Torsten: The
Great Rebellious schlägt ein wie eine Bombe…
Überall wo man hinschaut hagelt es verdammt gute Kritiken,
nicht nur bei uns ;-)
Martijn: Vielen Dank! Wir sind sehr zufrieden mit uns. Die
Reviews sind wirklich sehr gut, also weniger zu beklagen für
uns.
Michiel: Vielen Dank! Yeah, die Kritiken sind sehr gut
bis jetzt! Es ist schön zu hören dass eine Menge Leute
das Album mögen.
Torsten: Wie wirken
sich die guten Kritiken auf die Band aus? The Great Rebellious
sollte Euch ein gutes Stück weiter bringen…
Martijn: Natürlich ist es schön zu wisse dass
unsere Musik geschätzt wird, aber wir werden dadurch nicht
in eine bestimmt Richtung oder was auch immer gedrückt.
Wir machen nach wie vor Musik die wir immer machen wollten und
die wir mögen. Der einzige Unterschied ist der, dass wir
besser und besser seit unserer Gründung werden. Und das
kann in den Songs und die Art und Weise wie wir sie aufgebaut
haben gehört werden.
Michiel: Nun ja, es ist sehr positiv dass unser Album
gut läuft aber das ändert nichts innerhalb der Band.
Wir gehen nach wie vor unseren Weg, wir pushen uns selber vorwärts.
Torsten: Was sich
definitiv verändert hat: Anne, Eure Bassistin, hat nach
den Aufnahmen zu The Great Rebellious TOXOCARA verlassen.
Ihr gebt als Gründe musikalische und persönliche Konflikte
an. Könnt Ihr uns hier näheres sagen? Gibt es immer
noch Konflikte?
Martijn: Zu allererst: Es gibt keine Konflikte mehr. Die
Beziehung ist so wie sie ist: gut. Wir hatten einige Differenzen
bei unseren Ansichten, musikalisch wollten wir was anderes als
Anne. Manchmal ist es halt besser getrennte Wege zu gehen. In
der Zwischenzeit hat Anne allerdings ihre eigene Band und ist
wieder am rocken.
Michiel: Ganz genau, wir haben keine Konflikte mit Anne,
wir gehen getrennte Wege weil wir verschiedener Meinung bei
unserem Stoff sind.
Torsten: Anne
wurde durch Sanne van Dijk ersetzt. Wie seid Ihr auf ihn gekommen?
Martijn: Er ist der Gitarrero von Erebus und Erebus ist
die Band von unserem Sänger Kevin. Zähle 1 und 1 zusammen
und das gibt Sanne. Er ist ein exzellenter Bassmann und eine
wahre Bereichung für TOXOCARA live auf der Bühne!
Michiel: Nachdem Anne uns verlassen hat wollten wir live
nicht ohne Bass spielen und fragten ihn ob er das Loch füllt.
Er hat einen klasse Job gemacht und deswegen wollten wir ihn
als permanenten Bassisten.
Torsten: Und wie
hat er sich in die Band integriert? Die ersten Live-Shows hat
er ja schon hinter sich… Was unterscheidet die beiden
voneinander (außer natürlich Männlein von Weiblein
;-))
Martijn: Er hat sich sehr gut integriert und das war einer
unserer Ansprüche. Wir spielen oft zusammen und sehen uns
oft, ein neuer Bassmann muss einfach zu TOXOCARA passen.
Auch wenn es einen Bassisten gab der wie die Hölle gerockt
hat, wenn er nicht menschlich zu uns passt würden wir ihn
nie als vollwertiges Mitglied ansehen. Aber die meisten von
uns kannten Sanne schon von Erebus und nach einer kurzen Bewährungsfrist
die er erfolgreich ausgehalten hat haben wir ihn aufgenommen.
Er tritt ordentlich Arsch und spielt Bass wie ein junger Gott
;-)
Michiel: Die beiden haben verschiedene Stile. Ich denke
die Unterschiede kann man gut im neuen Material hören.
Bis jetzt spielt Sanne die Songs noch wie wir sie ohne ihn geschrieben
haben.
Torsten: Bleiben
wir gerade noch beim Line-Up: In Holland donnert es ja gerade
ordentlich. Neben The Great Rebellious haben auch The
Monolith Deathcult ihr Trivmvirate (s. Review in unserem Mag)
kurz nach euch auf dem Markt geworfen. Das interessante dabei:
Du, Martijn, zockst noch bei The Monolith Deathcult und zeichnest
Dich für fast alle Eure Lyrics verantwortlich. Wie ist
denn Euer Verhältnis zu der Band? Habt Ihr eine gemeinsame
Vergangenheit?
Martijn: Bis auf unser zweiter Gitarrist Vince haben alle
von uns zwei oder mehr Bands, es ist also nichts Neues, dass
ich zeitgleich in zwei Bands spiele. Die Beziehung ist gut,
wir sind vorher auch schon zusammen aufgetreten, sind mit beiden
Bands nach England zum London Deathfest gefahren, das war auch
kein Problem. Michiel ist auch noch bei Prostitute Disfigurement
und zwei anderen Bands an Bord, Kevin und Sanne sind bei Erebus
und ich habe noch The Monolith Deathcult. Wir sind also eine
große Familie hehehe.
