Nachdem
ich in 2002 völlig überraschend das in 2000 produzierte
Album Ironman der Ausnahmemusikerin
Jordan Reyne und ihrer Band DR. KEVOKIAN & THE SUICIDE
MACHINE bekam, war das vorliegende Album The
Loneliest Of Creatures bereits veröffentlicht.
Leider kann man dieses Album weder in Europa noch Amerika bekommen,
so dass ich erst nach persönlichen Kontakten und 2 Jahre
später diesen wunderbaren Soundtrack in die Finger bekommen
konnte. Soundtrack? Ja, denn The Loneliest Of Creatures
ist eigentlich ein Soundtrack, der die Geschichte einer Raumsonde
erzählt, lange nachdem sie auf der Suche nach intelligentem
Leben von der Erde gestartet ist und nun irgendwo in den Weiten
des Universums in tiefer Stasis verharrt, geweckt von einer
Nachricht unbekannten Ursprungs. Nachdem die Sonde ihre Systeme
hochgefahren hat, versucht sie Houston zu kontaktieren, um mit
dessen Genehmigung Kontakt mit der Quelle aufnehmen zu können.
Houston ist natürlich seit langer Zeit tot. Die Sonde bekommt
niemals eine Antwort, bricht ihr Programm, startet in Richtung
des Planeten, von dem die Nachricht stammt und sendet eine letzte
Nachricht nach Houston – in der Hoffnung, das sie irgendwer
vernimmt ...
Einige der verwendeten Sounds und Transmissionen sind real,
z.B. die Signale vom Sputniksatteliten der ehemaligen UDSSR
oder die Sounds von T4 – The Green Planet, sowie
die vielen Radio- und TV Übertragungen. Während ein
Großteil der Songs aus wabernden interstellaren Klangwelten
bestehen, ist Jordan Reyne’s ätherisch schöne
Stimme bei Tracks wie T3 – Transmissions , ein
Song, bei dem auch Streichinstrumente einfließen, T5
– No Carrier und T6 – The Long Goodbye
zu hören. Dafür überrascht T4 –
The Green Planet mit indischen Gesängen zu echten
hörbar gemachten elektromagnetischen Frequenzen der Erde
und endet mit T6 – The Long Goodbye nach nur
45 Minuten.
The Loneliest Of Creatures ist ein
wundervolles Album, das die Verlorenheit der Raumsonde reflektiert,
die dann aber doch eigenwillig genug ist, trotz eines wehmütigen
Gefühles ob der Heimat ihren eigenen Weg zu gehen. Vorwärts,
zu einem wunderschönen blauen Planeten, der Quelle der
Nachricht...