MY
DYING BRIDE sind eine Band wie keine andere, sie bringen
Gefühle und Emotionen zum Vorschein wie kaum jemand anderes
und ihre Alben können zweifelsohne zu den depressivsten und
emotionalsten Musikstücken im Metalbereich gezählt werden.
Als ich die Möglichkeit dazu bekam, Sänger und Textschreiber
Aaron ein paar Fragen über ihr neues Album Songs
Of Darkness Words Of Light zu stellen, war die Freude
groß, denn dies war ein langersehnter Wunsch. Und ich muss
zugeben, so aufgeregt war ich bislang noch vor keinem Interview.
Dunja: Euer neues Album Songs Of Darkness Words Of
Light wird in den nächsten Tagen veröffentlicht.
Wie sind die Reaktionen der Journalisten und diverser anderer
Leute, die bereits die Möglichkeit hatten in das Album hineinzuhören,
ausgefallen?
Aaron: Bis jetzt sind die Reviews eigentlich sehr positiv
und alle Leute sagen, dass das Album genau das repräsentiert,
was wir am besten können, was für uns natürlich
sehr schön zu hören ist, weil wir sehr hart an dem Album
gearbeitet haben damit es gut genug wird. Auch im Internet haben
wir Kommentare von unseren Fans gesehen, die wirklich verrückt
nach dem neuen Album sind, aber das ist bei Fans wohl so üblich.
Die Resonanz der Journalisten war sehr, sehr gut, was uns sehr
glücklich macht.
Dunja:
Ich mag euer neues Album auch mehr als die letzten beiden Releases.
Aaron: Danke!
Dunja:
Songs Of Darkness, Words Of Light ist um einiges langsamer
als eure letzten Veröffentlichungen ausgefallen und geht
nicht mehr ganz in die “Back To The Roots”-Richtung,
wie das bei The Light At The End Of The World und The
Dreadful Hours der Fall war – weg von schnellen Passagen
und mit einem reduzierten Growl-Vocals-Anteil, hin zu mehr cleanen
Vocals und ergreifenden Melodien. Was waren die Gründe für
diese Entwicklung oder ist das einfach so passiert?
Aaron: Ich denke, das ist einfach so passiert, da wir
Alben niemals planen. Wenn du ein Album planst, dann musst du
auch diesen Plan einhalten und das mag ich nicht besonders. Wir
lassen einfach alles kommen wie es kommt und hoffen, dass es schlussendlich
passt. Ich hab es eigentlich gar nicht bemerkt, dass das Album
so progressiv ausgefallen ist. Es ist für mich auch etwas
anderes über die Musik zu urteilen, da ich in der Band bin
und die Musik daher anders empfinde. Ihr seht alles von draußen
und habt demnach eine andere Interpretation und andere Gefühle.
Also kann ich schwer sagen, ob da mehr Death Metal Vocals sind.
Auf dem Album gibt es aber auch einige wilde Schreie, aber auch
nette cleane Vocals, ich will das Ganze möglichst vielfältig
halten. Ich denke, dass jeder, der TLATEOTW
gemocht hat auch dieses Album mögen wird, da es quasi der
nächste Schritt ist und eben eine Weiterentwicklung. Wir
haben ein besseres Songwriting, aber ich denke schon, dass du
Recht hast, das Album ist ein wenig langsamer, obwohl es auch
noch immer genügend aggressive Momente gibt.
Dunja:
Auf The Scarlet Garden habt ihr wieder eine Geige verwendet
– zwar in einem etwas anderen Zusammenspiel als auf den
anderen Alben – aber das macht mich ziemlich glücklich,
da die Alben von Turn Lose The Swans bis Like Gods
Of The Sun eigentlich meine Lieblingsalben von euch sind
und diese eben von diesem Instrument dominiert werden. Also würde
es mich interessieren, ob ihr je daran gedacht habt eine Geige
als Hauptinstrument mit einzubauen?
