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2007-04-14 DE – Essen - Turock

[Dajana Nach dem grandiosen aber viel zu kurzem Auftritt von SWALLOW THE SUN beim Ragnarök konnte meine Wenigkeit nicht umhin, sich die Finnen noch mal auf der regulären Tour mit MOONSORROW und DEBAUCHERY anzuschauen, da der Co-Headliner Slot natürlich eine viel längere Setliste versprach :)
Bei bombastischem Wetter ging es nach Essen, um das Turock zu beehren, dessen Biergarten aber erst mal Vorrang hatte. Das sah die Mehrheit der Fans übrigens genauso... ;) Das wiederum versprach einen recht vollen Laden :) Muss man ja schon erwähnen, da die meisten Bands heutzutage nur noch vor einer handvoll Leute zu spielen pflegen...
[Seb] Jup, erstaunlich viele Leute haben den Arsch hochbekommen um sich, man muss ja schon sagen, trotz des Wetter zum Turock zu schaffen. Mag auch an der Kombination der Bands gelegen haben, wenn man drei an sich sehr unterschiedliche Stilrichtungen anspricht, kann das entweder ein totaler Flop werden, oder aber wie in diesem Fall kommt dann tatsächlich für jede Band ein Haufen Leute, was insgesamt einerecht gut gefüllte Location ergibt.


:: Fotos ::

More Blood For The Blood Gods

[Dajana] Drinnen war es aber auch nicht grad leer, wo :: DEBAUCHERY :: gerade ihr Equipment sortierten und dann pünktlich um acht mal gleich brutal mit Horrors Of War loslegten. Viele Fans waren zunftgemäß in blutiges Outfit gewandet und feierten die Stuttgarter regelrecht ab. Ich glaub, das ist verdammt lange her, das ich bei einem Opener soviel Action, Enthusiasmus und Party gesehen habe, wie hier im Turock. Es ging mal richtig mächtig zur Sache und DEBAUCHERY heizten die Stimmung mit lustigen Dankesworten und Sprüchen („an alle, die uns hassen, wir sind immer noch da“ *g* und ähnliches) noch mehr an. Dass die Jungs völlig blutbesudelt dem gerade erschienenen vierten und (natürlich) blutroten Album Back In Blood den Vorrang gaben versteht sich von selbst, aber auch alle drei vorhergehenden Alben waren vertreten. Nach einer halben Stunde war Schluss mit dem Splattern und Grooven, die Stimmung aber so phänomenal, das man spontan Kill Maim Burn als Zugabe dranhing: „Scheiß drauf, dann spielen wir noch nen Song, bis sie uns den Strom abdrehen“! Genau! So wird das gemacht! Zugegebenermaßen ist die Mucke auf Dauer etwas eintönig, aber für ein 30-minütiges Entertainment ist es genau das Richtige ;) Und außerdem gab auf diese Weise viel Abwechslung im Billing. Sag noch mal einer, das brutal Death Metal nicht zu Doom/Death und Viking Metal passt ;) Hat irre Spaß gemacht!
[Seb] Wie DEBAUCHERY bzw. deren Sänger Thomas auch nach der ersten Ladung blutiger Songs selber feststellten, gab es heute eine wirklich mal sehr eigentümliche Zusammenstellung von Bands. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut funktioniert, geschweige denn dass die Stuttgarter, schaute man sich das Publikum an, offenbar auch für ordentlichen Besucherzustrom zuständig waren. Dem was Cal zur Musik gesagt hat ist nichts mehr hinzuzufügen, anmerken möchte ich aber noch, dass ich noch nie jemanden in so wenig Ansagen so häufig das Wort Metalhead(s) habe verwenden hören wie den Frontmann dieser Band *g*
Setlist: Horrors Of War, Baptise This World In Blood, Blood For The Blood God, Lords Of Battle, Torture Pit, Back In Blood, Death Metal Warmachine, Masters Of The Killing Art // Kill Maim Burn

