Einmal
mehr sei es den medialen Weiten des www geschuldet, dass ich
über eine so wunderbare Band wie 2:54 gestolpert
bin. Dahinter verbergen sich die irischen, nun in Bristol lebenden
Schwestern Colette und Hannah Thurlow, die ihren ungewöhnlichen
Bandnamen aus der Lieblingsstelle im Melvin Songs A History
Of Bad Men bezogen und diesen nun, nach der vielbeachteten EP
Scarlet, auch für ihr Debüt verwenden.
Musikalisch werden die Mädels in Schubladen wie Dark Pop
bis hin zum Indie Rock gesteckt, wobei ich letztere bevorzuge.
Die Musik von 2:54 ist eine Mischung aus Massive Attack,
Siouxie Sioux (And The Banshees) und vielleicht den Cranes oder
Chrissie Hynde, mit einer Portion Post Rock und Shoegaze. Quasi
eine Indie Rock-Ausgabe von Warpaint. Dunkel, nicht düster,
melancholisch, magisch und intensiv. Einige Gitarrenhooks und
auch manche Ahhhhs und Ohhhs klingen recht unbedarft ohne jedoch
kitschig zu wirken. Großartig der Song You’re
Early, der mich vage an irgendeine Band oder Song aus den
80igern erinnert, ebenso wundervoll sind das postrockige Easy
Undervover, die erste Singleauskopplung Scarlet und
der abschliessende Track Creeping.
2:54 offeriert keinen sensationell neuen Musikstil
aber es ist auch nicht weniger als ein stimmiges und großartiges
Debütalbum.