EMPYRE
haben sich innerhalb des letzten Jahres doch einen gewissen Rang
im Underground erarbeitet, so wird im Mai 2002 ihre Split CD mit
den Black Metallern RAVENHORST erscheinen. Zu diesem Anlass luden
uns die Vier in ihren Proberaum nach Wiener Neudorf ein, wo wir
ein nettes Gespräch hatten, das ich allerdings hier etwas einschränken
musste, nachdem das Meiste für die Allgemeinheit wohl doch nicht
wirklich interessant sein dürfte. Doch lest selber, was EMPYRE
über ihre Split und die Wiener Szene zu sagen haben...
Dunja:
Stellt euch und die Band mal ein bisschen vor!
Eugen:
Ich bin der Gitarrist - von meiner Seite hat es so angefangen,
dass ich den Andi im August 1999 bei einem Konzert in Mödling
getroffen habe, wir sind ins Gespräch gekommen und dabei hat er
erwähnt, dass ein Freund von ihm ziemlich gut Schlagzeug spielen
kann. Wir haben dann beschlossen einmal zusammen etwas zu versuchen
und somit hat es dann am 9.9.1999 die erste EMPYRE Bandprobe gegeben.
Andi:
Ich bin Sänger und schreibe die Texte und bin für die Unterhaltung
zuständig (lacht)
Alex:
Und ich bin der absolut fixeste Session-Bassist, der nichts zu
sagen hat und der nur spielt, was ihm angewiesen wird.
D:
Im Mai 2002 wird eure Split mit RAVENHORST veröffentlicht werden,
wie kam es zur Idee für die Split CD?
Panzer:
Wir hatten eigentlich vor, unsere erste "gescheite" CD zu releasen,
nur rennt das alles über Markus und Adam (Ex-ESOPHAGUS), und die
hatten das Equipment zu dem Zeitpunkt noch nicht zur Verfügung
- und das ist auch jetzt noch nicht ganz der Fall, da das ganze
nicht so billig ist. Also hatte ich die Idee, eine Split CD mit
RAVENHORST zu veröffentlichen, da ich mit Sänger Armagh schon
lange Zeit befreundet bin.
Andi:
Und natürlich auch, weil wir ihre musikalischen Qualitäten schätzen.
D:
Ihr habt ja in eurem Proberaum aufgenommen - wie sind die Aufnahmen
abgelaufen?
Panzer:
Der Adam ist oben gestanden und hat gesagt was wir alles machen
sollen...
E:
Es wurden einige Paletten Bier vernichtet..
Alex:
Warmes Bier, muss man dazusagen!
E:
Das war bei dem Zustand eh schon wurscht...
Andi:
Wir haben mit den Kisten die Boxen abgestützt, und jedes Mal wenn
der Eugen sich ein Bier geholt hat, haben die Boxen zum Wackeln
begonnen... mit der Zeit wurde er immer fetter und die Boxen haben
immer heftiger gewackelt.
P:
Wir haben uns eigentlich nicht erwartet, dass der Sound um soviel
besser wird als beim letzten Demo.
Alex:
Ja, es ist doch sehr gesittet zugegangen, ich habe diesmal nur
zehn Peitschenhiebe abgefangen, das war schon in Ordnung. Die
Schweine haben mich gefesselt und gemeint, ich muss das jetzt
alles spielen und ich habe gerade mal eine halbe Stunde Zeit dafür
gehabt.
Andi:
Währenddessen hab ich ihm auch immer mit einem großen Esslöffel
aufs Hirn geklopft.
Alex:
Das war quasi die Aufnahmeprüfung, die ich aber somit bestanden
habe.
D:
Wie zufrieden seid ihr mit dem Resultat?
P: Also
ich bin sehr zufrieden.
Alex:
Für ein Demo ist es echt ein super Sound.
E:
Für die Bedingungen, die wir gehabt haben, ist es ein optimales
Ergebnis, da wir nur mit einem 4-Spur-Gerät aufgenommen haben.
D:
Da ich ja nur eine gebrannte CD-R bekommen habe, bin ich natürlich
gespannt aufs Artwork - wie wird es aussehen? Wird vielleicht
sogar euer Sänger Andi einiges dazu beisteuern, nachdem er ja
das Logo entworfen hat, scheint er in der Hinsicht ziemlich begabt
zu sein.
Andi:
Das Artwork haben wir komplett der Monica überlassen und sie wird
es so gut wie möglich machen. Wie es genau aussehen wird, wird
aber noch nicht verraten.
