Am
02.03.2007 erlebte das ABBYS ARISE FESTIVAL im
SP-Saal der Uni Düsseldorf seine vierte Auflage. Für
mich war es Premiere dort, und ich muss zugeben, dass ich eine
so kleine Location nicht erwartet hätte. Als ich etwas verspätet
(aufgrund akuter Ortsunkenntnis habe ich mich sicherheitshalber
von den MIDWINTER's mitschlören lassen)
ankam, war der Laden bereits rappelvoll, und dabei war es gerade
einmal viertel vor acht und die erste Band war soeben mal mittendrin.
Allerdings auch kein Wunder bei dem sehr geringen Eintrittspreis
und dazu noch gezapftem Bier für einen Euro. Damit lockt
man offenbar sogar die Studentenmetaller vor die Tür *g*
Wie gesagt,
die erste Band, :: INTERDICTION
::, waren gerade mitten im Set, und ich hatte
zunächst mal Mühe, überhaupt einen Blick auf die
Jungs zu erhaschen, da die Leute schon extrem dicht gedrängt
im Eingangsbereich und an der Theke steckten. Soweit ich das mitbekommen
konnte, gaben die Dortmunder Death/Thrasher aber ordentlich Gas,
und das auf teilweise recht unkonventionelle Weise. So war ich
doch relativ überrascht, als Sänger Markus gegen Ende
ohne viel Umschweife eine Depeche Mode Coverversion von Never
Let Me Down Again (auch auf dem aktuellen Album War
Fetish enthalten) ankündigte, die ich im Übrigen
recht gelungen fand und auch dem Publikum durchaus zu gefallen
schien. Bis auf zwei Tracks waren auch alle anderen Songs vom
letzten Release, obwohl die Band bereits auf satte 10 Jahre Erfahrung
zurückgreifen kann. Diese merkte man ihnen auch unzweifelhaft
an, das wirkte schon recht professionell, vor allem im Zusammenspiel
mit der ganzen Crew in INTERDICTION-Shirts, die
mit dabei war.
Eine gute Show war’s, nach der die Band dann allerdings
recht zackig aufbrach, da Shouter Markus am selben Abend noch
mit seiner anderen Kapelle Abscence einen Auftritt im Essener
Turock zu absolvieren hatte.
Setlist: Exposure, M.R.F., RU-486, War Fetish,
The last to laugh, All good Christians, Storm of Vengeance, Vortex,
Never let me down again, Texan Crusader, Return from the Edge
of Death
Als nächstes
waren dann :: NIOBES
IVORY DREAM :: an der Reihe. Die Band aus
Wuppertal beschreibt sich stilistisch mit Avantgarde/Doom Metal
recht treffend. Nur leider ist diese Mischung nicht besonders
treffend was meinen Geschmack angeht. Im Grundtempo sehr gemächlich
und nur hin und wieder mal aus den Pötten kommend walzten
sich die Songs des Wuppertaler Quartetts von der Bühne, aber
die dort versammelten Metalheads waren wohl auch eher wegen der
schnelleren Bands vor Ort, so dass nicht so recht Stimmung aufkommen
mochte. Auch den Gesangsstil kann man mögen, mir sagte das
ständige Alternieren zwischen Growls und klarem Gesang nicht
besonders zu, und ich hatte auch den Eindruck, dass Frontmann
Christian zumindest an diesem Tag leichte Probleme hatte, die
Töne zu treffen.
Ich hab schon Schlimmeres gesehen, aber begeistert war ich davon
eher nicht.
::
BELFRY
:: hatten hier als eine von zwei Düsseldorfer
Bands ein Heimspiel zu absolvieren, und waren, wenn ich das richtig
interpretiere, auch gleichzeitig auch noch Organisatoren des Events.
Die Band um Frontfrau Vivien beglückte all jene, die etwas
für Powermetal überhaben, mit einer energiegeladenen
Show, nach der erstmal die Seitentüren des „Saales“
geöffnet werden mussten, um wieder etwas Luft hineinzulassen.
Denn nicht nur die Band machte auf der Bühne ordentlich Wirbel,
auch das Publikum machte zu großen Teilen nicht minder enthusiastisch
mit.