Aaron: Wir würden die Geige schon gerne wieder einsetzen,
aber wir haben noch niemanden finden können, der so gut spielen
kann wie Martin es konnte. Wir hatten zwar einige junge Damen,
die wirklich großartige Violinistinnen waren, aber sie konnten
eben nur klassische Geige spielen, nicht die Sachen, die Martin
gespielt hat, die waren einfach sehr ungewöhnlich. Es gibt
einen großen Unterschied darin, ob man in einer Band wie
MDB Geige spielt oder eben Vivaldi. Es hört
sich zwar komisch an, aber diese Mädchen haben versucht für
uns zu spielen, aber es hat einfach nicht wirklich gepasst. Wir
suchen zwar nicht wirklich nach einem neuen Geiger, aber wenn
es jemanden gibt, der Geige spielt und Lust hätte bei uns
mitzumachen, dann soll er mit uns in Kontakt treten und z.B. ein
Tape schicken. Wer weiß, vielleicht spielt diese Person
dann schon nächstes Jahr bei uns mit.
Dunja: Ich hoffe, dass sich da jemand findet.
Aaron: Ja, auch wenn wir nicht wirklich danach suchen.
Dunja:
Nachdem ich die Texte von eurem Album noch nicht bekommen habe
und ich finde, dass sie immer ein sehr wichtiger Teil eines MDB
Albums sind würde es mich natürlich interessieren, um
was es diesmal geht.
Aaron: Es sind eigentlich ziemlich typische MDB
Texte. Sie sind schwarz, dunkel und beinhalten sowohl dunkle,
romantische Momente als auch brutale Death Metal Parts. Manche
Texte handeln auch von Fantasy, z.B. The Blue Lotus geht
um nichts Persönliches, es ist eher ein Märchen. Es
kommen ein Wald und eine schlafende Schönheit drin vor. Ich
schreibe aber auch gerne kurze Geschichten und natürlich
gibt’s dann noch die persönlichen Texte. Das ganze
Album besteht also aus dem persönlichen Zeug, ein wenig Fantasy
und ein paar Kurzgeschichten. Also ganz typische MDB
Texte.
Dunja:
Gibt’s auch etwas wie die Geschichte zum Titelsong des TLATEOTW
Albums, die etwas ganz Besonderes war?
Aaron: All meine Texte sind etwas Besonderes, hoffe ich.
Wenn man in die CD schauen wird, werden nicht all die Texte abgedruckt
sein, also hoffe ich, dass die ganzen SODWOL Texte
demnächst auf der MDB Webpage veröffentlicht
werden.
Dunja:
Du hast ja das Artwork für die LATEOTW und The
Dreadful Hours gemacht, aber das Artwork von SODWOL
stammt wiederum von Andy Green. Hattest du nicht genug Zeit um
dich darum zu kümmern oder gab es einen anderen Grund dafür?
Aaron: Ich habe zwar auch ein paar Ideen gehabt und umgesetzt,
aber die waren irgendwie zu seltsam und als dann unser Freund
Andy Green, der schon das Design für Like Gods
Of The Sun gemacht hat, mit seinem Artwork aufgetaucht
ist, hat uns das sehr gut gefallen und darum haben wir es schlussendlich
auch verwendet. Natürlich wäre es mir lieber gewesen,
eines meiner Werke zu verwenden, aber die waren eben zu surreal.
Dunja:
Wirst du in Zukunft wieder Artworks für die Band machen?
Aaron: Ich hoffe schon. Ich mach das wirklich gerne,
weil das Artwork so etwas wie der visuelle Stil der Texte ist.
Wenn ich Texte schreibe, habe ich meistens Depressionen und wenn
ich am Artwork bastle, dann geht es mir auch nicht gut, deswegen
hängen diese beiden Dinge für mich stark zusammen. Ich
hab jetzt meine eigene Website ins Netz gestellt, auf der man
meine Arbeiten ansehen kann, zu finden unter www.azzron.com.
