Nitzer
Ebb - Subway To Sally - Samsas Traum - Modcom - Catastrophe Ballet
- Northern Lite - Diorama - Solar Fake - Iris - Colony 5
::
Fotos ::
[Cal]
Pünktlich und in aller Frische (nur ein bisschen vergesslich)
ging es Punkt 12 wieder in den Kampfring, wo ::
COLONY
5 :: den Auftakt zum Tag 2 zelebrierten. Und das
ungemein lebhaft und tanzbar. Das Amphi Theater war trotz der
frühen Stunde um einiges voller, als noch am Vortag und die
tanzwütigen Fans zog es umgehend und sehr bewegungsfreudig
in die Arena ;) Spaßig der Spruch: „Great that you
are for us tonight“. Tonight??? *g* Yep, ich muss gestehen,
hat mir gut gefallen ;)
Setlist: Get Off My Back, Plastic World, Pills, Knives,
End Of Desperation, Absolute Religion, Ghosts
[Cal] Die
ebenfalls aus Chicago stammenden :: IRIS
:: sorgten bei mir erst mal für Verwirrung, da
plötzlich wieder J. Ned Kirby von Stromkern auf der Bühne
stand, und den Keyborder Andrew Sega hatte ich am Tag zuvor auch
schon gesehen ;) Die übliche, musikalisch projektierende
Inzucht *lol* .
Bevor es aber wirklich losging, hatten sich IRIS durch
15 Minuten technologischer Unzulänglichkeiten zu mühen,
die Sänger Reagan Jones veranlasste, ein „Sorry“
und den ersten Song a Kapella zu intonieren, was bei den Fans
für rasenden Beifall sorgte, während Andrew versuchte,
das abgestürzte Notebook wieder hochzufahren („sound
is great but the technology...“) Ausgesprochen sympathisch
die Jungs, wirklich :) Die Ränge des Amphi Theaters waren
leer, jeder befand sich im Halbrund, um zu tanzen.
Setlist: Lands Of Fire, It Generates, Sentimental Scar,
Appetite, Imposter, Stop Breaking Your Own Heart, New Invaders,
Sorrow Expert
[Cal]
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass
doch viele Bands als Duo agierten, also Trio oder gar als Ein-Mann-Projekt,
was optisch und auch fotografisch auf dieser großen Bühne
nicht wirklich was hermachte. Die Akteure sahen oftmals ziemlich
verloren aus, zumal viele der Keyboarder dann auch noch an ihren
Tasten angewachsen schienen...
[Daniel] ...ja, wir brauchen einfach mehr Umhänge-Keyboards
in der Electro-Szene.
[Cal]
Sven Friedrich die Zweite! Jetzt mit seinem Soloprojekt ::
SOLAR
FAKE :: der live nur von Keyborder Frank begleitet
wird. Hier war Sven wesentlich stimmsicherer, als bei den Dreadful
Shadows. Gut, die Musik ist auch lange nicht so rockig ;) Musikalisch
ging es quer durchs Debütalbum Broken Grid,
inkl. dem Radiohead Cover Creep. Für Visualisierungen
war es zu hell, also keine Leinwand dahinter. Auch blieb man nicht
ganz von technischen Problemen verschont. Irgendein Teil war den
Jungs kurz vorher abgeraucht, sodass dies Auswirkungen auf Lies
hatte. Könnte komisch klingen, so Sven, tat es aber nicht
;) Naja, und wie eben angemerkt, auf der großen Bühne
wirkten die zwei recht verloren... Trotzdem schöne Show,
ich mag die Songs sehr und gerade live waren sie schön treibend
;) Auch DS Bassisten Jens Riediger schien es gefallen zu haben,
denn der saß hinter mir und schaute sich die Show aufmerksam
an.
[Daniel] ... und ich holte mir in der Zwischenzeit ein
Frikadellenbrötchen.
Setlist: Hiding Memories From The Sun, Stigmata Rain,
Sometimes, The Shield, Creep, Here I Stand, Hero & Conqueror,
Lies, Your Hell Is Here
[Kerstin]
Mit :: DIORAMA
:: gab es für mich den ersten Höhepunkt des
Festivals. Leider wird diese Band wohl nie aus einer Position
am frühen Nachmittag herauskommen, was sehr schade ist. Torben
legte direkt mit dem größten Hit Advance los
und lieferte dann eine seiner besten Shows überhaupt, wo
er alle seine Aggressionen und Emotionen rausbrüllte. Leider
gab es nur wenige ältere Stücke, aber auch Synthesize
Me und Erase Me waren echte Highlights und der Gig
ging leider viel zu schnell zu Ende.
