2009-06-21 DE – Gelsenkirchen - Amphitheater
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ASP - Apoptygma Berzerk - Mesh - Suicide Commando - Letzte Instanz - IAMX - Faun - Frozen Plasma - Santa Hates You - Dope Stars Inc.

:: Fotos ::

Überpünktlich treffen wir wieder im Amphitheater zusammen. Die Wetteraussichten haben sich entgegen diverser Vorhersagen weiter verschlechtert und so beginnt das Spiel aufs Neue: Jacke an, Jacke aus, Regencape drüber und Regencape wieder runter und bei den 5 Minuten Sonne dazwischen... Sonnenbrand!
Zelten hätte ich nicht wollen... Nun denn... Kaffee, Crêpe und auf geht’s ;)

Den Anfang machen die Italiener von :: DOPE STARS INC. :: die nach eigener Aussage schon lange nicht mehr in Deutschland gespielt haben. Das Amphitheater ist noch leer, leerer als gestern bei Kloq, die Cyberpunkrocker nehmen es gelassen und lassen es krachen. Die Jungs recht klein, irgendwie typisch italienisch und gleichermaßen putzig wie sympathisch. Musikalisch waren sie jetzt nicht unbedingt spektakulär, Spass gemacht hat es trotzdem ;)
Setlist: Theta Titanium, Criminal Intents, Bang Your Head, Make A Star, 10.000 Watts/Infection 13, Vyperpunk/Beatcrusher, Digital Warriors

Spilles die Zweite, nun mit seinem Soloprojekt :: SANTA HATES YOU :: Live wurde er unterstützt von Jinxy und Reaper Livekeyboarder Gregsen. Nein, als Santa kommt Peter Spilles nicht auf die Bühne (is ja auch noch nicht Weihnachten...), und auch nicht als Satan. Der Joker muss her. Passt prima zu seinen Gesichtsverzerrungen ;) Das ging in die Beine. Hat mir verdammt gut gefallen die Mucke. Es gibt bisher nur ein Album: You're On The Naughty List (muss ich haben) und das hat auch schon ein Jahr auf dem Buckel. Gab es hier mit Rocket Heart eigentlich was Neues zu hören? Oder gehörte das zu irgeneiner Split, Maxi oder was Unveröffentlichtes?
Setlist: Karoshi, Ego Inc., Sugar & Spice, Rocket Heart, Feuerball, Pantheon, U’r Fucking It Up

Huuuuh... Mittelalterband? Nein gar nicht. Denn hier gab es keine Rauf- und Sauflieder. Ganz im Gegenteil. :: FAUN :: setzen auf authentische alte Instrumente und auf mystische Weisen und originale Sagen, hier insbesondere auf isländische Sagen. Erinnert mich vom Konzept her an Estampie. Und da war sie wieder, die Nyckelharpa, die mich schon auf dem Ragnarök bei der Band Fejd so begeistert hat. Tolles Instrument. Auch was da sonst so auf der Bühne stand und benutzt wurde. Z.B. so ne spezielle Flöte, die wie eine Panflöte klingt… Ich mag so was sehr gerne. Sehr schön!
Setlist: Rosmarin, Wind & Geige, Egil Saga, Iyansa, Zeitgeist, Rhiannon, Tagelied

Danach rückte das nächste Tanzkommando an :: FROZEN PLASMA :: haben ebenfalls ein neues Album namens Monumentum raus, das promotet werden will. An den Synth Vasi Vallis, der gestern noch die Knöpfe bei VNV Nation gedreht hat. Auch Sänger Felix Marc war schon hier. Letztes Jahr mit Diorama. Manchmal hat man das Gefühl, das hier jeder für jeden irgendwie Musik macht *lach* Auch Felix sprühte nur so vor guter Laune, tanzte über die Bühne wie ein Flummi, feuerte das Publikum an, während Vasi hinten genüsslich Sekt schlürfte. Keine Tanzkontrolle, Tanz die Revolution! Übrigens... FROZEN PLASMA gehen im September mit Rotersand und VNV Nation auf Tour.
Setlist: Intro, The Speed Of Life, Murderous Trap, Tanz die Revolution, Hypocrite, Warmongers, Irony, Earthling

