Immolation
- Arch Enemy - Anathema - General Surgery - Tankard - Necrophobic
- Skyforger - Moonsorrow - Pungent Stench - Antaeus - Melechesh
- Ancient Rites - Aeternus - Flesh Made Sin - Thronar
[Seb]
Am neunten Dezember 2006 ging das ARNHEIM METAL MEETING
in seine zweite Runde, komplett ausverkauft! Und diesmal gelang
es uns tatsächlich hinzukommen, nachdem Dajana letztes Jahr
das Wetter (vieeeeel Schnee) einen Strich durch die Rechnung gemacht
hatte. Allerdings verhinderten zunächst ein bockiges Auto
und dann die mit „vollkommen chaotisch“ noch wohlwollend
umschriebene Verkehrsführung in Arnheim ein pünktliches
Ankommen, so dass wir von THRONAR leider gar
nichts mehr und von FLESH MADE SIN lediglich
die letzten zwei Songs vom Nebenraum aus mitbekamen.
::
Fotos ::
Die Showburg
Musis
Sacrum ist eigentlich ein Theater/Konzertforum (nicht
im Sinne von Metal versteht sich *g*) und wurde für das Metal
Meeting in drei Bühnenbereiche aufgeteilt: im Erdgeschoss
(Nuon Stage) war die Hauptbühne, die ansonsten wohl als Theater
benutzt wird, und die Anlage mit Abstand am größten.
Im 1. OG befand sich ein etwas kleinerer, aber immer noch ordentlich
Platz bietender Saal (Van Wijnen Stage) und im Halb-Parterre war
der Raum, der normalerweise wohl als Bar und Garderobe dient,
in einen Metal-Markt und die dritte Bühne (D&T Stage)
umfunktioniert worden.
Die Getränkeversorgung war unproblematisch, in jedem Saal
gab’s eine recht große Bar/Theke, länger als
fünf Minuten habe ich selbst bei ordentlichem Andrang nie
warten müssen. Gut für die Geschwindigkeit, aber ansonsten
etwas ungeschickt war es wohl für die Plastikbecher kein
Pfand zu verlangen, man kann sich vorstellen wie das am Ende trotz
überall bereitstehender Mülltonnen aussah ;)
Auch für den Hunger war gesorgt, zu Preisen zwischen 1,90
und 3,80 € gab es das ortsübliche an Fast Food, und
wer es etwas gediegener haben wollte, konnte sich für 11
€ das Metal Meeting Menü (Spare Ribs + Beilagen) kommen
lassen.
Nachdem wir das Gelände also zunächst flüchtig
inspiziert hatten, ging es auch schon pünktlich mit zwei
Bands parallel im Programm weiter.
Vor allem
damit Dajana noch einen halbwegs vernünftigen Platz zum fotografieren
ergattern konnte, ging es bei den gleichzeitigen Gigs immer erst
auf die größere Bühne und dann zur kleineren Stage,
wo man sich wesentlich einfacher durchwuseln konnte.
[Seb]
Als erstes ging es zu :: ANCIENT
RITES ::, die die zweitgrößte Bühne
zugeteilt bekommen hatten. Ich hatte die Band vor einem knappen
halben Jahr unter widrigen Umständen beim Ultima
Ratio II sehen können, und war nun gespannt, wie sie
wohl drauf sind, wenn nicht so viel drum herum schief läuft.
Zum Intro Crusade von der Rvbicon
kamen ANCIENT RITES bei blauer Bühnenbeleuchtung
raus und schlossen wie auf der CD direkt mit Templar
als Opener an. Man merkte direkt, dass die Belgier hier viel unverkrampfter
und lockerer zur Sache gingen, als ich es damals gesehen hatte.
Sänger Gunther und seine Mitstreiter brauchten nicht lange,
bis die ersten Arme in die Höhe gereckt wurden, und bei den
geilen melodischen Mitsingnummern Mother Europe und And
The Horns Called For War hielt es kaum noch einen. Gunther
war offensichtlich so erfreut über die Reaktionen des Publikums,
dass er ein ums andere Mal vergaß, passend zum militärischen
Outfit grimmig dreinzuschauen und stattdessen breit grinste. Danach
folgte mit meinen beiden Lieblingsnummern, dem Titelsong Rubicon
und anschließend Invictus, der zentrale Part des
neuen Albums, beide Songs etwas straighter und härter, was
mir gut gefiel. Dann war es leider Zeit zur D&T Stage zu wechseln,
aber das was ich bis da gesehen habe, war ein mehr als würdiger
Einstieg ins Metal Meeting.