Out Of This Gloomy Light

[Dajana] Danach gab es das komplette Kontrastprogramm mit :: SWALLOW THE SUN ::, doomig, kontemplativ und wild romantisch. Mit Descending Winters vom letzten Album Ghost Of Loss eröffnend, legten die Finnen bei wirklich gutem Sound einen weiteren schweinegeilen Gig hin. Auch wenn die Songs schwer melancholisch sind, zum bangen taugen sie allemal! Während Matti und Aleksi wie wild am bangen waren, blieben Sänger Mikko und Gitarist Markus eher versunken an Ort und Stelle wie angenagelt stehen. Man muss ja nicht wie ein Flummi über die Bühne toben, aber ein bisschen mehr Bewegung könnte nicht schaden ;) [Seb] Hihi, ja vor allem zu dem Sänger fiel mir ein, dass vermutlich sogar ich gegen den leicht hyperaktiv wirke...
[Dajana]
Und für mich persönlich muss ich gestehen, dass die Songs vom The Morning Never Came Album (Out Of This Gloomy Light, Deadly Nightshade, Swallow) immer noch am intensivsten rüberkommen, weil sie irgendwie das spezielle Etwas haben.
Setlist: Descending Winters, No Light No Hope, Out Of This Gloomy Light, Don’t Fall Asleep, Too Cold For Tears, These Hours Of Despair, Deadly Nightshade, DVVN, Swallow

Warrior’s Tale

[Dajana] Und :: MOONSORROW :: legten danach noch einen drauf, um den heutigen Gig perfekt abzurunden. Ich hab die Finnen ja im letzten halben Jahr oft gesehen, aber es scheint, sie werden mit jedem Gig besser ;) Oh... und sind natürlich keineswegs monoton, um das hier noch mal zu erwähnen :P An der Setliste hat sich während der letzten Shows kaum was geändert, lediglich die Reihenfolge, da hätte man sicher kreativer zu Werke gehen können, schließlich hat die Diskografie ja noch einiges zu bieten ;)
[Seb] Ich glaube auch ich habe in den letzten paar Monaten keine Band so häufig gesehen, wie MOONSORROW, irgendwie waren die immer da, auch wenn man eigentlich wegen anderer Bands vor Ort war. War auch diesmal wieder klasse, und ich kann auch nicht ganz nachvollziehen wie die Musik der Finnen monoton finden kann. Ist natürlich Geschmackssache, ich kann zu deren Songs zum Beispielt ohne groß rumhüpfen zu müssen einfach nur da stehen und mich von den epischen Songs entführen lassen wären um mich rum alles wie bekloppt umherspringt *g*. Und natürlich sind die Songs länger als man es meist bei Konzerten gewohnt ist, aber die Art und Weise wie MOONSORROW ihre Songs selber abfeiern und was dabei an Feedback von den Fans kommt hat schon was. Schade nur dass sie Tuulen Ajettu Maa lediglich als Edit gespielt haben, aber die Komplettversion würde dann wohl leider doch den Rahmen eines solchen Abends sprengen *lol*
Setlist: Tyven/Sankarihauta, Kylän Päässä, Tuulen Ajettu Maa, Unohduksen Lapsi, Pimeä, Kivenkantaja // Sankaritarina, Pakanajula

[Dajana] Halb zwölf war dann endgültig Schluss und das Turock zum allsamstäglichen Discobetrieb freigegeben. Zum Ausklingen des Abends wurde noch hier und da gequatscht und ein leckeres Omelett nebenan im Cafe Nord verspeist (die sind da wirklich extrem lecker!!!), bevor es dann ab auf die Piste heimwärts ging. Doch... das war ein sehr schöner Konzertabend :)
[Seb] Hehe, für mich gab’s am Nord nur noch flüssige Stärkung, aber man konnte, dem Wetter sei Dank, noch zum Abschluss schön gemütlich draußen rumlungern ;)
Ich war auch recht zufrieden mit dem Konzert, MOONSORROW waren wie immer überzeugend, und auch die beiden anderen Bands haben ihre Sache gut gemacht. Nun hoffe ich noch, dass es die Tage irgendwie mit der Finntroll-Tour klappt, dann habe ich nach dem Tomahawk Festival kürzlich innerhalb weniger Wochen all die bekloppten finnischen Combos aus dem Sektor durch *g*

 

story © Dajana & Seb • pics © Dajana