Erneut
öffnete das Salzhaus
seine Pforten für hartmetallische Töne stellvertretend
für die Schweiz. Und 350 Metal- und Metalcoreheads wollten
sich dieses verheißungsvolle Billing nicht entgehen lassen!
Schließlich galt es festzustellen, wie kontrovers Versus
aufgenommen wird, ob ALL THAT REMAINS als Headliner alles
bisher da gewesen im Metalcore-Sektor in den Schatten stellen
und wie sich Techno-Beats in dieses Package einreihen! Los geht’s
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Die
Münchener :: DEADLOCK
:: hatten die Herausforderung zu bewältigen, das
Schweizer Publikum in den zur Verfügung stehenden 25 Minuten
derart anzuheizen, dass die Bänder und Muskeln gut gedehnt
und pitbereit in die nächsten zwei Runden gehen können.
Eine Aufgabe, die mit einem lupenreinen Techno-Intro durchaus
als gewagt bezeichnet werden darf! Die anfänglichen kritischen
Blicke wurden allerdings im Handumdrehen durch die weibliche,
männliche stimmgewaltige Frontcombi namens Sabine und Joe
in die Schranken gewiesen. Ein besonders gut aufgelegter Gitarrero
genoss sichtlich die Bühnenbretter im Salzhaus – Sebastians
Spielfreude stand stellvertretend für den Auftritt von DEADLOCK.
Der erste Pit am Abend bei Awakened By Sirens kam nicht
von ungefähr, daran konnte auch die immer wieder eingestreute
Technovorliebe nichts ändern! Leider ist mir der Name vom
Aushilfsbasser entfallen, aber der passte so gut ins Gesamtbild,
vielleicht gibt’s den ja auch auf dem Manifesto
Nachfolger zu hören ;) 25 Minuten waren schlichtweg zu kurz!
Setlist: Intro, Martyr To Science, Code Of Honor, The
Brave / Agony Applause, Awakened By Sirens, End Begins
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Dafür
durften dann :: THE
HAUNTED :: in den nächsten 60 Minuten an meinem
Thrash - Metal - Core – Melodic Weltbild feilen. Und sie
haben gefeilt! Schaut Euch nur die Setlist an: Daumen hoch für
eine Zeitreise begonnen beim aktuellen Longplayer Versus
bis hin zur allerersten Scheibe The Haunted. Fein,
fein, die Schweden stehen zu ihren Scheiben! Und mit dieser Bühnenpräsenz
war das Salzhaus Publikum ratz fatz eingetütet. Die ersten
20 Minuten wurden komplett ohne Ansage gezockt, immer schön
straight nach vorne weg! Atempausen zwischen den Vocals nutzte
Peter Dolving für sein Augenmuskeltraining. Das da noch keines
seiner Augäpfel bei den weit aufgerissenen Lidern sich den
Weg über die Bühnenbretter gebahnt hat, grenzt da schon
fast an ein Wunder. Und wenn es zwischendrin was zum erzählen
gab, dann die eine oder andere Touranekdote (Wahrheitsgehalt hin
oder her ;)) Zugegeben, ich hab in der Vergangenheit nicht alles
in der musikalischen Entwicklung von THE HAUNTED akzeptiert,
mit zunehmender Spieldauer und immer einem immer weiter ansteigenden
Sympathiefaktor, haben die Schweden mein Interesse geweckt. Versus,
Revolver und Co. gilt es noch mal intensiver zu
hören! THE HAUNTED gingen, und mit ihnen auch einige
der Anwesenden!
Setlist: Little Cage, The Drowning, Trespass, Intro
Premonition, The Flood, The Medication, Moronic Colossus, Intro
Boots, D.O.A., All Against All, In Vein, Trenches, Dark Intentions,
Bury Your Dead, Fault Line, 99, Hate Song
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Während
der Umbaupause vollzog das Publikum eine leichte Verjüngungskur.
Die Metalcore-Kids drückten sich bereits die Knochen in die
Körper, noch bevor die Setlists auf den Monitorboxen angebracht
wurden. Als diese nach dem Gig zusammen mit Sticks und anderen
Materialien in den Mob geworfen wurden, wollte ich das Knäuel
Menschen, das sich mehr oder weniger liebevoll im Kampf nach Give-Aways
über den Boden wälzte, in ihrer intimen After-Show-Runde
nicht stören ;) So gibt’s die Setlist also ohne Gewähr!
Die ersten zaghaften :: ALL
THAT REMAINS :: Fanchöre lockten die Amis
nach gut einer halben Stunde auf die Bühnenbretter, und zaghaft
musste für körperliche Metalcore-Entladungen weichen.
Dieser Enthusiasmus zog sich je nach körperlicher Fitness
mehr oder weniger den kompletten Gig der Amis durch. Der Mix aus
Muskeln, zündenden Melodien, straightem Vorwärtstempo,
Shouts und Clean-Vocals sind also immer noch das perfekte Ventil
für jugendliche Gefühlsausbrüche. Bestätigt
haben ALL THAT REMAINS den Hype, der um sie in heimischen
Gefilden gemacht wird, allemal. Die Riffs sitzen, die Melodien
greifen, die Bühnenpräsenz ist da. ALL THAT REMAINS
sitzen fest hoch oben im Metalcore-Sattel und treiben die Crowd
vor sich her - für Innovatives gab es an diesem Abend ja
schließlich auch THE HAUNTED. Und in Punkto Publikumsbindung,
Sympathiefaktor und Coolness waren THE HAUNTED für
mich an diesem Abend der wahre Headliner.
Setlist: Air That I Breathe, Undone, Catalyst, Not Alone,
Weak Willed, Chiron, It Dwells, Before The Damned, Indictment,
Six, Overcome, Salvation, We Stand, Two Weeks, This Calling