Was
könnte man an einem Sonntag Nachmittag besseres unternehmen,
als mal eben kurz runter Richtung Frankfurt zu fahren, um sich
direkt vor Ort einen ersten Eindruck des neuen JANUS
Album Auferstehung zu verschaffen? Zumal sämtliche
Kollegen bereits am Vortag die heiligen Hallen besucht hatten
und wir somit ganz ungestört an die Sache rangehen konnten.
Zunächst
aber stand das neue Album Auferstehung auf dem Programm, welches
Dajana und meine Wenigkeit wirklich mächtig beeindruckt hat
und von dem wir euch hier schon mal einen kurzen verbalen Eindruck
verschaffen wollen (>>>
Studiobericht). Anschließend nahm sich Tobi
dann freundlicher Weise sehr viel Zeit, um unsere bohrende Fragen
zu beantworten…
Dajana:
Wie wollt Ihr das live umsetzen?
Tobi: Wir hatten auch bisher nie 1 zu 1 live Adaptionen.
Wir haben halt immer versucht, es je nach den Möglichkeiten
mit der Band, mit der wir aufgetreten sind, sei es mit der haupt-
oder mit der klassischen Besetzung, so adäquat wie möglich
umzusetzen. Aber wir haben eigentlich nie gesagt: alles klar,
so klingt das Lied auf CD; so muss es dann auch live klingen.
Natürlich versuchen wir dabei, so viele Details wie möglich
zu realisieren. Aber es ist natürlich schwierig, einen ganzen
Chor mit auf die Bühne zu zerren. Obwohl: von uns aus würden
wir das sofort machen, wir bräuchten halt nur noch einen
Sponsor…
Michael:
Was auffällt ist, dass das neue Material noch sehr viel dynamischer
geworden ist, wenn man die vorherigen Alben betrachtet. Gleichzeitig
sind die Sachen aber auch noch kompakter, ihr habt ja quasi jedes
Soundloch irgendwie zugemacht… Das macht es ja noch schwieriger,
das Material live umzusetzen.
Tobi: Ja, obwohl das vom Ansatz her eigentlich schon
immer so war. Wir sind bei allen unseren Produktionen Gefahr gelaufen,
das Ganze zu überfrachten. Daher müssen wir uns eigentlich
immer selbst bremsen, weil es irgendwann einfach nicht mehr schöner
klingt, oder toller, oder so... Aber man macht das halt gerne:
hier noch ein Effekt, dort noch eine Bimmel und so weiter.
Der gewünschte Effekt ist aber eigentlich, dass es in unserer
Musik auch nach mehrmaligem Hören noch etwas zu entdecken
gibt. Das ist es, was wir gerne bei anderen hören und das
versuchen wir, auch bei unserer Musik irgendwie umzusetzen. Und
daher kommt es halt, dass man versucht, jede einzelne Passage
zu perfektionieren. Das Perfektion ja auch vielleicht da anfängt,
wo man nichts mehr weglassen kann und nicht nur da, wo man nichts
mehr dazufügen kann, das ist vielleicht etwas, was wir noch
lernen müssen. Aber so bewegen wir uns immer haarscharf an
der Grenze dessen, was halt noch möglich ist.
Michael:
Da kann man mit nur einem Jahr Verspätung zum ursprünglichen
Zeitpunkt ja fast noch dankbar sein...
Tobi: Ok, wir könnten uns natürlich jetzt auch
mit dem Zeug noch mal hinhocken und weiter was probieren, dort
noch was zu aufnehmen und hier noch was weglassen, das noch mal
umstellen. Aber irgendwann muss man halt den Absprung kriegen
und einfach Schluss machen, auch wenn uns das nicht immer leicht
fällt.
Michael:
Zwei Stücke habe ich jetzt noch ein wenig von der Winterreise
im Ohr gehabt; gerade Paulas Spiel wurde ja damals in
einer schon sehr unterschiedlichen Version präsentiert. War
das damals speziell umarrangiert, oder haben sich diese Änderungen
erst im Laufe der Zeit ergeben?
Tobi: Wir haben Paulas Spiel ja auch schon mal
in einer Rockbesetzung auf der Bühne gespielt. Und zwar in
Arnheim vor drei oder vier Jahren. Das war eines der letzten Live-Konzerte,
die wir in der Form hatten. Paulas Spiel ist eigentlich
im Proberaum mit einer Band entstanden, jedenfalls die erste Version
davon. Und die klang zumindest mehr in die Richtung wie die Version,
die jetzt auf dem Album ist. So mit diesem Laut-Leise-Spielen,
den Gitarren usw. Zur Winterreise haben
wir halt gesagt, wir würden das Lied gerne spielen, und zwar
auch in der damaligen Besetzung, also mit Klavier, dem kleinen
Streicher-Ensemble und etwas Percussion, und so haben wir es dann
eben auch umgesetzt.
Michael:
Percussion ist ein gutes Stichwort. Ihr habt jetzt sehr viel Percussions
mit drauf gehabt, war das von Anfang an so geplant?
