Die
Franzosen von NIGHTMARE frönen schon seit der Bandgründung
1979 dem traditionellen Heavy Metal und verfeinern ständig ihren
eigenen Stil. Nachdem ich mir das neue Album Cosmovision,
das übrigens auf Napalm Records veröffentlicht wurde, anhörte,
habe ich mich entschlossen es zu reviewen. Durch dieses Review
kam ich in Kontakt mit Nightmares Tourmanager und er gab mir die
Chance das Interview mit der Band zu bekommen, das ihr hier vor
euch habt. Danke nochmals an Jeeps für die Unterstützung...
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Werner:
Erst einmal Gratulation zu eurem fantastischen neuen Album Cosmovision.
Meiner Meinung nach eines der besten Alben der letzten Zeit. Wie
seid ihr mit Napalm Records in Kontakt gekommen, ich meine, sie
sind ja nicht grade bekannt dafür Heavy Metal Bands unter Vertrag
zu nehmen?
Yves: Erst einmal Danke fürs Lob. Eigentlich war es keine
großartige Sache, aber am Ende doch etwas überraschend. Ich habe
Max, den Label Boss, im Soundsuite Studio hier in Frankreich getroffen
und ihm die Chance gegeben, mal in unser neues Material rein zuhören.
Er hörte sich ein paar Songs an und machte uns sofort ein Angebot.
Am Anfang dachte ich, es wäre ein Scherz, denn er macht ja oft
Scherze. Aber es war tatsächlich ernst gemeint und am Ende kamen
wir zu einer Übereinkunft. Er hat uns für 4 Alben unter Vertrag
genommen. Es ist zwar richtig das Napalm Records eher ein extremes
Label ist, aber Max ist in musikalischer Hinsicht sehr offen und
das sieht man auch, wenn man ihren Katalog durchblättert. Zum
Beispiel kann man Abigor nicht mit Tristania vergleichen....
Werner:
Ihr seid ja schon seit 1979 in der Metal Szene mit dabei und das
in fast immer in der selben Besetzung. Jo Amore allerdings hat
sein Drum Kit erst 1999 gegen das Mikro ausgetauscht. Hat er in
irgendeiner anderen Band schon Erfahrungen gesammelt was das Singen
betrifft, oder war es mehr eine Passion die er ausleben wollte?
Hat er eine Gesangsausbildung in einer professionellen Musikschule
genossen?
Yves: Nein, in einer Schule war er sicher nicht, aber er hat
bei einer Band namens Temple gesungen und es dort auch gelernt.
Das muss so Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger gewesen sein.
Es war auch eine ganz natürliche Sache, da er früher oft die Backing
Vocals übernommen hat und als Nightmare sich 1987 auflösten war
es für mich keine Überraschung ihn als Sänger einer anderen Band
zu sehen. Er hat bei Temple damals sehr viel gelernt, was für
uns heutzutage sehr von Vorteil ist.
Werner:
Obwohl die Band schon so lange existiert, habt ihr erst 3 Alben
auf den Markt gebracht. Hat irgendein Bandmitglied irgendwas rausgebracht
als Nightmare von 1987 bis 1999 auf Eis lagen?
Yves: Außer Jo, der ein Album mit Temple, mit Hilfe eines
nationalen Vertriebes rausgebracht hat, gab es nicht viel was
wir musikalisch veröffentlichten, außer ein paar Demos und Ähnlichem...
Ich weiß noch das Nicholas (Gitarre) irgendwas mit einer Band
namens Fifht Avenue hatte, was aber nichts Ernsthaftes war. Jo's
Bruder David hat auch kurz mit einer Band namens Shining zusammen
gespielt.
Werner:
Auf Cosmovision habt ihr viel mit Chören gearbeitet. Wie
werdet ihr das Live umsetzten und ist das schon ein Fingerzeig
auf euer nächstes Album, vielleicht mit mehr Frauengesang und
etwaigen Gesangs-Experimenten?
Yves: Das ist tatsächlich das Hauptproblem, das wir nach den
Aufnahmen hatten. Wir werden die Chöre wohl einsamplen, aber wir
wollen die Chöre nicht allzu kompliziert einsetzen... Ich meine,
die Hauptsache ist, das wir live über die Chöre singen können
und wenn die Balance im Sound passt, dann sollte es nicht so unnatürlich
rüber kommen, wenn man sich die Show im Nachhinein noch mal ansieht.
Die Frauenstimme die wir bei dem Song Cosmovision eingesetzt
haben, besteht nur aus zwei "Vocal Lines" und daher ist es für
Jo kein Problem diese auf der Bühne zu singen. Sollten wir allerdings
mehr mit diesem Gesang arbeiten, werden wir sicherlich eine Sängerin
in unsere Auftritte miteinbeziehen.
Werner:
Das Layout eurer CD ist phantastisch, ganz besonders das Cover.
Wer ist dieser Jean Pascal Furnier und hat er auch für andere
Künstler schon Covers angefertigt?
