Normalerweise entwickle ich eine Menge Energie, wenn ich Nu Metal höre. Das Adrenalin pumpt durch meinen Körper und ich verspüre einen sportlichen Ehrgeiz, einen Drang, mich körperlich zu betätigen. Ich muss quasi schnell in die Gegenrichtung der Schallquelle laufen... ihr merkt schon, dass ich deshalb nur alle (un)heiligen Zeiten diese moderne Spielart mit härteren Gitarren in mein Wohnzimmer lasse.
Aber Ausnahmen bestätigen die “Lauf-so-schnell-wie-du-kannst-Regel”, denn CONCRETE EDEN verwenden zwar Rap-Gesang und moderne, teils dissonante Klangfarben, doch der direkte Groove kommt neben tribal-artiger Rhythmusarbeit nicht zu kurz. Auch eine punkige Note verpasst etwa dem Stück Gone To Far eine schmissige Komponente, doch die Band wirft ebenso pathetische Schwelgerei und mehrstimmigen Gesang in den Ring, sodass am Ende direkte und doch vielschichtige Stücke herauskommen. Bodenständige Aggression trifft auf tanzbare Grooves, variablen Gesang und schleifende Härte – und so schaffen es CONCRETE EDEN, dass nicht einmal ich als Nu Metal-Entnervter das Handtuch werfe und Left ganz entspannt bis zum Ende hören, ja sogar genießen kann – tja, das sollte von meiner Seite ausdrücklich als fettes Kompliment für dieses fett klingende Album gewertet werden!