Dunja:
Ihr habt ja ein Video zu dem Song The Prize Of Beauty
gedreht. Wie ist es verlaufen? Worum geht es in dem Video? Und
warum habt ihr gerade diesen Song ausgewählt?
Aaron: Wir haben diesen Song aufgrund der verschiedenen
Stile, die in ihm vereint sind, ausgewählt. Es gibt einige
Parts, auf denen ich clean singe, andere mit aggressiven Vocals
und viele Melodien und somit gibt es einen Überblick über
die verschiedenen Gefühle, die MDB ausdrücken
zu versucht. Wir haben das Video im Jänner gedreht und es
zeigt eben die Band Members beim Spielen ihrer Instrumente. Wir
haben zwar auch andere Aspekte gefilmt, aber leider ist uns die
Zeit zu knapp geworden und als dann die Deadline kam, war das
Video noch nicht fertig. Das Video, das ihr bald auf MTV sehen
werdet ist also unvollständig, was wirklich ärgerlich
ist. Die Plattenfirma wollte ja eigentlich, dass wir das Video
machen, weil wir im Laufe des Jahres eine neue DVD veröffentlichen
werden.
Dunja:
Wenn ich richtig informiert bin, so ist das letzte Video, das
ihr gemacht habt, das zu For You?
Aaron: Ja, es ist schon recht lang her, dass wir ein
Video aufgenommen haben.
Dunja:
Warum habt ihr denn so lang damit gewartet ein neues Video zu
drehen?
Aaron: In England sind so viele Fernseh- und Radioprogramme
einfach verschwunden und so gab es keine Sendung, die Videos im
Stile von MDB gesendet hätte. MTV hat sich
verändert und andere Fernsehsender sind einfach verschwunden
und so gab es für die Plattenfirmen keinen Grund mehr teure
Videos zu produzieren. Jetzt denkt unser Label, dass sich der
Markt wieder gewendet hat und dass es Sender gibt, die unser Video
spielen werden. Wir sind aber keine Rockstars, wir mögen
es nicht so viele Videos zu drehen, nicht so wie einige Amerikaner,
die am liebsten den ganzen Tag auf MTV präsent wären.
Dunja:
Ich denke auch, dass es besser ist, eure Musik nicht einem jeden
zu präsentieren, schließlich gibt es genügend
Leute, die sie einfach nicht verstehen würden.
Aaron: Ja, das denke ich auch. Es ist nicht gut, wenn man zu viel
von sich zeigt.
Dunja: Dieses Jahr werdet ihr am Inferno Festival spielen,
zusammen mit Bands wie Gorgoroth, Konkhra und Khold. Wie ist es
überhaupt dazu gekommen, dass ihr auf diesem Festival spielt,
schließlich sind die anderen Bands komplett anders als ihr.
Sehr ihr es als Herausforderung oder habt ihr nicht doch ein wenig
Angst zwischen all den Bands verloren zu gehen?
Aaron: Es ist sicher eine Art Herausforderung. Ich habe
erst kurzen mit der Veranstalterin des Festivals geredet und sie
hat gemeint, dass das Inferno nicht mehr ganz so Black-orientiert
ist, wie es einmal der Fall war. Es spielen zwar sehr viele extreme
Bands, aber auch einige nicht-extreme, darum haben die Veranstalter
gemeint wir würden gut dazu passen und wir haben zugestimmt.
Sicher wird es seltsam sein, nachdem die meisten Leute Black Metaller
sein werden, aber MDB waren nie eine kommerzielle
Rock Band, wir sind noch immer irgendwo Underground. Wir verkaufen
nicht viele Platten, wir sind nicht in jedem Magazin oder im Fernsehen
präsent und wir promoten uns nicht überall. Wir machen
das ganze auf unsere eigene und spezielle Art und ich glaube,
dass die Leute das noch immer schätzen.
