Raise your horns, together with us to glory!
[Dajana] Hu-Hu-Hu! Die Wikinger kommen!
AMON AMARTH sind, so scheint es, auf dem Gipfel ihres Erfolges angekommen. Das am 25. März 2016 veröffentlichte 10. Studioalbum, Jomsviking, hat weltweit eingeschlagen wie Thor’s Hammer, erreichte in einigen Ländern umgehend Platz #1 der Album-Charts (und weitere Top-Platzierungen), wurde unzählige Male zum Album des Monats gekürt und rotiert in verschiedenen Votings zu den verschiedensten Awards. Und Jomsviking ist ja nun keine Ausnahmeerscheinung, denn AMON AMARTH veröffentlichen seit beinahe einem Vierteljahrhundert immer wieder Hochkaräter.
Mit dem neuen Album geht es natürlich auch auf ausgedehnte Europatour, der größten Headliner-Tour, die AMON AMARTH bisher gespielt haben, mit imposanten Bühnenbild, wilden Kriegern und jeder Menge Feuer. Naja… fast.
[Dajana] AMON AMARTH ziehen durch die großen Hallen Europas und viele davon sind bzw. waren restlos ausverkauft. Gut, wundert jetzt nicht wirklich, denn auch das „Beiwerk“ ist ja nicht ohne. Mit den Bay Area Thrashern TESTAMENT und den schwedischen Stoner/Doom Metallern GRAND MAGUS kann man ja nichts verkehrt machen ;)
Das sieht im holländischen Tilburg nicht viel anders aus. Das :: 013 :: platzt aus allen Nähten, auch wenn das Schild „sold out“ tatsächlich nicht offiziell an der Tür hing. Da fehlten vermutlich noch 10 Tickets zu den bereits anwesenden 2700 oder so…
Das Handling der Massen in und rund um das 013 erweist sich als ungemein entspannt, obwohl die Türen erst 30 Minuten vor Konzertbeginn geöffnet wurden und die Schlange draußen sich fast um den ganzen Block wickelte. Der Einlass ging ruck zuck, keine Schlangen an den Munten-Automaten, keine Wartezeiten an der Theke. Da dürfen sich deutsche Veranstalter gerne ne Scheibe von abschneiden. Und vor allem gibt es hier viele schöne und liebe Menschen ;)
:: Fotos :: GRAND MAGUS ::
[Dajana] Pünktlich um 19 Uhr ging dann auch das Licht aus und :: GRAND MAGUS :: enterten den doch recht schmalen Bühnenplatz. Zum Glück sind die Schweden nur zu dritt, sonst wäre es sehr eng geworden, wie diverse Bewegungsversuche von Gitarrist und Sänger JB bewiesen. Musikalisch gab es sowas wie ein Best-Of Set durch die letzten 5 Alben, mit nur einem Song vom aktuellen Sword Songs. Wundert mich persönlich jetzt nicht, die letzten beiden Alben sind doch recht beliebig ausgefallen. Dennoch tolles Set - 30 Minuten kurz und scherzlos.
[BRT] GRAND MAGUS sind und bleiben Garant für hymnische und epische Songs, die eine Menge positiver Energie transportieren, vor allem live. Die Jungs um Sänger J.B. sind sympathisch und ersparen sich jegliches Rockstar-Gehabe. Was aber nicht darüber hinweg täuscht, dass diese totale Simplifizierung ihrer Songs auf den letzten Platten tatsächlich der Band ihre Einzigartigkeit genommen hat. Klar, das ist Heavy Metal as fuck, aber es gibt kaum noch spielerische Feinheiten und das epische Moment und die nordische Atmosphäre haben vor allem auf dem letzten Album Sword Songs schwer gelitten. Und ich fürchte, dass wir das so nicht zurückbekommen.
Setlist: Intro, I, The Jury, Sword Of The Ocean, Varangian, Steel Versus Steel, Iron Will, Like The Oar Strikes The Water, Hammer Of The North
:: Fotos :: TESTAMENT ::
[Dajana] Danach schnelle 15 Minuten Umbaupause. Die Bühne wurde von der Größe her komfortabler für :: TESTAMENT ::, die ebenfalls schon ein prächtiges Bühnenbild, ganz im Zeichen der just veröffentlichten Brotherhood Of The Snake Platte, anzubieten hatten. Schlangen hatten heute eh die Oberhand ;) Die Kalifornier stiegen dann auch prompt mit dem Titeltrack des neuen Albums ein. Erwartet hatte ich dieses Mal nichts, da ich noch gut die ziemlich schlechten Konzerte der letzten Jahren im Gedächtnis habe. Aber, surprise, surprise, TESTAMENT liefen zur Höchstform auf, hatten sichtbar einen Heidenspass am Spielen, und agierten extrem lebhaft. Auch Fronter Chuck Billy schwächelte nicht, weder stimmlich noch physisch. Das war echt ne Knaller-Show, wer hätte das gedacht. Hammer!