Tobi: So ein Faible für Percussions haben wir eigentlich
schon immer gehabt. Auf der Vater CD
z.B. bei Flüsterer im Dunkeln. Damals hatten wir
einfach nicht die Möglichkeiten wie heute. Jetzt ist das
Equipment gewachsen, unsere Möglichkeiten sind gewachsen.
Aber wir verlieren natürlich trotzdem immer noch gerne den
Überblick, egal wie viele Spuren wir benutzen…
Michael:
Früher war es aber mehr ein Effekt, jetzt ist es viel mehr
integrierter Bestandteil der Musik.
Tobi: Das stimmt, aber das war nicht so geplant. Die
Vorliebe war schon immer da, und vielleicht hätten wir es
früher auch schon so gemacht, wenn es denn gegangen wäre.
Michael:
Wie kriegt man die Aufnahmen mit so vielen Leuten in so begrenzten
Örtlichkeiten auf die Reihe?
Dajana: Jeder einzeln?
Tobi: Ja ja, schon. Anders geht es halt nicht…
Michael:
Das ist aber dann schon ein hoher koordinatorischer Aufwand…
Tobi: Das macht die ganze Sache dann ja auch immer so
langwierig. Eigentlich sind es ja nur der Rig und ich, aber mit
den Jahren ist halt einfach ein fester Stamm an Musikern dazu
gekommen, die uns auch live unterstützen, also schon so bandartig.
Aber wenn wir Songs machen, und wie wir jetzt das Album produziert
haben, dann sind es schon nur der RIG und ich, die hier hocken
und sich den ganzen Stoff ausdenken. Manchmal mit Unterstützung,
manchmal auch nicht. Und dann fangen wir eben an, die Stücke
irgendwie aufzubauen. Es gibt da kein festes Schema, aber man
muss sich das schon irgendwo so Schicht für Schicht vorstellen.
Man nimmt halt einzelne Elemente auf, wie bei Auferstehung
z.B. Das ist so ein ausuferndes Stück, da hat man nicht sofort
ein festes Konzept stehen, es existieren zwar einzelne Grundideen,
aber nicht so wie „Alles klar, wir versuchen mal wieder,
die 10-Minuten-Grenze zu durchschreiten“… Naja, das
ist schon so ein Ziel von uns beiden. Wir sind beide irgendwie
Lied-Zeiten-Fanatiker, und daher war es schon immer unser Wunsch,
vor allem der von RIG, und ich hab das dann übernommen, gewesen,
mal ein Lied zu machen, das über 10 Minuten geht. Und es
hat wieder nicht geklappt… Auferstehung ist z.B.
„nur“ 09:50 oder so lang; die letzten 10 Sekunden
ließen sich auch beim besten Willen nicht tricksen. Wir
hatten zwischendurch zwar mal Versionen, die über 10 Minuten
lang waren, aber das hat’s irgendwie nicht gebracht…
Tobi: Aber es kommt eben im Prinzip Schicht für
Schicht. Fast alle Leute wurden hier nach und nach durch den Aufnahmeraum
geschleift, dann werden halt Aufnahmen gemacht. Oftmals haben
die mehr einen Sessioncharakter. Manchmal geben wir auch Vorgaben,
wie es sein soll; oder es gibt schon konkrete Ideen, vor allem
bei den Streicherarrangements, die halt schon meistens vorab ausnotiert
werden usw. Aber vielen Instrumenten sagen wir auch häufig:
„Na komm, spiel doch mal was dazu…“ Da wird
dann wild rumexperimentiert und noch ein Bierchen getrunken und
noch weiter experimentiert. Irgendwann fahren die Leute dann nach
Hause und RIG und ich sitzen dann den Rest des Abends oder der
Nacht da rum und kucken, was haben wir denn da eigentlich gespielt,
was kann man davon gebrauchen und was nicht. Manchmal bleibt irgendwie
nur ein Pling Plong davon übrig, manchmal eine ganze Passage,
und manchmal auch ein ganz essentielles Fragment für den
Song.
Michael:
Das dritte Stück (Ich will seinen Kopf) fiel ja
erst mal durch den sehr fulminanten Texteinsteig auf, aber wenn
man da dann musikalisch weiter schaut und dabei auch mal einen
Blick in die Charts wirft, dann war das ja fast schon kommerziell.
Tobi: Schielst Du dabei in eine bestimmte Richtung?
Michael:
Ja, mich hat das schon ein wenig an die älteren Oomph! erinnert.
Weniger weil es direkt danach klingt, sondern mehr, weil es eine
ähnliche Stilistik hat, nämlich auch diesen Kontrast
zwischen einem sehr elektronischen Unterbau und den eigentlich
eher simplen, aber sehr effektiven harten Gitarren oben drüber.
Rechnet ihr euch da was aus?
Tobi: Das Stück haben wir ja vor 1 ½ Jahren
geschrieben, da kann von Planung also keine Rede sein.
