2010-06-12 DE – Gelsenkirchen - Amphitheater
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Front 242 - Covenant - Deathstars - Viva La Fête - Diorama - Zeromancer - Girls Under Glas - Aesthetic Perfection - Jesus On Extacy - Scream Silence

:: Fotos ::

[Psycho] Dani hatte es aus irgendwelchen Gründen mächtig eilig, so dass wir bereits eine Stunde vor dem eigentlichen Beginn beim Amphi-Gelände eintrafen. Gähn! Wo gesunder Schlaf doch so wichtig ist… ;-)
[Dajana] Dani hat es doch immer eilig ;) Wir hätten das mal mit dem Würgerking durchziehen sollen *lach* Anmerkung: Wir haben – mal wieder – ne Fahrgemeinschaft mit Dani und Niggels vom Reflections Of Darkness gemacht ;)

[Psycho] Immerhin hatte Dajana so noch genügend Zeit, sich ein Frühstück zu organisieren, bevor :: SCREAM SILENCE :: vor noch viel zu leeren Rängen auf die Bühne mussten.
[Dajana] *ächz* Hatte in letzter Zeit ein bisschen wenig Schlaf, dementsprechend knapp bekam ich meinen Allerwertesten aus dem Bett, so dass das Frühstück ausfallen musste... Und ja, eine Band wie SCREAM SILENCE als Opener ist wie Perlen vor die Säue...
[Psycho] Zum Glück ließ sich die Band davon nicht stören und spielte sich trotzdem durch ihr kurzes Set. Tracks wie Harvest oder Creed sind aber auch immer eine sichere Bank und funktionieren zu jeder Uhrzeit. Ein sehr schöner Auftakt in den Tag, trotz des Regens…
[Dajana] Ich hätte mir ein neues Stück gewünscht, schließlich haben sich die Berliner seit einiger Zeit im Studio eingenistet.
Setlist: The Vitriol, Harvest, Creed, Above And Within, Athanasia, Elegy

[Psycho] Bei :: JESUS ON EXTASY :: war es merklich nasser, aber nur unmerklich voller; kein Wunder, es war schließlich immer noch ziemlich früh. Trotzdem hatte die Band deutlich mehr Probleme, das Publikum für sich zu gewinnen. Ok, Dorian ist live nicht der beste Sänger, doch obwohl JOE sich ansonsten wirklich ins Zeug legten, wollte der Funke einfach nicht so recht überspringen. Durchwachsener Auftritt, aber Schwamm drüber, das passiert halt jeder Band mal…
[Dajana] Seien wir doch mal ehrlich... der Auftritt war einfach grottig. Die Band wirkte lethargisch, unmotiviert und Mr. Deveraux hing gesanglich mehr als einmal arg neben der Spur.
Setlist: Change The World, Beloved Enemy, Assassinate Me, Alone, No Gods, Direct Injection, Church Of Extasy, Neochrome

[Psycho] Der erste richtige Wachmacher waren daher dann :: AESTHETIC PERFECTION :: !!! Was auf Platte noch wie zwar gut gemachter, aber doch wenig origineller EBM rüberkommt, entwickelt live aufgrund der Bühnenpräsenz von Daniel Graves und der insgesamt fast schon punkig zu nennenden Show einen wirklich mitreißenden Charakter. Prompt wurde es vor der Bühne auch deutlich voller, und das anwesende Publikum feierte die Band ziemlich ab.
Ein gelungener Auftritt, den ich so nicht erwartet hatte und der somit die erste Überraschung des Tages darstellte!
[Dajana] dito! Für mich ebenfalls die Überraschung des Tages :)
Setlist: The Violence, The Great Depression, Schadenfreude, Pale, The Ones, The Siren, Living The Wasted Life, Spit It Out

[Dajana] Moment mal… den Opener kenn ich doch... *überleg*... es liegt mir auf der Zunge... ah... Madonnas Frozen? Wieso fängt denn eine so alteingesessene Band wie :: GIRLS UNDER GLAS :: mit solch einem Coverstück an??? Da hätte der schmissige und brandneue Track We Feel Alright oder das knallige Du bist das Licht deutlich besser gepasst und wenigstens auch das Publikum tanzend mitgezogen. So blieb der Auftritt der Hamburger insgesamt doch recht lahm und emotionslos.
Setlist: Frozen, Ohne Dich, Never Go, Die Zeit, Feuerengel, Down In The Park, Erinnerung, We Feel Alright, Du Bist Das Licht

