Nachdem wir ja Euch schon einen ausführlichen Einblick in das musikalische Leben unserer Band des Monats LUNAR ECLIPSE gegeben haben, bot es sich natürlich an, den Jungs, vertreten durch Sänger Rolf Quast, noch ein bisschen näher auf die Pelle zu rücken und auf den Zahn zu fühlen ...

Dajana: Euer aktuelles Demo Abnormities dürfte sich musikalisch drastisch von den beiden vorhergehenden Demos unterscheiden. War der "Stilbruch" beabsichtigt?
Rolf: Da ich zum Zeitpunkt des "Umbruchs" noch nicht in der Band war, kann ich das gar nicht so genau sagen. Ich glaube, daß es eher ein schleichender Prozeß war, der uns vom Dark Metal zum Death/Thrash brachte. Aber letzten Endes schon beabsichtigt.

Dajana: Wenn ja, was hat Euch dazu bewogen?
Rolf: Hauptsächlich waren es wohl die störenden Keyboards und die lange Spieldauer der einzelnen Songs. Die Jungs wollten schneller auf den Punkt kommen und aggressivere Musik spielen.

Dajana: Ihr werdet musikalisch von Bolt Thrower über Destruction oder auch Kreator und alte Dismember bis hin zu Cannibal Corpse, Pestilence und Six Feet Under (und noch ein paar andere) eingetütet. Wo seht Ihr Euch selbst am liebsten)?
Rolf: Tja, das ist wirklich schwierig. Wir freuen uns eigentlich, daß man uns nicht so leicht in irgendeine Schublade stecken kann, da das auch von einer gewissen Eigenständigkeit zeugt. Die Vergleiche mit den angesprochenen Bands treiben uns jedesmal ein bißchen "Schamesröte" ins Gesicht, da sie zu den bekanntesten / beliebtesten gehören. Alles in allem sehen wir uns aber mehr im Death Metal als im Thrash, da hören wir die Vergleiche mit Bolt Thrower und SFU natürlich sehr gerne.

Dajana: Es gab durch die Bank positive Resonanzen auf Euer Demo. Habt Ihr das in dem Ausmaß erwartet?
Rolf: Nein, in keinster Weise ! Ehrlich nicht. Wir wussten zwar, daß Abnormities für ein Demo schon ziemlich gut rüber kommt, aber das es so gut ankommt, hätten wir nie gedacht. Wir wussten ja auch eigentlich selbst nicht, wo wir zu dem damaligen Zeitpunkt stehen. Wir spielten gerade erst vier/fünf Monate zusammen und kannten uns noch gar nicht so richtig ... (wir proben nur einmal die Woche).

Dajana: Wie stehen jetzt die Chancen Shows etwas breitflächiger zu spielen oder gar einen Deal an Land zu ziehen? Gab es bereits irgendwelche Kontakte, Angebote?
Rolf: Mit den Gigs klappt es schon ganz gut ! Wir sind in letzter Zeit auch endlich mal über die Grenzen Niedersachsens hinausgekommen und haben uns dort auch sehr wohl gefühlt. Also, wenn jemand Bands für Auftritte sucht ... Wir kommen überall hin, Hauptsache wir können spielen. Es macht halt verdammt viel Spaß, vor Publikum zu spielen, daß einen noch nicht so gut kennt (wenn der Funke dann auch überspringt). Mit dem Deal hat es leider noch nicht geklappt, aber das macht auch nicht sooo viel. Klar, wäre es geil, wenn es schon Angebote gäbe, aber letzten Endes wäre es doch noch ein wenig zu früh, glaube ich. Wir wollen erstmal Live-Erfahrungen sammeln und noch eine Menge geiler Songs schreiben, die wir dann im Falle des Falles schon in petto hätten. Unter Druck die Songs fertigzustellen, nur weil der Studiotermin näher rückt, das wäre nichts für uns.

Dajana: Habt Ihr bereits neues Material (für den Fall der Fälle, Ihr bekommt einen Deal und sollt ins Studio ;-))? Wenn ja, was erwartet den geneigten Hörer?
Rolf: Ja, wir haben schon einige neue Stücke und auch noch ältere, die wir nicht mit auf Abnormities genommen haben. Insgesamt könnten wir jetzt 6 Songs aufnehmen, der siebte ist in Arbeit und auch schon fast fertig. Es erwarten Euch auf jeden Fall wieder heftige, abwechslungsreiche Songs der Marke LUNAR ECLIPSE. Von schnellen Nackenbrechern über melodische Solis bis hin zu doomigen Pit-Monstern ist alles vertreten. Wir sind schon gespannt auf die ersten Probeaufnahmen, da die Songs live doch immer ziemlich geil abgehen.

