Bands
mit einem oder mehreren bekannten Musikern haben vom Start weg
ja schon mal einen Bonus, ob dieser in allem Fällen gerechtfertigt
ist, soll aber mal dahingestellt bleiben. Im Falle von GRIMFIST
ist der wohl bekannteste Fellverdrescher der Schwarzwurzel Szene,
Horgh, mit von der Partie, wobei sich dass Interesse nach der
Auflösung von Immortal noch steigerte. Außerdem ist
in diesem Fall der Startbonus keineswegs zu Unrecht verteilt worden,
sondern man wird den Erwartungen gerecht und kann ein sehr rohes
Stück Metal einspielen, welches den Charme von ursprünglichen
Heavy, als auch von schnellem Death / Black Metal hat. Sänger
/ Bassist Frediablo stand uns mal Rede und Antwort zum Debüt
Ghouls Of Grandeur.
Markus:
Wann kam Euch zum ersten Mal die Idee GRIMFIST zu gründen?
Frediablo: Die Idee mit GRIMFIST anzufangen
kam von Ole. Er wollte eine Band haben, welche aggressiver und
brutaler als Deride ist. Als er mir die ersten Riffs vorgespielt
hatte, dachte ich, dass es echte Killer sind und so machten wir
uns auf die Suche nach einem Drummer, den wir in Horgh fanden.
Das war 2001 glaube ich.
Markus:
Was ist an dieser Band so Besonders im Vergleich zu anderen Bands,
in denen Ihr spielt und was könnt Ihr bei GRIMFIST ausdrücken,
was anderswo nicht geht?
Frediablo: Diese Band ist im Vergleich zu meinen anderen
musikalischen Projekten daher anders, dass sie mehr Old School
Heavy Metal beinhaltet. Die Songs gehen mehr nach vorne los und
sind sehr brutal und rasiermesserscharf. Eine Menge von Bands
und Projekten in denen ich involviert bin sind sehr roh aber nicht
ganz genau auf den Punkt gebracht. Ich mag es persönlich
sehr, wenn man etwas mehr auf die Kacke haut und nicht zu technisch
ist. Ich lasse sonst auch mehr Platz für persönliche
Fehler zu, aber diesmal spiele ich mit dem besten Gitarristen
und Drummer zusammen, die ich je getroffen habe und sie mögen
ihre Musik eben sehr gut gespielt, was eine erfrischende Änderung
für mich war.
Außerdem ist die Kombination von Old School Heavy Metal
zusammen mit meinen extremen Vocals etwas, was ich vorher noch
nie gemacht hatte.
Markus:
Hat sich Eure Vorstellung von GRIMFIST seit dem Punkt der Gründung
bis zur Aufnahme der Debüt CD irgendwie verändert?
Frediablo: Nein, nicht wirklich. Wir wussten was wir
wollten und jeder von uns wusste, wo er persönlich und musikalisch
stand. Die musikalische Richtung war von Anfang an klar und wir
wussten, dass die Musik anders werden würde, als das, was
bisher veröffentlicht wurde. Denn wenn du das Talent und
die Ideen von 3 so extrem unterschiedlichen Individuen wie Horgh,
Ole und mir verbindest, muss etwas abseits des Gewöhnlichen
dabei herauskommen.
Markus:
Mit welchen 3 Worten würdest du Ghouls Of Grandeur
beschreiben?
Frediablo: Old School Brutality!!!
Markus:
Wie waren die Reaktionen zu Ghouls Of Grandeur bisher
denn so?
Frediablo: Die Reaktionen bisher waren extrem positiv.
Es scheint so, als ob die Fans und die Presse mögen, was
wir da gemacht haben und alle Reviews, die ich per E-Mail erhalten
habe sind sehr gut für GRIMFIST. Ich neige
etwas dazu, nicht zuviel darauf zu hören, was die Leute über
das sagen oder nicht sagen was ich tue, denn schlussendlich tue
ich es für niemand anderen als mich selbst. Ich komponiere
Musik aus egoistischen Gründen und solange ich glücklich
bin, schere ich mich nicht um die Meinung anderer. Aber wenn uns
die Leute mögen, gibt es eine höhere Chance, dass eine
Tour zustande kommt und wir die Möglichkeit haben, live vor
unseren Fans zu spielen, was immer sehr befriedigend ist.
Markus:
Mit welchen anderen Bands würdest du GRIMFIST vergleichen
und warum?
Frediablo: Ich kenne keine einzige verdammte Band, die
so klingt wie GRIMFIST. Wenn du jedes einzelne
Instrument des Albums bloßlegen würdest, könnte
man sie wohl mit einer Reihe von Bands vergleichen, aber zusammengenommen
sind wir, glaube ich, ziemlich einzigartig. Aber vielleicht bin
ich nicht der richtige Ansprechpartner, um diese Frage zu beantworten,
denn ich höre kaum noch Metal. Ich schaue nur noch Filme
und höre Zeugs wie Ry Cooder, Soundtracks etc... Ich bin
an einen Punkt gekommen, an dem mir das ganze Musikbusiness zuviel
wurde und anstatt alles hinter mir zu lassen, habe ich nur den
sozialen Teil gekappt und aufgehört, Heavy Music zu hören.
