Eine
Konzertreise nach Köln endet irgendwie immer in einer hektischen
Angelegenheit. ANATHEMA sollten es diesmal sein, welche im
feinen • Bürgerhaus
Stollwerck • aufzuspielen gedachten. Eine nette
Location mit atemberaubendem und fotogenem Rheinufer. Also machte
ich mich besonders zeitig auf den Weg, nur wollte es das Schicksal
nicht zulassen, hier Wetter und Verkehr genannt, welche sich in
Kombination zu chaotischen Ferienbeginn-Verhältnissen auf den
Autobahnen kulminierten. Endlich angekommen, und noch in der Zeit,
bedurfte es - natürlich - einer ausgedehnten Stadtteil-Erkundung,
um ein verlässlichen Plätzchen für mein Gefährt
zu finden.
::
Fotos ::
Punkt
8, und somit immer noch pünktlich, stehe ich also im Getümmel
der Halle, wo :: AMPLIFIER
:: bereits lärmend ihre Aufwartung machen. Seit
knapp einer halben Stunde! Da die Herren aus Manchester eine längere
Spielzeit wünschten, wurde ihr Beginn einfach vorlegt. Eine
kurze Phase der Panik ob der entschwundenen Chance Fotos zu machen.
Dann ein Aufseufzer, weil… kein Fotograben und somit unbegrenzte
Fotozeit, gefolgt von einem Stossseufzer, denn… das Stollwerck
ist bereits gerammelt voll *seufz*. Ich irre über die Galerie
und durch das Publikum, während ich noch Intergalictical
Spell und Interstellar vom neuen Album The Octupus
vernehmen darf, bevor sich AMPLIFIER schon wieder mit Neon
vom selbstbetitelten Debüt verabschieden. Öhm… ja…
Setlist: Continuum, Panzer, Motorhead, The Wave, Interglacial
Spell, Interstellar, Neon
Die
von mir dankbar aufgenommene Umbaupause folgt, in welcher ich meinen
Platz am rechten Bühnenrand festige und somit auf alle sonstigen
Komfortabilitäten verzichte. Schliesslich will ich ::
ANATHEMA
:: voll und ganz genießen und auch sonst nicht
zu kurz kommen. Mit einem überleitenden Intro zu Untouchable
Part 1 steigen die Briten in ihre Show und das neue Album Weather
Systems ein, gefolgt vom Part 2 und dem Lightning
Song, vom dem ich mir gewünscht hätte, das der Lichtmann
diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hätte. Tat er nicht
und es blieb beim Nichtlicht. Nach einem Abstecher zum letzten Album
We're Here Because We're Here überraschen ANATHEMA
mit einer Judgement Phase und bringen das Publikum
langsam in Wallung, denn bisher war die Stimmung eher verhalten
denn frenetisch. Der Bann ist von nun an gebrochen und die Fans
schwingen sich in ihren Begeisterungswellen langsam auf, was von
der Band gerne angenommen wird. Ich lass mich mitziehen und genieße
The Storm Before The Calm und Universal, beides Songs
aus der Feder von Drummer John, die mir ausgesprochen gut gefallen.
Und dann ist da noch Sängerin Lee, die mit ihrer Stimme ein
ums andere Mal bezaubert. Der Sound ist ein bisschen undifferenziert,
aber nicht wirklich schlecht. Und es ist natürlich furchtbar
warm in der Halle. ANATHEMA spielen eine 2-Stunden-Show,
bleiben dabei aber bei neuerem Material und lassen nur noch einmal
in der Zugabe mit Fragile Dreams einen Klassiker einfliessen,
welcher natürlich die Emotionen hochschlagen lässt. Sehr
schönes und emotionales Konzert!
Setlist: Untouchable Part 1, Part 2, Lightning Song, Thin
Air, Dreaming Light, Deep, Emotional Winter/Wings Of God, A Simple
Mistake, Storm Before The Calm, The Beginning Of The End, Universal,
Panic, The Lost Child, Internal Landscapes // Closer, A Natural
Disaster, Fragile Dreams
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