Dunja:
Ich weiß, dass du es hasst auf der Bühne zu stehen,
aber trotzdem ist deine Bühnenshow, vor allem was Mimik und
Gestik betrifft wirklich wahnsinnig intensiv, da man den Schmerz
und die Qualen der Songs wahrlich mitleben kann. Bist du deswegen
so authentisch, weil du dich so unwohl fühlst oder kannst
du alles um dich herum vergessen?
Aaron: Du hast Recht, auf der Bühne zu stehen ist
schwer für mich und ich würde es lieber nicht tun. Aber
wir sind eine demokratische Band und nachdem der Rest der Truppe
Live-Auftritte liebt, muss ich es tun. Wie du weißt sind
meine Texte sehr emotional und persönlich und wenn ich sie
dann live singen muss, fühle ich den Schmerz der Worte in
einer anderen Art, weil ich vor hunderten, manchmal sogar tausenden
von Leuten stehe und darüber singe, wie es in meinem Herzen
aussieht. Das tut weh. Also würde ich es lieber nicht tun.
Bei mir ist es so, dass ich viel glücklicher bin, wenn die
Show zu Ende ist und ich von der Bühne steige, als wenn ich
vor der Show raufgehe.
Dunja:
Und wie ist es dann für dich auf einem großen Festival
wie z.B. dem With Full Force zu spielen? Ist das schwerer als
ein kleiner Gig?
Aaron: Eigentlich ist es leichter. Es scheint weniger
Druck zu geben, weil die Leute nicht alle wegen MDB
gekommen sind, sondern auch um viele andere Bands zu sehen. Wenn
wir unsere Headliner-Shows spielen ist es viel schwerer, weil
fast jeder gekommen ist um MDB zu sehen, da steckt
viel mehr Druck dahinter.
Dunja:
Ich habe ja mehr als 6 Jahre warten müssen um euch wieder
in Österreich spielen zu sehen. Das letzte Mal, als ich euch
gesehen habe war mit Type O Negative und Moonspell. Das war auch
das erste Mal, dass ich mit eurer Musik konfrontiert worden bin.
Aaron: Und hat es dir gefallen?
Dunja:
Sicherlich, sonst hätte ich mich ja wohl kaum so sehr mit
euch beschäftigt und mir die CDs zugelegt.
Aaron: Danke!
Dunja:
Also wäre es schön, wenn ich nicht noch einmal so lange
warten müsste um MDB wieder zu sehen. Gibt es schon eine
geplante Tour neben den Festivalauftritten? Und wenn ja, kommt
ihr dann auch nach Österreich?
Aaron: Wir haben erst im Sommer in Österreich gespielt.
Dunja:
Ja ich weiß, am Skeleton Bash Festival.
Aaron: Genau, und wo warst du da?
Dunja:
Ich war dort, aber ich will nicht wieder 6 Jahre auf ein Konzert
von euch warten.
Aaron: Wir sind schon dabei Live-Shows zu planen, momentan
sind aber erst die Festivals bestätigt. Unsere Booking-Agentur
versucht sowieso, dass wir so viel wie möglich herumkommen
und an so vielen Plätzen wie möglich spielen, aber es
ist nicht immer so leicht, manchmal gibt es Probleme, die es uns
nicht erlauben in manchen Ländern zu spielen wie z.B. das
Geschäft oder Politik. Wir wollen eigentlich fast überall
spielen. Aber das ist nicht unsere Entscheidung, das hängt
von den Leuten ab, die uns promoten.
Dunja:
Na hoffentlich buchen die auch einen Gig in Österreich, in
den letzten Jahren seid ihr ja immer nur bis nach Deutschland
gekommen. Aber nun weiter: Ich habe gelesen, dass Andrew ein Nebenprojekt
hat, in dem er Black Metal im Stil von Burzum oder Taake spielt.
Gibt’s das noch immer? Bzw. Hat irgendein anderes MDB Mitglied
ein Nebenprojekt?
