ORPHEUS OMEGA – Partum Vita Mortem

 
Label: Kolony Records
Release: 24.07.2015
Von: Stormlord
Punkte: 10/10
Time: 57:56
Stil: Melodic Death Metal
URL: Orpheus Omega
 

Liebe Leser!
Ich bin heilfroh, dass ich dem Vorgänger ResIllusion „nur“ 9 Punkte verpasst habe, denn ich hatte wohl geahnt, dass ich Luft nach oben brauchen würde! Das vorliegende Konzeptwerk Partum Vita Mortem beeindruckt durch technische Klasse, Abwechslungs- und Melodienreichtum sowie zahlreiche Ohrwurmrefrains, ohne auch nur eine Spur an klebriger Eingängigkeit bemühen zu müssen.

Die explosiven, extrem treibenden Drums gefallen mir seit dem EP-Debüt So It Begins total und schon beim Opener Conception, der nahtlos in I, Architect übergeht, bringt das hibbelige Schlagzeug das Blut unverzüglich in Wallung. Herrliche Gitarren-Melodieläufe werden locker aus dem australischen Ärmel geschüttelt, hin und wieder darf das Keyboard zur Harmonie beitragen. Auch bei der Stimme passt die Abstimmung perfekt, Growls stellen den Hauptanteil, doch im richtigen Moment setzen ORPHEUS OMEGA auch exzellenten Klargesang ein. 
Bei allem Druck und jugendlichem Drang nach Geschwindigkeit vergisst das Quintett aber keinesfalls auf ruhige Passagen und baut diese fließend ins Gesamtbild ein. Sogar ausgedehnte Instrumentalteile kommen vor, doch die Band übertreibt es nie mit technischen Spielchen.
Echter, herzerfrischender Metal steht im Vordergrund, doch zur Bereicherung greifen die Jungs auf ganz dezente elektronische Anklänge, ruhige Pianoparts oder Tempovariationen im traumwandlerischen Spielfluss zurück.      
Süchtig machende Refrains bohren sich unweigerlich ins Ohr, als Anspieltipps seien hier Karma Favours The Weak  oder das geniale Beacons genannt, die beide mit herrlichen Melodieläufen und gehörig Drive gesegnet sind. Die Musiker haben ganz einfach den Dreh raus, die Geschwindigkeit zu variieren, wenn es nötig ist, ohne gezwungen zu komponieren. So geht es etwa während Echoes Through Infinity zurückhaltend und melancholisch zu, wogegen bei Revel In Oblivion auch Blastbeats mitmischen dürfen.

Schlussendlich kann ich gar nicht anders und zücke hier die Höchstnote, denn bei dieser Vielzahl an herausragenden Melodien und verzückenden Songs gibt es nur eine Wertung: 2 geballte Fäuste und 10 Punkte gehen an Australiens ORPHEUS OMEGA!