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FATE OF NORNS TOUR 2004

 
2004-10-09 DE – Osnabrueck - N8

3 Tage später (nach Kataklysm und Co.), selbe Location, großer Saal, packenvoll mit ca. 700 Fans. Der heutige Abend steht ganz im Zeichen von Fate Of Norns, dem brandneuen Album von AMON AMARTH, welches sogar die Charts (Deutschland #31!!!) entern konnte. Natürlich habe ich die Schweden schon oft live gesehen, aber gerade deswegen bin ich ja hier, denn live sind sie immer eine Party wert. Der Bonus jedoch kommt ohne Zweifel von DISILLUSION, der deutschen Ausnahme Band aus Leipzig, die es endlich geschafft hat, auf eine größere Tour aufzuspringen und somit Europaweit Fans mit ihren so großartigen Album Back To Times Of Splendor zu verzaubern...

:: Fotos ::

::. IMPIOUS ~ tobten sich mit ihrem pressfrischen neuen Album Hellucinate im Gepäck als erste auf der Bühne aus. Nach kurzem Intro gab es auch sofort und durchgehend die volle Breitseite aus feinem schwedischen Thrash/Death Metal. Die Fans bekamen, was sie wollten, so dass Sänger Martin Åkesson auch nicht viel Überzeugungsarbeit zu leisten brauchte, um das aufnahmefreudige und - durchschnittlich gesehen - sehr junge Publikum zum ausflippen zu bringen. Natürlich konzentrierte man sich mehrheitlich auf das neue Album, quetschten aber auch noch zwei Songs vom legendären The Killer Album (2002) dazwischen. Was auch live auffiel: IMPIOUS orientieren sich musikalisch mit ihrer vierten Langrille stark an The Haunted und partiell an The Crown und verlieren damit einen nicht unerheblichen Teil ihrer bereits aufgebauten eigenen Identität. Da bleibt dann auch wenig Raum für neue musikalische Anwandlungen wie z.B. beim Song Suicide Park (vom aktuellen Album)...
Setlist: Intro, Inject, Hellucinations, Wicked Saints, Death_Wish_Scar, Show Me Your God!, Burn The Cross, Toxic Paranoia, The Deathsquad, Infernique

::. DISILLUSION ~ hatten als quasi Co-Headliner ebenfalls nur 40 Minuten Spielzeit, was gerade mal für drei Tracks reichte. Wie bereits im vorhergehenden Interview erklärt, sehen sich DISILLUSION auf dieser Tour eher als einen bunten Farbtupfer, der seine Visitenkarte hinterlässt ... was bei deutschem Publikum natürlich Quatsch ist. Denn das aktuelle Werk Back To Times Of Splendor ist Land auf und ab in aller Ohren und dementsprechend wurde die Band auch abgefeiert. Natürlich ging es ein wenig ruhiger und... intellektueller zu, als noch bei Impious, aber glücklicherweise können die meisten auch was mit anspruchsvoller Musik anfangen ;) DISILLUSION selbst ließen sich einfach von der Magie ihrer Musik treiben und präsentierten einmal mehr eine fantastische Show aus ruhigen und verdammt heftigen Tönen. Allerdings kann man das mit dem „bunten Farbtupfer“ schon so stehen lassen, zumindest als progressive, düster-melodische Death Metal Band zwischen Amon Amarth und Impious ... ;)
Setlist: Back To Times Of Splendor, Alone I Stand In Fires, The Sleep Of Restless Hours

::. AMON AMARTH ~ wurden anschließend ihrem Liveruf mehr als nur gerecht. Hier braucht man – glaube ich – auch nicht mehr viele Worte zu verlieren. Jeder weiß, was einem blüht. Von der ersten Sekunde an war das Publikum auf Siedetemperatur, bildeten sich Moshpits und machten sich ein paar Diver auf. Vor der Bühne ging es ebenso heftig zu, wie auf der Bühne, während die Schweden bei immer gut gefüllten Bierhörnern ihre neuen Songs von Fate Of Norns ins Publikum feuerten und sich dabei die Schädel weg bangten. Aber bei dem knapp 2-Stunden Set war natürlich auch viel Platz für diverse Kracher wie Master Of War.
Setlist: An Ancient Sign Of Coming Storm, For The Stabwounds In Our Back, Fate Of Norns, Masters Of War, Valkyries Ride, Bastards Of A Lying Breed, Pursuit Of Vikings, Once Sealed In Blood, The Sound Of 8 Hooves, Last With Pagan Blood, Vs The World, Death In Fire, Victorious March, Bleed For Ancient Gods

Fazit: Geile Show! Das N8 dürfte schon lange nicht mehr solche Massen in seinen vier Wänden gesehen haben und scheinen davon auch recht überrascht gewesen zu sein. Denn an den Tresen ging die meiste Zeit gar nix, da die 1-Frau-, manchmal 2-Mann-Besetzung der Meute gar nicht Herr wurde. Da man zeitig angefangen hatte, war auch zeitig Schluss, um am Samstag Abend der Disco Gesellschaft Platz zu machen. Dummerweise bekam es der „DJ“ nicht auf die Reihe, anständige Mucke auf den Teller zu bekommen, so dass – wer nicht sofort das N8 verließ – der Rest mit Bon Jovi Live vergrault wurde... Schade... da hätte man mehr draus machen können.

 

story & pics © Dajana