Aaron: Ich habe keine Ahnung wo du diese Information
über Andrew herhast?
Dunja:
Ich hab’s in einem älteren Interview gelesen.
Aaron: Wirklich? Ich wusste nicht, dass er eine andere
Band hatte, davon hat er nie erzählt. Ich weiß nur
dass er, zusammen mit Hamish, unserem anderen Gitarristen, ein
Label namens Black Doom Records hat. Aber ansonsten weiß
ich von keinerlei Nebenprojekten der MDB Musiker,
weil sie alles in MDB setzen.
Dunja:
Ist Sarah eigentlich ein volles Mitglied der Band oder nur ein
Session Mitglied, so wie es Yasmin war?
Aaron: Sie ist wie ein volles Mitglied. Sie ist noch
immer jung und noch nicht professionell genug, ist noch immer
nervös und nicht sicher was sie tun soll. Aber sie fügt
sich gut ein und hat auch die Hälfte der Songs auf unserem
neuen Album eingespielt, also ist sie schon fast ein Bandmitglied,
sie wird noch eines werden.
Dunja:
Was glaubst du macht MDB aus, was macht die Band so einzigartig
und besonders?
Aaron: Das ist eine gute Frage, weil ich die Antwort
nicht wirklich weiß. Wie ich vorher bereits erwähnt
habe, bin ich in der Band drinnen und sehe hinaus, während
ihr draußen seid und hineinseht. Ihr müsst MDB
komplett anders sehen als ich. Ich würde sagen unser Herz
ist am richtigen Platz, wir waren nie eine kommerzielle Band.
Als wir MDB gegründet haben wussten wir,
dass wir Gothic/Doom Metal spielen werden, was doch recht unkommerziell
ist und wir wussten, dass wir so nie das große Geld machen
würden. Wir haben das schon 14 Jahre lang durchgezogen und
die Leute wissen, dass wir so weitermachen werden, weil wir diese
Musik einfach lieben. Wir wollten niemals Geld verdienen oder
Rockstars werden und die Leute sehen das, wenn sie mit der Band
sprechen oder wenn sie uns sehen, wir sind eben keine Leute die
aufs schnelle Geld hoffen. Wir arbeiten auch immer sehr hart und
versuchen die Musik interessant zu halten, auch jedes Album interessant
zu halten, die Texte, die Fotografien. Wir versuchen, dass alle
Bereiche von MDB interessant bleiben und ich
glaube, dass es das wert ist und das mit ein Grund ist, warum
die Leute MDB noch immer mögen.
Dunja:
Könnt ihr denn auch alles so wie ihr es wollt durchsetzen
bei Peaceville? Schließlich gibt es genügend Labels,
die den Bands Grenzen setzen und ihnen z.B: vorschreiben welche
Cover sie zu verwenden haben.
Aaron: Wir sind eigentlich sehr glücklich mit unserer
Plattenfirma, deswegen sind wir auch immer bei Peaceville geblieben.
Wir haben es zwar nicht gemocht, als sie den Videodreh unterbrochen
haben, wir wollten noch weitermachen, aber das Veröffentlichungsdatum
des Albums wurde bereits verschoben und wir konnten es nicht noch
mehr verschieben, also müssen wir ein Video veröffentlichen,
dass eigentlich noch nicht ganz fertig ist. Sonst hatten wir da
aber nie Probleme, Peaceville lassen uns tun und lassen was wir
wollen und wir sind sehr, sehr glücklich darüber, weil
wir wissen, dass es Bands gibt, denen vorgeschrieben wird was
sie zu tun haben. Das muss schrecklich sein.
Dunja:
In manchen Songs, wie z.B. bei Two Winters Only benutzt
du Phrasen wie “My god, what have you become, dear lord”
oder “Jesus wept for men could live forever on earth in
peace”. Hast du eine spezielle Verbindung zu Gott? Ist es
nicht unüblich solche Texte in einer Metal Band zu verwenden?