[Psycho] Es ist ja leider schwierig mit :: ZEROMANCER :: Irgendwie hat man den Eindruck, im Spannungsfeld zwischen dem erwarteten (bzw. gewünschten) kommerziellen Erfolg und der musikalischen Verwirklichung reibt sich die Band immer wieder auf.
Diesmal kam noch hinzu, dass Kim Ljung beinahe aus Krankheitsgründen gar nicht hätte spielen können, und trotzdem (oder gerade deswegen) wurde es ein bärenstarkes Konzert der fünf Norweger! Die Jungs hatten richtig Spaß und ließen es ordentlich krachen, was nicht nur an dem sehr ordentlichen Best Of-Programm lag. Da stimmte die Mischung aus alten (wie z.B. Clone Your Lover) und neuen (wie z.B. It Sounds Like Love [But It Looks Like Sex]) Tracks, so dass die Leute begeistert mitgingen und die Band zu immer weiteren Höchstleistungen antrieb. Da sieht man auch mal wieder, was ein stimmlich guter Sänger mit viel Bewegungsdrang alles bewirken kann… ;-)
Nach Doctor Online war leider auch schon Schluss, nicht ohne das ZEROMANCER kräftig Beifall einheimsen konnten. Ganz ehrlich: so stark hätte ich die Band im Vorfeld nicht erwartet; ein echtes Highlight!
Setlist: V, Doppelganger, I Love You, Clone Your Lover, Need You Like A Drug, Sinners International, Ammonite, Hate Alphabet, It Sounds Like Love (But It Looks Like Sex), Photographic (Depeche Mode Cover), Doctor Online

[Psycho] Mit :: DIORAMA :: folgte nach dieser krachenden Electro-Rock-Show ein ziemliches Kontrast-Programm, denn auch wenn die Jungs um Torben Wendt sich in den letzten Jahren musikalisch immer weiteren Stilrichtungen geöffnet haben, so lassen sie es in der Regel doch wesentlich ruhiger angehen. Das macht eigentlich nichts, da man so eine Vielzahl guter Songs in der Hinterhand hat, so dass live normaler Weise nichts schief gehen kann.
Im Prinzip war es dann auch ein guter Auftritt, aber nach der äußerst bewegungsfreudigen Band davor kam mir das ganze doch einfach zu statisch vor, als das es mich wirklich hätte mitreißen können. Letztendlich sehr solide, aber mehr nicht.
[Dajana] Ich mag das neue DIORAMA Album Cubed ja ausgesprochen gerne und fand, dass die neuen Stücke auch live ungemein gut ankamen. Allerdings konnten ältere Songs die... sagen wir mal Schmissigkeit nicht mithalten.
Setlist: Child Of Entertainment, Kein Mord, Ignite, Record Deal, Stereotype, Advance, Why, Synthesize Me

[Psycho] Die große(n) Unbekannte(n) diese Jahr waren klar :: VIVE LA FETE :: aus Belgien, eine Band, von der ich nicht alleine noch nie zuvor etwas gehört hatte. Im Programmheft stand was davon, dass Karl Lagerfeld erklärter Fan wäre, was für mich nicht unbedingt den Status einer Empfehlung aufwies…
Tja, und dann enterten vier schmächtige Typen nebst weiblicher Wuchtbrumme die Bühne, um uns ihren selbst so bezeichneten Kitsch-Pop um die Ohren zu blasen. Mich erinnerte das ganze eher an eine gar nicht mal so schlechte, auf jeden Fall aber verwegene Mischung aus frühem 80er Wave und viel NDW, verbunden mit einer äußerst trashigen Bühnenshow. Irgendwie gar nicht mal so übel, aber trotzdem definitiv Geschmackssache, was da so ablief. Ich weiß übrigens bis heute noch nicht, ob es mir nun gefallen hat oder nicht…
[Dajana] *lach* Ging mir ähnlich. Das Ganze war irgendwie so trashig, das ich es schon wieder gut fand. Ist schwer zu beschreiben. Schlampigkeit mit Sex Appeal? Lang lebe die Party :)

