| Nach einer längeren Schaffenspause kehrt das KALTENBACH OPEN AIR wieder zu seiner alteingesessenen Wirkungsstätte zurück. Aus den Fehlern der Vergangenheit zog das Veranstalterteam rund um Darkfall-Sänger und Interview-Partner Thomas Spiwak seine Lehren und legt das Hauptaugenmerk wieder verstärkt auf den heimischen Underground, garniert mit einigen internationalen Zugpferden.
Leo: Beim KALTENBACH OPEN AIR 2014 geht es in jeglicher Hinsicht zurück zu den Wurzeln – den Besucher erwartet also das altbekannte Gelände im Kaltenbachgraben und ein Konzept, wie es sich in den Anfangsjahren bewährte, oder?
Thomas: Ja, das KALTENBACH OPEN AIR kehrt nach 2 Jahren Pause zu seinen Wurzeln zurück und wird an seinem angestammten Platz inmitten der steirischen Berge und Wälder über die Bühne gehen. Wir werden heuer 33 Bands aus dem In- und Ausland auf die Bretter schicken, wobei es uns heuer ein großes Anliegen war den österreichischen Bands wieder etwas mehr Stellenwert einzuräumen. Neben internationalen Größen wie SODOM, ABORTED, GRAVE, MALEVOLENT CREATION, KAMPFAR, NARGAROTH oder KEEP OF KALESSIN werden auch lokale Haudegen wie BELPHEGOR, DISASTROUS MURMUR, MASTIC SCUM, DARKFALL, IRDORATH oder auch junge Bands wie NORIKUM, MORTAL STRIKE, VINEGAR HILL und wie sie alle heißen auf dem KALTENBACH OPEN AIR vertreten sein. Wir wollten einfach eine bunte Mischung aus den diversen Extreme Metal Bereichen am Start haben und wir hoffen, dass die Leute das Billing gut annehmen und auch 2014 zum Metal-Berg pilgern werden.
Leo: Ich muss dich auf eine Band im Programm ansprechen, die einigen vielleicht sauer aufstößt, nämlich NARGAROTH… kannst du dahingehend ein Statement abgeben, um Missverständnisse zu vermeiden?
Thomas: Ich kann Dir versichern, dass das KALTENBACH OPEN AIR schon immer eine absolut unpolitische Veranstaltung war und wir auch nicht in der Gegenwart irgendwelche extremen politischen Meinungen unterstützen werden. Es gab im Vorfeld der Verpflichtung von NARGAROTH zwischen Ash und einem unserer Booker ein ausführliches Gespräch bei deren Konzert in Wien und wir wollten gewisse Dinge aus der Vergangenheit rund um diese Band klargestellt wissen. Das Gespräch verlief sehr sachlich und hätte sich die Band nicht von gewissen politischen Thematiken distanziert, wäre es auch nicht zu einer Verpflichtung gekommen. Ebenso hat sich die Band schon mehrmals in diversen Interviews erklärt und einiges ausgeräumt, wodurch für uns einer Verpflichtung nichts mehr im Wege stand. Und um es nochmal klar und deutlich zu formulieren: auf dem KALTENBACH OPEN AIR ist kein Platz für irgendwelche Politextremisten und wir wollen einfach eine geile Metal-Party von Fans für Fans veranstalten. Für politische Meinungen und Bewegungen gibt es besser geeignete Veranstaltungen. Wir versuchen einfach nur eine fanfreundliche Metal-Veranstaltung auf die Beine zu stellen.
Leo: Wie ist diese fanfreundliche Preisgestaltung heutzutage überhaupt noch möglich und wo sind die absolut günstigen Eintrittskarten erhältlich?
Thomas: Fanfreundlich ist heutzutage nur dann möglich, wenn man hart aber fair verhandelt und nicht unbedingt alles auf einen Riesengewinn auslegt. Klar wollen wir unsere reingesteckten Privathaftungen wieder retour haben und wenn möglich auch etwas Gewinn einfahren, aber sollte dies der Fall sein, wird dieser zu 100% in eine hoffentlich stattfindende Folgeveranstaltung gesteckt werden. Wir haben heuer ein recht kleines Budget und haben wirklich hart für diese Veranstaltung gearbeitet. Und vielleicht wird nicht alles so klappen wie wir uns das vorstellen, aber wir können mit ruhigem Gewissen in den Spiegel schauen und sagen, dass wir niemanden verarschen und schon gar nicht die Fans, welche auf dem KALTENBACH OPEN AIR feiern werden. Klar werden auch wir mit den Teuerungen der letzten Jahre mithalten müssen, aber wir werden versuchen, so billig wie möglich bleiben zu können. Alles hat heutzutage seinen Preis und eine Infrastruktur rund um so ein Festival kostet nun mal eine Stange Geld. Niemand schenkt uns eine Bühne, Technik, Zelte, Strom, Absperrungen oder was auch immer nötig ist. Dies ist einfach so und auch wir müssen versuchen, so realistisch wie möglich zu kalkulieren. Wir haben uns heuer für einen Kartenpreis von 47 EUR im Vorverkauf entschieden und ich denke, dass dies für ein 3-Tagesfestival mit 33 Bands in einem Land wie Österreich durchaus fair ist. Auf alle Fälle würde es uns freuen, wenn genügend Fans vorbei schauen und sich ihr Ticket über unseren Webshop auf http://www.kaltenbach-openair.at/tickets.php oder auch über Ö-Ticket sichern.
Leo: Gibt es Neuerungen hinsichtlich Camping und der Mitnahme von Getränken? Ab welchem Zeitpunkt darf man den geschichtsträchtigen, abschüssigen Campingplatz hinunterkugeln?
Thomas: Nein, hier bleibt fast alles wie gehabt. Ein paar Punkte sind noch in Klärung, aber der Großteil des Campingareals ist bereits wieder gesichert und auch das Bühnengelände ist unter Dach und Fach. Von den Gebühren her werden wir auch wieder am untersten Limit fahren und von daher werden Campen und Parken gratis sein und wir werden nur einen Müllpfand von 5 EUR pro Person erheben. Dieser wird natürlich bei Retournierung eines gefüllten Sackes wieder zur Gänze ausbezahlt werden. Der Campingplatz selbst wird ab Donnerstagvormittag geöffnet sein und das Bühnengelände selbst ab Donnerstag um 17 Uhr.
Leo: Die „schräge Händlermeile“ ist mir aus den Vorjahren auch noch in guter Erinnerung - wird es wieder Möglichkeiten geben, sich vor Ort CDs und Merchandise zu besorgen?
Thomas: Ja, klar wird es wieder eine Händlermeile direkt neben dem Eingangsbereich geben. Wir sind gerade wieder dabei eine kleine aber feine Meile zusammenzuschustern und es wird definitiv wieder einige Schnäppchen zu erstehen geben. Am Bühnengelände selbst wird es auch wieder unseren Festivalstand geben, an dem es unsere Festivalshirts und das Merchandise der auf dem KALTENBACH OPEN AIR auftretenden Bands zu kaufen gibt.
Leo: Vielen Dank und viel Erfolg beim KOA 2014, wir sehen uns dann am Semmering!!!
Thomas: Dir auch vielen Dank für dieses Interview und dem Interesse am KALTENBACH OPEN AIR und bis bald auf dem Metal-Berg in Spital am Semmering.
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