Leo: End Of
Time ist die perfekte Headbanger-Platte, strotzt aber ebenso
vor Details und Finessen zum Zuhören. Kann ich bei Euch
eine Versicherung gegen Genickstarre oder Schleudertrauma meiner
Nackenwirbel abschließen?
Herbert/Andreas: Hehe, Danke erstmal!
Für Gesundheitsbeschwerden nach dem Konsum unserer Musik
fühlen wir uns nicht verantwortlich! ?
Leo: Mir gefällt
besonders, dass Ihr Euch nicht scheut, auch langsamere Teile
zu integrieren. Ich hoffe diese auflockernden Elemente haben
auch auf den kommenden Werken wieder Platz!?
Herbert/Andreas: Ja sicherlich – wir haben schon immer
viel Wert auf Abwechslung in unseren Songs gelegt, deshalb werden
wir auch in Zukunft langsamere Grooveparts und hymnenhafte Elemente
einstreuen.
Leo: Wenn das
Ende der Zeit von Eurer CD als Soundtrack begleitet würde,
dann wäre Armageddon gar nicht so schlimm, frei nach dem
Motto „Venedig sehen und sterben“. Seid Ihr denn
mit End Of Time auch hochzufrieden?
Herbert/Andreas: Wir sind mit dem Resultat sehr zufrieden.
Es ist wieder eine deutliche Weiterentwicklung zum Vorgängeralbum
Tormented Souls zu erkennen. Ich denke wir haben
uns beim Songwriting, der Spielgenauigkeit und der Produktion
und Klangqualität der CD stark verbessert. Natürlich
findet man immer wieder Stellen wo man sich denkt da hätte
man etwas anderes oder besseres machen können. Im Großen
und Ganzen denke ich aber doch, dass wir mit dem Ergebnis sehr
zufrieden sein können
Leo: Der Aufwand
und das damit verbundene finanzielle Risiko haben sich gelohnt.
Was kommt jetzt, um die Band noch einen Schritt weiter zu bringen?
Herbert/Andreas: Das aktuelle Ziel wird natürlich sein,
das Album so gut wie möglich zu promoten. Das geschieht
einerseits durch gute Medienpräsenz und natürlich
durch einige Livegigs, die jetzt gleich im Frühjahr anstehen.
Außerdem gibt’s noch einige Festivals im Sommer
und evtl. ein Tour im Herbst.
Alles immer aktuell nachzulesen auf unserer HP www.lost-dreams.com
oder www.myspace.com/bandlostdreams
;-)
Leo: Der Meister
des Death Metal, Peter Tägtgren, wäre sicher stolz
auf Euch – würdet Ihr denn gerne mit ihm die Bühne
teilen? Gibt es Vorbilder für Euch?
Herbert/Andreas: Natürlich wäre es toll mit Peter
auf einer Tour unterwegs zu sein, wer könnte da nein sagen?
:)
Wirklich konkrete Vorbilder haben wir aber eigentlich nicht.
Natürlich lässt sicher jeder von uns von verschiedensten
Bands beeinflussen, der Musikgeschmack ändert sich halt
laufend ein wenig bei uns.
Außerdem haben wir intern sehr verschiedene Geschmäcker
was Metal angeht, deswegen tu ich mich mit generellen Vorbildern
eher schwer. Wichtig ist jedoch was am Ende dabei rauskommt
und das kann man abschnittsweise sicherlich Peter Tägtgren
zuschreiben.
Leo: Wann seid
Ihr zum ersten Mal in Kontakt mit Heavy Metal gekommen?
Herbert/Andreas: Ui, das ist schon eine Weile her, bei mir
um genau zu sein ca. 15 Jahre, damals noch mit Bands wie AC
/DC, Iron Maiden oder China. Nach und nach „verhärtete“
sich der Geschmack eindeutig Richtung Deathmetal, bin aber diesbezüglich
sehr offen für andere Stile. Bei meinen Kollegen schaut
das ähnlich aus, sie sind eigentlich alle mit Metal groß
geworden!
Leo: Ihr konntet
Euch, begonnen mit Where Gods Creation Ends über
Tormented Souls bis eben End Of Time, stetig steigern.
Wie sieht der nächste Schritt in Richtung Weltherrschaft
aus?
