Front
242 - Covenant - Deathstars - Viva La Fête - Diorama - Zeromancer
- Girls Under Glas - Aesthetic Perfection - Jesus On Extacy -
Scream Silence
::
Fotos
::
[Psycho]
Dani hatte es aus irgendwelchen Gründen mächtig eilig,
so dass wir bereits eine Stunde vor dem eigentlichen Beginn beim
Amphi-Gelände eintrafen. Gähn! Wo gesunder Schlaf doch
so wichtig ist… ;-)
[Dajana] Dani hat es doch immer eilig ;) Wir hätten
das mal mit dem Würgerking durchziehen sollen *lach* Anmerkung:
Wir haben – mal wieder – ne Fahrgemeinschaft mit Dani
und Niggels vom Reflections Of Darkness gemacht ;)
[Psycho]
Immerhin hatte Dajana so noch genügend Zeit, sich ein Frühstück
zu organisieren, bevor :: SCREAM
SILENCE :: vor noch viel zu leeren Rängen
auf die Bühne mussten.
[Dajana] *ächz* Hatte in letzter Zeit ein bisschen
wenig Schlaf, dementsprechend knapp bekam ich meinen Allerwertesten
aus dem Bett, so dass das Frühstück ausfallen musste...
Und ja, eine Band wie SCREAM SILENCE als Opener ist wie
Perlen vor die Säue...
[Psycho] Zum Glück ließ sich die Band davon
nicht stören und spielte sich trotzdem durch ihr kurzes Set.
Tracks wie Harvest oder Creed sind aber auch immer
eine sichere Bank und funktionieren zu jeder Uhrzeit. Ein sehr
schöner Auftakt in den Tag, trotz des Regens…
[Dajana] Ich hätte mir ein neues Stück gewünscht,
schließlich haben sich die Berliner seit einiger Zeit im
Studio eingenistet.
Setlist: The Vitriol, Harvest, Creed, Above And Within,
Athanasia, Elegy
[Psycho]
Bei :: JESUS
ON EXTASY :: war es merklich nasser, aber nur unmerklich
voller; kein Wunder, es war schließlich immer noch ziemlich
früh. Trotzdem hatte die Band deutlich mehr Probleme, das
Publikum für sich zu gewinnen. Ok, Dorian ist live nicht
der beste Sänger, doch obwohl JOE sich ansonsten wirklich
ins Zeug legten, wollte der Funke einfach nicht so recht überspringen.
Durchwachsener Auftritt, aber Schwamm drüber, das passiert
halt jeder Band mal…
[Dajana] Seien wir doch mal ehrlich... der Auftritt war
einfach grottig. Die Band wirkte lethargisch, unmotiviert und
Mr. Deveraux hing gesanglich mehr als einmal arg neben der Spur.
Setlist: Change The World, Beloved Enemy, Assassinate
Me, Alone, No Gods, Direct Injection, Church Of Extasy, Neochrome
[Psycho]
Der erste richtige Wachmacher waren daher dann ::
AESTHETIC
PERFECTION :: !!! Was auf Platte noch wie zwar
gut gemachter, aber doch wenig origineller EBM rüberkommt,
entwickelt live aufgrund der Bühnenpräsenz von Daniel
Graves und der insgesamt fast schon punkig zu nennenden Show einen
wirklich mitreißenden Charakter. Prompt wurde es vor der
Bühne auch deutlich voller, und das anwesende Publikum feierte
die Band ziemlich ab.
Ein gelungener Auftritt, den ich so nicht erwartet hatte und der
somit die erste Überraschung des Tages darstellte!
[Dajana] dito! Für mich ebenfalls die Überraschung
des Tages :)
Setlist: The Violence, The Great Depression, Schadenfreude,
Pale, The Ones, The Siren, Living The Wasted Life, Spit It Out
[Dajana]
Moment mal… den Opener kenn ich doch... *überleg*...
es liegt mir auf der Zunge... ah... Madonnas Frozen? Wieso
fängt denn eine so alteingesessene Band wie ::
GIRLS
UNDER GLAS :: mit solch einem Coverstück an???
Da hätte der schmissige und brandneue Track We Feel Alright
oder das knallige Du bist das Licht deutlich besser gepasst
und wenigstens auch das Publikum tanzend mitgezogen. So blieb
der Auftritt der Hamburger insgesamt doch recht lahm und emotionslos.