[Cal] Oh Mann, die Liveperformance von Torben Wendt glich
nahezu einer energetischen Eruption. Der Mann war gleichermaßen
aggressiv wie emotional, wirkte mal wie ein Rammbock und dann
wieder unglaublich fragil. Hat mich glatt aus den Schuhen gehauen.
Ich war doch sehr beeindruckt! Jetzt kann ich auch die ganzen
Lemminge verstehen... ;)
[Daniel] Yep, da muss ich Cal zustimmen. Im Gegensatz zum
etwas lahmen Gig auf dem letzten Amphi-Festival ging hier richtig
die Post ab und man merkte sofort, dass die Band auf der Bühne
richtig Spaß hatte. Ich bin zwar nicht unbedingt ein DIORAMA-Fan,
aber dies war der mit Abstand kurzweiligste Gig der Herren um
Torben Wendt, den ich bislang gesehen habe.
Setlist: Advance, Howland Road, Erase Me, Kein Mord,
The Girls, Synthesize Me, Why
[Daniel]
Wohl kaum ein Frontmann zündet sich lässiger eine Kippe
an und grinst erstmal mit dem Glimmstengel im Mundwinkel in aller
Seelenruhe in die Runde. Die eigenständige Melange aus Elektroelementen
mit rockigen Sounds ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache.
:: NORTHERN
LITE ::, die eigentlich aus der Techno-Szene kommen
und dort auch wesentlich mehr Publikum ziehen, schafften es dennoch,
das Publikum durch ihre coole Performance und musikalisch gehaltvollen
Songs zu überzeugen. Mit Sonnenbrillen und schwarzen Klamotten
ausstaffiert rockten sie Songs wie Alien Girl mit absoluter Lässigkeit
von der Bühne und entzückten nicht nur die wenigen echten
Fans, die sich umso deutlicher bemerkbar machten.
[Cal] Jau, ich fand, NORTHERN LITE hatten irgendwie
ne saucoole Attitüde am Hals, besonders natürlich Sänger
Andreas Kubat. Hatte was ;)
Setlist: In Control, Alien Girl, Enough, Thousand Year
Old Song, Nowhere, Girl With A Gun, Reach The Sun, Different
[Kerstin]
:: CATASTROPHE
BALLET :: waren der Rohrkrepierer des Festivals.
Es gibt viele Bands, die in der Versenkung verschwunden sind und
CATASTROPHE BALLET ist eine der Bands, die dort auch bleiben
sollten. Mit Sprüchen wie „Jetzt ist eigentlich der
Moment, wo ich sagen sollte, ich will Eure Hände sehen. Aber
ich weiß ja, wo Eure Hände sind“ macht man sich
nicht gerade beliebt und die wenigen Zuschauer vor der Bühne
konnten so gar nichts mit der Musik und der seltsamen Performance
von Fronter Eric Burton anfangen. Jetzt war es definitiv Zeit
für ein Bier...
[Cal] Gut, das Eric alt ist, hätte er nicht extra
erwähnen müssen, schließlich feiern CATASTROPHE
BALLET gerade ihr 20jähriges und die Show war trotz Wumms
doch recht lahm. Was aber an dem sinnentleerten Sique Sique Sputnik
Cover 21st Century Boy provokativ sein soll, ist mir ehrlich
gesagt schleierhaft ;) Die Anwesenden sahen es wohl ähnlich,
das Halbrund war ziemlich leer, die Ränge auch, waren wohl
alle Bier holen...
[Daniel] ...so wie ich ;) Spätestens bei den ersten
platten Ansagen des Frontmanns habe ich komplett abgeschaltet.
Setlist: L'esprit D'escalier, House Of Hate, M-Other,
Consequently Inconsequential, Eyelid Backspace Poem, Love Is Dead,
Licht, I Lost The Key To Our World, Nothing, The Garden Of Decay,
21st Century Boy (Cover), Goodbye Cruel World
[Daniel]
Nach dem wirklich, von den Reaktionen der Zuschauer aus bewertet,
lahmsten Gig dieses Festivals wurde es, wenn es nach Ronan Harris
ginge, Zeit, schon am frühen Abend die After-Show-Party einzuleiten.
Eine Bierzelt-Garnitur mit Laptop vor sich und eine Schrankwand
aus analogen Synthesizern im Rücken, bastelte der Frontmann
von VNV Nation mit seinem Soloprojekt ::
MODCOM
::
in Echtzeit äußerst tanzbare und straighte Electro-Sounds
zusammen, die das Halbrund vor der Bühne eine dreiviertel
Stunde lang in eine große Tanzfläche verwandelten.
Ronans Kollege Mark Jackson reichte ihm nach einigen Songs ein
wohlverdientes Bier und feuerte die Tanzenden nochmals ordentlich
an. Musikalisch erinnerten die recht minimalistisch gehaltenen
und instrumentalen Tracks teilweise stark an die Techno-Ausflüge
einzelner Tracks der letzten Veröffentlichungen von VNV Nation,
von denen Chrome im Modcom-Remix kaum wiederzuerkennen war.
