[Dajana]
Einen wirklich ganz wunderbaren Abend bescherten uns VIC ANSELMO
und Mick Moss von ANTIMATTER an diesem kalten Dienstagabend.
Das Wetter bot jede Menge Kapriolen; über Schnee, Hagel,
Sonne und Regen war alles dabei, alles auf einmal versteht sich…
Ich bin ein Fan von ANTIMATTER seid der ersten Stunde,
habe die Liverpooler, seinerzeit noch mit Duncan Patterson, 2003
live gesehen. Ein Konzert so intensiv wie aufwühlend, Musik
zum Sterben schön… Auch VIC ANSELMO durfte ich
bereits im Vorprogramm von Deine Lakaien live bewundern, ganz
zu schweigen von ihren zwei zauberhaften Alben. Anno 2012 gesellte
sich Vic nun zu Mick, um auf ANTIMATTER’s neuem Album
Fear Of A Unique Identity den einen oder anderen
Gastgesang beizusteuern. Und nun kommen beide auf akustische Tour
und machen dabei im Bochumer • Kult
• halt. Dieses Konzert konnte einfach nur ein grandioses
Erlebnis werden.
Nach einem extraordinär leckerem Sushi Dinner ging es also
in den Laden gegenüber, ein Debüt für mich, um
erst einmal das Merch leerzuräumen… ;)
::
Fotos ::
[Dajana]
Das Kult ist eigentlich ein schöner Laden, nur für Konzerte
zumindest optisch nicht besonders gut geeignet. Der einzige Platz
für die Musiker ist auf einer erhöhten Ebene, über
der Treppe zum Untergeschoß. Das heißt, man schaut
zu den Musikern hinauf, die hinter einem hohen Geländer agieren.
Eher suboptimal. Der Stimmung jedoch tat das keinen Abbruch. Der
Sound war klasse, das Licht… nun ja… Schwamm drüber.
[Dajana]
Es dauerte dann noch eine geschlagene Stunde, bis ::
VIC ANSELMO
:: um 20 Uhr ihren Platz hinter dem elektronischen
Piano einnimmt und mit kalten Fingern Who? intoniert. Schon
hier gibt es Gänsehaut pur! Diese zierliche Frau mit dieser
so großen Stimme. Klar, kräftig und von enormer Bandbreite.
VIC ANSELMO hat ein exzellentes Talent für Melodien
und Theatralik. Sie kiekst, sie lacht und sie macht große
Augen, je nach Stimmung und Intention des Liedes. Und sie ist
eine begnadete Klavierspielerin. Daß sie dann kurz den Text
bei Open Wide vergißt macht sie nur noch sympathischer.
Ebenso ihre Reaktion: „A lesson learnt, I’m not a
machine, I forget lyrics“ ;) Nach einer knappen Stunde und
einer musikalischen Reise durch ihre beiden Alben Trapped
In A Dream und In My Fragile ist leider
schon Schluß. Aber nur kurz… ;)
[BRT] VIC ANSELMO war für mich ein vollkommen unbeschriebenes
Blatt und ihrem Look nach hätte sie wohl perfekt in die Begleitband
von Rob Zombie oder irgendeiner Goth-Alternativ-Band gepaßt,
erwischte mich aber damit auf komplett falschem Fuße...
Die auf das Piano reduzierten Songs kombiniert mit ihrer Stimme
erinnerten mich da eher ein wenig an Tori Amos, im positiven Sinne!
Also echt jetzt, Wow!!! Was für eine beeindruckende Stimme
und was für eine Ausstrahlung, ganz große Klasse.
Setlist: Who?, Basilisk's Eyes, Underwater, Open Wide,
Horizon, I Am The One, Wellspring, Bone's Blues, Tumsha Nakte
[Dajana]
…Denn natürlich begleitet sie auch Mick Moss, der kurz
darauf auf die Bühne kommt… um seine Gitarre zu stimmen.
Es dauert noch ein bißchen, aber dann geht es weiter mit
Over Your Shoulder vom 2002er ::
ANTIMATTER
:: Debüt Saviour. Auch Mick Moss
hat kalte Finger und so reiben sich beide unisono die Hände
in den Liedpausen. In solch einer läßt Mick verlauten,
daß sein Manager möchte, daß er öfters was
in den Pausen sagt, „that’s it“ und das war
dann auch die einzige Ansage. Damit hat er die Lacher auf seiner
Seite ;) Auch Mick Moss hat ein paar Schwierigkeiten, startet
einmal falsch oder ist sich mit dem Pianotakt uneinig. Die beiden
harmonieren zwar insgesamt wunderbar miteinander, aber sie sind
noch nicht besonders gut aufeinander eingespielt. Außerdem
ist das Piano soundtechnisch ein bißchen zu dominant, so
daß gerade die leisen Passagen auf der Gitarre oftmals ein
wenig untergehen. Gut, der heute Abend ist die erste Show der
Tour, der Auftakt und ich schätze, daß beide vorher
nicht soviel Zeit für gemeinsame Proben hatten. Aber auch
das schmälert in keiner Weise das Konzerterlebnis. Diese
Stimmen gehen einfach unter die Haut, berühren und das sehr
intensiv. Ein grandioses Konzerterlebnis. Hatte ich das schon
erwähnt? ;)
[BRT] Auch ANTIMATTER waren mir musikalisch unbekannt.
Nur vom Hintergrund her wußte ich um die Anathema-Connection.
Melancholische Songs bestimmten auch hier das Geschehen. Fußball-Hooligan-Lookalike
Mick Moss und VIC ANSELMO ergänzten sich prima auf
der Bühne. Auch wenn da noch einiges recht holperig klang,
hatte das einfach Charme. Mag die Gitarre nicht Mick Moss’
Stärke sein, eine richtig klasse Stimme hat er. Mit Working
Class Hero gab es am Ende noch eine richtig gelungene
Coverversion und beschloß einen richtig guten Konzertabend.
Setlist: Over Your Shoulder, The Last Laugh, A Portrait
Of The Young Man As An Artist, Monochrome, Here Come The Men,
Leaving Eden, Power Of Love, Angelic, Conspire, Fear Of Unique
Identity, Uniformed And Black, Saviour, Redemption, A Place In
The Sun, Fighting For A Lost Cause // Where The Wild Roses Grow
// Working Class Hero