Vor dem Konzert RPWL’s am 18.04.08 in Münsters neuer „Event Location“ Sinn & Sünde hatten wir Zeit und Gelegenheit mit dem gut aufgelegten Bassisten der Band Chris Postl, ein ausführliches Interview zu führen. Postl, der nach längerer Abwesenheit, RPWL seit einiger Zeit auch Live wieder zur Verfügung steht, erwies sich als ausgesprochen sympathischer und geduldiger Gesprächspartner.

Jochen & Tim: Ihr seid das erste Mal in Münster?
Chris:
Ja, und wir freuen uns auf das Konzert und sind sehr neugierig und gespannt.

Jochen & Tim: Wie sieht es mit den Vorverkaufszahlen aus?
Chris:
Dafür, das wir dass erste Mal hier sind, läuft der Vorverkauf ganz beachtlich. Es wird nicht rappelvoll, aber die Nachfrage ist keineswegs schlecht.

Jochen & Tim: Ein paar Fragen zum letzten Album – was verbirgt sich hinter der Telefonnummer, die den Bildschirm auf Eurem Cover ziert?
Chris:
Wie, das hast du noch nicht rausgefunden? Wenn man das amerikanisch-englische Wörterbuch auf dem Handy einschaltet, bekommt man den Klartext – es steht für Amnesty. Es war uns ein Anliegen auf Amnesty hinzuweisen und eine Verbindung zur Durchnummerierung unseres Lebens, gerade was die Kommunikation per sms betrifft, in einem ironischen Kontext zu zeigen.

Jochen & Tim: Ihr seid zwar nie eine Band gewesen, deren Texte sich in reinen Fantasywelten austobten, aber The RPWL Experience ist insgesamt sehr politisch geraten. Bewusste Entscheidung oder hat es sich eher zufällig ergeben?
Chris:
Unser vorletztes Album World Through My Eyes hat sich mehr mit spirituellen Dingen beschäftigt, aber natürlich hat der Einfluss der Politik auf unser tägliches Leben uns nachhaltig beeinflusst, sei es der Irak-Krieg oder die Mediendarstellung, die uns ja gerne vorgaukelt, wie unser Leben auszusehen hat. Das beschäftigt uns, und natürlich ist es wichtig, dass sich Musik und Text ergänzen. Und wenn eine Idee da ist, sieht man auch zu, dass aus einem Album eine runde Sache wird.

Jochen & Tim: Beruhen manche Eurer Lieder auf tatsächlichen Ereignissen, wie z.B. Silenced oder Stranger, das ja davon handelt, dass sich zwei Schulfreunde auf einmal als Kriegsgegner bekämpfen müssen?
Chris:
Ich denke das Silenced ein Song mit einer gewissen Allgemeingültigkeit ist, wie auch Stranger, zwei Lieder die eng miteinander verwandt sind. In Silenced geht es um die Situation, wie man geräuschlos Massen von Menschen töten kann, indem man in einem Rechenzentrum einen Knopf drückt, es gibt keinen Bezug mehr zum Gegner, man sieht und hört nichts vom Töten und Sterben, das Ganze wird fast zu einer virtuellen Angelegenheit, während Stranger tatsächlich auf eine Brieffreundschaft Yogis mit jemandem aus einem Kriegsgebiet zurückzuführen ist. Dort wird die virtuelle Kriegsführung dann wieder zu einem schmutzigen Akt, in dem sich plötzlich Schulfreunde mit Waffen gegenüberstehen, nur weil irgendjemand mal wieder eine Grenze verschoben hat.

Jochen & Tim: Die Kriegs-Thematik zieht sich ziemlich offensichtlich durch Euer Album, ist es doch um die gelungene Cover-Version von Bob Dylans Masters Of War herum aufgebaut.
Chris:
Stimmt, aber eigentlich war der Arbeitstitel Choose What You Want To Look At, also benannt nach dem Song in dem es darum geht, was uns die Medien alles vorgaukeln und wir nur noch wählen müssen, welchem Blödsinn wir folgen wollen. Was Masters Of War angeht, ist es natürlich so, das Bob Dylan DER Künstler ist, dem eine Einheit von Musik und Text gelang wie kaum jemand sonst. So ist der Text von Masters Of War leider immer noch aktuell. Außerdem ist es natürlich ein Hammersong. Yogi hatte eine Idee wie wir in angehen können, und so bekam er seine exponierte Stellung auf dem Album.

Jochen & Tim: Ich finde ja überhaupt, dass Ihr ein Händchen für Coverversionen habt. Bei den frühen Pink Floyd Songs wie Cymbaline ist es ja fast naheliegend, aber auch Lennons Give Peace A Chance, das ihr Live wunderbar und vor allem keineswegs ausgelutscht performt habt, oder jetzt der Dylan-Song. In Richtung Cover-Album ist aber nichts geplant?
Chris:
Nein, das kann sich keiner von uns wirklich vorstellen. Ich persönlich finde, es gibt genug Leute die mehr oder minder gut covern. Wenn ich an ein ganzes Cover-Album rangehe, muss ich natürlich mehr Songs hören und überlegen wie bekommen wir es hin, dass sie nach RPWL klingen. Uns ist es lieber, wir haben einen Bezug zu einem Song und es passt, anstatt diesen Bezug zu konstruieren. Live werden wir natürlich auch weiterhin Coversongs spielen von Pink Floyd bis King Crimson, je nachdem was uns gerade passend erscheint.

Jochen & Tim: Zurück zum Album. Das unscheinbarste Lied hat vermutlich für den meisten Gesprächsstoff gesorgt. Ich nehme an, Du weißt wovon ich rede nämlich This Is Not A Prog Song. Habt Ihr tatsächlich noch mit diesen Vorwürfen zu kämpfen „nur“ eine Band im Windschatten Pink Floyds zu sein?
Chris:
Auslöser für This Is Not a Prog Song eigentlich waren zwei Rezension in relativ großen Publikationen. Im Rolling Stone stand, das wir eine „Synthie-Pop-Band“ seien und die Süddeutsche Zeitung schrieb was von „Glamour-Rock“. Zudem gab es noch diese Anekdote mit World Through My Eyes; wir haben ja als deutsche Band, die englisch singt, oft mit dem Vorurteil zu kämpfen, das die Aussprache grässlich sei. Besonders bemängelt wurde der schreckliche englische Akzent auf dem Stück Nummer 4 Roses. Gesungen wurde das Lied aber nicht von Yogi, wie vermutet, sondern vom Schotten Ray Wilson. Wir haben gesagt, dass wir es an Wilson weiterleiten. So entsteht jedenfalls der Eindruck, das manche Leute, die über uns schreiben, die Alben kaum gehört haben können, oder sie im Hintergrund laufen lassen und nicht merken, dass die falsche CD im Spieler ist. Das passte gut zu dem Thema Medien und Medienwahrnehmung, deshalb ist der Song entstanden. Wobei wir versuchen, uns selbst nicht so wichtig zu nehmen und eine gewisse Selbstironie an den Tag zu legen. Besonders Live macht der Song uns und dem Publikum viel Spaß, vor allem weil immer was Neues bei rauskommen kann.

Jochen & Tim: Er spielt also auch mit der Oberflächlichkeit bestimmter Medien und ihrer Vertreter.
Chris:
Genau! Das Thema zieht sich durch das ganze Album, ebenso wie diese endlos aneinander gereihten Werbesprüche, die verheißen, das man ja alles haben und besitzen kann und jede mögliche Erfahrung durch Konsum erreicht werden kann.

Jochen & Tim: Daher auch der Titel Eures Albums?
Chris:
Das ist eine ironische Anlehnung an Werbeslogans, vor allem an solche, die behaupten, wer nicht ausreichend konsumiert kann kein Mensch sein.

Jochen & Tim: Ihr singt auf Eurem Album „Babylon Will Fall“. Was kann man tun, damit das nicht passiert.
Chris:
Gerade der Satz ist einer der Kernpunkte des ganzen Albums. Es ist natürlich zu befürchten, wenn die jeweiligen politischen und religiösen Systeme so weitermachen wie bisher, keine Einkehr geschieht, dass dann tatsächlich irgendwann alles den Bach runter geht. Was man dagegen tun kann? Eigentlich ist es ganz einfach und doch schwer. Das fängt mit unserem Grundgesetz an, wenn man die ersten 19 Artikel wirklich beherzigen würde, wäre schon viel gewonnen. Das ist doch wunderbar ausformuliert, von der Unantastbarkeit der Würde des Einzelnen, der Achtung von Menschenrechten und Glaubensfreiheit, der freien Meinungsäußerung. Eigentlich wunderbar als Hauptdirektive unseres Staates. Wenn man allerdings sieht, was daraus gemacht wird...ich habe heute noch etwas über Online-Durchsuchungen gelesen, auch bei unverdächtigen Personen. Da werden diese Grundrechte dann mit Füßen getreten.

Jochen & Tim: Ja, weil es wieder mal einen Medienhype gibt, der den Feind nahezu überall vermutet und sofort mit der Beschneidung persönlicher Freiheiten reagiert, um eine mögliche Bedrohung auszuschließen. Die wiederum oftmals nur auf Hörensagen oder bewussten Fehlinformationen beruht. Was ja zu den Themen Eurer Platte passt.
Chris:
Richtig, aber das sind Verfahrensweisen, die unserer Meinung nach auf Dauer zum Scheitern verurteilt sind. Wir haben versucht das auf poetische Weise auszudrücken.