(Nur so am Rande: Nachher erfuhr ich von Gunther, dass der Tourmanager,
der noch im Mai für den Schlamassel beim UR zuständig
war, da gleichzeitig auch seine letzte Amtshandlung für die
Band vorgenommen hatte… Strafe muss sein ;))
Setlist: Crusade (Intro), Templar, Mithras,
Mother Europe, And The Horns Called For War, Rubicon, Invictus,
Victory Or Valhalla, Fatherland
[Seb]
Von :: AETERNUS
:: bekam ich dann leider nur das letzte Drittel
mit. Erwartungsgemäß war es an der kleinen Bühne
nicht so voll wie oben. Die Norweger spielten früher Black
Metal und haben sich in jüngerer Zeit eher dem Death Metal
verschrieben. Das was ich noch mitbekam, war zunächst wohl
älteres Material, hörte sich jedenfalls eher Black an.
Sänger Ares schrie sich schön die Seele aus dem Leib,
während Bassist V’gandr permanent in Bewegung war und
sich auf der Bühne richtiggehend austobte. Der zweiten Saitenmann
Dreggen war da etwas zurückhaltender, posierte dafür
gerne mal bei seinen Soli im knien. Auch hier musste pünktlich
Schluss sein, und AETERNUS verabschiedeten sich
mit einer sehr geilen Death/Thrash – Walze, die noch mal
ordentlich Schwung ins Publikum brachte. Mit gekreuzten Gitarren
zu den Schlussakkorden war dann nach sieben Songs leider schon
Ende, schade dass ich da recht wenig von mitbekommen konnte.
Die Setlist konnte ich mir zwar besorgen, musste dann aber feststellen,
dass statt der richtigen Songtitel wohl lediglich intern verständliche
Anspielungen auf überdimensionierte männliche Geschlechtsorgane
standen *lol*
[Seb]
Dann ging es ohne Verschnaufpause direkt weiter auf die Main Stage,
wo :: MELECHESH
:: gerade die Bühne enterten. Wie zu erwarten,
war es rappelvoll, da keine „Konkurrenz“ spielte,
glücklicherweise gab es hier aber einen ordentlichen Fotograben.
MELECHESH starteten ihr Programm mit zwei älteren
Songs, mit denen sie direkt ihre technische Klasse bewiesen. Zu
den orientalisch angehauchten krachenden Rhythmen geriet die Menge
auch schnell in Bewegung. Richtig abgefeiert wurden die Jungs
allerdings, als sie anschließend zwei Tracks von der aktuellen
Scheiben Emmissaries zum Besten gaben.
Leider war nach den beiden Stücken schon wieder Sense mit
dem neuen Material und es wurde wieder was vom 2003er Vorgänger
Sphynx gespielt. Insgesamt eine vor
allem technisch beeindruckende und gelungene Vorstellung, ich
hätte mir aber einen höheren Anteil vom neuen Album
gewünscht. Den anderen Kritikpunkt kann man der Band, die
mit sichtlich viel Engagement zu Werke ging, allerdings nicht
vorwerfen: Der Sound ließ trotz der mächtigen Anlage
zu wünschen übrig und wirkte die meiste Zeit ein wenig
lasch und nicht druckvoll genug.
[Seb]
Direkt im Anschluss ging es ein Stockwerk höher mit den Österreichern
von :: PUNGENT
STENCH :: weiter. Die taten direkt mal kund,
dass sie froh seien, endlich wieder in den Niederlanden zu spielen,
natürlich „especially because of the weed“…
Das Trio ist ja ohnehin für seinen eher grenzwertigen und
nicht immer geschmackssicheren Humor bekannt. Gefällt sicherlich
nicht allen, ich finde es in dieser totalen Überzogenheit
jedenfalls ulkig *g* Den Opener machte Fuck Bizarre,
und danach bolzten und groovten sich PUNGENT STENCH,
angeführt von Frontmann Don Cochino, quer durch alle bisherigen
Werke, selbst ganz alte Schätzchen wie Splatterday Night
Fever und Pus & Gastric Juice waren vertreten.
In der Zwischenzeit war wohl auch ein wenig am Sound in der Halle
gefeilt worden, denn die Riffs kamen schön knallhart und
sauber aus den Boxen. Das hat ordentlich gerockt, und wieder einmal
war es sehr schade, knapp zur Hälfte wieder die Location
wechseln zu müssen.