Tanz! Das universelle Thema des BLACKFIELD FESTIVALS ;) Auch :: LETZTE INSTANZ :: standen dem in nichts nach! Sänger Holly stand kaum still, ebenso wie sein Bruder Holly D., der wahlweise sang, tanzte oder Gitarre spielte. Fotografischer Augenschmaus war natürlich wieder Cellist Benny… mit ner Traube an Fotografen vor seiner Nase ;) Überhaupt ist die LETZTE INSTANZ immer ein Garant für eine actionreiche Performance. Das Amphi tanzte noch immer, oder noch viel mehr ;) Holly animierte die Fans im Rund gegen die Ränge zu singen, und umgekehrt. Die Leute waren zwar nicht ganz soooo textsicher, aber rein akustisch war das wieder der Hammer. Sowas funktioniert auch nur in solch einem Bauwerk. Das ist es, was eine grandiose Liveband ausmacht: man geht mit, ob man die Band nu kennt oder nicht, mag oder eben auch nicht. Wenn die LETZTE INSTANZ einmal anfängt, kann man sich dem schwerlich entziehen.
Setlist: Mea Culpa & Engel, Flucht ins Glück, Tanz, Ohne Dich, Mein Todestag, Finsternis, Das Stimmlein, Wir sind allein

:: IAMX :: ließen sich danach gepflegt Zeit und überzogen mal happig die Umbaupause. Keine Ahnung warum, auch wenn IAMX einiges an Zeugs auf der Bühne hatten. So ein güldenes Pferdchen z.B. ist ja mal schnell dahin gestellt ;) Als Chris Corner endlich auf die Bühne kam und mit Bring Me Back A Dog eröffnete, war mein erster Gedanke: An dem ist ein kleiner Prince verloren gegangen, buchstäblich ;) Extravagantes Outfit, Absatzschuhe, Performance… Meine erste IAMX Show übrigens… Noch abgedrehter agierte Keyboarderin Janine, die auch sang und Gitarre spielte, während bei Gitarist Dean und Drummer Tom eher der normale Wahnsinn herrschte. Irre Show. Ich war hin und weg! Für mich definitiv das Highlight des Tages! Es war nur extrem laut, ein bisschen zuviel des Guten. Oh, und es scheint, die Band hat ein Faible für rotes Gaffa-Tape, welches man überall an allen Beteiligten fand: um die Schuhe geklebt, an den Ärmeln, Bauch, Gitarre, Boxen, Keys… nur nicht am Pferdchen ;) Natürlich spielten IAMX dann auch ihr komplettes Set und brachten somit die Stage-Techs ins Schwitzen, mussten sie hernach doch einiges an Zeit aufholen. Um 11 ist bekanntlich Schluss, egal wer da grad auf der Bühne steht. Yep! Grandiose Show sag ich euch! Einfach grandios. Heißt… noch mehr Geld ausgeben, da fehlen noch ein paar CD’s in meinem Regal ;)
Setlist: Bring Me Back A Dog, Nature Of Inviting, The Alternative, Sailor. An I For An I, My Secret Friend, Spit It Out, Nightlife, Kiss + Swallow

„Bind, Torture and Kill, Bind, Torture and Kill…” :: SUICIDE COMMANDO :: könnten kaum besser ein Konzert beginnen. Der Song ist so dermaßen aggressiv und dabei tanzbar, das Fronter Johan Van Roy nur einen Augenaufschlag und eine ausgestreckte Zunge braucht und das Publikum ist seins. Diabolisch fegte er über die Bühne und hämmerte dem Amphi seine Songs um die Ohren. Wer hier nicht tanzt ist tot. Endlich gab es auch zwei neue Tracks, denn Bind, Torture, Kill is ja auch schon 3 Jahre alt. Es wird Zeit für was Neues ;) Krachiges Best-Of Set. Asskicking!
Setlist: Bind Torture, Kill, Menschenfresser (Eat Me), Conspiracy With The Devil, Dein Herz Meine Gier, Hate Me, Love Breeds Suicide, Die Motherfucker Die, Cause Of Death: Suicide, Hellraiser