Setlist: Frozen, Ohne Dich, Never Go, Die Zeit, Feuerengel,
Down In The Park, Erinnerung, We Feel Alright, Du Bist Das Licht
[Psycho]
Es ist ja leider schwierig mit :: ZEROMANCER
:: Irgendwie hat man den Eindruck, im Spannungsfeld
zwischen dem erwarteten (bzw. gewünschten) kommerziellen
Erfolg und der musikalischen Verwirklichung reibt sich die Band
immer wieder auf.
Diesmal kam noch hinzu, dass Kim Ljung beinahe aus Krankheitsgründen
gar nicht hätte spielen können, und trotzdem (oder gerade
deswegen) wurde es ein bärenstarkes Konzert der fünf
Norweger! Die Jungs hatten richtig Spaß und ließen
es ordentlich krachen, was nicht nur an dem sehr ordentlichen
Best Of-Programm lag. Da stimmte die Mischung aus alten (wie z.B.
Clone Your Lover) und neuen (wie z.B. It Sounds Like
Love [But It Looks Like Sex]) Tracks, so dass die Leute begeistert
mitgingen und die Band zu immer weiteren Höchstleistungen
antrieb. Da sieht man auch mal wieder, was ein stimmlich guter
Sänger mit viel Bewegungsdrang alles bewirken kann…
;-)
Nach Doctor Online war leider auch schon Schluss, nicht
ohne das ZEROMANCER kräftig Beifall einheimsen konnten.
Ganz ehrlich: so stark hätte ich die Band im Vorfeld nicht
erwartet; ein echtes Highlight!
Setlist: V, Doppelganger, I Love You, Clone Your Lover,
Need You Like A Drug, Sinners International, Ammonite, Hate Alphabet,
It Sounds Like Love (But It Looks Like Sex), Photographic (Depeche
Mode Cover), Doctor Online
[Psycho]
Mit :: DIORAMA
:: folgte nach dieser krachenden Electro-Rock-Show
ein ziemliches Kontrast-Programm, denn auch wenn die Jungs um
Torben Wendt sich in den letzten Jahren musikalisch immer weiteren
Stilrichtungen geöffnet haben, so lassen sie es in der Regel
doch wesentlich ruhiger angehen. Das macht eigentlich nichts,
da man so eine Vielzahl guter Songs in der Hinterhand hat, so
dass live normaler Weise nichts schief gehen kann.
Im Prinzip war es dann auch ein guter Auftritt, aber nach der
äußerst bewegungsfreudigen Band davor kam mir das ganze
doch einfach zu statisch vor, als das es mich wirklich hätte
mitreißen können. Letztendlich sehr solide, aber mehr
nicht.
[Dajana] Ich mag das neue DIORAMA Album Cubed
ja ausgesprochen gerne und fand, dass die neuen Stücke auch
live ungemein gut ankamen. Allerdings konnten ältere Songs
die... sagen wir mal Schmissigkeit nicht mithalten.
Setlist: Child Of Entertainment, Kein Mord, Ignite,
Record Deal, Stereotype, Advance, Why, Synthesize Me
[Psycho]
Die große(n) Unbekannte(n) diese Jahr waren klar ::
VIVE
LA FETE :: aus Belgien, eine Band, von der ich
nicht alleine noch nie zuvor etwas gehört hatte. Im Programmheft
stand was davon, dass Karl Lagerfeld erklärter Fan wäre,
was für mich nicht unbedingt den Status einer Empfehlung
aufwies…
Tja, und dann enterten vier schmächtige Typen nebst weiblicher
Wuchtbrumme die Bühne, um uns ihren selbst so bezeichneten
Kitsch-Pop um die Ohren zu blasen. Mich erinnerte das ganze eher
an eine gar nicht mal so schlechte, auf jeden Fall aber verwegene
Mischung aus frühem 80er Wave und viel NDW, verbunden mit
einer äußerst trashigen Bühnenshow. Irgendwie
gar nicht mal so übel, aber trotzdem definitiv Geschmackssache,
was da so ablief. Ich weiß übrigens bis heute noch
nicht, ob es mir nun gefallen hat oder nicht…
[Dajana] *lach* Ging mir ähnlich. Das Ganze war irgendwie
so trashig, das ich es schon wieder gut fand. Ist schwer zu beschreiben.