Michael:
Schon, aber wenn man jetzt halt sieht, was inzwischen möglich
ist, überlegt man sich da, ob man in diese Richtung was machen
kann? Oder ist euch das egal, da ich ja noch aus dem letzten Interview
weiß, das ihr Musik hauptsächlich für euch selber
macht…
Tobi: Ja, daran hat sich eigentlich nichts geändert.
Das Wichtigste an unserer Musik oder unseren Mixen ist nach wie
vor, dass wir voll dahinter stehen können. Insofern stimmt
es halt schon, dass wir die Musik hauptsächlich für
uns selber machen. Ausrechnen tun wir uns eigentlich auch nichts.
Erstens mal: Planen kann man so was bei der Musik, die wir machen,
einfach nicht und zweitens: ich persönlich würde das
auch nicht als in meiner Hand liegend betrachten. Also was jetzt
passiert mit den Stücken oder welchen Kreis von Hörern
man damit anspricht. Wir waren, als wir Vater
raus gebracht haben, relativ überrascht, damit in der Gothic-Szene
gelandet zu sein, weil wir ja vorher mit den Gothics irgendwie
vorher überhaupt nichts zu tun hatten. Wir hatten die mal
gesehen gehabt, so auf einschlägigen Club-Veranstaltungen,
und ich wusste, dass es so Leute gibt, die mit Kajal und schwarz
gewandet durch die Gegend rennen und fand das auch ganz amüsant,
aber ich wusste weder irgendwas über die Szene, noch kannten
wir Bands aus der Ecke. Außer vielleicht so Sachen, die
schon damals über die Szene hinaus etwas bekannter waren,
also etwa Das Ich oder Goethes Erben oder Cancer Barrack. Das
haben wir natürlich schon gehört, aber wir hatten eigentlich
keinen richtigen Kontakt zur Szene.
Michael:
Das wäre euch vielleicht nicht „passiert“, wenn
Vater nicht so elektronisch gewesen wäre. Schlafende Hunde
war dann doch deutlich gitarrenlastiger, womit ja viele Gothics,
damals zumindest noch, ein Problem hatten. Das war dann evtl.
für die wie ein kleiner Schlag vor den Kopf, dafür seid
ihr dann mehr in die Metal-Ecke rein gerutscht…
Dajana: Und jetzt eigentlich noch viel mehr, weil das
neue Material deutlich heavier ist!
Tobi: Endlich! Ja, wir wollten das ja schon immer…
Dajana:
Ich persönlich hätte jetzt überhaupt nicht damit
gerechnet, dass Auferstehung so metallisch ausfallen
würde. Ich hatte eher erwartet, dass die Musik ... ähm,
ja anders ... vielleicht intellektueller, kopflastiger ausfallen
würde. Aber das ist ja nun gar nicht so der Fall…
Michael: Es geht schon relativ straight und brachial
mitten rein, und das hätte ich eigentlich auch nicht erwartet.
Es ist auch sehr viel moderner als ich gedacht hätte, da
ihr früher immer noch ältere Einflüsse mit eingebunden
habt, und die fehlen jetzt eigentlich. Dafür gibt es ein
bisschen mehr Trip, oder eben mehr straighte Gitarren, was ja
jetzt auch wieder sehr modern ist, da man es ja eine Zeit lang
immer so kompliziert wie möglich gemacht hat. Davon ist man
inzwischen wieder ganz ab, und jetzt geht es wieder stumpf rein…
Tobi: Als wir damals Vater
raus gebracht haben, da war ja eigentlich auch sofort der Rammstein-Vergleich
da. Das fanden wir natürlich überhaupt nicht gut und
konnten das auch nicht so richtig nachvollziehen, da wir bis auf
die deutschen Texte da nur ganz wenige Parallelen gesehen haben.
Aber der Wunsch, auch ein richtiges Metal-Element bei JANUS
mit drin zu haben, der war eigentlich schon immer da, ist allerdings
leider oft an den Möglichkeiten gescheitert. Es war z.B.
gerade kein fähiger Gitarrist aufzutreiben, der richtig brachial
spielen konnte; und wenn, dann haben wir es irgendwie so aufgenommen,
dass es nicht mehr hart klang, oder es durch unpassende elektronischen
Einflüsse so zerstört, dass das harte brachiale Element,
das wir eigentlich wollten, wieder kaputt war. Dadurch entstand
zwar manchmal auch was neues, interessantes, aber dieser harte
Gitarrenansatz ist uns hier einfach besser gelungen als bei den
anderen Alben. Machen wollten wir es eigentlich schon immer, geklappt
hat’s selten…
Michael:
Dadurch entsteht ja eigentlich auch erst diese extreme Dynamik.
Die leisen Elemente rücken an ihren Stellen durch die klassische
Besetzung viel mehr in den Vordergrund, und dann gibt es auf einmal
einen mit der Keule. So entstehen einfach viel interessantere
Laut-Leise-Phrasierungen…
Tobi: Genau, das haben wir schon versucht, hier ein bisschen
mehr rauszuarbeiten. Wir wollten gerne sehr vielschichtig sein
und gerade mit der Dynamik auch spielen.
