Die
Münsteraner Gothic Rock Band NEON DREAM
konnte mit ihrem Debüt Anodyne im Sommer
2003 für einen Achtungserfolg sorgen. Doch trotz zahlreicher
Beiträge wurde es schnell wieder ruhig um die Band. Zeit
mal nachzuhorchen, wie die Dinge so laufen und was sich für
das neue Jahr so abzeichnet ... Sänger Klaus kam vorbei und
erteilte ausführlich Auskunft :)
Dajana:
Euer Debüt Anodyne ist ja mittlerweile seit einem
halben Jahr auf dem Markt. Wie sieht Euer Resümee aus? Wie
waren die Resonanzen?
Klaus: Es gab recht viele Besprechungen, auch in den
großen Magazinen, die für den schwarzen Bereich wichtig
sind, wie dem Zillo, dem Sonic Seducer und dem Gothic. Wir waren
zudem auf diversen Samplern vertreten, z.B. mit Entrain
auf einer Compilation des Zillo, mit Overscreening beim
Gothic. Letzteres war hauptsächlich durch den guten Kontakt
zu Martin Sprissler zustande gekommen, der uns schon vor der Veröffentlichung
des Debüts wohlgesonnen war. Die meisten Besprechungen gab’s
aber in Internetmagazinen, einige davon aus dem Ausland. Ein Radiosender
aus Santiago de Chile ist darüber hinaus auf uns aufmerksam
geworden und hat uns in einem Midnight Special mit dem kompletten
Album vorgestellt. Die Leute waren sogar so nett und haben uns
hinterher die Aufnahme zugeschickt. Ansonsten - was die Verkäufe
angeht, können wir wirklich zufrieden sein.
Dajana:
Bekommt Ihr denn regelmäßig Zahlen oder Bilanzen?
Klaus: Ja, wir bekommen von Équinoxe regelmäßig
Abrechnungen - das wird ganz unspektakulär gehandhabt. Wir
stehen in engem Kontakt zu dem Label. Und da muss ich mal ein
großes Lob aussprechen, weil Équinoxe die ganze Zeit
über immer sehr zuverlässig waren. Und wie Du schon
in Deiner Review geschrieben hast, das ist ein *kleines aber feines
Label“, das ganz viele Kontakte hat – auch in Verbindung
mit The House Of Usher, was uns nützt.
Dajana:
Trotz der ganzen Besprechungen in all den Magazinen hab ich das
Gefühl, das Ihr doch eher ein Schattendasein fristet. Woran
liegt das? Schlechte Promotion?
Klaus: Das eigentlich überhaupt nicht. Und nicht
zu vergessen: Wir haben erst neulich diverse Konzerte gespielt:
Mit Catastrophe Ballet, Zeraphine, The Crüxshadows und The
Last Dance. Wir haben in den Kritiken zum Album allerdings tatsächlich
unterschiedlich abgeschnitten. Dadurch, dass wir ein bisschen
in Richtung Hard Rock tendieren und partiell einen leichten Metal-Anstrich
haben, wurden wir von den Magazinen und überhaupt von Leuten
aus dem Gothic Metal-Bereich eher positiv bewertet, als von Leuten,
die aus dem Death Rock oder klassischen Gothic kommen. Obwohl
unsere Songs mehr für diese Richtung konzipiert sind. Schattendasein
oder nicht - es gibt schlichtweg eine so große Fülle
von Bands und Projekten, dass es eine Frage ist, inwieweit man
sich behaupten kann. Man muss schon sehr präsent sein. Gleichzeitig
haben die Musikfans/-freunde eine eigene Meinung. Welchen Stil
sie selbst auch immer bevorzugen. Ich denke, es gibt derzeit einen
Trend in Richtung Electro. Speziell in den großen Clubs,
das weißt Du ja selbst, Dajana. Z.B. im Matrix in Bochum,
wo die Leute ihre Präferenzen haben. Das ist normal. Im Hinblick
auf unsere Verkaufszahlen sind wir letztlich aber doch vielen
Leuten in Erinnerung geblieben, denke ich. Etliche Leute kannten
Neon Dream offensichtlich noch von unserem ersten Beitrag zu einem
Zillo-Sampler und haben das Album gekauft und/oder waren auf unseren
Konzerten.
Dajana:
Ist Sandra nun eigentlich ein offizielles Bandmitglied oder Gastsängerin?
Klaus: Sie gehört dazu.
Dajana:
Sie ist also keine Gastsängerin?