Monica:
Man wird die CD auf jeden Fall im Regal erkennen.
D:
Eure Split unterscheidet sich sowohl vom musikalischen als auch
von den Songtexten von eurem Promo 2001, so sind die Black Metal
Elemente fast komplett verschwunden, eigentlich kann man hier
von einem Death Metal Album sprechen. Werdet ihr weiterhin diese
Richtung einschlagen oder werden wieder mehr Black-Elemente eingebaut
werden (ich hoffe es zumindest sehr)?
E: Ich würde sagen, dass das neue Material die Quintessenz
aus beiden Demos ist - der Death Metal Gehalt wurde um eine Spur
zurückgeschraubt, so dass es eine Mischung aus dem alten und dem
neuen Zeug ist. Wir haben ja bereits vier neue Nummern, die nicht
auf der Split vorhanden sind.
P: Wir haben auch noch genügend alte Sachen zum bearbeiten.
E: Wir arbeiten eigentlich permanent an den Songs und versuchen
sie auszufeilen.
P:
Für die kommende CD ist daher schon genügend Material vorhanden.
D: Habt ihr schon ein Label in Aussicht?
P: Nein,
aber ich hoffe, dass wird sich in den nächsten Wochen zeigen,
wir haben unsere Split an einige Labels geschickt und warten auf
die Antworten.
D:
Für wann ist diese neue CD denn geplant?
E:
Aufnehmen wollen wir sie im Winter. Wir haben jetzt wahrscheinlich
über eine Stunde unveröffentlichtes Material auf Lager.
D:
Die Texte stammen ja von eurem Sänger Andi - auch die sind, wie
gesagt, diesmal in eine andere Richtung tendiert, soweit ich das
von den Songtiteln feststellen kann. Zumindest klingen Titel wie
"The World is Falling Down" oder "Into the Pitch Black" thematisch
komplett anders als "Maggot Tangle" oder "Between Rotten Teeth".
Woher dieser Sinneswandel?
Andi:
Ich habe mich irgendwie vom Black Metal entfernt, auch was meine
musikalischen Vorlieben angeht. Deswegen werde ich nun durch andere
Quellen inspiriert, und da sich auch die Musik vom Black Metal
entfernt hat, ist das eine logische Konsequenz.
D: Euer Bassist Aleks ist ja ausgestiegen und für die Aufnahmen
zur Split hat Alex Bastard (Ex ESOPHAGUS) den Bass beigesteuert
- ist er nun fixes Mitglied bei euch, seid ihr auf der Suche nach
einem neuen Bassisten oder wird gar Aleks wieder einsteigen?
E: Es
ist so, dass der Alex bereitsteht, wenn wir ein Konzert spielen,
er kommt dann ein paar Tage vorher in den Proberaum und lernt
seine Bassparts, er ist ziemlich lernfähig, deswegen ist das alles
auch kein Problem, wenn wir z.B. ein Set von 8-9 Nummern innerhalb
von 2-3 Proben einstudieren wollen. Es ist doch ein großer Vorteil,
da wir als Band unsere Songs selber einarbeiten können und wenn
ein Konzert ansteht, dann ist der Alex zur Stelle und hat eben
auch die technischen Fähigkeiten, dass er das problemlos umsetzen
kann. Mit dem Aleks hatten wir das Problem, dass er nicht oft
präsent war, da er wenig Zeit hat - er ist ja jetzt Ingenieur
und arbeitet an einigen wichtigen Projekten, weswegen die Musik
eben zu kurz kommt.
D:
Das heißt Aleks hat selber nicht wirklich beim Songwriting mitgewirkt?
E: Er
hat seine Basslinien meist an meine Vorgaben angelehnt.
P:
Eugen und ich schreiben die Songs zu zweit, und diese Strategie
hat sich bis jetzt bewährt, deswegen sehe ich da keinen Grund,
weswegen jemand in unser Duo eintreten soll. Wir wollen uns kein
fixes Bandmitglied mehr antun, zumindest am Bass nicht...
E:
Denn wir haben ja bereits einen zweiten Gitarristen.
D:
Wen denn?
E:
Dennis von DISMAL, bei denen ich jetzt auch noch mitspiele.
D:
Noch nie von ihnen gehört - erzähl mehr darüber!