Michael:
Gibt es denn auch ein textliches Konzept, so wie bei den anderen
Platten? Beim ersten Hören habe ich das jetzt ein wenig vermisst…
Dajana: Ich dachte erst, ich hätte eins gefunden,
aber das wurde dann doch wieder zerstört…
Tobi: Also, es gibt da auf jeden Fall nichts
wie Schlafende Hunde. Das war ja von
Anfang als komplette Story geplant und auch als das, was wir unter
einem Konzept-Album verstehen, d.h. es wird eine Geschichte erzählt,
in der jedes Lied seinen Betrag leistet und ein Stück der
Geschichte erzählt. So wie in der Tradition von z.B. Operation
Mindcrime (Queensryche), einem der großen Vorbild-Alben
für die Schlafende Hunde - CD. Das hat großen Spaß
gemacht, hatte aber auch einige Nachteile, weil man halt in diesem
Konzept gefangen war, an dem man zielgerichtet arbeiten musste.
Am Anfang war man da noch relativ frei, aber je fertiger das Album
wurde, je weniger Stücke gefehlt haben, desto spezifischer
mussten wir eben ganz bestimmte Lücken füllen, was teilweise
wirklich sehr schwierig war und dann auch sehr viel Arbeit gemacht
hat. Da hat dann z.B. ein Stück gefehlt und es war ganz klar,
der und der Text muss da hin, die und die Stimmung ist jetzt gefragt,
und da war es völlig Wurst, mit wie viel geilen Gitarren-Ideen
man da ankam, wenn halt gerade eine eher ruhige Stimmung gefragt
war. Und das war halt anstrengend! Deswegen haben wir uns diesmal
gesagt, zu Auferstehung machen wir auf
keinen Fall ein Konzept im Sinne einer durchgehenden Geschichte.
Michael:
Bei Vater war es ja auch eher so, dass man einen zentralen Obergriff
hatte. Das fehlt jetzt aber auch so ein bisschen…
Dajana: Man hat doch einen zentralen Oberbegriff, nur
finde ich, dass der gar nicht mit der Musik korrespondiert. Denn
die Texte haben doch eigentlich eher was mit Weltuntergang als
mit Auferstehung zu tun. Also eigentlich mehr das genaue Gegenteil…
Tobi: Ja, schon, aber es wirkt halt auf jeden
anders. Wir werden uns natürlich hüten, jetzt hier ganz
dogmatisch zu sagen: das und das soll es sein, weil das so auch
gar nicht stimmt. Natürlich hat RIG eine ganz konkrete Idee,
um die herum er die Texte aufbaut, und die dann mehr spezifischer
wird, wenn es an die Musik geht, die wir dazu ausarbeiten. Wir
versuchen dann sicherlich, da einen engen Zusammenhang herzustellen.
Ich glaube daher schon, dass es einen Bogen, eine Thematik gibt,
die das ganze irgendwie einfasst, und dass man es in dieser Hinsicht
mit Vater vergleichen kann. In Bezug
auf Weltuntergang ist es irgendwie so ein doppeldeutiges, schizophrenes
Element, welches durchaus gewollt sein kann…
Michael:
Es sind aber doch mehr personenbezogene Texte, so in die Richtung:
wie finde ich mich in dieser immer abstruseren Welt zu Recht?!
Dajana: Aber alles auf die Katastrophe ausgerichtet…
Michael: Es läuft halt alles auf den Niedergang
und die anschließende Wiederauferstehung hinaus, wobei aber
vorher ganz verschiedene Facetten berücksichtigt oder beschrieben
werden. Ob man da jetzt mit Krankheiten konfrontiert war, oder
mit persönlichen Problemen, oder Kommunikation…
Da ist auch eine Sache, die mir ganz besonders aufgefallen ist
und wo ich gerne wissen würde, wie ihr das meint. Und zwar
singt RIG da: „Neunundachtzig ist so lang her“.
Bezieht sich das auf den Mauerfall? Oder auf ein Datum aus früheren
Jahrhunderten?
Tobi: Nee nee, damit ist schon 1989 gemeint.
Worum es in dem Text geht ist halt eine Szene, die sich zwischen
zwei Menschen in einer Wohnung oder einem Haus etc. abgespielt
und wo durch das Aufwachen aus einem Alptraum oder so diese Situation
entsteht. Ich weiß auch nicht so ganz genau, was RIG damit
meinte, es ist halt noch irgendjemand anderes da, ein Geist oder
eine andere Person, aber es ist auf jeden Fall eine sehr persönliche
Situation. Ich war damals 19 und RIG glaube ich 18, und es ist
schon irgendwie ein Jahr aus unserer Vergangenheit, welches sicherlich
eine persönliche Bedeutung hat, aber irgendwelche Querverweise
zu politischen Großereignissen wie dem Mauerfall zu ziehen
wäre irgendwie nicht ganz richtig…
Dajana:
Ich hab das sofort damit assoziiert, weil ich damals selbst in
der DDR gelebt habe. Und ich dachte halt: aha, die sind nicht
alleine und es gibt irgendwelche Stimmen [bezieht sich auf den
Text]; das passt doch mit 1989, dem Mauerfall, der Stasi oder
so zusammen. Deswegen hatte ich auch erwartet, dass dann dazu
noch ein bisschen mehr kommt…
Michael: Und ich habe da halt sofort dran gedacht, weil
ich das wusste und mir klar war, dass Du dran denken würdest…
Tobi: Nun, der Text ist eigentlich offen genug.