Klaus: Nein, sie gehört zu uns, auch wenn sie nicht
immer dabei ist. Sandra und ihr Mann Stefan haben gerade einen
Sohn bekommen, die haben im Moment natürlich anderes zu tun.
Wenn wir wieder Aufnahmen machen, wird Sandra bestimmt wieder
dabei sein. Was die Konzerte angeht, muss man sehen, was möglich
ist, weil Sandra auch in einem Musical singt. Sie ist studierte
Gesangspädagogin und wird auch beruflich zu tun haben. Überhaupt:
Anodyne war ein guter Grundstein. Nun
muss man schauen, wie sich alles weiterentwickelt. Dabei eben
auch, wo Sandra dann ihre Parts hat und haben möchte und
wie man das alles noch besser zusammenbringen kann. NEON
DREAM wurde vorgeworfen, dass das alles nicht so richtig
zusammenpasst. Zum einen sind die Song eher Achtziger-lastig -
früher gab’s mehr Wave-Gitarren, jetzt mehr Metal-Gitarren
und dazu einen klassischen additiven Gesang. Wie Nightwish klingen
wir auch nicht. Für uns ist das alles sehr stimmig, aber
gesangsmäßig lässt sich trotzdem mehr machen.
Ich glaube, dass meine Stimme ausbaufähig ist und im Zusammenspiel
mit Sandra können bestimmt noch ganz interessante gesangliche
Dinge entstehen.
Dajana:
Nun ja, ich mochte ja Sandras Stimme nicht besonders ...
Klaus: Manche haben geschrieben, ihre Stimme wäre
an einigen Stellen entbehrlich. Das bleibt eine Geschmacksfrage.
Wie die neuen Songs klingen werden, wird sich zeigen. Ob es passt
oder nicht. Wir lassen uns gerne auch etwas von außen sagen,
ob wir etwas besser machen können...
Dajana:
Wie, wollt Ihr einmal im Monat ’ne offene Bandprobe machen,
wo jeder, der kommt, seinen Senf dazugeben kann? *lol*
Klaus: Das wohl nicht – doch manchmal ist es so
wie etwa bei Aufnahmen, wo der Mixer sagt: da kann man noch was
anders machen. Oder man schneidet etwas weg oder ergänzt.
Es sind viele Sachen möglich. Auch, wenn wir für Anodyne
kaum etwas von den technischen Dingen, die Programme wie Q-Base
oder Logic mittlerweile bieten, genutzt haben. Das, was wir gemacht
haben, ist schon sehr authentisch, also eher handgemacht.
Dajana:
Es war oftmals zu lesen, dass der Name Anodyne als „Schmerzmittel“
für jene gedacht ist, die sich nicht in vorgepresste Formen
stopfen lassen wollen, die ihr eigenes Leben leben und somit –
Zitat von Dir: „das reale verzerrte Leben von der wahren
Seite erleben und all das Elend mit ansehen ...“. Denkst
Du, dass Eure Musik dafür geeignet ist, sich davon auszuklinken?
Oder ist das auch nur eine Illusion?
Klaus: Das hab ich mal gesagt?
Dajana:
Ja, das hab ich in ’nem Interview gelesen ... *g*
Klaus: Das war von demjenigen wahrscheinlich aus Erinnerung
wiedergegeben und ist nicht richtig. Wie auch ein Schreiber wohl
mal oberflächlich hingehört und aus der wiederkehrenden
Zeile „And ashes...“ rausgehört und dann - sehr
positiv gemeint - resümiert hat „I’m ashes –
das ist alles, was das Album Anodyne
zu bieten hat“. Was für ein Käse. Er hatte doch
die Texte zur Hand.
Dajana:
Wie auch immer, meint Ihr denn, das Eure Musik taugt, als Schmerzmittel
für all das Elend herzuhalten? [lacht]
Klaus: Das glaub ich nicht [lacht]. Nein, wir wollen
nicht belehren. Etwa: Wir haben DIE Lösung, Konzepte... Aber
generell steht hinter NEON DREAM schon ein Gesamtgedanke.
Der Name alleine klingt eher untypisch. Manche sagen, er klinge
nach Pop-Musik und nach Pop-Image. Dann Neon. Das wirke grell,
sei in jedweder Form Achtziger-lastig. Ich finde, dass der Gedanke
oder das Konzept, wie man nun auch immer sehen will, durchaus
„modern“ ist. Wenn man sich das Grelle vorstellt,
dann wird damit auch eine Suche benannt. Menschen, die auf der
Suche sind, nach Konzepten für sich selbst, die sich verwirklichen
wollen. Was den Musikbereich angeht: das Nachtleben, unterwegs
sein, Menschen treffen und sich in all dem ausleben wollen, hat
viel damit zu tun. Dieses Grelle und das sich darin verlieren
ist meiner Meinung nach symptomatisch für fehlende Orientierung.
