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Tage später (nach Kataklysm und Co.), selbe Location, großer
Saal, packenvoll mit ca. 700 Fans. Der heutige Abend steht ganz
im Zeichen von Fate Of Norns, dem brandneuen
Album von AMON AMARTH, welches sogar die Charts
(Deutschland #31!!!) entern konnte. Natürlich habe ich die
Schweden schon oft live gesehen, aber gerade deswegen bin ich ja
hier, denn live sind sie immer eine Party wert. Der Bonus jedoch
kommt ohne Zweifel von DISILLUSION, der deutschen
Ausnahme Band aus Leipzig, die es endlich geschafft hat, auf eine
größere Tour aufzuspringen und somit Europaweit Fans
mit ihren so großartigen Album Back To Times Of
Splendor zu verzaubern...
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Fotos ::
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IMPIOUS
~ tobten sich mit ihrem pressfrischen neuen Album Hellucinate
im Gepäck als erste auf der Bühne aus. Nach kurzem Intro
gab es auch sofort und durchgehend die volle Breitseite aus feinem
schwedischen Thrash/Death Metal. Die Fans bekamen, was sie wollten,
so dass Sänger Martin Åkesson auch nicht viel Überzeugungsarbeit
zu leisten brauchte, um das aufnahmefreudige und - durchschnittlich
gesehen - sehr junge Publikum zum ausflippen zu bringen. Natürlich
konzentrierte man sich mehrheitlich auf das neue Album, quetschten
aber auch noch zwei Songs vom legendären The Killer
Album (2002) dazwischen. Was auch live auffiel: IMPIOUS
orientieren sich musikalisch mit ihrer vierten Langrille stark an
The Haunted und partiell an The Crown und verlieren damit einen
nicht unerheblichen Teil ihrer bereits aufgebauten eigenen Identität.
Da bleibt dann auch wenig Raum für neue musikalische Anwandlungen
wie z.B. beim Song Suicide Park (vom aktuellen Album)...
Setlist: Intro, Inject, Hellucinations, Wicked
Saints, Death_Wish_Scar, Show Me Your God!, Burn The Cross, Toxic
Paranoia, The Deathsquad, Infernique
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DISILLUSION
~ hatten als quasi Co-Headliner ebenfalls nur 40 Minuten
Spielzeit, was gerade mal für drei Tracks reichte. Wie bereits
im vorhergehenden Interview erklärt, sehen sich DISILLUSION
auf dieser Tour eher als einen bunten Farbtupfer, der seine Visitenkarte
hinterlässt ... was bei deutschem Publikum natürlich Quatsch
ist. Denn das aktuelle Werk Back To Times Of Splendor
ist Land auf und ab in aller Ohren und dementsprechend wurde die
Band auch abgefeiert. Natürlich ging es ein wenig ruhiger und...
intellektueller zu, als noch bei Impious, aber glücklicherweise
können die meisten auch was mit anspruchsvoller Musik anfangen
;) DISILLUSION selbst ließen sich einfach
von der Magie ihrer Musik treiben und präsentierten einmal
mehr eine fantastische Show aus ruhigen und verdammt heftigen Tönen.
Allerdings kann man das mit dem „bunten Farbtupfer“
schon so stehen lassen, zumindest als progressive, düster-melodische
Death Metal Band zwischen Amon Amarth und Impious ... ;)
Setlist: Back To Times Of Splendor, Alone I
Stand In Fires, The Sleep Of Restless Hours
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AMON AMARTH
~ wurden anschließend ihrem Liveruf mehr als nur gerecht.
Hier braucht man – glaube ich – auch nicht mehr viele
Worte zu verlieren. Jeder weiß, was einem blüht. Von
der ersten Sekunde an war das Publikum auf Siedetemperatur, bildeten
sich Moshpits und machten sich ein paar Diver auf. Vor der Bühne
ging es ebenso heftig zu, wie auf der Bühne, während die
Schweden bei immer gut gefüllten Bierhörnern ihre neuen
Songs von Fate Of Norns ins Publikum feuerten
und sich dabei die Schädel weg bangten. Aber bei dem knapp
2-Stunden Set war natürlich auch viel Platz für diverse
Kracher wie Master Of War.
Setlist: An Ancient Sign Of Coming Storm, For
The Stabwounds In Our Back, Fate Of Norns, Masters Of War, Valkyries
Ride, Bastards Of A Lying Breed, Pursuit Of Vikings, Once Sealed
In Blood, The Sound Of 8 Hooves, Last With Pagan Blood, Vs The World,
Death In Fire, Victorious March, Bleed For Ancient Gods
Fazit:
Geile Show! Das N8 dürfte schon lange nicht
mehr solche Massen in seinen vier Wänden gesehen haben und
scheinen davon auch recht überrascht gewesen zu sein. Denn
an den Tresen ging die meiste Zeit gar nix, da die 1-Frau-, manchmal
2-Mann-Besetzung der Meute gar nicht Herr wurde. Da man zeitig angefangen
hatte, war auch zeitig Schluss, um am Samstag Abend der Disco Gesellschaft
Platz zu machen. Dummerweise bekam es der „DJ“ nicht
auf die Reihe, anständige Mucke auf den Teller zu bekommen,
so dass – wer nicht sofort das N8 verließ – der
Rest mit Bon Jovi Live vergrault wurde... Schade... da hätte
man mehr draus machen können. |