Dajana: Wie seht Ihr den derzeitigen Status des deutschen Metal Underground? Was für Erfahrungen habt Ihr diesbezüglich gemacht, auch im Kontakt mit diversen anderen Bands?
Rolf: Der deutsche Underground lebt und ist aktiv. Viele Fans hören fast nur Underground - Bands, weil man da noch auf unverbrauchte, hungrige Musiker trifft, die Ihre Musik und alles was dazu gehört wirklich leben. Es gibt sehr viele gute deutsche Underground - Bands, wie man immer wieder auf einschlägigen Samplern feststellen kann. Wir haben noch nicht so viele davon kennen gelernt, aber die, die wir kennenlernten, waren alle sehr nett. Wir wurden immer fair behandelt und es gab keine Spur von Neid oder Arroganz. Gleiches gilt übrigens auch für die Veranstalter, denen ich hier auch noch mal für Ihren Einsatz und Mut, solche Konzerte auf die Beine zu stellen, danken möchte.

Dajana: Was macht Ihr so beruflich und wie bekommt Ihr Euer Privatleben und die Musik unter einem Hut?
Rolf: Wir proben meistens am Sonntag, da Alex und ich auch schon mal abends länger arbeiten müssen. Alex ist bei der Telekom im Callcenter und ich arbeite bei WOM, wo ich die Metal/Punk/HC/Crossover/Indie Abteilung führe. Von daher habe ich auch immer einen ganz guten Überblick über neue Bands etc. Gerald ist kaufmännischer Angestellter in einem Laden für Baustoffe, Frank studiert Behindertenpädagogik und Torsten macht gerade seinen Abschluß auf einer Heilerziehungspflegeschule. Wir haben alle sehr tolerante Freundinnen, die uns mit der Band unterstützen wo sie nur können ... :-). Viel Zeit für andere Dinge bleibt dann allerdings nicht mehr, es sei denn, man nimmt wirklich mal drei Wochen Urlaub.

Dajana: Mit wem würdet Ihr gern mal die Bühne teilen oder an welchen speziellen Ort würdet Ihr gerne mal live spielen?
Rolf: Eigentlich gibt es da keine Favoriten, aber Bands wie Fleshcrawl, Vomitory oder Bolt Thrower wären natürlich schon mal sehr geil. Die Location ist uns meistens auch gar nicht so wichtig, wir spielen überall gerne. Aber ein schönes Sommer-Open-Air mit 'ner anschließenden Grill / Trinkparty wäre auch ziemlich cool :-).

Dajana: Was wäre Eure erste Amtshandlung als Death Metal Rockstars *lol* ?
Rolf: Uuaahhhh, hoffentlich werden wir nie welche....keine Ahnung, vielleicht 'ne Geisha, die uns nach den Gigs im Whirlpool massiert und uns Dosenbier reicht, ha ha ha.

Dajana: Gab es schon mal einen richtig herausragenden Moment oder absoluten Tiefschlag in der Bandgeschichte?
Rolf: Tiefschläge gab es bisher zum Glück nicht. Herausragend ist für uns alleine schon die Tatsache, daß wir mit Abnormities auf uns aufmerksam machen konnten. Wir arbeiten daran, das bisher Erreichte auszubauen.

Dajana: So, nun könnt Ihr noch all das erzählen, was die Leute da draußen über Euch wissen müssen, sollten, könnten und ich vergessen hab zu fragen ...
Rolf: Erstmal vielen Dank, Cal, für das Interview und Eure Unterstützung mit dem Special Feature. Darüber haben wir uns tierisch gefreut ! Wir arbeiten wie gesagt gerade an neuen Songs, die wir dann hoffentlich im Herbst zu einem neuen Demo fertiggestellt haben. Dazwischen wollen wir so viel wie möglich live unterwegs sein, Angebote sind herzlich willkommen. Ein herzliches Dankeschön auch an alle Fans, Bekannte und Freunde, ich hoffe man sieht sich dann mal irgendwo beim Konzert.

Rolf & Lunar Eclipse

... und Dankeschön für das Interview ;-) Cheers