[Dajana] Die :: DEATHSTARS :: hab ich Ende letzten Jahres noch auf der Into Darkness Tour mit Diary Of Dreams gesehen und hatten heuer haargenau dieselbe Setlist. Ziemlich inspirationslos, denn Songs haben die Schweden zur genüge in petto. Dafür saß das Make-Up deutlich besser und machte die Jungs zu den Black Metallern des Festivals *lach* Stylischer Goth’n’Roll, triefend vor Klischees aber unterhaltsam ;) Nur irgendwie hatte es Mr. Whiplasher nicht so recht mit seinem Mikro und versenkte es – wie Diorama’s Torben im Nirgendwo zwischen Bühne und Boxen ;)
Setlist: Night Electric Night, Motherzone, Semi-Automatic, The Mark Of The Gun, Tounges, New Dead Nation, Chertograd, Blitzkrieg, Blood Stains Blondes, Cyanide, Death Dies Hard

[Psycho] Zu :: COVENANT :: muss man ja eigentlich nicht mehr viel sagen, die Schweden dürfte inzwischen jeder, der sich für Gothic und/oder elektronische Musik interessiert, mal live gesehen haben. Mit viel Routine gesegnet wurde folglich das Amphi-Theater mit Leichtigkeit in eine Riesentanzfläche verwandelt. Da störte es auch nicht, dass Sänger Eskil Simonsson optisch genauso gut in jede Schicki-Micki-Disse auf Mallorca gepasst hätte; schließlich haben COVENANT ihren musikalischen Stil schon seit langem um alle möglichen Facetten elektronischer Musik erweitert.
Mir schien es zwar so, dass vor allem die älteren Stücke sehr gut ankamen, aber das neuere Material wurde ebenfalls gut abgefeiert. Insgesamt ein gelungener Auftritt im gleißenden Sonnenlicht, der allen Beteiligten augenscheinlich eine Menge Spaß gemacht hat!
[Dajana] Vom Publikum-Zuspruch und der Tanzlaune her waren COVENANT sicherlich das Highlight des ersten Festivaltages. Ich fand die Show deutlich besser als auf dem letztjährigen Amphi Festival.
Setlist: Intro, Stalker, 20hz, Dynamo Clock, Invisible & Silent, If I Would Give My Soul, The Men, Ritual Noise, Improve, Call The Ships To Port

[Psycho] Aber als Headliner wartete da ja noch die uralte EBM-Institution :: FRONT 242 :: auf ihren Einsatz. Und das Publikum wartete gleich mit, denn der bis dato gut eingehaltene Zeitplan wurde von den Belgiern erst mal ein wenig strapaziert.
Dann war aber die Wartezeit endlich vorbei, und Jean-Luc de Meyer und R23 legten direkt los wie die Feuerwehr; die beiden waren ständig in Bewegung und animierten die Leute permanent zum Tanzen etc. Unterstützt wurden die beiden von einem (natürlich) klassischen Electro-Gewitter, für das die restlichen Herren verantwortlich zeichneten. Ganz schön finster war dieser Auftritt, denn traditionell verzichtet man auf eine große Lightshow, so dass nur spärliche Spots ein wenig Erleuchtung brachten (ja *hmpf* - Dajana).
Laut Programm sollte die Band ein Best Of Set spielen, aber da sind die Geschmäcker natürlich unterschiedlich. Neben vielen Favoriten wie z.B. Quiet Unusual, Welcome To Paradise und selbstredend Headhunter schlichen sich aber für mein Dafürhalten doch einige schwächere Songs in das Set ein, so dass die Stimmung immer wieder etwas runtergefahren wurde.
Nach Im Rhythmus bleiben war dann plötzlich schon Schluss, obwohl noch mehr als 15 Minuten bis zur Deadline von 23:00 übrig waren. Zwar kamen FRONT 242 noch mal für die Zugabe Kampfbereit auf die Bühne zurück, aber ein Headliner-Gig mit 90 Minuten Spielzeit war das beileibe nicht! Insofern eine leicht durchwachsene Angelegenheit, obwohl das Geschehen auf der Bühne an sich aller Ehren wert war.
Setlist: Body To Body, Together, Moldavia, Tragedy For You, Circling Overland, No Shuffle, Headhunter, Triple X Girlfriend, Quite Unusual, Funkadafi, Lovely Day, 7 Rain, Religion, Welcome To Paradise, Take One, Im Rhythmus Bleiben // Kampfbereit

[Psycho] Anschließend gab es dann die übliche Aftershow-Party, die aber ehrlich gesagt einen nicht so besonders reizvollen Eindruck vermittelte. Also machten wir uns relativ früh auf den Weg nach Hause, und konnten zum Glück Dani noch dazu bewegen, am Folgetag nicht ganz so früh loszufahren. Ein schöner Tag… ;-)

 

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