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VIC ANSELMO

 
2013-02-05 DE – Bochum - Kult

[Dajana]  Einen wirklich ganz wunderbaren Abend bescherten uns VIC ANSELMO und Mick Moss von ANTIMATTER an diesem kalten Dienstagabend. Das Wetter bot jede Menge Kapriolen; über Schnee, Hagel, Sonne und Regen war alles dabei, alles auf einmal versteht sich…
Ich bin ein Fan von ANTIMATTER seid der ersten Stunde, habe die Liverpooler, seinerzeit noch mit Duncan Patterson, 2003 live gesehen. Ein Konzert so intensiv wie aufwühlend, Musik zum Sterben schön… Auch VIC ANSELMO durfte ich bereits im Vorprogramm von Deine Lakaien live bewundern, ganz zu schweigen von ihren zwei zauberhaften Alben. Anno 2012 gesellte sich Vic nun zu Mick, um auf ANTIMATTER’s neuem Album Fear Of A Unique Identity den einen oder anderen Gastgesang beizusteuern. Und nun kommen beide auf akustische Tour und machen dabei im Bochumer Kult halt. Dieses Konzert konnte einfach nur ein grandioses Erlebnis werden.
Nach einem extraordinär leckerem Sushi Dinner ging es also in den Laden gegenüber, ein Debüt für mich, um erst einmal das Merch leerzuräumen… ;)

:: Fotos ::

[Dajana] Das Kult ist eigentlich ein schöner Laden, nur für Konzerte zumindest optisch nicht besonders gut geeignet. Der einzige Platz für die Musiker ist auf einer erhöhten Ebene, über der Treppe zum Untergeschoß. Das heißt, man schaut zu den Musikern hinauf, die hinter einem hohen Geländer agieren. Eher suboptimal. Der Stimmung jedoch tat das keinen Abbruch. Der Sound war klasse, das Licht… nun ja… Schwamm drüber.

[Dajana] Es dauerte dann noch eine geschlagene Stunde, bis :: VIC ANSELMO :: um 20 Uhr ihren Platz hinter dem elektronischen Piano einnimmt und mit kalten Fingern Who? intoniert. Schon hier gibt es Gänsehaut pur! Diese zierliche Frau mit dieser so großen Stimme. Klar, kräftig und von enormer Bandbreite. VIC ANSELMO hat ein exzellentes Talent für Melodien und Theatralik. Sie kiekst, sie lacht und sie macht große Augen, je nach Stimmung und Intention des Liedes. Und sie ist eine begnadete Klavierspielerin. Daß sie dann kurz den Text bei Open Wide vergißt macht sie nur noch sympathischer. Ebenso ihre Reaktion: „A lesson learnt, I’m not a machine, I forget lyrics“ ;) Nach einer knappen Stunde und einer musikalischen Reise durch ihre beiden Alben Trapped In A Dream und In My Fragile ist leider schon Schluß. Aber nur kurz… ;)
[BRT] VIC ANSELMO war für mich ein vollkommen unbeschriebenes Blatt und ihrem Look nach hätte sie wohl perfekt in die Begleitband von Rob Zombie oder irgendeiner Goth-Alternativ-Band gepaßt, erwischte mich aber damit auf komplett falschem Fuße... Die auf das Piano reduzierten Songs kombiniert mit ihrer Stimme erinnerten mich da eher ein wenig an Tori Amos, im positiven Sinne! Also echt jetzt, Wow!!! Was für eine beeindruckende Stimme und was für eine Ausstrahlung, ganz große Klasse.
Setlist: Who?, Basilisk's Eyes, Underwater, Open Wide, Horizon, I Am The One, Wellspring, Bone's Blues, Tumsha Nakte

[Dajana] …Denn natürlich begleitet sie auch Mick Moss, der kurz darauf auf die Bühne kommt… um seine Gitarre zu stimmen. Es dauert noch ein bißchen, aber dann geht es weiter mit Over Your Shoulder vom 2002er :: ANTIMATTER :: Debüt Saviour. Auch Mick Moss hat kalte Finger und so reiben sich beide unisono die Hände in den Liedpausen. In solch einer läßt Mick verlauten, daß sein Manager möchte, daß er öfters was in den Pausen sagt, „that’s it“ und das war dann auch die einzige Ansage. Damit hat er die Lacher auf seiner Seite ;) Auch Mick Moss hat ein paar Schwierigkeiten, startet einmal falsch oder ist sich mit dem Pianotakt uneinig. Die beiden harmonieren zwar insgesamt wunderbar miteinander, aber sie sind noch nicht besonders gut aufeinander eingespielt. Außerdem ist das Piano soundtechnisch ein bißchen zu dominant, so daß gerade die leisen Passagen auf der Gitarre oftmals ein wenig untergehen. Gut, der heute Abend ist die erste Show der Tour, der Auftakt und ich schätze, daß beide vorher nicht soviel Zeit für gemeinsame Proben hatten. Aber auch das schmälert in keiner Weise das Konzerterlebnis. Diese Stimmen gehen einfach unter die Haut, berühren und das sehr intensiv. Ein grandioses Konzerterlebnis. Hatte ich das schon erwähnt? ;)
[BRT] Auch ANTIMATTER waren mir musikalisch unbekannt. Nur vom Hintergrund her wußte ich um die Anathema-Connection. Melancholische Songs bestimmten auch hier das Geschehen. Fußball-Hooligan-Lookalike Mick Moss und VIC ANSELMO ergänzten sich prima auf der Bühne. Auch wenn da noch einiges recht holperig klang, hatte das einfach Charme. Mag die Gitarre nicht Mick Moss’ Stärke sein, eine richtig klasse Stimme hat er. Mit Working Class Hero gab es am Ende noch eine richtig gelungene Coverversion und beschloß einen richtig guten Konzertabend.
Setlist: Over Your Shoulder, The Last Laugh, A Portrait Of The Young Man As An Artist, Monochrome, Here Come The Men, Leaving Eden, Power Of Love, Angelic, Conspire, Fear Of Unique Identity, Uniformed And Black, Saviour, Redemption, A Place In The Sun, Fighting For A Lost Cause // Where The Wild Roses Grow // Working Class Hero

 

story & pics © Dajana