Michiel: Das geht sehr gut. Wie Martijn schon gesagt
hat sind die meisten von uns noch in anderen Bands. Sie haben
nicht wirklich was miteinander zu tun, wir haben nur die Gigs
so zu managen dass wir keine Probleme mit Doppelbuchungen bekommen,
aber bisher ist immer alles glatt gegangen.
Torsten: Und auch
gerade bei den Lyrics fällt auf, dass Ihr Euch mit einer
weiten Bandbreite an Themen beschäftigt. Ob es um die Überlebenden
des 2. Weltkriegs in Maendic Mausoleum geht oder Ihr ein Gedicht
von Jan Campert in Fusillade The Coalescent als Basis
nehmt. Euch scheinen eine Menge kritischer Themen zu beschäftigen.
Martijn: Ja, das ist wahr, wir sind interessiert in realen
Geschichten. Wir wollen nicht über Fantasiegeschichten
oder politische Einflüsse schreiben. Der rote Faden der
sich durch die Lyrics zieht ist Krieg, erzählt aus der
guten und der bösen Sicht. Kevin versucht das mit seiner
Stimme zu akzentuieren. Wenn du die Scheibe noch mal hören
möchtest, wirst du z. B. feststellen, dass Kevins hohe
Schreie die Verluste im Krieg, die Rebellen, die Menschen und
die Nation repräsentieren, die von den tieferen Vocals
des Diktators, des Gesetzgebers unterdrückt werden. Sie
debattieren immer miteinander, in jeden Texten.
Michiel: Ich denke dass es besser ist über reelle
Dinge zu behandeln anstatt über irgendwas Aufgesetztes
zu singen. Martijn und Kevin sind für die Lyrics verantwortlich,
sie sind das perfekte lyrische Team für uns.
Torsten: Ihr huldigt
Hidde Halbertsma in Euren Credits. Was für ein Mensch versteckt
sich hinter dem Namen und welchen Einfluss hat er auf Euch?
Martijn: Hidde ist ein Geschichtslehrer der nebenbei noch
Gedichte schreibt. “Wie eine Faust, glühend im Himmel,
dann ist es wenn die Sonne seinesgleichen findet“ stammt
aus seiner Feder. Er beschreibt damit eine explodierende nukleare
Bombe, die Sonne die ihresgleichen findet, eine ebenso starke
Gewalt. Er ist genial in Gedichte schreiben, speziell kriegsbezogene.
Deswegen habe ich ihn auch gefragt ob er etwas für The
Great Rebellious schreiben würde. Der gerade genannte
Text stammt aus Wake From Controversy.
Michiel: Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Torsten: Musikalisch
macht Ihr keine Gefangenen. Eure Art den Death Metal zu zelebrieren
hat es in sich. Wie entstehen bei Euch die Songs? Gibt’s
einen kreativen Kopf oder wird der Todesblei gemeinsam im Proberaum
geschmiedet? Ich denke da auch an Samples wie bei U-48.
Martijn: Meistens schreiben Vince und ich die Riffs. Wir
arbeiten sie dann im Proberaum zusammen mit Michiel aus und
erst dann ist der Song geboren. Die Vocals kommen erst in einem
späteren Stadium dazu, aber nicht die Texte, weil die Musik
die Lyrics schaffen muss.
Michiel: Martijn und Vince kommen mit den Riffs, ich
kippe meine Ideen ein und zusammen arbeiten wir dann ein neues
Stück aus. Wir machen das aus dem Grund so, weil jeder
von uns neue Ideen hat und so bekommen die Songs eine interessantere
Struktur.
Torsten: Eure
Brutalität dürfte noch nicht jedem bekannt sein. Wenn
Du Euren Stoff charakterisieren solltest, was würdest Du
sagen?
Martijn: Ich würde es “technischer Death Metal
mit einer Old School Note” nennen. Das sollte das meiste
abdecken. Fakt ist, dass TOXOCARA voller Abwechslung
ist, schnell und brutal, aber es gibt niemals Songs die mit
einem Blastbeat anfangen und mit demselben Blastbeat aufhören,
das ist langweilig. Abwechslung, Dynamik und Gefühl sind
die Schlüsselwörter.
Michiel: Ich würde unseren Sound als dynamischen
Death Metal mit Groove bezeichnen.
Torsten: Wenn
Du The Great Rebellious mit Eurem Debüt Imminent
Repulsion (Suffice To Present) vergleichst: Welche von beiden
Scheiben findest Du stärker? Wo sind für Dich die
wichtigsten Unterschiede?
Martijn: Definitiv The Great Rebellious. Imminent
Repulsion war auch eine explosive Scheibe für uns,
aber in der Zwischenzeit haben wir uns zu einer mehr seriöseren
und technischeren Death Metal Band entwickelt. Wir haben eine
Menge von Imminent Repulsion gelernt und das kann
in The Great Rebellious gehört werden.
