Nachdem
die Zeit um Weihnachten unsereins wohl eher mehr Qual als irgendeine
Besinnung bringt, konnten zumindest die Fans von
ANATHEMA sich trotzdem auf die Adventzeit
freuen: denn die Brüder Danny und Vincent Cavanaugh beschlossen,
zusammen mit Cellisten Dave vom Liverpool Philharmonic Orchestra
ein Unplugged Konzert zu spielen. Nach einem heftigen Samstag
war es dann soweit und der erste Blick ins Planet Music war dann
doch etwas überraschend: es waren Sesselreihen aufgestellt,
wie es eben bei einem Unplugged-Konzert so üblich ist. Anfangs
waren wir eher skeptisch, ob es überhaupt möglich ist
ein Konzert würdevoll im Sitzen zu verbringen, allerdings
wichen diese Zweifel schnell von dannen.
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Fotos ::
Die
Wiener FLOODLAND
eröffneten den Abend, ebenfalls mit einem Unplugged-Set.
Nachdem ihr aktuelles Album Decay doch
recht elektronisch angehaucht ist, war ich natürlich recht
gespannt, wie die Songs ohne die Sounds aus der Konserve klingen
würden. Christians Stimme konnte nicht nur mich begeistern,
allerdings fehlte mir persönlich doch irgendwo der Pep, obwohl
die Songs auch unplugged durchwegs gut wirkten. So gab es auch
Hörproben für das neue Album, das nächstes Jahr
erscheinen soll und mit welchen die Bands sicherlich einige neue
Interessenten an Land ziehen konnten. Ein guter Einstand, auch
wenn ich die Band gerne einmal plugged sehen würde.
Sämtliche
Fans waren schon ganz unruhig, als endlich die beiden Brüder
Danny und Vincent mit Cellist Dave die Bühne betraten, die
Band wirkte nach der zehntägigen Tour schon relativ angeschlagen,
allerdings war dieses Gefühl der Lustlosigkeit und Müdigkeit
sofort wie weggeblasen als sie mit ihrer Unplugged Version von
Fragile Dreams begannen. Schon bald machte sich ein gewisser
Zauber im Saal breit, der sogar mich fesseln konnte, obwohl ich
sicherlich nicht der
größte Fan bin. Um die Atmosphäre aufzulockern
folgte der ein oder andere Wortwitz eines sichtlich gutgelaunten
Dannys, der überhaupt während des gesamten Gigs dermaßen
engagiert wirkte und auch als während Angelica eine Saite
an Vincents Gitarre riss und der kurzfristig den Sechssaiter von
FLOODLAND-Bernhard
ausborgen musste, ließ sich die Band nicht aus dem Konzept
bringen. Nachdem eine gute Mischung aus sämtlichen ANATHEMA
Werken, von Shroud Of False, Hope, etc. gebracht wurden,
folgte eine wahrhaftig emotionale Umsetzung von One Last Goodbye,
gefolgt vom Pink Floyd Cover Wish You Were Here. Danny
wechselte Songweise zwischen Gitarre und Keyboard und musste aufpassen,
die Instrumente nicht zu verwechseln. Nachdem die Band das erste
Mal die Bühne verließ folgte der erste Zugabeblock
in Form einer Folge von verschiedenen Covers von den Beatles,
Radiohead, Fleetwood Mac, Nirvana und Nick Drave, danach verließ
die Band erneut die Bühne, um wiederum unter tosendem Beifall
zurück auf die Bühne geholt zu werden, was sie sichtlich
genossen. Mit zwei weiteren Beatles Covern und einem neuen ANATHEMA
Song war der Spaß dann allerdings zu Ende, allerdings wurde
versprochen in ca. 4 Monaten wieder zu kommen, diesmal mit den
neuen Songs und der gesamten Band im Gepäck. Und so ging
eines der emotionalsten Konzerte dieses Jahr zu Ende, das sogar
mich, die mit den neueren Werken der Band überhaupt nicht
vertraut ist, begeistern konnte. |