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2004-01-24 DE – Bochum - Matrix
 

Die Liverpooler Düsterrocker haben sich mit ihrem neuen Album A Natural Disaster im Gepäck mal wieder aufgemacht, um u.a. auch durch deutsche Lande zu ziehen. Es ist schon beinahe liebgewordene Gewohnheit, denn ich schaffe es eigentlich immer, wenigstens ein ANATHEMA Konzert pro Jahr mitzunehmen. Dank optimaler Wohnlage, bietet sich dann auch die Möglichkeit, die Band in verschiedenen Ländern mit verschiedenen Setlisten und verschiedenem Publikum zu sehen, sei es nun in Belgien (Vosselaar -> siehe Livereview), Holland (Hardenberg -> siehe Livereview), England (London) oder eben in Deutschland. Und einmal mehr machten sie einen Stop in Bochum, diesmal aber in der Matrix. Die Tube war rappelvoll – die Fangemeinde ist immer noch groß, allen Unkenrufen zum Trotz...

:: Fotos ::

:: BURIED TIME ~ Die Bochumer Gothic Rocker waren mir bis dato völlig unbekannt. Verwundert aber nicht wirklich, schließlich gibt es die Band erst seit 1998 und hat neben einem Demo zwei EP’s veröffentlicht. Und die Band hatte von Anfang an einen schweren Stand. Kein Wunder, waren die meisten wegen Anathema gekommen und betrachteten BURIED TIME lediglich als notweniges Übel. Sie gaben sich redlich Mühe und lieferten ein halbstündiges Set aus melancholischen Gothic Rock ab, der zwar handwerklich gut gemacht war, aber kaum im Ohr hängen blieb. Das Ganze war vielleicht in bisschen zu sehr melodramatisch. Außer einen Höflichkeitsapplaus (natürlich ein bisschen mehr von der Fangemeinde der Band) gab’s für den lokalen Support leider nix zu holen. Dennoch sollte das eine gute Chance gewesen sein, sich einem größeren Publikum vorzustellen.
Setlist: Cage Of Blindness, Fading Future, See My Fall, Eta Carinae, The Same, Hypernovae, Wings, Request For Silence

:: ANATHEMA ~ starteten nach kurzer Umbaupause zunächst mit ein paar Soundproblemen, die Sänger Vincent Cavanagh frustrierten und ihm zuweilen einen recht verbissenen Gesichtsausdruck bescherten. Dann rockten die Liverpooler aber los und hatten im Handumdrehen den Laden in der Hand. Die begeisterten Fans sangen praktisch vom ersten Ton an die Texte mit und schufen somit diese spezielle Art von Gänsehaut-Atmosphäre, die dann auch recht fix auf die Band übergriff, was zu dem klassischen Feedback führte, welches ein Konzert zu etwas Besonderem macht. Eröffnet wurde mit den Songs vom brandneuen Album A Natural DisasterBalance und Closer. Danach gab es eine Mischung aus den letzten 3 (regulären) Alben, sowie Angelica und Fragile Dreams als All-time-Faves, bei denen die Fans regelrecht ausflippten. Zum ersten Mal war auch Lee Douglas mit auf Tour (Sängerin und Schwester vom Drummer), die aber nur zu 3 Songs auf die Bühne kam (Parisienne Moonlight, Temporary Peace, A Natural Disaster). Hinterher befragt, erzählte sie mir, das die Tour für sie eine interessante Erfahrung ist, vor allem die vielen Leute kennen zulernen, das sie aber Probleme mit der Stimme hätte, was am vielen Rauchen liegt und dass das Chaos im Tourbus überhaupt nicht ihr Ding ist... ;) Nun denn, die Cavanagh Brüder waren gut aufeinander eingespielt, gaben den Songs wie gewohnt einen rockigeren Anstrich, als man das von den CD’s her gewohnt ist, was allgemein aber sehr gut ankommt. Die Brüder geben der Band sicherlich einen charismatischen Anstrich, so dass Keyboarder Lez und Drummer John dahinter ein wenig untergehen. Aber was wäre ANATHEMA schon ohne diese beiden? Und ANATHEMA wurden so abgefeiert, das es selbst die Band verblüffte. Wie gut es diese Band vermag, den geneigten Hörer in den Bann zu ziehen, brauche ich sicher nicht zu erwähnen. Ich ertappte mich das eine oder andere Mal selbst, wie ich völlig versunken dastand und sogar das fotografieren vergaß... Erwähnt werden sollte vielleicht noch der sehr freundliche Umgang der Band mit den Fans, insbesondere nach der Show, jeder der wollte, bekam sein Autogramm, konnte ein paar kurze Worte wechseln oder ein Foto machen. So muss das sein!
Setlist: Intro , Balance, Closer, Pressure, Release, Forgotten Hopes, Destiny Is Dead, Angelica, Inner Silence, Pulled Under, One Last Goodbye, Parisienne Moonlight, Empty Spaces (Pink Floyd), Judgement, Panic, Temporary Peace, Flying // A Natural Disaster, Fragile Dreams, Comfortably Numb (Pink Floyd)

Alles in allem einmal mehr eine tolle Show, voller Emotionen und einer tollen Atmosphäre. Über den Sound stritten sich hinterher die Geister. Ich war leider so dicht an die Bühne gequetscht, das ich bereits hinter den Boxen stand und somit den eigentlichen Sound nicht mitbekam. War übrigens auch eine recht interessante Erfahrung, zwischen den Füßen der Leute in der ersten Reihe herumzukrabbeln, als mir ein Film runterfiel... ;)
Den einzig faden Beigeschmack lieferte gleich zu Beginn das unverhoffte Zusammentreffen mit Caroline Traitler, ihres Zeichens mal Mitbegründerin des Magazins, die aber auf Nachfrage lieber nix mit mir zu tun haben wollte, weil - Zitat: „...mit diesem Magazin hab ich wirklich meine Probleme...“ , welcher Art hat sie bis heute nicht verraten... Soweit her scheint es mit ihrer Ehrlichkeit und Integrität dann doch nicht zu sein. Das war schon ein ziemliches Armutszeugnis Drachenlady...
Nun gut, was soll’s, den Abend konnte das sicher nicht verderben. Schließlich hat man ja auch ein paar bekannte Gesichter wiedergesehen und neue Leute kennen gelernt – und hiermit meine Grüße and Kerstin Rößler, der Legacy Fotografin, die sich nach der Show noch auf den Weg nach Bayern machen musste und hoffentlich gut heimgekommen ist :)

 
pics & story © Dajana