2015-05-23 DE – Leipzig
 

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:: Fotos ::

Neben den ganzen Auftritten großartige Bands und der Fülle an Ausstellungen, Theater, Kunst und Co. darf man nicht vergessen, sich die eine oder andere Lesung zu gönnen. Das :: CHRISTIAN VON ASTER :: da schon kein wirklicher Geheimtipp mehr ist; sah man dann auch an der Schlange vor dem • Kulturhafen Riverboat •. Gelesen wurde aus verschiedener seiner Werke. Mit dem Schwerpunkt, dem Publikum angemessen, schwarze Szene, traf Er mitten ins Herz und lockte herzhaftes Lachen und pures Amüsement hervor. Da dieses mein erstes Eintauchen ins Aster-Universum war kann ich keine Vergleiche ziehen sondern nur meinen Hut vor soviel Charme, Witz und Wortgewandtheit ziehen.

Als guten Gegensatz gab es dann ein bisschen Elektropunk in der • Agra •. Nachdem er 1982 die Punk-Band KFC verließ um seine eigenen Ideen zu verwirklichen, sorgte er dafür, dass der Elektropunk entstand. :: TOMMI STUMPFF ::, in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, wurde schon immer von Vielen als wegweisend beschrieben. Mit Unterstützung durch Bass und Keyboard brachten die Drei dann auch die Halle zum beben. Zum Einstieg direkt den „Hit“ Massaker und alle waren wach. Die brachiale Lautstärke passte gut zur Musik und zu den Akteuren auf der Bühne, sorgte aber auch für eine Ansammlung von Leuten vor der Halle.

Das aus Los Angeles stammende Duo :: YOUTH CODE ::, bestehend aus Sara Taylor und Ryan William George, besticht durch eine ungewöhnliche Wildheit, die auch auf der Bühne sehr hervorsticht. Gegründet 2012 und mit nur einem Album scharrt die Formation schon einiges an Fans um sich. Mit ihrer rauhen Mischung aus Rhythmus und Chaos sind sie sehr eigen und entwickeln sich hoffentlich noch weiter. Auf der Bühne explodierten dann nicht nur der Sound, sondern auch die Beiden selbst. Während Sara selten stehen blieb, wie ein Tiger hin und her lief und sprang und energetisch ins Mikro schrie, fanden sich bei Ryan durchaus ruhige Momente. Wenn auch nur sehr kurze.

Die :: DEUTSCH AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT ::, kurz DAF, wurde 1978 in Wuppertal von Gabriel Delgado López (Gabi Delgado) und Robert Görl gegründet und zählt, neben Bands wie Kraftwerk und Can, weltweit zu den einflussreichsten Vertretern der elektronischen Musik. Neben einigem Hin und Her in der Bandgeschichte heisst es auch dieses Jahr wieder „Abschied nehmen“. Doch erst einmal hatte man noch die Chance sich DAF in der Agra anzuschauen. Leider mit ähnlich mittelmäßigem Sound, wie alle Bands die ich in der Agra gesehen habe, dafür aber mit dem gewohnten Elan von Gabi auf der Bühne. Die Anzahl an Wasserflaschen, die er sich über den Kopf goss, könnte man ja noch zählen, aber die Strecke, die Gabi zurücklegte ist schon enorm. Die Fans der Band dankten es mit viel Jubel und Tanz. Ich hoffe, dass sich DAF doch noch umentscheiden und ich auch weiterhin die Gelegenheit habe, Konzerte der Band zu geniessen.

Die übliche Qual der Wahl war dann am Abend angesagt. Antimatter mit ihrem Akustik-Set, Front 242, Fields Of The Nephilim, Sol Invictus oder :: AGENT SIDE GRINDER :: standen auf dem Programm. Nach einem Auswahlverfahren mit Hilfe fiel die Entscheidung auf AGENT SIDE GRINDER im wunderschönen • Stadtbad •. Die 2005 in Schweden gegründete Band fällt nach eigener Aussage in den Bereich Electronic/Post-Punk/Industrial. Das passte auch. Mit sehr spärlicher Beleuchtung und viel Nebel betraten die Männer um den Sänger Kristoffer Grip die Bühne und schon nach kurzer Zeit waren wir uns einig - grandios! Auch das Kristoffer in seiner Art und Bewegung sehr an Ian Curtis erinnerte.

 

story & pics © Frank Güthoff