Unheilig
- Subway To Sally - Oomph! - [:SITD:] - Saltatio Mortis - S.P.O.C.K.
- Tyske Ludder - Traumtänzer - XP8
::
Fotos
::
[Psycho]
Obwohl ausgeschlafen bin ich auf dem Hinweg auf der Rückbank
glatt noch mal eingenickt. Da scheint es wirklich einiges an Bodenwellen
auf den Autobahnen zu geben… ;-)
[Dajana] Genau, daher auch die Schwankungen beim Rock Hard
Festival... *lach*
[Psycho]
Hellwach konnten wir so den Auftritt der italienischen Electro-Formation
:: XP8
:: verfolgen. Besonders mitreißend war das ganze
aber nicht, Standardkraftfutter für Elektromäuse, lediglich
der Gastauftritt von Daniel Graves ließ kurz aufhorchen
und dazu den XP8-Sänger ganz schön blass aussehen…
[Psycho]
Das es aber noch bei weitem schlechter geht, zeigten dann leider
:: TRAUMTÄNZER
:: Natürlich muss man der Band zugute halten,
dass sie vermutlich sehr kurzfristig für Sava eingesprungen
ist, aber an der unfassbar langweiligen Mischung aus uninspiriertem
EBM und viel zu kitschigem Elfen-Gothic Metal waren die Damen
und Herren schon selber schuld. Dazu noch die völlig lahme
Bühnenshow mit null Präsenz… Sorry, aber dass
reicht so nur für nur die Amateurliga.
[Psycho]
Probleme mit bewegungsarmen Auftritten dürften ::
TYSKE
LUDDER :: hingegen noch nie gehabt haben, denn
bei dem Trio geht es erfahrungsgemäß sowohl auf der
Bühne als auch davor immer mächtig ab. Zudem schien
die Band heute besonders viel Wert darauf zu legen, sich als "Bad
Guys" zu etablieren, jedenfalls knallte Sänger Ålbert
dem Publikum immer wieder Sprüche wie "Ich will euch
ölen sehen, ihr Penner!" oder "Bewegung, ihr Zuckergruftis!"
um die Ohren.
[Dajana] „Ihr süßen Zuckergruftis“
bitteschön. Dieser Terminus war danach der Renner auf dem
Festival ;)
[Psycho] Auch die Frotzeleien bzgl. des Grafen wurden in
gleicher Weise wie schon auf der Homepage Manier fortgeführt:
"Eine schlechte Nachricht – der Graf kann heute leider
nicht kommen. Er muss stattdessen beim Musikantenstadl auftreten;
Ersatz sind Scooter!". Vielleicht nicht die feine englische
Art, aber die Lacher hatte man damit allemal auf seiner Seite…
Musikalisch gab es wie üblich knallharten EBM mit bösen,
intelligenten Texten, auch wenn ich die Songauswahl nicht ganz
gelungen fand. Wie auch immer, danach war das Publikum richtig
wach und zu weiteren Tanz- und Feiertaten bereit!
[Psycho]
Die schwedische Star Trek-Brigade ::
S.P.O.C.K.
:: hatte ich noch nie live gesehen, obwohl es die Band
ja nun wirklich schon reichlich lange gibt. Einen dermaßen
unterhaltsamen Gig hatte ich aber auf keinen Fall erwartet. Im
Prinzip gab es das komplette Kontrastprogramm zur Band davor,
denn hier wurde permanent gute Laune verbreitet und jede Menge
Unsinn fabriziert und erzählt.
Sänger Android zeigte sich dabei nicht nur gut bei Stimme,
sondern entpuppte sich auch als der perfekte Entertainer, machte
mit einer Riesen-Bazooka das Publikum nass, überzeugte dazu
noch als Breakdancer und erzählte jede Menge Dönekes.
So z.B. über das harte Leben als Rockstar, wenn man so früh
wie noch nie auf die Bühne muss und daher gezwungen ist,
nach dem Frühstück um 11:00 schon mit dem Saufen anzufangen,
weil man natürlich nicht nüchtern spielen kann…
;-)
So verwandelte sich das Rund quasi von selbst in eine riesige
Party-Fläche, welche S.P.O.C.K nur äußerst
ungern ziehen ließ. Genialer Auftritt, der mit dem Klassiker
Never Trust A Klingon seinen würdigen Abschluss fand.