Für mich ist es gerade diese Zeile: „Neunundachtzig
ist so lange her“ mit dem Schlusssatz „ich
weiß nicht ob es gestern wär“ so ein Statement
dafür, wie einem die Zeit davon eilt. ’89 ist jetzt
mittlerweile schon 15 Jahre her…
Dajana:
Aber wie gesagt, gerade für Ex-Ossis wie mich, die ja vielleicht
auch abgehauen sind und Probleme mit der Stasi hatten, da sieht
man halt leicht einen Bezug...
Tobi: Ja, das ist im Prinzip aber schon eine neue Idee.
Auf der anderen Seite, wenn ich an ’89 denke, dann sehe
ich mich halt auch mit meinem alten Golf in einer Trabbi-Schlange
hocken… Wir sind halt damals auch nach Berlin gefahren um
zu kucken, wie sie da sie Mauer auseinander nehmen… Also,
irgendwie stimmt es schon!
Dajana:
Wie ist es eigentlich bei solchen Pre-Listening-Sessions; Du hast
Dir das Material ja gerade mit uns noch einmal erneut ganz angehört.
Langweilt Dich das dann irgendwann, oder hörst Du dabei noch
mal genau und findest dann noch Fehler, wo Du dann sagst: „scheiße,
das hätte man doch anders machen können“?
Tobi: Ja, schon. Also, das ist irgendwie so eine Krankheit,
und das macht die Sache natürlich auch nicht leichter. Man
ist jetzt in einer Phase des Abschließens, und die eigene
Musik dann auf einmal so zu hören, die man die von anderen
Künstlern hören würde, das macht einen nicht so
ganz glücklich, weil man jeden einzelnen Ton irgendwie eine
Geschichte oder eine Änderung verbindet, und mit jedem einzelnen
Lied natürlich auch die Kämpfe, die man damit ausgestanden
hat, die ganzen Probleme, die sich damit ergeben haben…
Aber wenn ich jetzt die Musik höre, also langweilig finde
ich es nicht.
Michael:
Dann geht’s ja noch…
Dajana: Na ja, ich meinte, weil Du es jetzt ja schon
so oft gehört hast…
Michael: Aber ist doch gut, wenn die CD dann
immer noch funktioniert!
Tobi: Es ist halt einfach schwierig, weil man
sich vorstellen muss, dass wir an einigen Songs jetzt schon ein
oder zwei Jahre arbeiten. Dann gibt es halt auch noch ganz alte
Stücke, die ja auch wirklich schon eine sehr bewegte Geschichte
hinter sich haben, wie z.B. auch Neunundachtzig, das
es in einer Demo-Version bereits Anfang der 90er gab und seither
ein paar Mal umgeschrieben wurde. Das haben wir jetzt für
Auferstehung quasi wieder aus der Kiste
gekramt und daraus nun etwas ganz anderes gemacht, zumindest musikalisch.
Aber im Gegensatz zu den früheren Sachen komme ich mit den
aktuellen Stücken, gerade aus der Distanz oder im Rahmen
von Pre-Listening-Sessions, also nach der Vollendung, wo man nichts
mehr ändern kann und man daher irgendwie mit den Sachen gar
nichts mehr zu tun hat und man eigentlich erstmal Abstand bräuchte,
erstaunlich gut zurecht.
Dajana:
Aber es gibt ja auch Bands, die sagen: ich kann’s nicht
mehr hören, und die dann ihre eigenen Sachen wirklich die
nächsten 2-3 Jahre nicht mehr anhören, bzw. nur noch
dann, wenn sie sie live spielen…
Michael: Man hört sogar davon, dass die dabei Ohrstöpsel
tragen um nicht so viel davon hören zu müssen…
[allgemeines Gelächter]
Tobi: Den Effekt kenne ich aber auch… Bei
dem aktuellen Album ist er aber noch nicht eingetreten.
Dajana: Das spricht ja für das Album…
Michael:
Warum seid ihr denn mit einer CD nicht ausgekommen? Ihr habt jetzt
sehr lange gebraucht, bis es fertig wurde. Man könnte den
Titel Auferstehung für JANUS als fast schon als metaphorisch
ansehen. Wie ist es dazu gekommen, dass ihr zusätzlich noch
ein Hörbuch und eine Maxi mit weiteren 8 Stücken gemacht
habt? Passte das stilistisch alles nicht zusammen, oder hat sich
das aus anderen Gründen so ergeben?