Wo bleibe ich mit meinen Wünschen, meiner Sehnsucht nach
Verwirklichung? Das ist doch nicht Theorie. Nur spürt man
es vielleicht viel eher in Momenten, wo Fantasie und Kräfte
in einem wach werden und man sich befreit fühlt – raus
will, etwas tun möchte. Vielleicht auch dann, wenn man Musik
hört, die einen berührt? NEON DREAM
als Schmerzmittel ... nun ja, wenn man das alles als Art Weltschmerz
erlebt, kann die Musik eine Flucht davon sein. Sie soll bestärken,
sich auf sich selbst zu berufen. Nicht eingebildet oder weltfremd,
sondern in der Gewissheit, dass das eigene Gefühl seine Berechtigung
hat. Leben ist in erster Linie das eigene Leben. Und daraus soll
etwas werden. Mehr werden.
Dajana:
Apropos der Name NEON DREAM ... die Lichter, das nächtliche
Großstadtleben an sich, wo kommt Deine Begeisterung her?
Von Münster ja wohl kaum ...
Klaus: Warum nicht? Das gibt’s doch überall.
Ob nun mehr Lichter oder weniger...(schmunzelt). Münster
ist die drittgrößte Universitätsstadt Deutschlands
- hier leben auch sehr viele junge Menschen. Hier passiert viel,
es gibt viele Angebote.
Dajana:
Es gibt ja auch ein nicht ganz unbekanntes Bootleg namens Neon
Dream von Sisters Of Mercy. Hätte ja auch Pate stehen können
...
Klaus: Hätte. Ich kenne das, hab’s gehört,
der Name ist aber nicht abgekupfert. Der Begriff Neon Dream wird
so oft verwendet, da gibt es so viele Variationen. Gib den Namen
doch mal in eine Suchmaschine im Netz ein. Da gibt’s soo
viel... Und mit SOM haben wir ja nicht unbedingt so viel zu tun...
Dajana:
... auch wenn man ja eine musikalische Nähe nicht abstreiten
kann. Gerade bei den älteren Sachen ...
Klaus: Von der Musik her ja, gerade bei Songs wie Overscreening
in der alten Version. Und noch einmal ja: Einflüsse kommen
daher, aber nicht nur! Es hat mal jemand gesagt, Overscreening
könnte ein qualitativ guter Bonustrack von der First And
Last And Always sein. Ich hab das als Kompliment aufgefasst, es
würde aber trotzdem auffallen, dass das Stück nicht
von Hussey oder Eldritch geschrieben wurde.
Dajana:
Ihr umgeht eigentlich alle Klischees, die es so auf dem Gothic
Sektor gibt, sei es Euer Name, Schriftzug, Layout vom Debüt
oder Webseite, Texte ...etc. War das eine bewusste Entscheidung
oder eine zwangsläufige Entwicklung aus Eurer Einstellung
heraus?
Klaus: Ja, zwangsläufig. Die Voraussetzung für
solche Klischees waren nie vorhanden. Den größten Anstoß
habe wahrscheinlich ich gegeben, weil ich einfach viele Dinge,
die von uns auf der kritischen Seite bemängelt werden, nicht
mag. Bei aller Toleranz und Liebe Deinem Musikgeschmack gegenüber
– ich war vor Jahren bei sehr vielen Metal-Konzerten, von
Autopsy bis Slayer – wenn da einer mit Pentagrammen und
umgedrehten Kreuzen ankommt...wozu? Oder beim Wave Gotik Treffen,
wo man viele aufgestylte Menschen trifft ... ich weiß nicht
wirklich, was man damit ausdrücken will, zumindest mit den
gängigen Images. Ich finde es eher interessant, wenn die
Leute sich interessant aufmachen und dabei die erotische Komponente
unterstreichen, einen bestimmten Stil haben. Aber wenn ich z.B.
an The Crüxshadows denke, mit denen wir kürzlich die
Gelegenheit hatten, ein Konzert zu spielen: Ich mag die Musik,
die Songs Return und Tears etwa sind klasse. Aber die Klamotten
sind genau das, was gerade trendy ist. Damit würde ich mich
nicht wohlfühlen...