[BRT] Jau, gefühlte 665 Jahre habe ich TESTAMENT nicht mehr live gesehen, wird Zeit das nachzuholen. Ein etwas holperiger Beginn mit bröseligem Sound lassen Übles befürchten, doch der Sound wird nach 2-3 Minuten schlagartig besser und TESTAMENT laufen zur Höchstform auf. Chuck Billy ist Frontmann vor dem Herrn, aber vor allem das grandiose Backingtrio um Drummer Gene Hoglan, Gitarrist Alex Skolnick und den besten Bassisten der Welt, Steve Digiorgio, sind eine Nummer für sich und machen schon allein Spaß die Band anzugucken (auch wenn ich vor allem die Rhythmusfraktion lieber mal wieder mit Dark Angel und Sadus sehen würde, aber das ist ja grad nicht Thema hier). Starke Show, mit der ich so nicht gerechnet hätte, vor allem nicht nach den Horrorberichten des letzten Rock Hard Festivals.
Setlist: Brotherhood Of The Snake, Rise Up, The Pale King, Disciples Of The Watch, The New Order, Dark Roots Of Earth, Stronghold, Into The Pit, Over The Wall, The Formation Of Damnation
:: Fotos :: AMON AMARTH ::
[Dajana] Und :: AMON AMARTH :: setzten danach dem Ganzen noch die Krone auf. Ok, einen Minuspunkt war zu verzeichnen – es gab nämlich keine Pyros. Buuhuu. Dafür war, dem Vernehmen nach, die Bühne zu klein. Deswegen waren auch die Aufbauten wohl nicht komplett. Gut, wenn man dies nicht wusste oder Fotos vorangegangener Show akribisch betrachtet hatte, fiel es nicht weiter auf und schon gleich gar nicht ins Gewicht. Es gab den Wikingerkampf bei The Way Of Vikings, deren Statisten später auch noch Mal als Standartenträger auftauchten, und natürlich die Schlange am Ende.
AMON AMARTH legten ihr Hauptaugenmerk - selbstredend - auf Jomsviking, eingebettet in Songs der letzten beiden Alben Deceiver Of The Gods und Surtur Rising, sowie ein paar Klassiker.
Mitreißender melodischer Death Metal (nein, kein Viking Metal!) mit epischen Melodien zum Niederknien. Das muss man AMON AMARTH lassen, das können sie perfekt. Und das volle 013 geht mit. Das ist schon faszinierend zu sehen, wie sehr eine Band ihr Publikum begeistern kann, auch ganz ohne Pyros und Schnickschnack. Einfach großartig. Dem kann man sich schwerlich entziehen, da muss man mit! Und diese neue Show kann was, sollte man einmal gesehen haben. Großartiger Konzertabend! Punkt! Danke Tilburg :)
[BRT] Hmmhh, ich war nie AMON AMARTH Fan und werde es wohl auch nie werden. Aber einmal live wollte ich mir das schon anschauen, vor allem um zu sehen, was die Leute an dieser Band den so toll finden. Keine Frage, das ist alles super gemacht, die Jungs sind ne klasse und sympathische Liveband und sie wissen eingängige und melodiöse Songs zu schreiben, die bei den Leuten ankommen. Mir sind und bleiben ihre Songs aber zu beliebig. Dennoch, AMON AMARTH sind eine bärenstarke Liveband, die es schafft ihre Fans zu begeistern und mitzureißen. Und in Tilburg waren mal ne ganze Menge Fans am Start.
Setlist: The Pursuit Of Vikings, As Loke Falls, First Kill, The Way Of Vikings, At Dawn's First Light, Cry Of The Black Birds, Deceiver Of The Gods, On A Sea Of Blood, Destroyer Of The Universe, Death In Fire, One Thousand Burning Arrows, Father Of The Wolf, Runes To My Memory, War Of The Gods // Raise Your Horns, Guardians Of Asgaard // Twilight Of The Thunder God
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