Schlampigkeit mit Sex Appeal? Lang lebe die Party :)
[Dajana]
Die :: DEATHSTARS
:: hab ich Ende letzten Jahres noch auf der Into Darkness
Tour mit Diary Of Dreams gesehen und hatten heuer haargenau dieselbe
Setlist. Ziemlich inspirationslos, denn Songs haben die Schweden
zur genüge in petto. Dafür saß das Make-Up deutlich
besser und machte die Jungs zu den Black Metallern des Festivals
*lach* Stylischer Goth’n’Roll, triefend vor Klischees
aber unterhaltsam ;) Nur irgendwie hatte es Mr. Whiplasher nicht
so recht mit seinem Mikro und versenkte es – wie Diorama’s
Torben im Nirgendwo zwischen Bühne und Boxen ;)
Setlist: Night Electric Night, Motherzone, Semi-Automatic,
The Mark Of The Gun, Tounges, New Dead Nation, Chertograd, Blitzkrieg,
Blood Stains Blondes, Cyanide, Death Dies Hard
[Psycho]
Zu :: COVENANT
:: muss man ja eigentlich nicht mehr viel sagen, die
Schweden dürfte inzwischen jeder, der sich für Gothic
und/oder elektronische Musik interessiert, mal live gesehen haben.
Mit viel Routine gesegnet wurde folglich das Amphi-Theater mit
Leichtigkeit in eine Riesentanzfläche verwandelt. Da störte
es auch nicht, dass Sänger Eskil Simonsson optisch genauso
gut in jede Schicki-Micki-Disse auf Mallorca gepasst hätte;
schließlich haben COVENANT ihren musikalischen Stil
schon seit langem um alle möglichen Facetten elektronischer
Musik erweitert.
Mir schien es zwar so, dass vor allem die älteren Stücke
sehr gut ankamen, aber das neuere Material wurde ebenfalls gut
abgefeiert. Insgesamt ein gelungener Auftritt im gleißenden
Sonnenlicht, der allen Beteiligten augenscheinlich eine Menge
Spaß gemacht hat!
[Dajana] Vom Publikum-Zuspruch und der Tanzlaune her waren
COVENANT sicherlich das Highlight des ersten Festivaltages.
Ich fand die Show deutlich besser als auf dem letztjährigen
Amphi Festival.
Setlist: Intro, Stalker, 20hz, Dynamo Clock, Invisible
& Silent, If I Would Give My Soul, The Men, Ritual Noise,
Improve, Call The Ships To Port
[Psycho]
Aber als Headliner wartete da ja noch die uralte EBM-Institution
:: FRONT
242 :: auf ihren Einsatz. Und das Publikum wartete
gleich mit, denn der bis dato gut eingehaltene Zeitplan wurde
von den Belgiern erst mal ein wenig strapaziert.
Dann war aber die Wartezeit endlich vorbei, und Jean-Luc de Meyer
und R23 legten direkt los wie die Feuerwehr; die beiden waren
ständig in Bewegung und animierten die Leute permanent zum
Tanzen etc. Unterstützt wurden die beiden von einem (natürlich)
klassischen Electro-Gewitter, für das die restlichen Herren
verantwortlich zeichneten. Ganz schön finster war dieser
Auftritt, denn traditionell verzichtet man auf eine große
Lightshow, so dass nur spärliche Spots ein wenig Erleuchtung
brachten (ja *hmpf* - Dajana).
Laut Programm sollte die Band ein Best Of Set spielen, aber da
sind die Geschmäcker natürlich unterschiedlich. Neben
vielen Favoriten wie z.B. Quiet Unusual, Welcome To Paradise
und selbstredend Headhunter schlichen sich aber für
mein Dafürhalten doch einige schwächere Songs in das
Set ein, so dass die Stimmung immer wieder etwas runtergefahren
wurde.
Nach Im Rhythmus bleiben war dann plötzlich schon
Schluss, obwohl noch mehr als 15 Minuten bis zur Deadline von
23:00 übrig waren. Zwar kamen FRONT 242 noch mal für
die Zugabe Kampfbereit auf die Bühne zurück,
aber ein Headliner-Gig mit 90 Minuten Spielzeit war das beileibe
nicht! Insofern eine leicht durchwachsene Angelegenheit, obwohl
das Geschehen auf der Bühne an sich aller Ehren wert war.
Setlist: Body To Body, Together, Moldavia, Tragedy For
You, Circling Overland, No Shuffle, Headhunter, Triple X Girlfriend,
Quite Unusual, Funkadafi, Lovely Day, 7 Rain, Religion, Welcome
To Paradise, Take One, Im Rhythmus Bleiben // Kampfbereit
[Psycho]
Anschließend gab es dann die übliche Aftershow-Party,
die aber ehrlich gesagt einen nicht so besonders reizvollen Eindruck
vermittelte. Also machten wir uns relativ früh auf den Weg
nach Hause, und konnten zum Glück Dani noch dazu bewegen,
am Folgetag nicht ganz so früh loszufahren. Ein schöner
Tag… ;-)