Hinter 
                A PALE HORSE NAMED DEATH steckt niemand geringeres als 
                Sal Abruscato, seines Zeichens mal Schlagzeuger bei Type O Negative, 
                jetzt trommelnderweise bei Life Of Agony. Das Trommeln in A 
                PALE HORSE NAMED DEATH überlässt er allerdings Johnny 
                Kelly, der nach Pete Steele’s Tod und dem Ableben der Band 
                hier ein neues Betätigungsfeld gefunden hat. Stattdessen 
                übernimmt Sal hier die Fronter-Position als Sänger und 
                Gitarrist. Tatsächlich kennen sich alle Bandmitglieder seit 
                gefühlten 1000 Jahren, die berüchtigte Brooklyn-Gang 
                eben. Das die Band musikalisch irgendwie ein bisschen zwischen 
                den beiden „großen“ Namen Type O und LOA liegt, 
                wundert da ebenfalls wenig. APHND haben inzwischen ihr 
                Debüt namens And Hell Will Follow Me veröffentlicht 
                und betouren damit mutterseelenallein Europa. 
              :: 
                Fotos :: 
              Das hiess 
                natürlich für die Show im Bielefelder Forum 
                eine lokale Vorband, die auf den wunderschönen Namen :: 
                MIR 
                ZUR FEIER :: hört. Der Literatur-Fan wird 
                sofort aufhorchen und Rilke erkennen. Tatsächlich handelt 
                es sich bei den Bielefeldern Hoffnungsträgern um: „Pussypopthrashcoremetaldeathpunk… 
                eine DER jungen, aufstrebenden Bands der lebhaften Bielefelder 
                Metal/Deathcore-Szene“, die hier wirklich und ernsthaft 
                Rilke-Gedichte vertonen. Ich muss gestehen, ich war entsetzt! 
                Rilke auf Metalcore… Das geht doch gar nicht. Doch geht. 
                Nicht wirklich gut, aber das geht. Eine halbe Stunde später 
                als angekündigt (wie ich das hasse!) legen MIR ZUR FEIER 
                vor halbvollen Saale los. Es gibt ein paar Fans der Band, 
                der Rest wartet erstmal ab oder verzieht das Gesicht und begibt 
                sich zur Bar oder in die Raucher-Lounge. Man hat das Gefühl 
                eine Schülerband vor sich zu haben, die zwar extrem enthusiastisch 
                zu Werke geht aber doch noch sehr unkoordiniert und… ähm… 
                eben schülerhaft agiert. Sängerin Mara saust wie ein 
                Wirbelwind über die Bühne, süss, aber bei ihren 
                Gesangsparts fehlt ihr oftmals der Atem, um hoch oder runter zu 
                kommen oder auch nur Töne zu halten, während ihre Shouts 
                jede Rilke Poesie zunichte machen. Gut, aller Anfang ist schwer 
                und noch keine Band perfekt vom Himmel gefallen. Aber hier muss 
                noch einiges geübt werden…
              
              Dagegen wirken 
                 :: A 
                PALE HORSE NAMED DEATH :: schon nahezu wie Lichtgestalten, 
                was Professionalität und Routine angeht. Der Umbau geht ruck 
                zuck, dankenswerterweise, und schon geht’s auch los mit 
                To Die In Your Arms. Licht gibt es im Forum bekanntlich 
                immer wenig, jetzt noch weniger als bei der Vorband. Kelly an 
                den Drums bleibt was völlig im Dunklen. Nun gut, dafür 
                ist der Sound ziemlich gut. Es darf gerockt werden ;) Das nun 
                recht zahlreich anwesende Publikum beschert der Band ein warmherziges 
                Willkommen. Allerdings bekommt Sal einen Type-O Witz in den falschen 
                Hals und reagiert zunächst angepisst. Einige Fans liegen 
                der Band, nach hinreichender Menge Gerstensaft, buchstäblich 
                zu Füßen, andere unterbrechen die Show nonchalant für 
                Geburtstagsgrüsse. Jaaa, im Bielefelder Forum laufen manche 
                Dinge anders ;) 
                A PALE HORSE NAMED DEATH spielen ihr gesamtes Album And 
                Hell Will Follow Me runter, mehr Songs gibt es derweil 
                noch nicht, auch wenn die Jungs kürzlich erst noch bestätigten, 
                dass sie bereits Material für ein komplettes zweites Album 
                hätten. Sal gibt zwischen den Songs den Entertainer, probiert 
                sich an inzwischen erlernten, nicht jugendfreien, deutschem Sprachgut 
                und gurgelt seine Halsschmerzen mit Bier weg. Die Band ist bester 
                Laune und erfreut sich am enthusiastischen Feedback, das Publikum 
                auch. Ein sehr launiger, musikalisch sehr ansprechender Abend. 
                Davon gerne mehr ;) 
                Setlist: Intro, To Die In Your Arms, Devil In The Closet, 
                When Crows Descend Upon You, Heroine Train, Meet The Wolf, As 
                Black As My Heart, Pill Head, Cracks In The Walls, Serial Killer, 
                Die Alone, Bath In My Blood 
              