Tobi: Genau, es war ganz anders. Der Grundansatz kam
eigentlich von außen, und zwar von unser Plattenfirma. Nach
der aktuellen Trisol-Philosophie müssen jetzt Neuerscheinungen
immer in exklusiven Doppelpacks erscheinen. Verschiedene Label-Kollegen
haben das ja bereits schon vorgemacht. Die genauen Gründe
dafür kenne ich auch nicht, aber auf jeden Fall ist bereits
früh der Wunsch an uns heran getragen worden, das Album mit
einer Bonus-CD zu versehen, und wir sollten uns dazu mal was einfallen
lassen. Unser erster Ansatz war dann, da eben zwei exklusive Non-Album-Tracks,
einige Remixe diverser Kollegen und zusätzliche ein paar
unveröffentlichte Live-Mitschnitte draufzupacken. Mit diesem
Gedanken haben wir aber nur kurz gespielt, um dann relativ schnell
festzustellen, dass wir das so eigentlich nicht wollen. Weil es
irgendwie nicht zu JANUS passte und wir auch
bei anderen Bands nur selten ein Format dieser Art gesehen haben,
das uns tatsächlich gefallen hat. Also haben wir nach etwas
anderem gesucht. Und dann kam uns zu Hilfe, dass sich zwei Bekannte
von Feder & Schwert, dem Rollenspiel-Verlag, bei uns gemeldet
haben. Die haben uns erzählt, dass sie demnächst ein
neues Rollenspiel namens Kleine Ängste veröffentlichen
würden, wo die einzelnen Charaktere in die Rollen von Kindern
zwischen 8 und 12 schlüpfen, die sich irgendwie durch ihre
persönliche Alptraumwelt kämpfen, also ihren Kindheitsängsten
stellen müssen. Die hatten das vorher schon mal bei einem
anderen Rollenspiel gemacht, das sie mit einer Band zusammen gearbeitet
haben, die dazu einige Songs geschrieben hat, und haben uns dann
gefragt, ob wir nicht Bock hätten, so was zu machen. Damals
waren wir mit Auferstehung gerade in
der Endphase, und zum Schluss wird es ja immer zäher, weil
man sich mit immer mehr Details rumschlagen muss, man hört
sich die Stücke zum tausendsten Mal an und sucht noch nach
irgendwelchen Verbesserungen, während man gleichzeitig viel
mehr Bock hätte, etwas neues zu machen. Insofern kam uns
das eigentlich ganz gelegen. Wir haben uns dann sofort da drauf
gestürzt, der RIG kam auch dann relativ flott mit neuen Texten
rüber, und wir haben dann auch ziemlich schnell einige neue
Ideen gehabt. Aus denen sind ad hoc einige neue Songs entstanden,
und da haben wir dann gesagt: ok, das wird unsere Bonus CD; vergiss
den anderen Kram. Wir machen da jetzt 7 Stücke, Kleine
Ängste, analog zu dem Rollenspiel. Das ganze
hat sehr viel Spaß gemacht und war auch recht schnell fertig,
was für uns ganz untypisch und somit doch relativ überraschend
ist, und daher hat der RIG noch eine Kurzgeschichte dazu geschrieben,
die ebenfalls 7 Kapitel umfasst und die einzelnen Lieder quasi
illustriert und zu einer Story zusammenfasst. Die hat er dann
von einem sehr begnadeten Sprecher lesen lassen, der schon jede
Menge professionelle Sachen gemacht hat und über diese typische
Märchenonkelstimme verfügt. Und so kommt es halt dazu,
dass wir jetzt auch noch ein Hörspiel oder, besser gesagt,
ein Hörbuch, obwohl ich diesen Ausdruck total schrecklich
finde, hinterher geschoben haben.
Michael:
Und jetzt hat sich Trisol gefreut, weil ihr gleich zwei Bonus-CDs
gemacht habt?
Dajana: Wobei ihr alles zusammen ja auch als Paket verkauft…
Tobi: Ja, aber nur im Shop auf unserer Homepage.
Offiziell wird es das so nicht geben. Das Hörbuch wird z.B.
überhaupt nicht über Trisol oder so vertrieben, sondern
das haben wir komplett selbst gemacht. Wir haben uns dazu vorher
die Erlaubnis des Labels geholt, was aber auch nicht schwierig
war, denn es ist ja eigentlich keine Musik und hat so gesehen
nur indirekt was mit JANUS zu tun. Die waren
dann auch sehr schnell einverstanden; wir haben da einen sehr
lockeren und kollegialen Umgang miteinander, der so was halt auch
zulässt, auch wenn es nicht ganz selbstverständlich,
für uns aber trotzdem wichtig ist. Das klappt mit Trisol
wirklich supergut.
Michael:
Ist das nicht ein bisschen ungewöhnlich, wo Ihr doch immer
so lange braucht?
Tobi: Ja, doch…
Dajana:
Wie wollt ihr das eigentlich zukünftig händeln? Ich
meine: Schlafende Hunde zwei Jahre, Auferstehung
fast vier Jahre. Was kommt jetzt danach?