Jochen & Tim: Etwas ganz anderes – spielt Krautrock eigentlich eine Rolle für Euch?
Chris:
Das ist relativ schwierig, weil er einerseits zu der Musik gehörte, mit der wir aufgewachsen sind, aber andererseits die britischen Einflüsse, vor allem Genesis, Yes, Pink Floyd oder Alan Parsons größer für unsere musikalische Entwicklung waren. Dieses Krautrockthema, da spreche ich vor allem für Yogi und mich, wurde erst richtig interessant, als wir bereits zusammen Musik machten und wir recherchierten, was passierte da in Deutschland und welche Bedeutung hat es auch jetzt noch. Erstaunlich finde ich, welch kreatives Potenzial vorhanden war.

Jochen & Tim: Das zum Teil ja auch Musiker wie Julian Cope beeinflusste und sogar in den USA teilweise erfolgreich war. Wenn ich das richtig gesehen habe, habt Ihr einem Konzerttermin in Amerika, auf dem Progfest? Da habt Ihr schon mal gespielt?
Chris:
Ja, das ist eine spannende Sache. Auf einem hohen Niveau organisiert und ein begeistertes Publikum.

Jochen & Tim: Habt Ihr schon mal an eine USA-Tournee gedacht?
Chris:
Das ist schwierig, mit den Bookings, den Green Cards, den Interviewterminen die über die Botschaft festgemacht werden müssen usw. Das gibt erhebliche logistische Probleme und einen Aufwand, den wir im Moment nicht leisten können. Allein dieses eine Konzert machen zu können, hat uns drei Tage Arbeitsaufwand gekostet. Plus Visum und den ganzen behördlichen Kram. Ganz ausgeschlossen ist es allerdings nicht, denn die Resonanz ist eindeutig vorhanden. Was erschwerend hinzukommt ist die relativ starke Musikergewerkschaft, die stark die Position vertritt, „warum diese Band aus dem Ausland nehmen, gibt’s nichts Einheimisches, was stattdessen auftreten kann?“. Das macht natürlich noch schwieriger und auch die Konzertveranstalter haben’s schwer, dann entsprechende Lokalitäten zu finden. Aber vielleicht klappt’s eines Tages doch. Letztes Jahr waren wir in Mexiko auf dem größten Prog-Festival der Welt, wenn ich nicht irre, da war vieles einfacher. Und vor allem Bands aus den unterschiedlichsten Ländern von Japan, über Polen bis zu Focus aus Holland. Absolut phantastische Stimmung dort.

Jochen & Tim: Eure Tournee geht als nächstes nach Holland. Als Vorband. Wen supported Ihr?
Chris:
Threshold. Das hat sich so ergeben und wir waren der Ansicht, das können wir uns nicht entgehen lassen. Ist ja eine gute Band und nicht ganz unpopulär in Holland.

Jochen & Tim: In der Review eines Metal-Magazins wurde Watch Myself mit Bezügen auf Coldplay und Radiohead verglichen. Ist da was dran?
Chris:
Nicht vorsätzlich. In der Band kommen unterschiedliche musikalische Einflüsse zusammen, und wir treffen uns als RPWL auf einem Nenner. Das macht es auch so spannend. Warum sollen also nicht auch Coldplay oder Radiohead ihre Spuren hinterlassen. Aber bewusst spielen sie in diesem Fall keine Rolle.

Jochen & Tim: Ich käme bei Watch Myself auch nicht unbedingt auf diese beide Bands.
Chris:
Ich, ehrlich gesagt, auch nicht. Aber wenn’s jemand meint, warum nicht. Ist ja keine schlechte Nachbarschaft.

Jochen & Tim: Beileibe nicht. Aber Ihr werdet ja eher dem Progressiv-Rock zugerechnet, als dem Brit-Pop. Wobei „Progressiv“ ja ein schwammiger Begriff ist, der unglaublich verschiedene Bands und Stile unter seinem Label zusammenfasst.
Chris:
Stimmt, kaum einer kann dir erklären, was sich dahinter verbirgt. Nicht einmal der Chefredakteur des Eclipsed-Magazins. Und der sollte es ja eigentlich wissen. Wichtig ist uns, dass der Song im Mittelpunkt steht und vor allem ein emotionaler Zugang zu der Musik, die wie spielen vorhanden ist. Im Progressiv Rock gibt es viele Musiker, die absolute Virtuosen sind, deren Zugang zur Musik aber ein allzu konstruierter ist. Ich bin da einfacher gestrickt, ich mag es, wenn man Lieder auf recht einfache Strukturen zurückführen kann, das sie meinetwegen auch nur mit akustischer Gitarrenbegleitung funktionieren und sie trotzdem Emotionen ausdrücken. Wir haben auch schon mal mit dem Gedanken gespielt einen Akustik-Block in unsere Auftritte einzubauen oder auf eine reine Akustik-Tour zu gehen, denn wir haben festgestellt, dass die meisten unserer Songs auch relativ schlicht instrumentiert, gut spielbar sind.

