METHADRONE – Retrogression

 
Label: Nothingness Records
Release: Februar 2005
Von: Psycho
Punkte: 7/10
Time: 35:20
Stil: Industrial Doom Metal
URL: Methadrone
 

Hinter dem Namen METHADRONE verbergen sich Randi Stokes und Craig Pillard, wobei letzterer dem einen oder anderen noch durch sein Mitwirken bei Incantation bekannt sein könnte. Mit Death Metal haben die beiden aber nicht mehr viel am Hut...
Dies wird schon durch die Stamm-Instrumentierung deutlich: beide Herren spielen nämlich Bass. Dazu kommen dann noch ein Session-Gitarrist, einige wabernde Keyboards sowie ein Drumcomputer, jedoch kein Gesang. Und was kommt dann dabei heraus? Etwas, das mich stark an ca. 15 Jahre alte Zeiten erinnert, als sich englische Bands wie Godflesh, Pitch Shifter oder Scorn ziemlich genauso anhörten. So findet sich auf Retrogression dann zumeist getragener, zuweilen auch monoton anmutender stark verzerrter Krach mit langanhaltenden Tönen und Melodiebögen, durchsetzt mit fiesen Bässen und immer wieder unternommenen Ausflügen ins Schräge; definitiv sehr, sehr finsterer Stoff.
Die beiden Bässe erzeugen harsche und extrem breitwandige Klanglandschaften, innerhalb derer verzerrte, sich gegenseitig überlagernde Töne eine niederschmetternde Atmosphäre erzeugen. Die Gitarre wird nur für Melodien und Hooks, nicht aber als Rhythmusinstrument eingesetzt, während der Drumcomputer eine Pure- bzw. Slavestate-Taste zu besitzen scheint. Und auch hier ist alles niederwalzende Gemächlichkeit Trumpf...
Wer Freude an depressiver, aggressiver Musik hat, für den sind METHADRONE mit Sicherheit sehr interessant. Mir gefällt’s eigentlich ebenfalls ganz gut, aber ich möchte nicht verhehlen, dass Tracks wie z.B. Despondency, Transient Release oder auch das Titelstück schon mächtig nach den oben genannten Vorbildern klingen. Strukturen und Melodien sind teilweise absolut identisch; nur dass man hier halt konsequent auf den Gesang verzichtet hat. Falls einen diese Mankos nicht stören, erhält man allerdings 35 Minuten unkommerzielle, kompromisslose Musik. Ist ja schließlich auch was wert!