[Dajana] Hahahaha.... Jaaaaa. Hab die Schweden auch noch
nie live gesehen und war hin und wech. Hab selten so gelacht und
Spass gehabt. Auch beim Fotografieren war insbesondere Sänger
Android für jeden Schabernack zu haben. Einfach klasse!
Setlist: Intro/Reactivated, E.T. Phone Home, Dr McCoy,
All E.T:s Aren't Nice, Not Human..., See More, Astrogirl, Astrogirl's
Secret, Out There, E-lectric, Never Trust A Klingon
[Psycho]
Somit war das Feld also für :: SALTATIO
MORTIS :: reicht bestellt, und die mittelalterlichen
Musikanten ließen sich nicht lumpen, sondern wussten die
prächtige Stimmung des gemeinen Volkes noch gar vortrefflich
zu steigern.
Ehrlich gesagt hätte ich nie mit einer so starken Publikumsreaktion
bei diesem Auftritt gerechnet, aber da herrschte wirklich eine
extrem ausgelassene Atmosphäre sowohl auf als auch sehr schnell
vor der Bühne. Musikalisch erinnert mich das Gebotene ja
immer noch (zu sehr) an die früheren Subway To Sally-Sachen,
aber alleine Sänger Alea ist schon das Eintrittsgeld wert:
unglaublich, wie er bei diesem Bewegungspensum auch noch gut singen
konnte, und zudem band er das Publikum noch perfekt in die Show
ein. So einen Haufen an (gelungenen) Mitmachspielchen kriegt man
sonst jedenfalls nur selten zu sehen.
Insofern klar einer der Höhepunkte des Festivals, auch wenn
die Musik beinahe zur Nebensache verkam…
Setlist: Intro, Rastlos, Tritt ein, Uns gehört
die Welt, Worte, Salome, Koma, Wir säen den Wind, Prometheus,
Falsche Freunde, Spielmannschwur, Tod und Teufel
[Psycho]
Trotz eines Heimspiels war es für die Jungs von ::
[SITD]
:: natürlich keine leichte Sache, nach einem solchen
Auftritt selber auf die Bühne zu müssen. Das Unterfangen,
die prächtige Stimmung auf dem gleichen Niveau zu halten,
musste da schon fast zwangsläufig misslingen.
Ein Flop war der Gig der drei Ruhrpöttler aber keinesfalls:
mit einer gelungenen Mischung aus Songs des aktuellen Albums Rot
sowie bei allen Anwesenden gut bekannten Club-Klassikern konnte
die Band durchaus überzeugen. Die Bühnenshow war aber
nun mal zwangsläufig nicht so mitreißend, das bleibt
bei der Art der Instrumentierung und Umsetzung halt einfach nicht
aus. Mir hat es nichtsdestotrotz gefallen; sympathische Band,
die sich hoffentlich weiter so positiv entwickeln wird.
Setlist: Intro Mephisto, Rot V.1, Rose-Coloured Skies,
Pharmakon, Kreuzgang V.2, Redemption, Frontal, Laughingstock,
Wegweiser, Richtfest, Snuff Machinery
[Psycho]
An den Auftritt von :: OOMPH!
:: hatte ich eigentlich gar keine Erwartung, außer
dass man die üblichen Posen zu sehen und einen Hit-Single-Best-Of-Set
der letzten drei Alben zu hören bekommen würde.
Aber so kann man sich täuschen, denn Dero, Flux und Crab
waren nicht nur äußerst motiviert, sondern bauten auch
einige Überraschungen ein, z.B. das schon seit Urzeiten nicht
mehr live vernommene Sex oder einen gelungenen akustisch
vorgetragenen Teil mit den Stücken Sex hat keine Macht
und Auf Kurs. Das gefiel nicht nur mir sehr gut, zumal
auch der Rest des Programms sich interessant gemischt zeigte,
sondern ebenso der versammelten Menge, die folglich richtig abging
und OOMPH! ziemlich abfeierten. Auffällig weiterhin
die guten Ansagen von Dero, der mal witzig, mal bissig böse
war und dann wieder entwaffnend simpel politische Missstände
aufzeigte. Und nebenbei bestätigte er für meinen Geschmack
mal wieder, warum er einer der besten deutschen Sänger im
härteren Rock-Segment ist.