Jochen & Tim: Manchmal verliert sich auch der virtuoseste Progressiv-Rocker im technokratischen Overkill.
Chris:
Stimmt, wir gehen halt nicht daran, wir müssen jetzt einen 7/8 Takt spielen, dann ein Break und wieder was anderes, sondern bei uns entwickeln sich die Songs aus relativ einfachen Gitarrenlinien.

Jochen & Tim: The RPWL Experience – Album des Umbruchs oder logische Entwicklung. Fest steht wohl, dass das Album die für Eure Verhältnisse sperrigste Produktion geworden ist.
Chris:
Nach dem eher sphärischen World Through My Eyes stand für uns fest, dass wir ein Album machen wollten, das bereits aufgrund seiner inhaltlichen Thematik rougher ist und ruhig etwas härter ausfallen darf. Wir wollten es auch unbedingt dieses Jahr veröffentlichen, was auch geklappt hat, obwohl wir noch 9 dazwischen geschoben haben, die Mix CD aus Live-Album und Solo-Beiträgen der einzelnen RPWL Musikern, die allerdings von der gesamten Band gespielt werden.

Jochen & Tim: Euer Ummagumma sozusagen. Das ich seit heute besitze.
Chris:
Genau! Hör’s dir mal an, du wirst du gut erkennen können, wer für welche musikalischen Einflüsse bei RPWL verantwortlich ist.

Jochen & Tim: Wird gemacht! Wie läuft eigentlich der Verkauf der aktuellen CD, bzw. steigen Eure Verkaufszahlen?
Chris:
Bei unseren letzten drei Alben ist es tatsächlich so, das jedes Mal mehr verkauft wurden, zwar keine explosiven Steigerungen, aber kontinuierliche. Von The RPWL Experience haben wir bis jetzt mehr Exemplare verkauft als erwartet.

Jochen & Tim: Machen Euch illegale Downloads zu schaffen?
Chris:
Wem nicht? Natürlich ist es übel, das wenige Tage nach dem Verschicken unserer ersten Demo-CDs bereits das Album im netz auftaucht. Aber wir haben das Glück, das unser Publikum im Alter von 20 + X, oder vielleicht sogar 30 + X unsere Alben als Gesamtkunstwerk wahrnehmen und sie deshalb tatsächlich auch gerne kaufen. Wir arbeiten ja mit einer Künstlerin zusammen, die hervorragende Bilder zu unseren Songs gemalt haben, die war dann im Kartenformat beigelegt haben.

Jochen & Tim: Ich lege auch Wert darauf etwas in Händen zu halten, Booklet, Hülle, CD usw.
Chris:
Das Musikverhalten ändert sich natürlich von Generation zu Generation. Wenn ich meinen Sohn von der Schule abhole, bekomme ich natürlich mit, das für viele Jugendliche die Hauptquelle ihrer Musikleidenschaft der Lautsprecher ihres Handys ist. Früher war’s so, das ich versucht habe so schnell wie möglich an eine gute Stereoanlage zu kommen, damit Dark Side Of The Moon, Tales Of Mystery And Imagination oder Trick Of The Tail so klangen wie sie klingen sollten.
Wir werden natürlich versuchen, solange es finanzierbar ist, Alben auf technisch hohem Niveau zu produzieren, und sie anschließend als CD oder LP oder wie auch immer zu verkaufen. Dazu gehört auch, dass wir manchmal mit analogen Bandmaschinen arbeiten, z.B. um eine Schlagzeugspur aufzunehmen, die analog einfach besser klingt. Glücklicherweise gibt es noch Leute, die das honorieren.

Jochen & Tim: Wäre natürlich erfreulich, wenn diese Idee des Gesamtkunstwerkes noch etwas überdauern würde.
Chris:
Andererseits sagt die Musikindustrie, eine Platte muss aus zwei guten Stücken bestehen, der Rest ist Beiwerk. Ich habe von einem Bekannten neulich gehört, sein junger Sohn sei Led Zeppelin-Fan. Tolle Band. Ich habe paar Platten genannt und gefragt welche ihm am Besten gefiele. Dabei stellte sich raus, das er gerade vier Songs kennt. „Stairway To Heaven“, „Whole Lotta Love“, die ganz populären halt. Bei uns bedeutete Fansein früher etwas geringfügig anderes.

Jochen & Tim: Ich danke Dir für’s Interview und wünsche Euch noch viel Spaß in Münster.
Chris:
Freilich, gern. Ich denke wir werden jetzt schnell noch eine Pizza essen gehen, bevor das Konzert beginnt.

Jochen & Tim: Guten Appetit.

 

4/2008 © Jochen & Tim König • RPWL