Ich kreiere jetzt nur noch Musik und nehme keinen Anteil mehr
an Metal Happenings wie Parties oder Konzerten, außer ich
spiele selbst. Außerdem finde ich es ungerecht, Bands miteinander
zu vergleichen, denn 2 Bands sind nie gleich und es kommt immer
auf den einzelnen Hörer an.
Markus:
Wie war es, Ghouls Of Grandeur mit P.Tätgren aufzunehmen,
vor allem deshalb, weil er ja nicht mehr so viele CD’s produziert?
Frediablo: Die Arbeit mit Peter war eine sehr positive
Erfahrung für uns. Er ist ein sehr cooler, auf dem Boden
gebliebener Typ, der ein großes Verständnis für
die verschiedenen Musikstile hat. Außerdem ist er sehr ruhig
und professionell, kann es aber gut steuern, damit die Arbeit
nicht zu ernst wird. Er war mehr ein Freund als ein Produzent
und das machte es für uns viel leichter. Warum Peter nicht
mehr so viele Bands produziert weiß ich nicht und es liegt
auch nicht an mir, darauf zu antworten.
Markus:
Konntet Ihr mit Ghouls Of Grandeur alles verwirklichen
was Ihr vorhattet oder habt Ihr noch etwas übrigbehalten
fürs nächste mal?
Frediablo: Man kann sich immer verbessern und an dem
Tag, an dem ich das Gefühl habe, das Ultimative geschafft
zu haben, höre ich mit der Musik auf. Für mich geht
es auch immer darum, mich selbst von Album zu Album zu verbessern.
Ich hasse es meine eigene Musik zu hören, da es mich immer
daran erinnert, wie ich abgekackt bin. Ich habe immer eine Idee
in meinem Kopf wie das Endergebnis klingen soll, aber bis jetzt
bin ich diesem Ideal noch nie auch nur nahe gekommen. Ich werde
nie einer dieser Personen werden, die immer wieder Alben veröffentlichen
die schlechter sind als die vorherigen. Ich werde nicht so enden
wie Metallica.
Markus:
Du hast mal eine sehr coole klare Gesangsstimme benutzt. War das
nur ein einzigartiges Experiment oder wird es davon mehr geben?
Frediablo: Du wirst es nicht erleben, dass es sehr viel
davon in der Zukunft geben wird, denn ich persönlich hasse
diesen hohen Kastratengesang und damit auch die meisten der Bands
mit dieser Art von Gesang, aber in diesem speziellen Fall musste
ich es machen. Das Eröffnungsriff griff mich an der Kehle
und zwang mich dazu ein paar klare Gesangslinien zu bringen. Ich
lachte mir den Arsch ab, als ich es gebracht habe, aber es gibt
einen tollen Kontrast zur restlichen Wut und Brutalität auf
dem Album. Es könnte sein, dass ich einen ähnlichen
Gesang auf einem Track des nächsten Albums bringen werde,
aber nicht mehr als dass, denn sonst müsste ich wohl kotzen.
Markus:
Wie eng ist die Verbindung Artwork – Musik – Text
bei GRIMFIST?
Frediablo: Das Artwork ist so mit dem Titel verbunden,
dass die Kreatur in dem Kreis ein Ghoul ist, dass war es aber
auch schon. Der Song Ghouls Of Grandeur hat nichts mit
dieser Art von Ghoul zu tun, sondern ist eine Redewendung um etwas
über uns, die Mitglieder von GRIMFIST, auszusagen.
Die Texte könnten genauso gut auch für eins meiner anderen
musikalischen Projekte geschrieben worden sein. Ich verfasse mehr
oder weniger immer den selben Scheiß. Es klingt immer sehr
angepisst und es sind immer sehr persönliche Eindrücke
und Ansichten die ich verarbeite. Ich sehe keinen Sinn darin,
eine Verbindung zwischen Artwork, Text und Musik zu haben, solange
es cool klingt und aussieht. Das ist für mich das wichtigste.
Markus:
Wird es die Möglichkeit geben Euch bald mal live zu sehen?
Frediablo: Soweit ich weiß spielen wir sicher das
With Full Force Festival nächstes Jahr in Deutschland. Wir
versuchen gerade eine Tour zusammenzustellen, aber bis jetzt ist
noch nichts bestätigt. Alle Informationen bezüglich
Tourneen wird auf unserer offiziellen Homepage www.grimfist.com
bekannt gegeben.
Markus:
Was für Pläne habt Ihr für die nächste Zeit
und werdet Ihr als Trio weitermachen?
Frediablo: Unser nächstes Album wird Ghouls
Of Grandeur zermalmen. Das war nur der Anfang und
wir werden alles zu neuen Extremen treiben. Denkt an meine Worte!
Außerdem werden wir bald einen permanenten Bassisten bekommen.
Markus:
Die letzten Worte gehören dir.
Frediablo: Ich habe wahrscheinlich schon genug gesagt,
aber für alle GRIMFIST Fans habe ich noch
das: Lasst euch keinen Scheiß von irgendwelchen Leuten aufquatschen
und denkt für euch selbst! Ändert euch nicht um anderen
Leuten, Politikern, Religionen oder anderen korrupten Lebensweisen
anzupassen! Das Leben ist zu kurz dafür! Macht also das beste
daraus, solange ihr noch könnt. Betrinkt euch, fickt und
habt Spaß. Hail GRIMFIST!!! |