Setlist: Fuck Bizarre, Pulsating Protoplasma,
Apoptemnophiliac, Splatterday Nightfever, For God your Soul/Blood,
Pus & Gastric Juice, Viva la Muerte, Extreme Deformity, The
Amp Hymn, Dead Body Love, The Gloves of Metal, Klyster Boogie
[Seb]
:: ANTAEUS
:: waren grade voll im Schwung. Die fünf
französischen Finsterlinge absolvierten beim AMM
ihren allerletzten Liveauftritt, nachdem eigentlich schon nach
der Tour mit Secrets Of The Moon das endgültige Aus besiegelt
sein sollte. Nicht auf den ersten Blick zu erkennen war, dass
neben vier Herren auch eine Bassistin auf der Bühne stand.
Das mag allerdings vorwiegend am Corpsepaint und am einheitlichen
Bühnenoutfit gelegen haben. ANTAEUS präsentierten
sich allesamt in identischer schwarzer Kampfkluft mit Nietengurt
und Bandlogo-Armbinde. Der Schlagzeuger wurde auf der kleinen
Bühne von zwei Bannern mit einem Jesus mit Heiligenschein
und dem gleichen Logo auf der Stirn flankiert. Zu Hören gab
es größtenteils rasend schnellen, rohen Black Metal,
der gelegentlich von düsteren langsamen Parts durchbrochen
wurde. Sänger MkM blickte dabei meist leichenhaft starr durch
die ins Gesicht fallende Haare, während er seinen Krächzgesang
beisteuerte. Die Gitarrenfraktion blieb aus Platzgründen
eben meist auf ihrem Platz und schwang als Ersatz für mangelnde
Bewegung kräftig die Haare. Mit Rot als Einstieg
und später Gates To The Outside gab es erstaunlicherweise
nur zwei der Songs vom starken aktuellen Album Blood
Libels, dafür gleich die besten drei Songs
vom 2000er Release Cut Your Flesh And Worship Satan.
Sehr gelungener Auftritt, allerdings hätte man sich für
einen letzten Liveauftritt vielleicht ein etwas spektakuläreres
Ende ausdenken können, als Blood War III zwei Minuten
lang langsam ausklingen zu lassen.
Trotzdem es live nun vorbei ist, werden sich ANTAEUS
zunächst nicht auflösen, wie mir Sänger MkM irgendwann
später sagte, allerdings sei es auch noch nicht sicher, ob
es in den nächsten Jahren noch weitere Studioalben geben
wird… warten wir’s mal ab… Für das letzte
haben sie ja ohnehin vier Jahre gebraucht.
Setlist: Rot, Devotee, De Pricipii, Evangelikum,
Words As Weapons, Seventh Ceremony, Gates To The Outside, Inner
War, Blood War III
[Seb]
:: MOONSORROW
:: durften sich dann wieder auf der Nuon Stage
austoben, und nutzten den ihnen gebotenen Platz auch weidlich
aus. Die Jungs waren bis auf Keyboarder und den Schlagzeuger ständig
in Action. Das Publikum war sofort hin und weg vom finnischen
Quintett, allerdings war klar zu sehen, wer hauptsächlich
wegen MOONSORROW angerückt war: Direkt in
der ersten Reihe dürften sich geschätzt 90% Mädels
aufgehalten haben, und von denen noch mal der gleiche Anteil unter
20 war ;)
Musik nur für Mädchen war das allerdings natürlich
nicht, was die Finnen ablieferten, sondern in gewohnter Manier
epischer, ausladender Viking/Pagan/Folk Metal. Passagen fast zum
Mitschunkeln wechselten mit schnellen harten Strecken und reinen
Folk-Elementen, eben ein auch in dem Genre sehr eigenständiger
Klang, den MOONSORROW produzieren. Gegen Ende
animierte Sänger Ville das Publikum noch zum kollektiven
Mitsingen, da sein Hals etwas rau sei. Der Bitte wurde natürlich
begeistert nachgekommen. Stücke vom in Kürze erscheinenden
Album V: Hävitetty gab es allerdings
nicht zu hören, ganz einfach weil selbst der kürzere
der beiden Songs darauf mit über 26 Minuten bei nur einer
knappen Dreiviertelstunde Spielzeit wohl den Rahmen gesprengt
hätte.
Feiner Auftritt, leider aber auch hier das kleine Manko, dass
es dem Sound auf dieser Stage nach wie vor ein wenig an Druck
und Power mangelte.
