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Battle Beast - Damaged Justice

 
2011-11-28 DE – Bochum - Matrix

Das fünfte Album von POISONBLACK hat endlich wieder mehr Drive und Power, auch wenn es die Jungs immer noch nicht schaffen, sich „freizuspielen“ und ihrer Musik eine eigenständige und unverkennbare Note aufzudrücken. Nichtsdestotrotz hatte ich bereits in meiner Rezension den Songs ein hohes Maß an Livekompatibilität attestiert. Die Richtigkeit meiner weisen Voraussage galt es nun zu überprüfen ;)

:: Fotos ::

Also auf in die Matrix, um nach einem formidablen aber recht zerstörerischen Wochenende die nächste Woche genauso zu beginnen *lach* Na gut, weniger Alkohol, dafür mehr Kobolde. Oder so. Wie dem auch sei… Pünktlich da, pünktlich drin und… *staun*… das Konzert wurde kurzerhand von der Tube in den Bizarre Club eine Etage höher verlegt. Der Kartenvorverkauf lief wohl verdammt schlecht. Hier hab ich noch nie eine Band live spielen sehen, wusste gar nicht, dass das überhaupt geht. Geht! Wie mir von allen Seiten bestätigt wurde. Okay. Na dann los…

Den Reigen eröffneten :: DAMAGED JUSTICE :: aus Wanne-Eickel. Der versierte Metaller dürfte bei diesem Namen sofort aufhorchen, da haben wohl Metallica Pate gestanden ;) Leider nicht musikalisch. Power Metal ist ja ok, zumal die Jungs ungemein enthusiastisch ans Werk gingen. Aber so richtig ausgegoren ist das noch nicht. Es fehlt musikalisch an Identität und Wiedererkennungswert und der Gesang passte auch nicht immer. Ok, der Sound war mies und tat ein Übriges. Höflichkeitsapplaus.
Setlist: Shadows, Barricades, Bloodlust, Hold Me Tight, United Church Of Rock'n'Roll

Danach sah das keineswegs besser aus. Für’s erste zumindest. Also… *hüstel*… ich muss gestehen, so vorneweg war ich von der folgenden Band mal sowas von abgeschreckt. Schon beim Namen :: BATTLE BEAST :: rollen sich mir die Zehennägel auf. Na bloss gut, das ich mit meiner Voreingenommenheit mal wieder gegen die Wand gelaufen und auf den Boden der Tatsachen geholt worden bin ;)
Die finnischen Jungspunde um Frau Nitte Valo gibt es seit 2008, haben 2010 den Wacken Newcomer Contest gewonnen und sich just einen Deal bei Nuclear Blast geangelt. Und nun touren sie mit ihrem Debüt Steel durch europäische Lande. Man merkt es bereits, bei Namen, Titeln und Texten ist man noch recht… infantil und alles tropft nur so vor Klischees.
Tatsache ist jedoch, dass sich die Finnen dem klassischen Metal der 80iger verschrieben haben und diesen mit so viel Herz und Leidenschaft rüberbringen, dass einen warm ums Herz wird. Dazu die Stimme von Nitte, die bei mir sofort Assoziationen zu Zed Yago und Chastain evoziert. Ganz besonders Zed Yago. (@ Jörg: also doch die Jutta ;)) BATTLE BEAST gehören ganz sicher noch eine Weile in den Proberaum gesperrt (auf jeden Fall noch bis zur Nightwish-Tour im April 2012), um so ziemlich an allem zu feilen. Und der Name… bitte, bitte ändern. Aber… da steckt gewaltig Potential drin. Ehrlich!
Setlist: Justice & Metal, The Band Of The Hawk, Cyberspace, Steel, Armageddon Clan, Iron Hand, Victory, Enter The Metalworld, Show Me How To Die

Umbaupause, diesmal ein bisschen länger, Zeit zum albern ;) Dann ist es soweit, der Raum ist bis hinten voll (ok, DAS war jetzt nicht schwer) und die Stimmung auf erfreulich hohem Niveau. Zeit für :: POISONBLACK :: Und die legen gleich mal ordentlich mit Piston Head von neuen Album Drive los. Yeah, Rock’n‘Roll Baby! ;) Die Finnen spielen sich durch die letzten vier Alben und vertrauen bei den Schmachtfetzen eher auf ältere Stücke, leider. Da hätte ich mir schon From Now-Here To Nowhere oder Futile Man gewünscht. Generell war aber zu bemerken, dass die alten Songs besser ankamen. POISONBLACK, die offensichtlich schon mal vorgefeiert hatten und technisch daher nicht ganz sauber spielten, wurden regelrecht abgefeiert. Beinahe frenetisch. Die Stimmung wurde mit jedem Song besser, Balsam für die „Sexy Pies“ (O-Ton Ville Laihiala *lol*) wie es schien. Und Ville’s Stimme hat auch live was von Mega-Dave. Im Guten, wohlgemerkt. Was soll ich sagen? Mehr Whisky für Ville, die Stimme muss noch ein bisschen dreckiger klingen ;) Weniger Goth, weniger Mainstream, mehr Rock’n’Roll! Geiler Abend!
Setlist: Piston Head, Casket Case, A Good Day For The Crows, Sycophant, The Living Dead, Left Behind, Love Infernal, Buried Alive, Raivotar, Scars, Nothing Else Remains, Maggot Song, Invisible, Soul In Flames, Bear The Cross/Spinal Tap / Rush, Mercury Falling

 

story & pics © Dajana