Michiel: Wir sind als Band gewachsen und damit auch die
Musik. Wir sind als Musiker gewachsen und The Great Rebellious
ist dadurch dynamischer, groovy und hat bessere Strukturen.
Torsten: Eure
Einflüsse sind unschwer zu überhören… Aber
dennoch habt Ihr einen guten Grad an Eigenständigkeit in
euren Songs! Inwiefern inspirieren Euch Eure Vorbilder für
das Songwriting?
Martijn: Wenn es nicht schwer ist, warum nennst du dann
keine Einflüsse? (s. Review – Torsten) Ich bringe
keine Einflüsse für TOXOCARA mit, also kann
ich auch keine nennen. Es ist nur die Art, wie ich Songs schreibe.
Und wenn Leute denken dass sich das wie bei anderen Bands anhört,
dann ist das zufällig. Ich habe irgendwo gelesen, dass
wir wie Nile klingen, danke für das Kompliment, aber wir
klingen definitiv nicht wie Nile. Ich mag deren Musik nicht
besonders, warum zur Hölle sollte ich also wie Nile klingen
wollen? Was ich damit sagen möchte: Die Menschen sollten
weniger Bands miteinander vergleichen.
Michiel: Gar nicht. Wir spielen den Stoff den wir kreieren
und versuchen nicht wie jemand anderes zu klingen. Jedes mal
wenn mir jemand sagt dass wir wie die oder die Band klingen,
dann sind das meistens Bands die ich gar nicht kenne.
Torsten: Ihr arbeitet
jetzt seit Mitte letzten Jahres mit Twilight zusammen. Imminent
Repulsion kam noch auf Sevared Records raus. Wie kam es
zum Labelwechsel? Und im Nachhinein, wie war die Zusammenarbeit
mit Sevared Records?
Martijn: Twilight-Vertrieb können uns mehr bieten als
Sevared Records es tun können. Wir wollten schon immer
ein Label mit einer größeren Bandbreite im Absatz
und in der Promotion, um als Band wachsen zu können. Sevared
Records ist ein großartiges Label, sie haben uns immer
unterstützt und wir hatten immer einen großartigen
Kontakt. Aber für TOXOCARA war es besser The
Great Rebellious über Twilight-Vertrieb zu veröffentlichen,
deswegen haben wir die Entscheidung getroffen. Der Wechsel ging
ohne Probleme über die Bühne, und dafür sind
wir dankbar.
Michiel: Wir haben gute Erfahrungen mit Sevared Records
gemacht aber wir brauchten ein größeres Label für
Europa. Twilight kann uns einfach mehr bieten.
Torsten: Was haben
Twilight mit Euch noch vor? Gibt’s eine Option auf weitere
Scheiben?
Martijn: Unser nächstes Album wird auch auf Twilight
erscheinen und danach sehen wir was passiert!
Torsten: In Holland
habt ihr schon mit Szenegrößen wie Pungent Stench,
Krisiun, Grave und Immolation gezockt und letztes Jahr habt
Ihr London platt gemacht. Wann geht’s für Euch wieder
über die Grenzen?
Martijn: Wir sind gerade mittendrin eine Europa Tour aufzusetzen,
mehr Info dazu gibt’s später. Stand heute sind wir
für das Barther Open Air in Deutschland am 15. August bestätigt.
Michiel: Yeah, wir haben noch nicht oft mit TOXOCARA
in anderen Ländern gespielt, hoffentlich geht’s mir
der Tour voran und wir sind eines Tages da.
Torsten: Was steht
in den nächsten Monaten bei Euch auf dem Plan?
Martijn: Wir sind mit dem Scheiben des neuen Albums angefangen
und wir spielen eine Menge Shows. Wir sind also ausgebucht die
nächsten Monate ;-)
Michiel: Yeah, wir schreiben nonstop. Wir überstürzen
nichts dabei, manchmal müssen sie einfach wachsen.
Torsten: eine
Frage zum Schluss: Warum zur Hölle benennt Ihr Euch nach
einem Bandwurm?!? Ich hoffe ja nicht, dass sich bei einem von
Euch mal einer breit gemacht hat!!
Martijn: Hehehe, yeah, ein TOXOCARA ist ein Parasit
der hauptsächlich bei Hunden zu finden ist. Der Name TOXOCARA
war von Niels, dem Gründer, geschaffen worden. Vor einigen
Jahren haben sich unsere Wege getrennt und wir haben mit TOXOCARA
weitergemacht. Wir haben an einen anderen Bandnamen gedacht,
aber das war uns zu viel Aufwand und zudem bringt das einer
Band mehr Schaden als das es nützt ihn zu ändern.
Michiel: Yeah, wir hatten nicht vor komplett neu zu starten,
deswegen haben wie den Namen behalten. Wir haben dem Wort eine
neue Bedeutung gegeben seitdem wir nichts mehr mit Hundeparasiten
zu tun haben.
Torsten: Vielen
Dank für das Interview! Die letzten Worte sind Eure:
Martijn: Vielen Dank für die Fragen! Checkt www.toxocara.com
oder http://myspace.com/toxocara
für Tour und News Updates an!
Michiel: Vielen Dank, horns up!