Dajana:
Was mir gerade bei Dir insbesondere bei den Interviews aufgefallen
ist: Du scheinst eine gewisse Aversion gegen die Presse zu haben.
Was mich ein wenig verwundert, weil Du ja selbst bei einer regionalen
Tageszeitung arbeitest. Ist das die Flucht nach vorne oder hast
die Aversion, weil Du bei der Presse arbeitest?
Klaus: Ja, ich arbeite bei einer Tageszeitung und das
schon seit einigen Jahren. Die Arbeit macht mir viel Freude. Sie
erfüllt mich, auch, wenn sie fordert. Ich finde die Arbeit
der Medien sehr wichtig und sie haben eine wichtige Funktion.
Ich denke aber auch, dass es Medien gibt, die eine Funktion haben,
die sie nicht verdienen. Z.B. das Fernsehprogramm: Viele meckern
über die Öffentlich-rechtlichen, aber schau Dir mal
an, was die Privaten zu bieten haben. Z.B. RTL: was da qualitativ
läuft, ist überwiegend unter aller Sau. Abgesehen von
den Nachrichten – für seine Berichterstattung über
den 11. September 2001 wurde der Sender mit einem Preis bedacht.
Aber ansonsten gibt’s Gewalt, Eitelkeiten, Spannertum und
Kommentare und Witze auf einem Level ziemlich unter Normal Null.
Dajana:
Ich finde gerade das Fernsehen und insbesondere die privaten Sender
sehr gefährlich, indem, was sie den Leuten vermitteln ...
Klaus: ...auch die Werbung ist viel zu präsent.
Wenn man an z.B. an 10- bis 16-Jährige denkt, die besonders
viel vor dem Kasten hocken und was sie vermittelt bekommen: was
macht Mann oder Frau? Was zieht man an, was macht man in der Freizeit?
Wärst Du auch gerne in einer solchen Lebenswelt wie in Soaps?
Gut, dass wir nicht wie so viele arme Menschen in Somalia leben,
sondern alles haben? Diese Sicht hat überhand genommen und
trägt wohl als einer von mehreren Gründen dazu bei,
dass viele Leute es nur schwer oder kaum schaffen, eine eigene
Identität aufzubauen und deshalb nicht eben in ihrem Selbstwertgefühl
unterstützt werden. Was bekommen die denn für ein Weltbild
vermittelt? Ist die Welt tatsächlich so, wie sie vorgelebt
wird? Ich weiß es nicht! Aber ich kann es mir auch nicht
vorstellen, dass es so wäre. Vermutlich sitzen heute mehr
16-Jährige beim Psychologen oder kratzen an ihren Allergien,
als noch vor 15 Jahren. Das ist nicht lustig.
Dajana:
Im Moment schießen ja Gothic Rock Bands in Deutschland recht
munter aus dem Boden. Insbesondere mit Einflüssen aus den
80igern. Das ist ja schon ’ne richtige Revivalwelle. Kommt
Euch das gelegen? Oder seht Ihr Euch eher in der Masse untergehen?
Klaus: Aufzuspringen wäre sicher eher hoffnungslos.
Wie schon gesagt, Electro-Acts haben den Vorzug. Andererseits
haben auch Veranstaltungen im Death-Rock zugenommen. Wir machen
letztlich Musik, die wir machen wollen. Wir haben gewiss ein Konzept
gefunden, mit dem sich alle von uns wohl fühlen, weil sie
es auf ihre Art nachvollziehen. Unabhängig davon, ob nun
Electro vorne ist oder nicht.
Dajana:
Das bringt mich darauf, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass
Randy (Pestilence, Sacrosanct) bei Euch ist, dass Ihr peinlich
darauf bedacht seid, den Begriff Metal zu vermeiden. Ihr nennt
es Hard Rock, härter, gitarrenlastiger, aber nie Metal ...
Klaus: Es gibt in keinem der Songs auf Anodyne
ein originäres Metalriff. Randy hat zwar einen hochfrequenten
messerscharfen Sound, aber das ist nicht notwendigerweise Metal.
Wie sich das von den Gitarren her weiterentwickeln wird, muss
man schauen. Das hängt ja auch von den Stücken ab. Aber
ich denke, dass wir wieder mehr Wave-lastige Elemente hineingeben
werden. Wir sind keine Metalband, weil wir keine Metalriffs haben
und auch keine typischen Metalsongs. Nur kann man über die
Besetzung und zuweilen über den Gitarrensound darauf schließen.
