Hinter dem
Namen METHADRONE verbergen sich Randi Stokes
und Craig Pillard, wobei letzterer dem einen oder anderen noch
durch sein Mitwirken bei Incantation bekannt sein könnte.
Mit Death Metal haben die beiden aber nicht mehr viel am Hut...
Dies wird schon durch die Stamm-Instrumentierung deutlich: beide
Herren spielen nämlich Bass. Dazu kommen dann noch ein
Session-Gitarrist, einige wabernde Keyboards sowie ein Drumcomputer,
jedoch kein Gesang. Und was kommt dann dabei heraus? Etwas,
das mich stark an ca. 15 Jahre alte Zeiten erinnert, als sich
englische Bands wie Godflesh, Pitch Shifter oder Scorn ziemlich
genauso anhörten. So findet sich auf Retrogression
dann zumeist getragener, zuweilen auch monoton anmutender stark
verzerrter Krach mit langanhaltenden Tönen und Melodiebögen,
durchsetzt mit fiesen Bässen und immer wieder unternommenen
Ausflügen ins Schräge; definitiv sehr, sehr finsterer
Stoff.
Die beiden Bässe erzeugen harsche und extrem breitwandige
Klanglandschaften, innerhalb derer verzerrte, sich gegenseitig
überlagernde Töne eine niederschmetternde Atmosphäre
erzeugen. Die Gitarre wird nur für Melodien und Hooks,
nicht aber als Rhythmusinstrument eingesetzt, während der
Drumcomputer eine Pure- bzw. Slavestate-Taste zu besitzen scheint.
Und auch hier ist alles niederwalzende Gemächlichkeit Trumpf...
Wer Freude an depressiver, aggressiver Musik hat, für den
sind METHADRONE mit Sicherheit sehr interessant.
Mir gefällt’s eigentlich ebenfalls ganz gut, aber
ich möchte nicht verhehlen, dass Tracks wie z.B. Despondency,
Transient Release oder auch das Titelstück schon
mächtig nach den oben genannten Vorbildern klingen. Strukturen
und Melodien sind teilweise absolut identisch; nur dass man
hier halt konsequent auf den Gesang verzichtet hat. Falls einen
diese Mankos nicht stören, erhält man allerdings 35
Minuten unkommerzielle, kompromisslose Musik. Ist ja schließlich
auch was wert!