ANATHEMA in der Bochumer • Christuskirche • ist ein vertrauter Anblick. 2012 eröffneten sie dort bereits für Opeth. Seinerzeit ebenfalls in einer Akustikversion mit dem Trio Vincent und Daniel Cavanagh, sowie Lee Douglas. Am heutigen Abend sind ANATHEMA die Hauptakteure und präsentieren ihre neueste Veröffentlichung, den A Sort Of Homecoming Konzertfilm, der während ihrer immer noch andauernden Akustiktour in der Liverpool Kathedrale gedreht wurde. Und einmal mehr war die Christuskirche ausverkauft.
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Den Abend eröffnete pünktlich um 20 Uhr :: CONRAD KEELY ::, seines Zeichens Musiker, Grafiker, Schriftsteller, Sänger und Gitarrist der amerikanischen Post-/Noise Rock Band ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead. CONRAD KEELY wird am 22. Januar 2016 sein Solo Debüt Original Machines veröffentlichen. Eine Tracklist gibt es noch nicht, aber ich nehme mal an, dass jene Songs heute Abend, die keine Coverversionen oder Trail Of Dead Songs waren, auf jenem Debüt zu finden sein werden. Nur mit seiner Konzertgitarre bestückt, wirkte CONRAD KEELY auf der Bühne etwas verloren. Auch die Atmosphäre der sonst meist wunderbaren aber opulent instrumentierten Songs kam heute Abend nicht wirklich rüber. Dabei bietet die Christuskirche eine tolle Akustik und auch sonst ein großartiges Ambiente. Hier hatte ich irgendwie mehr erwartet.
Setlist: Black Water Falls (The War on Drugs cover), The Dragonfly Queen (TOD song), Cowpoke (Don Walser cover), Bury Me Not On The Lone Prairie (traditional cover), Engines, Anchors, Left Is Land, The Rest Will Follow (TOD song), Let It Dive (TOD song), Awestruck (TOD song), Bells, Shadows And Tall Trees (U2 cover), Another Morning Stoner (TOD song)
Dafür wurden die zugegeben hohe Erwartungen kurz darauf bei :: ANATHEMA :: voll und ganz erfüllt. Die Briten starten ihr Set zunächst in der gleichen Folge der Songs, wie sie auf A Sort Of Homecoming erscheinen, lassen dann aber verschiedene Coverversionen einfließen. ANATHEMA liefern von Anfang bis Ende ein eindrucksvoll intensives und Gänsehaut verursachendes Set. Besonders A Natural Disaster liess Schauer den Rücken hoch- und runterlaufen. Der Sound ist druckvoll und klar und die Lichtshow stimmungsvoll (hier mit Jamie Cavanagh, Bass, an den Reglern). Wie schon 2012 wurde auch heute Abend der Begriff „akustisch“ nicht streng verfolgt. Oder wie Mikael Åkerfeldt damals sinngemäß sagte: „Akustisch ist nicht gleich unplugged“. Danny Cavanagh ließ das Publikum auch nicht lange auf den harten Kirchenbänken sitzen und forderte die Fans auf aufzustehen und ordentlich mitzumachen. Einziger Negativpunkt waren die besoffen-lauten Gespräche zweier Herren im hinteren Bereich der Kirche. Anstatt die beiden einfach mal an die frische Luft zu setzen, ließ sich auch der Matrix-Chef auf Diskussionen ein und verstärkte somit noch den Tumult. Schade, schade. Insgesamt ein schöner Abend mit ein paar Wermutstropfen. Und dann wird es mal wieder Zeit für eine ordentliche ANATHEMA Rockshow!
Setlist: The Lost Song Part 2, Untouchable Part 1, Untouchable Part 2, Thin Air, Dreaming Light, Deep, Ariel, The Beginning And The End, Glory Box (Portishead cover), Anathema, High Hopes (Pink Floyd cover), Tomorrow Never Knows (The Beatles cover), A Natural Disaster, Fragile Dreams // The Goldheart Mountaintop Queen Directory
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