Nach soviel Action, ausflippen und tanzen war es wohl an der Zeit für was Ruhiges, dachten sich :: MESH :: , hopsten auf die Bühne und waren irgendwie zum einschlafen. Da zuckte bei mir gar nix. Der Sound war mies, man hörte irgendwie immer nur ein Instrument. Der Gesang war dünn und fade. Nöö, Zeit für Essbares ;)
Setlist: Firefly, People Like Me, What Are You Scared Of?, Everything I Made, Leave You Nothing, Not Prepared, Can You Mend Hearts, It Scares Me, Petrified, Friends Like These, Crash, From This Hight

Aber es dauerte nicht lange, bis die gesamte Meute im Amphitheater wieder auf Hab-acht-Stellung war. :: APOPTYGMA BERZERK :: standen als Co-Headliner auf dem Plan. Gut, auch nach der Clubshow im Februar kann ich mich immer noch nicht mit dem heutigen Pop-Zeugs der Band anfreunden, aber Festival heißt ja überlicherweise Best-Of-Shows :) Und ich wurde nicht enttäuscht. Direkt nach dem Opener Weight Of The World folgte der erste Klassiker mit Love Never Dies. Die Fans gerieten regelrecht aus dem Häuschen, ich auch, denn neben anderen neuren Songs fanden sich nämlich noch mehr Klassiker und der Rausschmeißer Non-Stop Violence, bei dem das Publikum natürlich wieder donnernd das "Violence" mitsang. Die Band ist bester Laune, Stephan Groth wirbelte über die Bühne, feixt sich einen und Geir macht Faxen hinter seinen Keys. Gitarist Angel hat nicht mehr den Groth-Gedächtnis-Look und Drummer Frederik kommt mal wieder unglaublich sympathisch rüber. Alle haben Spass und sind am Lachen. Yup. Das war toll!
Setlist: Weight Of The World, Love Never Dies, You Keep Me From Breaking Apart, In This Together, Deep Red, Starsign, Shadow, Apollo, Live On Your TV, Until The End Of The World, Shine On, Non-Stop Violence

Und schon neigt sich das BLACKFIELD FESTIVAL wieder seinem Ende zu *seufz* :: ASP :: karren jede Menge an Licht auf die Bühne, während wir auf den Rängen einer Kette von chinesischen Ballons hinterher schauen, die irgendwo in Gelsenkirchen aufsteigen. ASP ist ein Phänomen, irgendwie. Keiner mag ihn (offiziell) und trotzdem ist die Gefolgschaft riesig. Ganz zu schweigen vom Erfolg seiner Veröffentlichungen. Auch ich werd nicht richtig warm mit ihm, muss ihm aber trotzdem immer wieder Respekt zollen. Die Texte haben Tiefgang, sie reißen mit, sind sozialkritisch. Auch musikalisch finden ASP immer die richtige Mischung zwischen rockender Härte und Besinnlichkeit. Es gab einen brandneuen Song zu hören. Oh, und am Tag zuvor lief nach VNV Nation die ASP DVD über den Screen auf der Bühne. Tja, was soll ich noch sagen? Das Rund war wieder proppevoll, die Ränge am Tanzen und die Band wurde abgefeiert.
Setlist: Intro, Ich bin ein wahrer Satan, Duett, Kokon, Wer Sonst?, Werben, Sanctus, How Far Would You Go?, Und wir tanzten, Denn ich bin der Meister, Schwarzes Blut // Sing Child, Krabat // Ich will brennen, Biotopia

Und damit endet die zweite Ausgabe des BLACKFIELD FESTIVALS. Natürlich nicht ohne Dankesworte des Veranstalters und der Ankündigung für das BLACKFIELD FESTIVAL 3. Am 12. und 13. Juni 2010 mit Oomph! Als ersten bestätigten Headliner. Ging wieder alles viel zu schnell. *seufz* Und in bester Kirschmet-Laune wird man rausgerissen und muss nach hause fahren. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder! So!

 

story & pics © Dajana