Aaron: Ich denke schon, dass es ungewöhnlich ist.
Ich glaube an keine Religionen, aber wie schon vorher erwähnt,
schreibe ich nicht nur persönliche Texte sondern eben auch
über Dinge, die ich sehe, oder wenn ich z.B. ein Buch lese,
können davon Aspekte in meine Texte überfließen.
Das ist dann eher so wie ein Märchen. Es ist zwar interessant
über Religionen und Gott zu lesen, das heißt aber noch
lange nicht, dass man auch daran glaubt. Die Bibel ist ein interessantes
Buch, auch wenn ich nicht daran glaube.
Dunja:
Welche Bands und CDs hörst du dir momentan an?
Aaron: Eigentlich hör ich momentan keine Metal CDs.
Wenn du schon so lange in einer Band spielst und immer von Metal
umgeben bist, dann musst du auch mal etwas anderes hören.
Bevor ich MDB gegründet habe, habe ich in
ein paar Extrem Metal Bands gespielt, also muss ich da mal ausbrechen,
ich muss mich teilweise davon wegbewegen, weil der Metal eben
einen großen Teil meines Lebens ausmacht und darum hör
ich eben manchmal auch etwas anderes als Metal. Momentan ist es
das Album einer englischen Band namens Muse, die ich sehr gerne
mag.
Dunja:
Hast du von den Bands Pantheist oder Swallow The Sun gehört?
Sie haben beide großartige Alben veröffentlicht und
euch als eine der größten Einflüsse angegeben.
Aaron: Nein, ich kenne sie nicht. Vielleicht sollte ich
sie nach deiner Empfehlung einmal antesten.
Dunja:
Was ist für dich das Beste daran in einer Band wir MDB zu
spielen?
Aaron: Die Freiheit zu haben das zu kreieren, was man
kreieren will und nicht von einer Plattenfirma beschränkt
zu werden. Ein paar aus der Band mögen am liebsten die Live-Auftritte
oder wenn wir ein Album veröffentlichen, ich mag es einfach
frei zu sein. Wenn wir unser Label wechseln müssten und sie
uns dann vorschreiben würden was wir zu tun haben, würden
wir einfach gehen. Das wär`s dann gewesen.
Dunja:
Auf eurer Webpage hast du geschrieben, dass das Beste daran in
einer Band zu sein ist, dass man immer betrunken sein kann und
es keinen kümmert.
Aaron lacht: Das hab ich nicht geschrieben!
Natürlich ist das auch wichtig, aber ich glaube, dass hab
ich geschrieben, als ich gerade etwas getrunken habe. Weil das
wichtigste auf jeden Fall die Freiheit des Schaffens ist.
Dunja:
Was ist dein alkoholisches Lieblingsgetränk?
Aaron: Ich liebe gutes Bier und gute Weine. Ich trinke
keine hochprozentigen Getränke wie Brandy oder Whiskey, ich
mag gerne roten Wein und gutes altes englisches Ale.
Dunja:
Was ist dein Lieblings MDB Song?
Aaron: Ich glaube das ist Two Winters Only.
Dunja:
Das ist auch mein Lieblingssong.
Aaron: Ja, es ist ein großartiges Stück und
wir haben eigentlich auch vorgehabt es live zu spielen und geprobt,
aber ich kann es irgendwie nicht mehr singen, ich weiß nicht
warum. Die Stimmlage scheint zwar nicht so schwer zu sein, aber
es klappt einfach nicht mehr. Deswegen wirst du den Song leider
auch nie live sehen, aber er hat einfach so viele Emotionen, ist
gut gespielt und beinhaltet so viele verschiedene Gefühle,
sehr interessant.
Dunja:
Danke für das Interview, das ich schon seit Ewigkeiten machen
wollte.
Aaron: Danke für das Interesse, wir haben schon
lange kein Interview mit jemandem aus Österreich geführt.
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