[Seb]
Auf die nun folgenden :: NECROPHOBIC
:: hatte ich mich besonders gefreut, da sie mich
zum einen durch das aktuelle Album Hrimthursum,
zum anderen durch den Auftritt beim Hellflame Festival restlos
überzeugen konnten. Angeführt von Shouter Tobias kam
die Band zum Album-Intro The Slaughter Of Baby Jesus
nacheinander auf die Bühne, wobei sich Tobias es sich nicht
nehmen ließ, den ersten Teil der „Destruction…
death… death to all“ live beizusteuern. Dann ging
es wie auf dem Album nahtlos mit dem ersten Kracher Blinded
By Light, Enlightened By Darkness weiter. Einfach geil der
Song, vor allem der Part um das wiederkehrende „As I walk
through the gateway“. Daran konnte auch der zunächst
leicht matschige Sound, der die Gitarren etwas undifferenziert
wirken ließ, nicht viel verderben. Nach der Frage, ob das
Publikum nun bereit sei, endlich mal etwas „real Metal“
zu hören, gab es dann mit Into Armageddon den ersten
Klassiker von The Third Antichrist zu
hören. Nach diesem drohte kurz die Technik zu versagen, was
von Tobias durch das Rumhantieren mit einer Buddel Jack Daniels
überspielt wurde ;) Recht zügig war aber alles wieder
in Ordnung, und mit meinem Zweitlieblingssong der neuesten Veröffentlichung,
I Strike With Wrath, ging die Show weiter. Ab hier war
erfreulicherweise der Sound besser und klarer, und es stimmte
auch sonst alles, punktgenaues Drumming von Joakim, und auch Sebastian
und Johan an den Saiten zeigten sich in Bestform. In diesem Stile
vollzog sich auch der Rest des Auftritts, in einem sehr abwechslungsreichen
Set wurden trotz nur 45 Minuten Spielzeit Stücke von allen
fünf Alben untergebracht. Einzig die Tatsache, dass ich mich
zu Beginn von Dreams Shall Flesh aufmachen musste, und
dass der Übersong Eternal Winter noch immer keinen
Platz im Set gefunden hat, waren kleine Wermutstropfen.
Setlist: The Slaughter of Baby Jesus (Intro),
Blinded by Light - Enlightened by Darkness, Into Armageddon, I
Strike with Wrath, Mourningsoul, Sitra Ahra, Dreams Shall Flesh,
Nailing the Holy One, The Nocturnal Silence
[Seb]
:: SKYFORGER
:: aus Lettland waren die nächste Station
auf der D&T Stage. Dass diese sich Spielzeit teilen mussten,
fand ich besonders ärgerlich, da sie heute der eine Bands
waren, die ich noch nie live sehen konnte. Die ausgerechnet „gegen“
Necrophobic antreten zu lassen, hat mich echt geärgert. SKYFORGER
waren zu dem Zeitpunkt mit Kavi bereits beim siebten Song angekommen,
und man konnte insbesondere Sänger Peter ansehen, dass sie
sich bis da nichts geschenkt hatten. Mit ihren Pagan/Folk Rhythmen
und Melodien hielten sie sich und die Fans in steter Bewegung.
Passend zur Musik waren die Letten natürlich wie üblich
in historische Kostüme gekleidet und brachten ebensolche
Instrumente zum Einsatz. Da das letzte Studioalbum nur aus klassischen
lettischen Folk Songs bestand, kamen beim AMM
nur Stücke der ersten drei Releases auf die Bühne. Nachdem
die letzten Akkorde und Flötenklänge von Dzîves
Vismelnâkâ Stundâ und damit des regulären
Sets verklungen waren, gab es derart viele SKYFORGER!
und Zugabe-Rufe, dass die Band selber noch einen draufsetzen wollte,
allerdings daran gehindert wurde, indem man einfach die Bühnentechnik
abschaltete. Wenn man die Jungs schon auf der Mini-Bühne
antreten ließ, die danach für über eine Stunde
nicht genutzt wurde, hätte man ihnen und den Fans auch die
Zugabe gönnen können, finde ich. Auf jeden Fall ein
klasse Auftritt einer sehr sympathischen Band!
Setlist: Kad Usins Jaj, Kauja Pie Plakaniem
- Kauja Pie Veisiem, Winter Solstice, Pulkviedis Briesis, Kauja
Garozas Silâ 1287, Kâvi, Nâves Sala, Dzîves
Vismelnâkâ Stundâ
[Seb]
Auf der Main Stage hatten währenddessen ::
TANKARD
:: schon ein paar Minuten früher begonnen.
