ASTARTE
sind eine der wenigen all-female Metal Bands, die ihren Ursprung
im norwegischen Black Metal hatten. Ihr neues Album Quod
Superior Sicut Inferior zeigt uns eine neue Seite der Band,
denn als Black Metal kann man sie nicht mehr bezeichnen. DIe
Gründe für die Veränderungen und noch einiges
mehr wollte ich von Bassistin Tristessa wissen...
Dunja:
Eure Band gibt es bereits seit 6 Jahren, was waren die Höhepunkte
eurer Bandgeschichte und wie hat sich das Ganze entwickelt?
Tristessa: Ich glaube, dass wir seit Bestehen der Band
wichtige und korrekte Schritte gegangen sind. Der erste wichtige
Moment war unser erstes Demo - es beinhaltete 8 Songs und war
über 30 Minuten lang. Als wir das Demo promoted haben, konnten
wir auch schnell ein Label finden. Das zweite wichtige Ereignis,
das unsere zukünftige Bandgeschichte positiv beeinflusst
hat, war dass ui diesen Zeiten der Black Metal sich sehr schnell
entwickelt und verbreitet hat. Danach haben wir damit mit unserer
kraftvollen Performance weitergemacht - der Fakt, dass wir noch
immer die einzige Frauen-Metalband sind (Anm. Dunja: Die einzigen?
Nicht wirklich...) hat uns zudem auch genügend positive
bez. negative Reaktionen gebracht. Aber schlußendlich ist
unsere Band in der Szeneziemlich schnell ein Name geworden. All
diese Sachen, und natürlich die Tatsache, dass die Leute
unsere Musik mögen, waren sehr wichtige Schritte in unserer
Bandgeschichte.
Dunja:
Euer neues Album Quod Superius Sicut Inferius ist gerade
veröffentlicht worden - kannst du uns ein wenig mehr über
das Album und die Reaktionen der Leute erzählen?
Tristessa: Das Album ist bereits seit einigen Monaten draussen
und die Reaktionen sind sehr positiv, obwohl natürlich die
alteingesessenen Black Metaler unseren alten agressiven, rauen
Stil bevorzugt haben. Unsere Musik ist nun für eine größere
Gruppe von Leuten zugänglich, es ist eben schwierig, dass
du es allen recht machen kannst. Auf dem Album haben wir einen
Gastsänger von der griechischen Band Septic Flesh und das
Cover wurde von einem deutschen Künstler namens Timo Würz
gestaltet, der in Deutschland durch seine Black Metal Comics bereits
einen gewisen Status erlangen konnte. Auch die Produktion von
Magus Wampir Daoloth ist ziemlich gut gelungen. Zuletzt bleibt
noch zu sagen, dass die ersten 1000 Stück in einer limitierten
Carbon Box mit einem anderen Cover erhältlich sind.
Dunja:
Ich würde dieses Album nicht mehr als Black Metal bezeichnen,
dazu ist es zu melodisch und zu wenig aggressiv, ausserdem sind
hier sehr viele Elemente verschiedener Stile enthalten. Wie würdest
du das Ganze beschreiben?
Tristessa: Ich würde es Black Metal gemischt mit Heavy
Metal Riffs und Ideen nennen. Es stimmt, dass wir melodischer
geworden sind, aber wir sind noch immer schnell und aggressiv
und Kinthias Stimme ist so chaotisch wie immer. Unsere Musik ist
atmosphärischer geworden, manchmal erinnert sie an einen
epischen Soundtrack. Wir spielen nicht mehr den rauen, norwegischen
Black Metal, den wir auch unserem ersten Album verkörperten,
aber wir sind noch immer aggressiv mit einem persönlicherem
Sound und einer sauberen Produktion.
Dunja:
In einem alten Interview habe ich gelesen, dass ihr keine Zeit
habt um Live zu spielen - wie ist die Situation jetzt?
Tristessa: Unverändert, wir haben bislang noch keinen
einzigen Gig gespielt. Bisher hat uns immer ein wichtiges Mitglied
gefehlt und das war der Hauptgrund, weswegen wir noch nie aufgetreten
sind - und dieses Mitglied ist der Drummer. Nun haben wir zum
ersten Mal eine weiblische Drummerin gefunden und wir werden noch
einige Proben brauchen um herauszufinden, ob sie wirklich zu uns
passtm, aber momentan sind wir sehr zufrieden mit ihr und wenn
alles gut geht, dann werden wir bald auf der Bühne stenen.
Sehr, sehr bald!
Dunja:
Griechenland ist mittlerweile zu einem Ort geworden, aus dem zahlreiche
gute Black Metal Bands stammen, wie z.B. Varathron oder Necromantia.
Wie würdest du die Szene beschreiben - mit welchen anderen
griechischen Bands seid ihr in Kontakt?
Tristessa: Bevor ich deine Frage beantworte, werd ich
dir von einem generellen Phänomen erzählen, dass ich
in den letzten Jahren bei der Musikindustrie beobachtet habe.
Black Metal ist eine Musikrichtung, die sich sehr schnell in Underground
und Kommerzielle Musik aufspaltet, er überlebt nur, wenn
eine Band etwas Extremes und Neues zu bieten hat. Ich sage das,
weil ich weiss, dass es Millionen von Undergroundbands weltweit
gibt, die populär werden wollen, aber das ist ziemlich schwierig,
das weiss ich aus persönlichen Erfahrungen, da ich auch 6
jahre dafür gebraucht habe, einen Plattenvertrag zu bekommen.
Ausserdem ist es so, dass Labels die Männerbands bevorzugen
und ausserdem lieber mit den bereits bekannten Bands zusammenarbeiten.
Es gibt kaum Chancen, besonders hier in Griechenland - hier gibt
es nicht mal Labels, die Szene hier ist schrecklich. Die einzigen
Länder, in denen das Ganze entwickelt ist, sind Deutschland,
Norwegen und der nördliche Teil von Schweden. Hier in Griechenland
sind wir in Kontakt mit Septic Flesh, On Thorns I Lay, Necromantia,
Rotting Christ, Vorphalack und vielen anderen. Wir haben da einige
gute Verbindungen.
Dunja:
Was bedeutet Black Metal für dich?
Tristessa: Er ist der beste Weg für mich, um mich
musikalisch zu entfalten. Ich höre zwar viele verschiedene
Arten von Musik, Metal und nicht-Metal, aber durch den Black Metal
kann ich meine Ideen und Gedanken ausdrücken.
Dunja:
Nachdem ich eine Frau bin, würde mich deine Ansicht über Frauen im
Metal und generell interessieren...
Tristessa: Glaubst du, dass Kunst und Musik etwas ist, dass
nur den Männern vorbehalten ist? Meine Ansicht ist
sehr einfach - Musik und jegliche Art der Kunst gehören jedem,
der sie schätzen und würdigen kann. Ich kenne einige
Bands, die durch Frauen Verstärkung erlangen konnten, wie
Bolt Thrower, Sinister, Within Temptation, The Gathering, wie
Arch Enemy… Ich glaube, dass Frauen sehr stark sind und auch den
Black Metal leben können. Ausserdem finde ich es falsch Unterschiede
zwischen Männern und Frauen zu machen, wenn es um Musik geht.
Beide können gut oder schlecht sein.
Dunja:
Früher habt ihr Corpsepaint getragen, aber im Booklet der
jetzigen CD seid ihr in engen, sexy Outfits zu sehen - warum habt
ihr euch da so verändert?
Tristessa: Wir haben das Tragen von Corpsepaint bereits seit
unserem vorigen Album beendet. Warum? Weil wir uns ändern
wollten. Wir haben nicht nur unser Aussehen, sondern auch unsere
Musik verändert, wir spielen keinen norwegischen Black Metal
mehr. In den letzten 4 Jahren haben wir versucht unseren eigenen
persönlichen Stil und unser eigenes Image zu finden. Wir
lassen uns nicht von anderen beeinflussen und der Grund, warum
wir die Masken fallen liessen war der, dass wir den Leuten zeigen
wollten, wer wir wirklich sind.
Dunja:
Du hast auch bei Vorphalack mitgespielt - was waren die Gründe
für eure Trennung und wir geht es dir damit?
Tristessa: Ich habe Vorphalack verlassen, als ich ASTARTE
gegründet habe und ich wollte mein ganzes Leben nur dieser
Band widmen. Das war der Grund plus einiger interner Streitigkeiten,
aber wir haben noch immer guten Kontakt zu ihnen.
Dunja:
Die Stimme Kinthias erinnert mich manchmal an Cadaveria von OPERA
IX - kennst du die Band? Was hältst du von ihr?
Tristessa: Großartige Stimme und nette Performance!!
Dunja:
Was sind wure Pläne für die Zukunft?
Tristessa: Noch mehr CDs und endlich mal auf der Bühne
zu stehen. Momentan bereiten wir uns gerade darauf vor, wieder
ins Studio zu gehen, wir werden bei einem Tribute To CELTIC FROST
Sampler mit dem Song Sorrow Of The Moon mitwirken. Der
Sampler wird in Kürze bei Black Lotus erscheinen.
Dunja:
Danke für das Beantworten der Fragen, habt ihr noch etwas
zu sagen?T
Tristessa:
Thank you very much!! Thanx also to our readers!! Dark Hails from
ASTARTE |