Tobi: Ich weiß es nicht… Der RIG hat ja seine
eigene Theorie, was unsere Veröffentlichungen angeht. Bevor
wir das Vater Demo fertig gemacht haben,
woraus dann ja die Vater CD geworden
ist, hatten wir ja verschiedene Demos gemacht, die allerdings
von uns selbst als zu schlecht befunden wurden. Und mit diesem
unveröffentlichten Material hatten wir angefangen, in einer
etwas größeren Gruppe, also RIG, ich und noch ein paar
Freunde von uns, z.B. Oliver Schlemmer, der ja früher das
Artwork für uns gemacht hat und jetzt auch wieder für
Kleine Ängste aktiv war, also
mit diesen Leuten hatten wir angefangen, eine Oper zu schreiben,
die Lenz heißen sollte. Thematisch
sollte sich das ganze an der gleichnamigen Georg Büchner-Erzählung
orientieren. Dazu gibt es ein Libretto in Buchform, dass der RIG
bereits verfasst hat. Geplant war jedenfalls eine Oper mit verteilten
Rollen, musikalisch umgesetzt als Industrial-Klassik-Opern-Mix,
und es wäre wohl Musik für drei Stunden geworden. Wir
hatten tatsächlich angefangen, das alles auszuarbeiten, aber
sind nicht weit gekommen, weil uns das die Sache, wie man sich
leicht denken kann, sehr schnell über den Kopf gewachsen
ist. Und es gibt halt aus dieser Zeit noch ziemlich viel Material.
Wie gesagt, das Libretto ist komplett fertig, auskomponiert ist
es eigentlich auch schon fast, nur bei der Ausarbeitung sind wir
damals beim zweiten Lied hängen geblieben. Da gab es interne
Streitigkeiten, und dadurch ist die ganze Sache sozusagen erstmal
in der Schublade verschwunden. Also haben wir erst mal ein weiteres
Demo namens Liebeslieder gemacht und
danach kam dann eigentlich erst das Demo, aus dem dann Schlafende
Hunde geworden ist. Dann kam das Vater-Demo,
und, jetzt wieder zu RIG’s Theorie, dabei ist die Entwicklung
praktisch wieder zurückgegangen. Wir haben also erst aus
dem Vater-Demo das Vater-Album
gemacht, dann die Schlafende Hunde CD,
die sich ja aus den vier Liedern des gleichnamigen Demos entwickelt
hat, danach folgt die Auferstehung,
die ja einige Ideen aus diesem Liebeslieder-Zyklus enthält,
und jetzt müsste eigentlich der Lenz
kommen. Allerdings, wenn wir da bei dem ursprünglichen Konzept
bleiben, dann wird die Ausarbeitung lange, lange dauern. Ich denke,
wir werden da doch vorher noch irgendetwas anderes dazwischen
schieben.
Was wirklich als nächstes kommt weiß ich nicht so genau.
Das ist alles ein bisschen schwierig planbar. Auf was wir Bock
hätten wäre, mit unseren Musikern etwas mehr bandorientiert
zu arbeiten, weil wir im Moment natürlich auch feste für
die Live-Präsentation am Proben sind. Und da ist schon die
Lust da, vielleicht noch mal ein bisschen metalmäßiger
auf die Kacke zu hauen. Keine Ahnung, ob das funktioniert, vielleicht
passiert auch was ganz anderes. Es gibt halt irgendwie diverse
Ideen, aber einen festen Termin für das nächste Album
zu nennen… Es ist halt immer so diffus mit den verschiedenen
Plänen und Ideen. Zunächst wollen wir aber erstmal den
Release von Auferstehung gut über die Bühne und dann
auch auf die Bühne bringen, und dann schauen wir mal weiter…
Dajana:
Ist denn geplant, vielleicht mal Live-Mitschnitte für eine
CD oder auch DVD zu machen?
Tobi: Für eine DVD gab es sogar schon mal konkrete
Pläne, was dann aber leider am nötigen Geld dafür
gescheitert ist. Wobei das Label eigentlich superheiß auf
DVDs ist, nachdem das mit L’âme Immortelle ja so toll
funktioniert hat. Weil da jetzt wohl auch andere Trisol-Künstler
folgen, sollte Janus dabei ebenfalls miteinbezogen werden, und
es hat dann auch schon die ersten Planungstreffen dazu gegeben.
Dabei haben RIG und ich mal unsere Vorstellungen präsentiert
und diese auch grob budgetiert, und danach war die Idee dann irgendwie
gestorben. Vorerst auf jeden Fall…
Michael:
Wie sieht es aus mit einem Video zu einem der neuen Songs?
Tobi: Eigentlich gilt dafür dasselbe. Wenn Du RIG
einen Song geben und ihn fragen würdest, ob er sich ein Video
dazu vorstellen kann, dann erzählt er Dir aus dem Stegreif
drei Stunden lang, wie das Video genau aussehen könnte.