Fotos gibt es hiervon leider nicht, da Dajana zu dem Zeitpunkt
ein Interview mit Melechesh absolvierte, so dass ich mir die deutschen
Bier- & Schnaps-Verherrlicher zumindest zum Teil alleine anschaute.
TANKARD kamen mit dem neuen Album The
Beauty And The Beer im Gepäck nach Arnheim,
und kriegten auch im Nachbarland problemlos den großen Saal
voll. Musikalisch fand ich den Old School Thrash nicht vom Hocker
reißend, aber die Faxen, die Sänger Gerre auf der Bühne
machte, sind immer wieder lustig anzuschauen. Mal hüpfte
er, mal tänzelte er affektiert grinsend über die Bühne,
mal entblößte er seinen beachtlichen Bauch oder machte
gar Anstalten sich das Shirt ganz über den Kopf zu ziehen.
Besonders ulkig sah es aus, wenn er seine Show neben dem figürlich
exakt entgegensetzt ausgerichteten Gitarristen abzog :)
Alles in allem lustig anzuschauen, wenngleich metallisch nicht
grad innovativ. Dem Publikum hat es den Reaktionen nach jedenfalls
einen Menge Spaß bereitet!
[Seb]
Zu :: ANATHEMA
:: will ich selber nicht viel sagen, außer
dass ich ANATHEMA, zumindest wenn sie nur neueres
Material spielen, für ein Metal Meeting für eine krasse
Fehlbesetzung halte. Sollte wahrscheinlich was für die Mädels
sein, weswegen sich auch Dajana drüber auslassen darf *g*
[Dajana] …Nun gut ;) Als Fan der ersten Stunde konnte
ich mir natürlich diese Show nicht entgehen lassen. Auch
wenn ich zugeben muss, das ANATHEMA hier irgendwie
deplaziert erschienen. Aber um den Unterschied nicht allzu krass
wirken zu lassen, legten die Liverpooler ne ganze Schippe an Heaviness
drauf. Los ging’s mit Ann Further, ein neues Stück
vom zukünftigen Album Everything,
welches in Kürze aufgenommen werden soll. Klang von der musikalischen
Ausrichtung her doch recht seltsam. Die Band spielte übrigens
ohne Keyboarder Lez, dessen Job Danny Cavanagh übernahm und
sich schon mal durch das eine oder andere Soundproblem kämpfen
musste. Sehr erfreut war ich über die doch recht alten Stücke
auf der Setliste, ein wirklich schönes Geschenk an die Fans.
Verhehlen lässt sich trotz aller Euphorie jedoch nicht, das
Vincent Cavanagh deutliche Probleme mit seiner Stimme hatte und
das Bühnenbild zwischen den 3 Brüdern und dem Schlagzeuger
doch sehr inhomogen wirkt. Nach Judgement musste ich mich dann
aber sputen, um noch was von den Grindcore Splatterern zwei Treppen
tiefer mitzubekommen…
Setlist: Ann Further, Balance, Closer, Empty,
Deep, Eternity Pt.3, Last Goodbye, Judgement, Panic, Flying, Sleepless,
Fragile Dreams
[Seb]
:: GENERAL
SURGERY :: waren das totale Kontrastprogramm
zu Anathema, machten aber zunächst überhaupt keine Anstalten
auf die Bühne zu kommen. An sich sollten auch GENERAL
SURGERY pünktlich um 21 Uhr loslegen, und bereits
zu dem Zeitpunkt war es vor dieser Stage voll wie den ganzen Abend
zuvor nicht, die Schweden bequemten sich dann aber erst knappe
20 Minuten später zu erscheinen. Dafür gab es dann aber
auch von Anfang an mächtig aufs Haupt, bis auf zwei ältere
Songs und eine Coverversion ausschließlich vom 2006er Album
Left Hand Pathology Dürfte übrigens
recht selten sein, dass das erste Full Length Release 17 Jahre
nach der Gründung erscheint, man muss den Schweden allerdings
auch zugute halten, dass sie 11 Jahre inaktiv waren ;) In den
typischen blutverschmierten Krankenhausklamotten und mit neuem
Bassisten am Start wemsten sich die fünf Skandinavier in
nur 35 Minuten durch inkl. Zugaben 15 Songs. Und von der Zeit
muss man noch die Versuche von Sänger „Dr.“ McWilliams,
verständliche Ansagen zu produzieren, abziehen. Der Doc hatte
sich offenbar mit durchschlagendem Erfolg selbst anästhesiert
*lol* An der zugänglichen Seite der Bühne stand derweil
ein straff narkotisierter Fan und bespuckte ein ums andere Mal
die Bühne und Gitarrist Joacim mit Bierfontänen, den
das allerdings nicht weiter zu stören schien, sich zur Revanche
allerdings irgendwann das Baseballcap des menschlichen Springbrunnens
schnappte. Untermalt wurde das ganze Theater von technisch sauberem
Goregrind, der dem Volk vor der Bühne mächtig einheizte
– und das knipsende Calanische verzückte. Ohne blaue
Flecken und leichten Muskelkater im Nacken (hab ich natürlich
auch mitgenommen – Dajana) wird man jedenfalls direkt vorne
nicht weggekommen sein. Nach 12 Songs war grad mal eine halbe
Stunde rum, und so gab es noch drei Zugaben, abgeschlossen vom
Carnage-Cover The Day Man Lost.