[Kerstin] Schon am Freitag war jedem schon klar, dass Ronan
Harris da war, musste er doch erst mal beim Icon Of Coil Gig über
die Bühne rennen. Sein neues, rein instrumentales Projekt
MODCOM rumste überraschenderweise richtig geil rein
und machte direkt Lust auf den nächsten VNV Nation Gig. Nach
den Zwischenrufen haben das wohl auch die anderen Zuschauer gedacht,
die Ronan dann erst mal auf den M’era Luna Gig vertröstete.
[Cal] Ich fand die "Schrankwand aus analogen Synthesizern"
ziemlich interessant, auch musikalisch konnte ich mich schwer
entziehen. Hab sowieso viel getanzt auf diesem festival, was wohl
auch Sinn und Zweck der Sache war ;) Auch Ronan hatte ebenfalls
einen oder zwei echnische Blackouts, allerdings immer nur für
Momente, was er lässig überspielte ;)
[Cal]
Hmmm... sollten die Schallwellen des MODCOM
Industrial Gewitters tatsächlich so weit gereicht haben?
Denn in der Umbaupause wurde das Fußvolk Zeuge, wie ein
Heißluftballon jenseits des Kanals gepflegt abstürzte
*lach* Sah zumindest so aus... Ok, da war ne Wiese, aber elegant
gelandet is was anderes, die Leute hatten jedenfalls ihren Spaß
;)
[Cal] Gibt’s
nu das volle Black Metal Brett oder doch Zugeständnisse an
das Gothic Volk, mit dem Alexander Kaschke ja nix mehr zu tun
haben will? Das volle Black Metal Brett! Konsequent ist er ja
;) :: SAMSAS
TRAUM :: traten zwar ohne Corpsepaint auf (*lach*
- putzig die Fragen rundherum, was das wohl ist), zockten aber
sonst und ohne Kompromisse das 2007er Album Heiliges Herz
- Das Schwert Deiner Sonne runter (bis auf Der Tag
stummer Rache). Vielen blieb die Spucke weg, mir schlug das
alte Metallerherz höher ;) Endlich gab’s mal was Handfestes
zu hören und bangende langhaarige Bombenleger auf der Bühne
*lol* Ne richtige Band eben... ihr wisst schon... :P Hätte
ein grandioser Gig werden können, dummerweise kann ich mit
SAMSAS TRAUM mal nu gar nix anfangen. Trotz erschreckter
Gesichter war aber das Halbrund richtig voll ;)
[Kerstin] Zu SAMSAS TRAUM war es Zeit, soviel Distanz
wie möglich zum Festivalgelände zu bekommen, ein Bier
aufzumachen und den CD Player im Auto schön laut aufzudrehen,
denn die Band geht mal so gar nicht.
Setlist: Das Zeitalter der Bäume, Auf den Spiralnebeln,
Durch springende Lippen, Schlaf in den Flammen, Liebeslied, Hirte
der Meere, Im Auge des Sturms, Heiliges Herz, Das Schwert deiner
Sonne
[Daniel]
Der 14. Februar 2008 ist für die Band ::
SUBWAY
TO SALLY :: und ihre Fans ein ganz besonderes Datum,
gewannen die Mittelalter-Folker doch für manchen nicht ganz
unerwartet den von Stefan Raab ins Leben gerufenen Bundesvision
Song Contest. Sänger und Frontmann Eric Fish ließ es
sich nicht nehmen, mehrmals auf dieses Datum hinzuweisen und damals
wie heute hatten die Brandenburger ihre Fans mobilisiert, die
den Bereich vor der Bühne in freudiger Erwartung einer gewohnt
professionellen Mittelalter-Show dicht bevölkerten, bei der
auch die ein oder andere krachige Gitarre nicht fehlen sollte.
In gewohnt lockerer Manier mit allerlei Feuerspuckereien und kleinen
Späßen hielten SUBWAY TO SALLY nicht zuletzt
mit der mit etlichen Klassikern - natürlich fehlte der Siegersong
Auf Kiel nicht - gespickte Setlist die Stimmung auf einem
konstant hohen Level und man merkte sofort, dass ein nicht geringer
Teil der Zuschauer an diesem Samstag wegen SUBWAY TO SALLY
hier war.
[Cal] Als hätte man unsere Unkenrufe gehört, begannen
die Fans schon vor der Show das Räuberlied zu singen.
Ansonsten fingen :: SUBWAY
TO SALLY :: mit viel Feuer an und endeten auch
so. Viel muss man zu den Potsdamern ja nun nicht mehr sagen. Die
Show war bombastisch fulminant, ein Mädel wurde wieder auf
die Bühne gezerrt und grundsätzlich waren SUBWAY
TO SALLY das Highlight des zweiten Festivaltages, was die
Resonanzen anging.