Michael:
Früher war ja das Problem, das es einfach keinen Markt dafür
gab. Das ist ja in den letzten 1-2 Jahren besser geworden; es
gibt inzwischen wieder einen größeren Markt für
härtere Musik. Folglich ist es doch eigentlich wirklich nur
noch eine Frage der Kosten…
Tobi: Einmal der Kosten und dann, wie man so was halt
projektiert. Ob man z.B. dann auch die Zeit dafür hat, so
was zu machen und dabei dann die richtige Unterstützung findet.
Es ist bei uns nun mal so, dass wir an sich am liebsten alles
selber machen. Das ist in der letzten Zeit besser geworden, wo
wir mehr und mehr Leute gefunden haben, mit denen man eng zusammen
arbeiten kann, die uns zum Glück unterstützen und uns
auch zuarbeiten; was viel möglich gemacht hat und wo wir
auch weiter gekommen sind.
Michael:
Aber auf der anderen Seite habt ihr gerade auch einen wichtigen
Mitstreiter verloren.
Tobi: Ja, den Martin (Höfert, Cellist u. a. auf
Schlafende Hunde und der Winterreise). Das war eigentlich ein
Prozess, der irgendwie schon die ganzen Monate stattgefunden hat,
auch im Zusammenhang mit Persephone, wo Martin halt eine immer
stärkere Rolle einnahm. So vom Mitmusiker zum Bandmitglied;
und das letzte Album hat er ja jetzt sogar quasi alleine produziert.
Ich denke, da haben sich einfach ein wenig die Prioritäten
und Gewichtungen verschoben. Keine Ahnung, wie das in Zukunft
sein wird. Im Moment ist er halt mit Persephone sehr stark eingespannt,
und wir wollten ja, zumindest bei der Live-Präsentation,
so ein bisschen von der Streichern weg und die Sache mehr in Richtung
Gitarren verlagern. Daher hat das für beide Seiten eigentlich
auch ganz gut gepasst, und deswegen kam es so zu Ankündigung,
weil wir gerade auch dabei waren, die Live-Besetzung zu akquirieren
und dabei eben festgestellt haben, dass wir auf die Streicher
nicht so viel Wert legen wollten.
Michael:
Wie macht ihr beide das denn untereinander, also RIG und Du? Ihr
seid ja schon sehr lange zusammen, wie man gerade gehört
hat, und RIG behauptet von sich, er kann null Noten lesen, während
ich bei Dir einfach mal vermute, dass Du die Sache vom einem mehr
musiktechnischen Aspekt aus angehst… Wie kommt ihr dann
zusammen bzw. erklärt euch gegenseitig eure Ideen?
Tobi: Also das Schöne an der Zusammenarbeit zwischen
RIG und mir ist ja, dass bei uns ein sehr großes Einverständnis
darüber herrscht, was wir jeweils für JANUS
wollen, wo die Reise eben hingehen soll. Auch wenn JANUS
eigentlich viele verschiedene Facetten beinhaltet und insgesamt
doch sehr vielseitig ist, so hab ich trotzdem immer das Gefühl,
dass wir beide das gleiche Bild von JANUS haben
und dass das sehr deckungsgleich ist. Und das macht es irgendwie
sehr einfach.
Michael:
Habt ihr, was das Artwork betrifft, jetzt mal bewusst auf einen
Kontrast gesetzt? Denn wir erleben ja jetzt quasi eine Premiere:
die erste JANUS CD, wo eine Frau auf dem Cover ist. Das ist zunächst
mal das augenfälligste, aber es ist eben auch viel filigraner
als früher, verglichen mit Vater und Schlafende Hunde gleichzeitig
realistischer und ätherischer…
Dajana: Es ist einfach ein völlig anderer Ansatz
als vorher…
Tobi: Ja, aber diesmal hat das Artwork auch jemand
anders gemacht. Vater und Schlafende
Hunde wurden ja von Olli Schlemmer realisiert, diesmal
war es ein Italiener namens Alessandro Bavari. Er ist seines Zeichens
Maler, Fotograf und Multimediakünstler, der wirklich sehr
viele Sachen international macht. Wenn man ihn anmailt, dann antwortet
er jedes Mal aus einem anderen Land. Er macht also Ausstellungen
überall, und auf den ist der RIG aufmerksam geworden, als
er im Internet einige Bilder von ihm gesehen hat, die er einfach
Klasse fand. Ich glaube, der Ansatz war sogar das letzte Album
von The Tea Party, wo der Bavari auch das Artwork für das
Cover gemacht hat. Und der RIG hatte sich das Album gekauft und
gesagt: hier, das ist geil; hat den Bavari angemailt, so nach
dem Motto: hi, we are JANUS, an unfamous band
from Germany, searching for a cover artist. What do you think?
Und dann hat er einfach zurück gemailt, ok, schick mir mal
ein paar Musikstücke rüber; wenn es mir gefällt,
dann können wir darüber reden. Tja, und es hat ihm gefallen.
Und so hat sich da eine ganz fruchtbare Zusammenarbeit ergeben…
Dajana
& Michael: Dann alles Gute zur Auferstehung und Vielen Dank
für das Gespräch!
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