Setlist: If These Walls Could Talk, Arterial
Spray Obsession, Fulguration, Necrodecontamination, The League
Of Extraordinary Grave Robbers, Capricious Provisional Cadaver
Grater, Viva! Blunt Force Trauma, Cold Storage Fever, Mortuary
Wars, Slithering Maceration of Ulcerous Facial Tissue, Grotesque
Laceration of Mortified Flesh, Ambulance Chaser, Convivial Corpse
Disposal Methodology // Decomposer, Crimson Concerto, The Day
Man Lost
[Dajana]
Zu :: ARCH
ENEMY :: gab es ja im Vorfeld genug Gefrotzel,
ob die zu Oberzicken mutierten schwedischen Deather auch tatsächlich
spielen würden. Taten sie, auch wenn es nicht ganz ohne extra
Würste abging… mal wieder. Nichtsdestotrotz muss man
den Herren nebst deutscher Growlgöre lassen, dass sie im
Handumdrehen den extrem vollgestopften Saal im Griff hatten und
einmal eine atemberaubend brutale Show ablieferten. Live sind
ARCH ENEMY einfach unschlagbar ;) Songs gab es
natürlich erwartungsgemäß ausschließlich
aus der Gossow-Era und da insbesondere vom Doomsday
Machine Album, so wie Klassiker von der Anthems
Of Rebellion und Wages Of Sin.
Einmal muss man ne ARCH ENEMY Show gesehen haben!
Setlist: Intro, Nemesis, Enemy Within, Dead
Eyes See No Future, My Apocalypse, I Am Legend/Out For Blood,
Silent Wars, Skeleton Dance, The Immortal, Ravenous, Dead Bury
Their Dead, We Will Rise
[Dajana]
Die New Yorker Deathhelden von ::
IMMOLATION
:: entpuppten sich tatsächlich als das Highlight
des Abends – zumindest für mich. Bei knackigem brutalem
Sound gab’s mächtig was vor den Latz. Die Zuschauerreihen
hat sich ob der späten Stunde schon um einiges geleert, aber
die Verbliebenen zollten den Amis lautstark Respekt. Sehr zur
Freude von IMMOLATION, die eine interessante
Irrfahrt per Flug und Bahn hinter sich hatten und irgendwie seit
fast 24 Stunden kein Auge zugemacht hatten aber auch sonst viel
erzählten. So werkeln die Jungs am Nachfolger zu Harnessing
Ruin, welches den Titel World Agony
tragen wird. Passend dazu gab es dann auch gleich das Titelstück
;) Geil! Ne Tour in 2007 ist auch geplant, endlich mal wieder.
Die Jungs machen sich ja in Europa eher rar. Tolle Show!!!
Setlist: Swarm Of Terror, Father You're Not
A Father, Of Martyrs And Men, Challenge The Storm, Under The Supreme,
Unpardonable Sin, Unholy Cult, Crown The Liar, No Jesus, No Beast,
World Agony (New Song), Into Everlasting Fire // Harnessing Ruin
[Dajana]
Fazit: Das ARNHEIM METAL MEETING ist schon
ein sehr geiles Festival!!! Aber… zwei Bands parallel spielen
zu lassen, mit nahtlosem Übergang zur jeweiligen Hauptband
ist schon sehr anstrengend. Außerdem war es bei vielen Bands
furchtbar schade, dass man sie nicht zu ende anschauen konnte.
Es wäre wirklich grandios, wenn man das im nächsten
Jahr anders machen könnte.
Persönliches Highlight war ein wirklich interessantes Interview
mit MELECHESH Fronter Ashmedi, aber dazu später
mehr ;)