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  Murat Parlak • Jann Michael Engel

 
2015-04-30 DE – Düsseldorf - Savoy Theater
 

I fall into blackness
With no stars to guide me
A bottle green sleep
With no one beside me
Outside it's cold
A wild wind's blowing
And I've numbed my sole heart
To keep it from knowing
That you, like this night,
Like this hour which is passing

:: ANNE CLARK ::, die Grande Dame des New Wave besinnt sich einmal mehr auf das Wesentliche und beehrt Deutschland wieder mit einer Akustik-Tour. Mit dem großartigen Pianisten :: MURAT PARLAK :: an ihrer Seite, mit dem sie schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet, hat ANNE CLARK ihr Ensemble noch weiter reduziert und nur mit dem talentierten :: JANN MICHAEL ENGEL :: am Cello ergänzt. Klavier, Cello und die einzigartige Stimme von ANNE CLARK – das klingt nach einem ganz wunderbaren musikalischen Erlebnis.

:: Fotos ::

Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen, ANNE CLARK auf einer dieser Akustik-Touren live zu erleben, umso mehr war ich gespannt und freute mich, bei der letzten Show der 2 1/2-wöchigen Enough - Deutschlandtour dabei sein zu können. Und die führte in das altehrwürdige und gut gefüllte Düsseldorfer Savoy Theater, einem alten Kino mit samtenen Klappsitzen. Der Vorteil des Theaters waren die ansteigenden Sitzreihen - man saß bequem und hatte immer gute Sicht, der Nachteil, dass man uns Pressevertretern zwar die 1. Logenreihe zuteilte, wir aber nur vom Sitz aus fotografieren durften. Und das Klicken der Verschlüsse fiel bei den leisen Tönen auch noch unangenehm laut auf. Das Publikum war buntgemischt und vom Alter her deutlich angehoben. Im Foyer ging daher mehr Wein denn Bier über den Tresen und die meisten hatten sich dem Anlass entsprechend gekleidet. Jeans und Turnschuhe sah man doch eher selten.

Kurz nach acht betraten MURAT PARLAK und JANN MICHAEL ENGEL die Bühne und starteten mit Journey By Night, an dessen Ende sich dann auch ANNE CLARK unter leidenschaftlichem Beifall dazugesellte. Meist saß die zierliche Britin still und mit geschlossenen Augen auf ihrem Sessel, wirkte dabei eher kühl und distanziert, und intonierte mit ihrem unverkennbaren Sprechgesang eigene Kompositionen oder neu arrangierte literarische Vertonungen. Immer begleitet von MURAT PARLAK und JANN MICHAEL ENGEL.
Wo das Publikum bei Charles Baudelaire's Enivrez-Vous (Be Drunk) noch lachte, staunte es beim Deutsch vorgetragenen Gedicht Um Mitternacht von Friedrich Rückert. Mit dem für Briten typischen schwarzen Humor "ersparte" sie uns aber die deutsche Version von Rilke's Just After Sunset (The Panther). Daneben gab es mit High Waving Heather und No Coward Soul Is Mine noch Literarisches von Emily Brontë's Sturmhöhe. Für Autumn Winds überließ ANNE CLARK die Bühne wieder den beiden Instrumentalisten, wobei MURAT PARLAK diesmal ein Akkordeon spielte und dazu sang – im Übrigen mit einer wunderbaren und eindringlich-schönen Stimme, die den Shell Song zu einem intensiven Gänsehaut- Highlight machte. Großartig!

Nach nur 60 Minuten war die Show bereits wieder zu Ende, zum Leidwesen aller Anwesenden, die mit stehenden Ovationen dem Trio die Ehre erwiesen. Der nicht enden wollende Applaus ließ natürlich ganz beabsichtigt alle drei Protagonisten auf die Bühne zurückkehren, wo den Fans mit Heaven und vor allem dem mit wuchtigen Piano und kleiner Bass-Drum intonierten Klassiker schlechthin, Our Darkness, eine Zugabe gewährt wurde. Damit ging ein außergewöhnlicher, wenn auch viel zu kurzer, Konzertabend zu Ende.

Setlist: Journey By Night, The Sitting Room, If/Sleeper In Metropolis, Waiting, High Waving Heather, To Music, Be Drunk, Um Mitternacht, The Hardest Heart, Dedication, Autumn Winds, Shell Song, The Panther, Mundesley Beach, So Quiet Here, If I Could, No Coward Soul, Elegy For A Lost Summer // Heaven, Our Darkness

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography