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2015-02-25 DE – Dortmund - FZW
 

Nach dem erfolgreichen ersten Abstecher nach Deutschland im Rahmen der Welttournee zum aktuellen Album Catacombs Of The Black Vatican kehrt die amerikanische Gitarren-Ikone Zakk Wylde mit seiner Heavy Rock Band BLACK LABEL SOCIETY nach Deutschland zurück. Letzten Sommer begeisterte er unter anderem im Vorprogramm der Altmeister Black Sabbath, für Februar 2015 stehen zwei Headline-Shows im Tourprogramm und eine davon führt ihn ins Dortmunder :: FZW ::. Der Andrang ist groß und das FZW mit über 1200 Fans so gut wie ausverkauft.

:: Fotos ::

Allerdings lassen sich die Fans einigermaßen Zeit, so dass beim Opener :: CROBOT :: in der Halle noch reichlich Platz bleibt. Die Amis sind ja in kürzester Zeit vom Geheimtip zum Hype avanciert, spielen mit großen Bands und große Festivals. Gut, der Retro Rock/Stoner/Blues-Sound ist zurzeit sowas von angesagt, da kann man eigentlich nichts mit falsch machen. Der Erfolg kommt aber auch nicht unverdient. CROBOT rocken sich live die Seele aus dem Leib und versprühen so unglaublich viel Energie, da kann man gar nicht anders und rockt mit. Sound, Songs und Performance sind aber auch verdammt mitreißend. Man fühlt sich irgendwie komplett in die Fliower Power Zeit zurück versetzt. Dazu ziehen dann auch noch fix Hanf-Schwaden durch’s Auditorium und machen die Security wuschig. Nu ja, passt perfekt! ;) Von CROBOT gibt es bis dato erst ein Album, das Debüt Something Supernatural, und das wird auch fast komplett runtergespielt. Großartige Show! Ich fand’s saugeil!
Setlist: The Legend Of The Spaceborne Killer, Skull Of Geronimo, Night Of The Sacrifice, La Mana de Lucifer, Nowhere To Hide, The Necromancer, Chupacabra, Fly On The Wall

:: BLACK TUSK :: treten dieser Tage ein schweres Erbe an. Im November letzten Jahres verstarb der charismatische Basser Jonathan Athon nach einem Motorradunfall. Das zurückgelassene Duo (Andrew Fidler und Jamie May) wollte aber unbedingt weitermachen und so sehen sich BLACK TUSK nun vor der schweren Aufgabe, ihren Freund und Bandkollegen würdig auf der Tour zu ehren und den neuen Bassisten den Fans schmackhaft zu machen. Keine einfache Aufgabe für Corey Barhorst würde ich sagen, aber mit Bravour bestanden. Auch hier spielen sich alle drei die Seele aus dem Leib und toben energiegeladen über die Bühne, obwohl den Jungs schon eine gewisse Müdigkeit anzumerken war. Natürlich gibt es eine kurze Ehrung für Jonathan, besiegelt mit ner Flasche Whisky. Tatsächlich verstreuen BLACK TUSK die Asche von Jonathan prisenweise in europäische Flüsse, schenken ihm die Welt und geben ihm somit das letzte Geleit.

:: BLACK LABEL SOCIETY :: lassen sich hernach gediegen Zeit. Ok, die riesige Marschall-Phalanx und die Bühnenaufbauten wollen ja erstmal hergerichtet werden. Alles hinter einem großem Vorhang mit dem BLS Logo drauf. Noch ein kurzer Line-Check und dann heisst es weiter warten. Und noch ein bisschen mehr. Es ist fast halb 11, als endlich die Lichter ausgehen und das Intro Whole Lotta Sabbath einsetzt. BLACK LABEL SOCIETY beginnen mit einem Song vom Debüt, lassen den Vorhang fallen und gehen hernach durch ein paar Klassiker, bevor das aktuelle Album Catacombs Of The Black Vatican zum Zuge kommt. Mr. Zakk Wylde macht einen ziemlich angeschlagenen Eindruck, klingt auch nicht gut und bedient sich allenthalben an seiner mobilen Apotheke im Hintergrund. Keine Ahnung, ob er sich - wie so viele andere - eine derbe Erkältung eingefangen hat. Ansonsten spielt er absolut stumpf und routiniert sein Ding runter, hopst gelegentlich auf sein Podest und lässt seine Mähne wehen, aber auch das mit völlig formelhaften Bewegungsabläufen. Er nimmt keinerlei Kontakt zum Publikum auf, schaut es nicht mal an und scheint es auch gar nicht wahrzunehmen. Seine Texte kann er immer noch nicht auswendig und benötigt daher riesige laminierte Texttafeln, die ein Stage-Hand nach jedem Song abblättern muss. Das ist alles schon sehr seltsam. Lediglich Basser John DeServio kokettierte hier wirklich mit dem Publikum. Nach dem Kracher Damn The Flood gibt es ein mindestens 10 Minuten langes Zakk Wylde – ich bin der Größte – Gitarrensolo, dass zu seinem Ende hin vielen einfach nur noch auf die Nerven ging. Zum Glück wurde das hernach wieder einigermaßen kompensiert. BLACK LABEL SOCIETY haben schon geile Songs und ich mag ja auch die Stimme von Zakk Wylde sehr. Zum Ende hin macht Zakk Wylde dann doch noch seinen Mund auf, stellt immerhin seine Bandkollegen vor und begrüßt auch den lokalen BLS Verein, ähm, Chapter. Und BLACK LABEL SOCIETY gedenken Dimebag Darrel, indem sie Banner an den Boxen entrollen. Nach noch nicht mal 90 Minuten und Stillborn ist dann allerdings Schluss, ohne eine Zugabe. Für einen Headliner bei Ticketpreisen von knapp 40 Euro (die Gebühr mitgerechnet) schon ein bisschen mager. Insgesamt war es jedoch einmal mehr ein toller Konzertabend im FZW. :)
Setlist: Whole Lotta Sabbath, The Beginning… At Last, Funeral Bell, Bleed For Me, Heart Of Darkness, Suicide Messiah, My Dying Time, Damn The Flood, guitar solo, Godspeed Hell Bound, Angel Of Mercy, In This River, The Blessed Hellride, Concrete Jungle, Stillborn

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography