Das sich ja die Herrschaften
nur mit einer 4 Show Tour in Holland und Belgien begnügten, mußte
ich mich wohl aufmachen, um sie zu sehen. Gemäß dem Motto, kommt
der Prophet nicht zum Berg, muß der Berg eben seinen Arsch bewegen.
Was dann auch an jenem Wochenende geschah. Das Gute mit dem Angenehmen
verbinden... Nach Oceans Of Sadness + Manic Movement, sowie Witchsmeller
Pursuivant + Dark Ages gab es dann noch ANATHEMA
im legendären Biebob
in Vosselaar in Belgien. Der Laden war zwar noch nicht ausverkauft
aber trotzdem prall voll. ANATHEMA waren die
einzige Band an diesem Abend, so hatten sie alle Zeit der Welt
zu starten und zu spielen...
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Fotos ::
Eröffnet
wurde der Abend mit Pressure, dem Paradestück des neuen
Albums A Fine Day To Exit. Direkt danach wurde
das Publikum mit Songs vom Vorgängeralbum Judgement,
nämlich: Deep, Pitiless, Forgotten Hopes
und Destiny Is Dead verwöhnt. Hierbei fällt schon deutlich
der stimmliche Unterschied zwischen dem neuen und den älteren
Stücken auf. Sänger Vincent Cavanagh klingt doch ein wenig ausdruckslos
bei den neuen Songs. Auch die Stimmung unterscheidet sich sehr,
klingen die neuen Songs doch recht kraft- und leidenschaftslos.
Diese Stimmung läßt sich auch sehr gut am Publikum messen. Während
die neuen Stücke gespielt werden, stehen die meisten Leute wie
angegossen auf ihrem Platz und man kann förmlich an ihren Gesichtern
die zwiespältigen Eindrücke ablesen. Nahezu ekstatisch wird es
allerdings bei Fragile Dreams und Empty, welche
vom Album Alternative 4 stammen. Wobei
Fragile Dreams größtenteils vom Publikum gesungen wurde
(war ne extra langsame und akkustische Version). Anschließend
ging es weiter mit Tracks vom neuen Album wie: Looking Outside
Inside, Leave No Trace, dann One Last Goodbye
und wieder zurück zu den neuen Songs: Underworld, A
Fine Day To Exit, Inner Silence, um dann mit Make
It Right das Set abzuschließen. Und das wars! Nach knapp
einer Stunde war das Konzert zu Ende und das Publikum bettelte
um eine Zugabe. Die gab es dann auch. Endlich wurde hier, neben
Temporary Peace, ein heiß ersehnter Song wie A Dying
Wish oder auch Pink Floyds Comfortably Numb,
und als eleganten Rauschmeißer, 2000 & Gone gespielt.
Jetzt waren die Massen hin und weg. Die Helden aus Liverpool hatten
zumindest ihren Spaß gehabt und Vincent konnte nicht umhin, seine
Ansagen mit allerlei Späßen und Anmerkungen zu würzen.
Tja,
und ich? Da stand ich nun und wußte nicht so recht, was ich von
dem ganzen Konzert halten sollte. So begeistert war ich jedenfalls
nicht. Ich hatte mir A Fine Day To Exit vorher
ein paar mal angehört, aber die Songs konnten mich nicht recht
überzeugen. Und das liegt nicht daran, das ich noch immer ein
großer Fan der älteren Alben bin. A Fine Day To Exit
ist für mich die logische Weiterentwicklung von Judgement
und den Alben davor und das ist gut so. Das man sich damit komplett
aus der Metal Szene verabschiedet hat, ist auch kein Beinbruch,
schließlich gibt es eine ganze Reihe geiler Rock Bands. Aber irgendwie
fehlt was an diesem Album. Die alte Magie. Und wie schon oben
erwähnt, der Platte und der Musik generell mangelt es an Intensität,
Leidenschaft und Kraft. Sobald man live vom neuen Album weg ging,
war der alte Zauber wieder da. Die britischen Jungs schafften
es einfach nicht, die neuen Songs auf der Bühne mit Leben zu erfüllen.
Schade. Vielleicht müssen sie einfach nur wieder öfters live spielen.
Eine Tour ist in Aussicht, so werden ANATHEMA
für die Therion Tour mit Borknagar Ende November angekündigt.
Ein Package allerdings, das insbesondere Danny Cavanagh nicht
sehr schmecken dürfte. Er würde wohl lieber mit Bands wie Tool
oder Radiohead auf Tour gehen...
Dafür
gibt es in Vosselaar ein ganz besonderes Schmankerl. Ungefähr
2 oder 3 Häuser neben dem bekanntesten Metalclub in Belgien
Biebob, befindet sich der CD Store der LSP
Company. Außer den üblichen Öffnungszeiten ist dieser
Laden immer dann auf, wenn Konzerte im Biebob stattfinden. Also
die halbe Nacht *lol*. In diesem Gemäuer gibt es ausschließlich
CDs aus dem Metal Bereich, und zwar alles, ALLES! was das
Herz begehrt. Und das zu einem Wahnsinns-Preis, zumindest aus
deutscher Sicht. Vosselaar liegt direkt hinter der belgisch-deutschen
Grenze, nicht weit von jenem Ort, wo alljährlich das Graspop stattfindet.
Wer also aus der Nähe kommt, sollte viel Geld einpacken (oder
Papas Kreditkarte) und mal diesen Laden auschecken, nebst
einen Konzert z.B., denn alle coolen Bands, die so durch deutsche
Lande ziehen, beehren auch das Biebob!!! |