E: Sie
sind aus Wien Favoriten und haben schon länger kein Konzert mehr
gespielt, weswegen sie nicht so bekannt sind. Stilistisch tendieren
sie etwas in Richtung DORNENREICH. Seit 2 Monaten spielt also
Dennis bei uns mit, er wird sein Live-Debut am 25. Mai im Planet
Music auf unserer CD- Releaseparty feiern und somit fixes Bandmitglied
sein. Er ist nur heute nicht präsent, da er nicht wirklich etwas
zu einem Interview beitragen könnte - der Alex hat doch schon
2 Auftritte mit uns mitgemacht und kann doch einiges berichten.
D:
Also ist da zwischen Aleks und Alex nicht wirklich ein Unterschied,
von der Mitwirkung her?
E:
Nicht wirklich.
D:
Wie sieht es mit Aleks aus? Stimmt es, dass er vielleicht wieder
zu euch zurückkommt?
Andi: Wir haben uns das offen gelassen, wir haben uns ja nicht
im Streit getrennt sondern nur aufgrund seiner beruflichen Karriere,
und eigentlich immer gut zusammengearbeitet.
D: Ihr habt ja sehr engen Kontakt zu den Ex-ESOPHAGUS Leuten,
nachdem sie euer Demo aufgenommen haben und auch ihr Bassist Alex
bei euch mitmischt - wie steht ihr dazu, dass sich die Band aufgelöst
hat?
Andi:
Ich fand ihr Demo ziemlich gut und hab es auch immer genossen,
sie live spielen zu sehen. Für mich waren sie auch die Band im
Underground, die ich am liebsten gehört habe und darum fand ich
es schon schade, dass sie sich getrennt haben.
D: Am 25.5. werdet ihr ja zusammen mit RAVENHORST, ASMODEUS
und THE LEGION eure Split CD präsentieren. Irgendwelche Besonderheiten
geplant, auf die man sich freuen kann?
Alex:
Es ist unsere CD Release Party an einem Samstag im Planet Music,
da kann man nichts anderes vorhaben. Außerdem planen wir noch
eine Aftershowparty im Megiddo, mal sehen, was es sonst noch gibt.
Außerdem wird es natürlich eine viertelstündige Autogrammstunde
geben - und für die 12-jährigen Mädels planen wir etwas ganz besonderes
und zwar einen Schluckwettbewerb. 11 Jährige gehen auch noch -
eben alles, was schlucken kann. Spaß beiseite, wir werden uns
noch einiges einfallen lassen und hoffen, dass das bei DEM Package
geil rüberkommt.
D:
Euer Resümee über die Wiener Szene, besonders nach dem Hell On
Earth?
Alex:
Es ist nicht nur die Schuld der Wiener Szene, dass das Hell On
Earth so den Bach runtergegangen ist.
E:
Die Vorplanungsphase war auch viel zu kurz, begonnen hat die Planung
ja erst Anfang April und das Festival war ja dann im Juli, das
kann nicht gut gehen, wenn man ansieht, wie es auf anderen Festivals
abrennt, bei denen sie mit der Planung bereits ein Jahr vorher
beginnen.
Alex:
Und die Sponsoren haben ja auch gefehlt, nachdem gewisse Personen
ja in der Hinsicht alles verhunzt haben (Gewisse Leute? Ich finde,
dass man den Namen Doris ruhig aussprechen kann, bei dem, was
sie bisher geleistet hat - Anm. v. Dunja).
E:
Von der Wiener Szene habe ich mich auch etwas zurückgezogen,
früher war ich da mehr involviert. Das hat begonnen, seitdem ich
bei PUNISHMENT nicht mehr dabei bin, als ich von etlichen Intrigen
erfahren habe, von Leuten, die mir ins Kreuz fallen.. außerdem
gibt es viel zu viele Einheitsbands.
Alex:
Ich mach mich jetzt sicher unbeliebt, das bin ich wahrscheinlich
eh schon, aber ich muss sagen, dass mich die Wiener Szene ankotzt,
weil da wirklich viele Flaschen herumgurken und die meisten Bands
wirklich nichts können.
D:
Ihr selber seid ja auch keine wirkliche Wiener Band...
P: Wir sind Niederösterreicher! Ich befasse mich zwar nicht
so viel mit der Szene, aber ich habe bemerkt, dass es dort keine
Band gibt, die sich irgendwie komplett von den anderen unterscheidet
- keine die z.B. ins extrem Technische geht oder einfach extrem
simpel ist, es ist einfach alles eine Mischung.
E: Dazu kommt, dass einige Bands viel zu oft vertreten
sind bzw. waren.