Dajana:
Ihr versucht es aber auch immer extrem zu umgehen ...
Klaus: Ja, man wird ja auch immer schnell kategorisiert.
Stempel drauf und in eine Schublade gepackt ...
Dajana:
Dann vergleicht Ihr Euch aber wiederum mit The 69 Eyes, was meiner
Meinung nach völlig unpassend ist und Euch in keinster Weise
schmeichelt ... [lacht]
Klaus: [lacht] ... ja, danke noch mal für das Kompliment
in Deiner Review, dass sich unsere Songs auf einem weitaus höherem
musikalischen Level befinden, als die von The 69 Eyes. Da hab
ich ja geschmunzelt ...
Dajana:
Deshalb hat mich das ja auch gewundert ...
Klaus: ... Jyrki hat ’ne super maskuline Stimme...
Dajana:
... das ist aber auch das Einzige ...
Klaus: ... na ja, die haben ihren Sound inzwischen total
glatt geschliffen. Die haben früher andere Musik gemacht,
bevor sie den Durchbruch hatten – vier oder fünf Alben
in ihrem alten schwarzen Punk-Cowboy-Stil gab’s. Das ist
ähnlich wie bei H.I.M. ... Es steckt vermutlich in erster
Linie die Plattenfirma dahinter und was mit kommerziellem Erfolg
einher geht. Das ist bedauerlich. Aber die Musik – klingt
sie alles in allem nicht gut? Unser Lilith erinnerte mich in der
Machart zuerst an Blessed Be, als ich das 69 Eyes-Album dann gehört
hatte. Deshalb.
Dajana:
Ich bin ja bekanntermaßen eher zufällig über Euch
gestolpert... Wie gut kennt Ihr denn die heimische Szene?
Klaus: Ich kenne einige der Leute, mehr oder weniger.
Einer DER Organisatoren in Münster ist Niggels, der u.a.
die Depeche Mode-Parties organisiert. Mit ihm hab ich nicht sooviel
zu tun, aber wie bei seinen Veranstaltungen, läuft man immer
mal diesem und mal jenem über den Weg. Es gibt mehr Cliquen
als dass man von einer Art Community oder einem großen Kreis
sprechen könnte. Und es gibt auch einen Verbund von DJs und
Gruppen untereinander (www.monasteria.net – Cal). Darüber
hinaus: Christian vom Tanz der Vampire [http://www.tanzdervampire-party.de/]
ist sehr aktiv. Gute Beiträge liefert auch Britta von Gegenlicht.
Münster hat eine ziemlich lebendige, wenn auch zersplitterte
Szene mit vielen Musikern und Musikfreunden. An dieser Stelle
seien Burn gegrüßt ;-)
Dajana:
Zum Schluss noch einen Ausblick ins neue Jahr. Gibt es schon neue
Songs? Gibt’s da stilistische Änderungen?
Klaus: Vieles ist auf gutem Weg. Wir knüpfen da
an, wo NEON DREAM angefangen haben. Ich bin schon
richtig gespannt, wie es musikalisch weitergeht. Die Gitarren
werden – wie schon erwähnt - sicher Wave-lastiger werden.
Wir werden auch mehr elektronische Elemente einbringen. Der Charakter
wird sich aber nicht verlieren. Wir haben nach Anodyne
bislang drei neue Stücke gemacht, die musikalisch die Line
von Anodyne fortsetzen. Ob die nun aber mit auf ein zweites Album
kommen, weiß ich nicht. Équinoxe möchten auf
jeden Fall mit uns ein zweites Album machen. Ich möchte das
auch.
Dajana:
... in diesem Jahr noch?
Klaus: Wenn genug gute Songs da sind, vielleicht. Mal
schauen. Von den Konzerten her ist jetzt erst mal ein bisschen
Pause. Mir mussten im Januar ein Konzert absagen (mit The Escape),
aber wir hoffen, dass wir demnächst wieder was machen werden.
Es sind mehrere Auftritte in der nächsten Zeit möglich.
Und ich hoffe, dass wir in diesem Jahr wieder beim WGT spielen!
:-)
Dajana:
So, ich bin jetzt am Ende mit meinen Fragen, möchtest Du
noch was loswerden?
Klaus: Ja - dass ich richtig happy bin über die
vielen tollen Reaktionen, was NEON DREAM betrifft.
Das ist für uns auch eine Motivation und macht Mut, weiterzumachen.
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