy. Ich durfte das Werk ja schon vorab einige Male hören und war gespannt, wie sich das live umsetzen lassen würde. Los ging’s wie auf der CD mit No Gods Have Built My Skies was dem offenbar hauptsächlich wegen MIDWINTER erschienen Publikum gleich mal mächtig einheizte, und von da ab bis auf drei der knappen Zeit geschuldete Ausnahmen chronologisch durch die ganze CD, was gut passte, da diese in sich schon ziemlich auf Abwechslung angelegt ist. Der Sound kam live zwar nicht ganz so ausgefeilt wie auf dem Album, aber dafür mit einer guten Portion mehr Härte rüber, was mir sehr gut gefiel. Nach sieben Song, die zwischen Black/Death und Gothic Metal variierten bzw. die Stilrichtungen vermischten, wurde als letzte Nummer Where Steel Is Born angekündigt und zum Mitmach-Stück umfunktioniert, denn zwei der Mitglieder von Layment kamen mit Schildern auf die Bühne, die sie zum Refrain hochhielten. Jedem der mitsingen würde, wurde von Sänger Mordan ein kaltes(!) Bier versprochen ;) Mich gemahnt der Song zwar ein wenig zu sehr an eine bestimmte Band mit M, deren Namen ich nicht mal tippen mag (wer sich den Songtitel anschaut, kommt aber wohl drauf *g*), aber den Leuten hat’s sehr viel Spaß gemacht und es wurde kräftig mit eingestimmt. Dann war offiziell Feierabend, aber ohne Zugabe durften MIDWINTER natürlich nicht weg, so dass es zum Abschluss den auf der CD enthaltenen Cover-Song Pet Sematary gab. Dann war aber Feierabend, und ich denke diese Release Show hat beste Werbung für das offiziell am 06.10. erscheinende Album gemacht!
Setlist: No Gods Have Built My Skies, Of Troll And Thurs, Monument Of Pain, Bleeding Black Fire, Thorns Of Ice, Dragonrock, Where Steel Is Born // Pet Sematary

:. SUDDEN DEATH ~ (nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen 80er-Jahre Metallern) machten dann vor für die Uhrzeit und den Hitzetod, den die meisten inzwischen gestorben sein mussten, noch vor einer ganzen Menge Unverwüstlicher den Abschluss. Die Osnabrücker, die sich zwischendurch schon einmal aufgelöst hatten und seit 2005 wieder sporadisch die Bühnen unsicher machen, lieferten ein schönes klassisches Death Metal Brett ab. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube es waren vorwiegend neue Songs, denn zumindest auf den drei Veröffentlichungen, die ich von SUDDEN DEATH kenne, sind nur ganz wenige der gespielten Nummern, wie z.B. Terror vom Demo Infernal oder The Sun vom Album Unnatural Human Art zu finden. War aber auch egal ob man’s kannte oder nicht, hat auf alle Fälle gerockt wie Sau. Natürlich kam die Band auch diesmal nicht ohne Zugabe davon, mit Ballistic gab es dann zum würdigen Abschluss noch mal einen ordentlichen Knaller, bevor die METAL NIGHT XII vorüber war.
Setlist: Terror, Words, Observer, The Sun, Bloodhound, Until The Hell Froze, Black Pieces, Spirale Fortress, To Bleed, Insert Coin, Germ Under God // Ballistic

FAZIT: Wieder eine sehr gelungene METAL NIGHT, nicht ganz so bunt gemischt wie das letzte Mal, aber dafür noch etwas besser gefüllt… Mehr Publikum hätte man beim besten Willen kaum da hereinbekommen. In knapp zweieinhalb Monaten, am 09. Dezember, gibt es die XIII. Auflage, Info dazu in Kürze unter http://www.metalnight.midwinteronline.de/

 

story © Seb