Musikalisch nicht so meins, aber man muss sagen, dass BELFRY
es schon verstehen, Stimmung zu machen. Kein Wunder, dass sie
kurz darauf auf der Homepage verlauten ließen, in Zukunft
häufiger in der Heimatstadt zu spielen.
Nu so nebenbei: Angesichts des ziemlich klassischen Powermetals,
den die Band bietet, war ich doch recht erstaunt zu erfahren,
dass einer der Gitarristen und der Drummer auch einer Black Metal
Band angehören… Sachen gibt’s ;)
::
WARFIELD
WITHIN :: hatte ich ja erst genau eine Woche
vorher in Neuss beim Battles In The Norf gesehen, und noch dementsprechend
gut in Erinnerung. Heute war als vorletzte Band etwas mehr Spielzeit
drin, die Jungs um Frontwüterich Sebastian Meisen auch weidlich
ausnutzten. Während dieser wieder ganz in der Rolle der „Rampensau“
aufging, blieben die Instrumenten-Fraktion optisch und stage-acting-technisch
ein wenig im Hintergrund und sorgte vornehmlich dafür, dass
es auch musikalisch ordentlich auf die Zwölf gab. Dass es
dem Publikum mehr als nur gefiel konnte man auch bereits nach
kurzer Zeit unschwer erkennen, trotz der sehr beengten Verhältnisse
bildeten sich deftige Moshpits und auch die ersten Stagediver
machten sich ans Werk. Durch die längere Spielzeit gab es
heute praktisch das ganze Demo Worst Enemy
zu hören, gekrönt von wie schon in der Woche zuvor einer
sehr gelungenen Coverversion von Behemoth’ Antichristian
Phenomenon und einem Drumsolo zum Abschluss, bei dem sich
Schlagwerker Simon noch einmal richtig verausgaben durfte. Ist
echt schon phänomenal, was der Junge in seinem Alter schon
aus der Schiessbude rausholt!!
Setlist: New Blood, War Of Attrition, Cynic
Hell Reality, A Future Dark, Pride Of Creation, The Antichrist,
Inside The Sickening Mind, Warfield Within, Scapegoat, Antichristian
Phenomenon, Drumsolo
Den Abschluss
des ABYSS ARISE machten dann die zweiten Lokalmatadore
:: MIDWINTER
:: , die gerade sehr viel unterwegs sind und ihr
durch die Bank gelobtes Zweitwerk Between Wisdom And
Lunacy vorstellen. Ich hatte die damals noch vier
Herren plus Dame an der Gitarre seit der Release Show im September
nicht mehr spielen sehen, und war gespannt, wie sie sich wohl
mit dem vor kurzem zur Band gestoßenen zweiten Gitarristen
Lars anhören wurden. Leider muss man sagen, dass sich das,
dem Sound in dem kleinen Raum geschuldet, nicht zufrieden stellend
beurteilen ließ. Von diesem kleinen Makel abgesehen, boten
MIDWINTER aber eine feine Show, der man deutlich
anmerken konnte, dass die Düsseldorfer grade so mitten „drin“
und eingespielt sind. Natürlich standen die Songs vom neuen
Werk im Vordergrund, aber ein knappes Drittel der Songs stammte
vom 2000er Demo oder vom Vorgänger Astraal Mirrors.
Nach dem an sich als Abschluss geplanten Ramones-Cover Pet
Semetary gab es als lautstark verlangte Zugabe mit Golden
Age dann sogar einen der älteren Songs als Zugabe obendrauf.
Nach etwas mehr als einer Stunde waren dann auch MIDWINTER
durch und das ABYSS ARISE zu Ende. Und was bei
weitem heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist:
bis zum Schluss blieb der Laden trotz der späten Stunde gut
gefüllt!
Setlist: No Gods Have Built My Skies, Of
Troll And Thurs, Dying In Vain, Monument Of Pain, Bleeding Black
Fire, Thorns Of Ice, The Demonizer, Dragonrock, Where Steel Is
Born, Pet Sematary, Golden Age
Am 12.05.2007
findet die fünfte Auflage an gleicher Stelle und zu gleichen
Konditionen statt, dann mit In Morpheus' Arms, Novembers Fall,
Torian, Insignium, Misanthropic. Es ist also wieder für eine
Abwechslungsreiche Mischung gesorgt!