Alex: CRUSADE haben einige Zeit sehr oft gespielt, genauso
NPC...
E: Aber von denen hört man jetzt eh nix mehr?
Alex: Ja genau, alle Bands gehen den Bach runter, sobald
ich nicht mehr dabei bin (lacht), das ist der Fluch, der auf mir
lastet.
P: Also nicht aussteigen bei uns, gell? Aber z.B. PUNISHMENT
oder CRYOSPHERE könnten sich durchaus von der Masse abheben, wenn
sie sich ein bissl mehr anstrengen würden.
E: Genau, von den ganzen Wiener Bands kann man auf jeden
Fall sagen, dass der Markus Schlögel (CRYOSPHERE) der beste Gitarrist
ist und auch vom Musikalischen extrem viel versteht. HOLLENTHON
sind aber auch eine der herausstechenden Bands, jedoch sind die
nicht wirklich präsent.
Alex:
Besonders amüsant fand ich letzten Samstag VARGSRIKET, als die
Kinder davor gestanden sind und "Hail Satan" gebrüllt haben. Aber
ich finds genial, wie die ihr Ding durchziehen. Obwohl, die sind
ja gar nicht aus Wien sondern aus Schweden oder Norwegen, oder?
(lacht) ... Und BASTARD gehören ja auch nicht zur Wiener Szene,
die sind nämlich auch gut.
EquimanthorN:
Wenn wir grad von der Szene reden, glaubst du, dass es früher
besser war? So zu SARDONYX Zeiten?
Alex:
Früher war die Seele von der Metalgemeinschaft um einiges besser,
es gab noch nicht so viele Intrigen, aber ich denke, die sind
dadurch entstanden, dass eben jeder seine Band hat und sich deswegen
profilieren und besser als der Andere sein will. Und dann gibt's
ja auch die paar, die denken, sie wären supertoll, weil sie jetzt
eine Band haben und dann kommen aufs Konzerte ihre Verwandten
und sagen ihnen wie toll sie waren und dann geht's ihnen gut.
Früher war das nicht so, da war die Musik wichtiger - ENDLESS
FALLING oder SARDONYX waren ja damals genial, obwohl eigentlich
wollte ich bei ENDLESS FALLING ja nur sein, um berühmt zu werden.
(lacht)
E:
Früher war der Zusammenhang besser.
Alex:
Was mich auch ankotzt ist es, wenn man z.B. nach einem Live
Gig die Leute fragt, wie man war und die dann schleimen und meinen
"Super, toll!" und kaum drehst du dich um, erzählt er einem anderen,
wie mies man doch war. Auf das kann ich gut und gerne verzichten,
das war auch mit ein Grund, weswegen sich ESOPHAGUS aufgelöst
haben. Die Leute werden ja dann auch total eingebildet darauf
und denken, sie waren echt super und dann musst du den ganzen
Dreck nochmal live ertragen. Noch ein Nachteil der heutigen Zeit
ist die Erfindung des CD Brenners, so können diese ganzen miesen
Bands, die nicht spielen können, auch CDs veröffentlichen und
es entstehen unzählige uninteressante, belanglose Demos.
D:
Welches war der bisherige Höhepunkt eurer Bandgeschichte?
Alex:
Natürlich der Tag, an dem ich dazu gekommen bin (lacht)
Andi:
Wahrscheinlich der Release des ersten Demos.
D:
Und der Moment, als der Panzer gemerkt hat, dass der besoffene
Depp der Attila von MAYHEM war?
P: Ich
hab das ja überhaupt nicht gepackt, ich hab mir sogar seinen Ausweis
zeigen lassen! Ich mein, der ist mir so am Nerv gegangen, ich
hätt' ihm schon fast eine reingehaut und dann bemerk ich das..
D:
Eure letzten Worte?
E:
Am 25.5. müssen alle im ehemaligen Rockhaus sein.
Alex:
Genau! Alle Metaller müssen sich einfinden zu unserer CD Release
Party mit dem unglaublich genialen Line-Up.
D:
Wer spielt denn als Headliner?
Alex:
THE LEGION. Wir wollten nicht als letzte spielen, weil die Leute
dann meistens schon erschöpft sind.
Andi:
Vielleicht sagen wir eh ab (lacht)
Alex:
Also hinkommen! Die Karten gibt's ab nächster Woche im Vorverkauf
um 7 Euro bei allen VVK Stellen.
03.
04. 2002, Dunja & EquimanthorN
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