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ASTAROTH treiben schon lange ihr Unwesen im österreichischen Underground und veröffentlichen seit vielen Jahren konstant gute CDs. Kaum verwunderlich, dass auch das neue Album Organic Perpetual Hatework einen bleibenden Eindruck bei mir hinterließ. Bandleader Nemesis war so nett, einige Fragen zur Band zu beantworten.

Astaroth

Leo: Gratulation erstmals zu Eurem gelungenen neuen Album! Woraus schöpft Ihr Inspiration, wo schreibt ihr eure Songs?
Nemesis:
Danke, dass es Dir gefällt. Meine Ideen für Songs kommen hauptsächlich von Filmen, deren Soundtracks und Büchern. Ich schreibe meine Songs am Computer und Synth.

Leo: Sind alle Bandmitglieder am Entstehen der Songs beteiligt?
Nemesis:
Nachdem ich die Songs entworfen habe, gehe ich damit zu den anderen. Die können dann ihre Ideen noch einbringen und dann wird es fixiert.

Leo: Die Atmosphäre von Organic Perpetual Hatework ist kalt und maschinell. Besonders die Drums klingen klinisch. Gewollt?
Nemesis:
Mehr oder weniger schon. Bei unserem Tempo und den programmierten Synth, Keyboard und elektronischen Sounds, muss das Schlagzeug übereinstimmen. Da bleibt uns nur eine Wahl. Wir müssen, damit alles im Takt ist, das Schlagzeug triggern, so wie jede Band heutzutage die professionell aufnimmt.

Leo: Das Video zu Soulcloned passt sich der Stimmung der Musik perfekt an. Wer hatte die Idee dazu?
Nemesis:
Die Idee stammt von einem Freund von uns und von mir. Er hat zusammen mit mir das Storyboard geschrieben. Umgesetzt wurde das ganze in einem verlassenen Krankenhaus innerhalb von 3 Tagen.

Leo: Auch die Texte haben sich verändert. Waren die üblichen Themen einfach schon langweilig?
Nemesis:
Nein das nicht. Aber alles was es diesbezüglich von meiner Seite zu erzählen gibt oder darüber zu schreiben gab, wurde von mir geschrieben. Zu dieser Thematik habe ich nichts mehr zu sagen. Auf der neuen CD gehen wir, wenn man so will mit dieser /der Thematik einen Schritt weiter. Reifer, erwachsener, selbstbezogener und fast ein bisschen autobiographisch, aber trotzdem sehr spirituell und religiös und vor allem reflektierend.

Leo: ASTAROTH präsentieren sich auch personell stark verändert. Ist es schwer, Musiker zu finden, die menschlich und musikalisch gut zusammen passen?
Nemesis:
Auf jeden Fall. So wie wir jetzt besetzt sind, ist es perfekt. Anders würde es nicht mehr funktionieren da wir sehr starke Individuen sind Wenn wir nicht in dieser Besetzung wären, würde ich alleine arbeiten..

Leo: Ich konnte Euch noch nicht live erleben, würde das aber gerne mal. Wo habe ich demnächst die Chance dazu?
Nemesis:
Wir werden erst gegen Mitte des nächsten Jahres in unserer Heimatstadt auftreten. Danach sind noch keine fixen Termine und Locations vereinbart worden. Infos auf der Label Homepage.

Leo: Musik, Freunde und Arbeit unter einen Hut zu bringen - das ist sicher nicht ganz einfach. Wie teilt ihr euch die Zeit ein?
Nemesis:
Fest fixierter Probetermin in der Woche; und sonst schreibe ich meistens am Wochenende an neuen Sachen.

Leo: Was gefällt Euch an der österreichischen Szene?
Nemesis:
Mit der haben wir nichts am Hut und interessiert uns auch kein bisschen.
Wir sind schon zu lange dabei, um uns um die so genannte Szene Gedanken zu machen bzw. sich mit ihr auseinander zu setzen.

Leo: Was hat Euch weitergebracht, was eher behindert?
Nemesis:
Weitergebracht hat uns der Deal mit CCP Records und die daraus entstehende Freundschaft zu dem Label. Behindert haben uns der Besetzungswechsel und einige alte Mitglieder der letzten Besetzung.

Leo: Ist das Leben als Musiker in Österreich schwer?
Nemesis:
Kann ich nicht sagen. Wenn man in der Unterhaltungsmusik von der Musik leben möchte, dann sicherlich. Im Undergroundbereich ist es kaum relevant darüber nach zu denken.

Leo: Gab es Momente, wo Du alles hinschmeißen wolltest?
Nemesis:
Ja, schon ein oder zweimal, als es die Probleme mit den Besetzungswechseln gab und ich immer wieder von vorne beginnen musste.

Leo: Welche (österreichischen) Bands haben Potential zum Durchbruch?
Nemesis:
Wir. Haha. Weiß nicht. Mache mir keine Gedanken darüber. Ist mir auch egal.

Leo: Welche Bands/Künstler würdet Ihr als eure Einflüsse bezeichnen?
Nemesis:
Metallica, Deicide, Mnemic, The Kovenant usw. und sonst alle möglichen Soundtracks.

Leo: Was erwartet Ihr vom neuen Album? Wie viele CDs habt Ihr vom Vorgängeralbum Violent Soundtrack Martyrium absetzen können?
Nemesis:
Ich kann Dir beim besten Willen nicht sagen wie viele es waren. Ist mir auch egal.
Von der Neuen erwarte ich mir, dass die Leute den Stilwechsel akzeptieren können und Gefallen daran finden.

Leo: Ein Fan steht vor dem CD Regal. Warum sollte er gerade Euer Album kaufen?
Nemesis:
Weil ASTAROTH drauf steht. Nein, keine Ahnung. Vielleicht weil ihm das Cover ins Auge sticht, da es so kühl und minimalistisch ist. Das könnte interessant sein. So etwas in die Richtung vielleicht könnte er sich denken.

Leo: Betrachtest Du das Internet eher positiv oder kritisch? Wann können wir mit der Homepage rechnen?
Nemesis:
As soon as possible. Wir arbeiten daran. Das Internet selbst sehr positiv. Schnell, effektiv und informativ.

Leo: Wodurch seid Ihr dem Metal verfallen?
Nemesis:
METALLICA

Leo: Wie würdet Ihr selbst eure Musik beschreiben?
Nemesis:
Moderner (industriell) Black Metal

Leo: Bitte kommentiert spontan die folgenden Begriffe:
- Black Metal: Lebenseinstellung
- Geld: wichtig
- EU: nicht so wichtig
- Erfolg: netter Nebeneffekt
- George Bush: braucht kein Kommentar (Fakten sprechen für sich)
- Pop: ist ok für mich

Leo: Welche Schandtaten sind für die Zukunft geplant?
Nemesis:
Neue CD, neues Video, eigene DVD, Konzerte und viel, viel mehr …

Leo: Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und viel Erfolg 2006!

Für weitere Informationen: www.ccprecords.com

 

01/2006 © Leo Seebauer • Astaroth