Yves: Es war einfach mit ihm zu arbeiten, da er in der Nähe
wohnt und ein Freund der Band ist. Er ist ja sehr talentiert und
so wurde er über die Jahre immer bekannter und heutzutage wird
er des öfteren von Bands und Labels von überallher kontaktiert...
Richtig bekannt wurde er durch das At The Heart Of Winter Cover
von Immortal, außerdem hat er noch Covers für Edguy und Avantasia
gemacht. Von letztgenannter Band hat er auch das neue Cover gemacht
das wirklich großartig aussieht.
Werner:
Nochmal eine Frage zu jemandem, der euch bei eurer CD geholfen
hat. Diesmal geht's um denjenigen, der euch bei den orchestralen
Arrangements geholfen hat. Wie seid ihr in Kontakt mit ihm gekommen
und seit ihr noch immer zufrieden mit seiner Arbeit?
Yves: Derjenige der die orchestralen Arrangements gemacht
hat, war unser Produzent Terje Refsnes. Er war sehr stark involviert
in den Aufnahmeprozess und wurde so was wie das sechste Mitglied.
Desweiteren hat er auch im übrigen die ganzen Keyboardorchestration
übernommen... Er hat versucht der Produktion seinen Stempel einer
reinen Heavy Metal Band aufzudrücken und ich finde, er hat es
sehr gut hin bekommen. Wir waren auch noch mit dem mehr Metal
versierten Produzenten Dennis Ward in Kontakt, aber für unser
Comeback war es uns wichtiger etwas "anders" zu klingen...
Werner:
Wie seid ihr in Kontakt mit der Geschichte der Nazca Indianer
gekommen? Gibt es da einen speziellen Hintergrund und warum habt
ihr euch gerade diesen Teil der Menschheitsgeschichte ausgesucht?
Yves: Wir sind alle schon länger an dieser Thematik interessiert
und 1987 hatten wir schon die Hälfte des dritten Albums komponiert.
Die dort verwendeten Songs wurden und werden aber nie veröffentlicht.
Damals hatten wir auch einen Song namens Roads To Nazca,
was auch der Hintergrund für das Intro war. Dieses ungelöste Rätsel
hat uns eben fasziniert, und ist es ja auch bis heute noch nicht
endgültig geklärt außerdem ist es ein gutes Thema für eine Heavy
Metal Band....
Werner:
Gebt bitte ein kurzes Statement zu den folgenden Begriffen ab.
a. Kosmos: Noch immer ein Rätsel für die Menschen. Wir wissen
zwar schon einiges darüber aber der verborgene Bereich ist immer
noch ein Mysterium.
b. Napoleon: Ein Diktator
c. Aliens: Vielleicht etwas aus dem uns verborgenen Teils
des Kosmos
d. Erich von Dänikken: Ein großartiger Man, der seine eigene
Theorie von den Geheimnissen der Nazca Linien hat. Viele halten
ihn für verrückt, aber es ist es nicht!! Man sollte ihn im Auge
behalten!
Werner:
In den letzten Jahren wurde das Internet immer populärer und immer
mehr Leute haben nun einen Zugang. Benützt ihr es auch manchmal
und was haltet ihr von dem Trend sich MP3s runterzuladen anstatt
sich CD´s zu kaufen?
Yves: Es kann gut für eine Band sein, da sie dadurch mehr
Leute erreicht und somit größere Aufmerksamkeit bekommen kann.
Aber andererseits hilft es auch mit die Musikindustrie zu zerstören.
Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll, aber ich denke
nicht, das MP3s eine gekaufte CD ersetzen kann. Ich denke, das
sich die Dinge wieder ändern werden, zumindest hoffe ich es....
Werner:
In der Hard Rock / Heavy Metal Szene ist das Motto "Sex, Drugs
and Rock´N Roll" ja sehr weit verbreitet. Was sind eure Erfahrungen
mit diesen Dingen? Yves: Das ist gut für Mötley Crue, Warrant,
Poison und ähnliche Bands. Bands die wir "Poser" nennen...
Werner:
Erzählt mal was über die französische Newcomer Szene. Gibt's es
viele Bands die sich dem traditionelle Heavy Metal verschrieben
haben? Schändlicherweise kenne ich außer euch, keine einzige französische
Band die in diese Richtung arbeitet...
Yves: Die Szene ist am erwachen und Bands wie Manigance verdienen
wirklich mehr Aufmerksamkeit. Derzeit starten sie in Japan voll
durch und ich denke das es auch sehr gut ist für die französische
Metal Szene. Das aufkommende Interesse ausländischer Labels an
französischen Bands ist ein Zeichen. Wenn man es so sieht, das
No Return bei Nuclear Blast sind, Heavenly bei Noise und wir bei
Napalm denke ich mal, das es eine gute Sache.
Werner:
Danke, das ihr eure Zeit mit dem Beantworten meiner Fragen verschwendet
habt. *hehe* Die letzten Worte gehören euch!
Yves: Keep the spirit of true metal alive !! Thanx for the
support !!! See you soon !
A
MILLION THANX FOR ALL !!!! VERY GOOD QUESTIONS !
YVES
CAMPION BASS PLAYER
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