Herbert/Andreas: Als nächstes hätten wir eine
Welttournee mit Iron Maiden als Opening Act geplant…;-)
Nein im Ernst, wir haben uns realistische Ziele gesetzt. Das
heißt, erstmal die aktuelle CD bestmöglich unters
Volk zu bringen und allmählich an die Arbeiten des nächsten
Albums zu denken. Man wird sehen, welcher Erfolg End Of
Time mit sich bringt!
Leo: Wo seht Ihr
Euch im Jahre 2020? Welche Pläne schmiedet Ihr in musikalischer
und menschlicher Hinsicht für die Zukunft?
Herbert/Andreas: So weit wollen wir noch gar nicht vorausplanen.
Wie gesagt, wir haben uns kleinere Ziele gesetzt, wie weiter
oben schon beantwortet. In 12 Jahren kann einiges passieren…
Leo: Die Konkurrenz
ist unglaublich groß – welche Ansprüche stellt
Ihr an Euch selbst, damit Ihr Euch von anderen Künstlern
abhebt?
Herbert/Andreas: Wir versuchen wir immer alles so gut und
professionell wie möglich zu machen. Das ist zwar zeitweise
ziemlich anstrengend, aber nur so kann man was bewegen. Ich
muss da immer an den Spruch denken: „Von nix, kommt nix“
Leo: Ich bin der
Meinung, dass es nur durch ständige Präsenz auf den
Bühnen dieser Welt möglich ist, so richtig durchzustarten
– gibt es ne richtige Tour für End Of Time?
Herbert/Andreas: Da hast du Recht, Bühnenpräsenz
ist das A und O auch für uns. Der Eindruck, der bleibt
von einem Liveauftritt ist einfach sehr wichtig. Wie schon erwähnt
ist eine Tour in Planung, bis dato ist aber noch nichts fixiert.
In der Zwischenzeit sind jedoch einige Gigs in Österreich
und Deutschland geplant.
Leo: Warum habt
Ihr offensichtlich so eine offensiv-kritische Einstellung zur
Institution Kirche, gerade in Eurer Heimat Tirol spielt Religion
ja eine bedeutende Rolle, oder?
Herbert/Andreas: In Tirol ist das Volk immer noch recht
konservativ eingestellt, da hast du recht. Deshalb ecken unsere
Lyrics schon mal öfters an dem oft scheinheiligen Getue
dieser „Glaubensgemeinschaft“ an. Unsere Texte,
die ausschließlich aus der Feder unseres Frontmannes Wibz
stammen, handeln aber nicht ausschließlich um Kritik an
der Kirche, sondern auch oft über komplett andere Themen,
wie z.B. I Curse You. Der Song handelt von einer Abrechnung
mit einem Menschen, der unserem Sänger Wibz übel mitgespielt
hat.
Leo: Eure Lieder
sind nicht nur eingängig, sondern auch detailreich und
zielen auf Langzeitwirkung ab. Eine sehr gute Basis, da spüre
ich das Herzblut in jedem Ton. Was ist Euch in Eurer Tonkunst
am wichtigsten?
Herbert/Andreas: Wichtig war für uns immer schon, so
gut es geht abwechslungsreich zu sein, sehr viele Melodien einzubauen.
Bei End Of Time haben wir das recht gut hinbekommen.
Es sind spürbar mehr melodiöse Parts am Start als
noch bei den Vorgängern. Wir finden das solche Songs einfach
länger im Gedächtnis bleiben. Ist aber sicherlich
auch Geschmacksache. Besonders im Deathmetal scheiden sich die
Geister bezüglich Melodien oft sehr.
Leo: Wie sieht
es mit Eurer Motivation aus? Glaubt Ihr an ein Durchstarten
oder seid Ihr realistisch, dass Ihr ewig im Underground bleiben
werdet?
Herbert/Andreas: Wir sind zwar realistisch, glauben aber
schon, dass es möglich sein könnte im mitteleuropäischen
Raum ordentlich Fuß zu fassen, außerhalb des so
genannten „Undergrounds“.
Leo: Ich würde
mich freuen, noch weitere so wunderbare Musik von Euch zu hören.
Alles Gute für die Zukunft - die letzten Worte gehören
Euch, verbunden mit herzlichem Dank für die Zeit zur Beantwortung
der Fragen!
Herbert/Andreas: Es freut uns, dass dir unser Album gefällt,
du wirst noch mehr von uns zu hören bekommen!
Besucht uns auf einem unserer anstehenden Gigs, oder man sieht
sich mal auf einem der Sommerfestivals!
DANKE FÜR DAS INTERVIEW