[Kerstin] Ich hasse dieses Mittelaltergetröte und
SUBWAY TO SALLY sind dank der Stimmt von Eric Fish besonders
hart zu ertragen. Den Fans hat es jedenfalls gefallen und sie
haben sich immer wieder durch die Forderung von Eric Fish nach
dem „Schrei“ dazu motivieren lassen, ihre Band gnadenlos
abzufeiern und anzuheizen. Ich war froh als es vorbei war...
Setlist: Die Trommel, Eisblumen, Falscher Heiland, Sabbat,
Feuerland, Auf Kiel, Tanz auf dem Vulkan, Henkersbraut, Kleid
aus Rosen, Sag dem Teufel, Veitstanz, Ohne Liebe, Sieben, Julia
und die Räuber
[Cal]
Das Amphi leerte sich doch sichtbar, bevor ::
NITZER
EBB :: verspätet die Bühne enterten.
Kann ich nicht verstehen... Und durch die Verspätung wurde
auch noch die Setliste gekürzt. Fand’s vom Sound her
ziemlich lahm, deutlich schlechter, als bei der Clubshow in Köln.
McCarthy war natürlich lecker wie eh und je, machte keinen
Hehl aus seinem knackigen Body und ließ so mache(n) sabbern
;) Courtney Klein ist nicht mehr dabei, dafür probiert es
Jason Payne noch einmal. Hier gab es dann doch ein bisschen Regen,
störte aber keinen, jeder passte unter das Amphi-Dach ;)
[Daniel] Die Voraussetzungen waren denkbar schlecht: ein
fulminanter Gig von Subway To Sally vorweg und EBM-Vorzeigedrummerin
und Eyecatcher Kourtney Klein nicht mit an Bord. So konnten NITZER
EBB mit ihrer Headlinershow von der Stimmung im Publikum her
nicht an Subway To Sally anknüpfen. Auf dem letzten M’era
Luna Festival haben mir die EBM-Heroen bei fast gleicher Setlist
und Bombenstimmung vor der Bühne deutlich besser gefallen,
aber nichtsdestotrotz marschierte Douglas McCarthy als Generalfeldmarschall
der Electronic Body Music mit seinen Reiterstiefeln fleißig
die Bühne ab und versuchte das ermattete Publikum von den
Vorzügen des klassischen EBM’s zu überzeugen.
Dies klappte bei den ersten Songs wie Getting Closer oder
Let Your Body Learn auch ganz gut, aber als es dann in
den zähen und langsamen Mittelteil des Sets ging, baute die
Kondition dann doch etwas ab. Dafür ging’s zum Ende
hin noch mal mit Murderous, Control etwas zur Sache
und beim letzten Song Join In The Chant kam aus den Reihen
der Electroheads schließlich ein ganz ordentlicher „Chor“
zustande.
[Kerstin] NITZER EBB ist Testosteron pur. Das hat
sich auch das männliche Publikum gedacht und pogte erst mal
ein bisschen rum. Dann kochten doch die Emotionen hoch und kurz
bevor die Sache eskalierte, musste doch die Security eingreifen,
die davor eher vor sich hin träumte und die Rolle von Statisten
innehatte, da wohl niemand damit gerechnet hatte, dass es bei
einem Gotenfestival doch mal Ärger geben könnte. Danach
konnten aber alle friedvoll den Abschluss des Samstages genießen.
Herr McCarthy in Reithosen und Stiefeln bis zum Knie stolzierte
auf der Bühne auf und ab und brüllte sich die Aggressionen
aus dem Leib. Leider schwächelte der Gig dann doch etwas
in der Mitte und hatte dann doch noch einen grandiosen Abschluss,
dem auch der plötzlich einsetzende Regen keinen Abbruch tat.
Zu der Aftershowparty, der Gothic Industrial Party in der Zeche
Carl, haben wir es dann doch leider nicht mehr geschafft.
Setlist: Intro, Getting Closer, Let Your Body Learn,
Shame, Hearts & Minds, Lightning Man, Godhead, Hit You Back,
For Fun, Once You Say, Blood Money, Ascend, Payroll, Murderous,
Control, Join In The Chant
[Cal]
Auch das Umland schien Spaß an NITZER EBB zu haben,
denn irgendwo jenseits des Dortmund-Herne-Kanals ging während
des ganzen Gigs ein Feuerwerk auf ;) 23 Uhr war Schluss, endgültig,
ohne eine Zugabe... :( Und schwupps war auch der Samstag rum *seufz*
(Und nein, keine Saufexzesse, wie beim Rock Hard *g*)