Kein Wunder also, dass die Menge nach diesem starken Auftritt
unbedingt eine Zugabe hören wollte, die Dero aber mit Hinweis
auf die noch folgenden Acts nonchalant verneinte.
Setlist: Beim ersten Mal, Unsere Rettung, Fieber, Wer
schön sein will muss leiden, Sex, Mitten ins Herz, Sex hat
keine Macht, Auf Kurs, Revolution, Niemand, Gekreuzigt, Labyrinth,
Gott ist ein Popstar, Augen Auf!, Sandmann
[Psycho]
Die Brandenburger :: SUBWAY
TO SALLY :: habe ich nun wirklich schon sehr oft
live gesehen. Daran lag es aber nicht, dass der heutige Auftritt
bei mir trotz reichlich Pyros nicht so recht zünden wollte.
Vielmehr erschien mir die Band diesmal zu routiniert, zu vorhersehbar,
ja beinahe schon ein wenig behäbig zu sein.
Natürlich sind SUBWAY TO SALLY auch in dieser Form
immer noch eine gute Liveband, aber ich habe sie eben schon häufig
deutlich besser gesehen. Während einen sonst die Spielfreude
der Musiker fast schon anspringt, kam dieses Gefühl heute
so gut wie gar nicht rüber. Die Setlist bot leider ebenfalls
keine Überraschungen, sondern es wurde das gespielt, was
man im Vorfeld erwarten konnte.
Die Publikumsreaktionen fand ich im Gegensatz zu den vorherigen
Bands somit zu recht eher verhalten, zumindest im Gegensatz zu
dem, was man hier ansonsten gewohnt ist. Daher war es beinahe
schon konsequent, dass der lauteste Beifall ertönte, als
Alea, Falk und El Silbador von Saltatio Mortis beim Veitstanz
die Bühne stürmten, um das Stück mit ihren Dudelsäcken
zu unterstützen. Ob sich da eine Art Wachablösung andeutet?
Setlist: Henkersbraut, Kleid aus Rosen, Feuerland, Puppenspieler,
Unentdecktes Land, Judaskuss, Kruzifix, Besser Du rennst, Falscher
Heiland, Veitstanz // Sieben, Räuber
[Dajana]
„Verrate mich – Verachte mich – Verleugne mich“
Na aber bitteschön! Kein Problem ;)
*Hurgs* Jetzt wurde es ganz, ganz furchtbar pathetisch. Und kitschig.
Und theatralisch. Trotz Bandausfall und nicht voll ausgereizter
Spielzeiten bei den Vorgängerbands schafften es ::
UNHEILIG
:: nicht, pünktlich auf die Bühne zu kommen.
Dafür fand sich hinterher an Deko alles was das (Schlager)Herz
begehrt ;) Nein, auf keinen Fall mein Ding!
Ach ja... und noch was: UNHEILIG waren definitiv nicht
der Festivalrenner! Da war bei Subway To Sally und Saltatio Mortis
aber deutlich mehr los im Rund.
Setlist: Intro/Das Meer, Seenot, Spiegelbild, Unter
Deiner Flagge, Abwärts, An Deiner Seite, Freiheit, Astronaut,
Sage Ja, Große Freiheit, Maschine, Für Immer, Geboren
Um Zu Leben // Mein Stern
[Psycho]
Aufgrund regulärer Aktivitäten am Folgetag (Frühschicht
etc.) konnten wir das Ende des Festivals leider nicht mehr miterleben,
sondern mussten bereits etwas eher die Heimreise antreten. Insgesamt
betrachtet gibt es aber keinen Grund, im nächsten Jahr nicht
wieder mit dabei zu sein. Trotz der zwei voll gepackten Tage und
dem sicherlich nicht immer getroffenen musikalischen Geschmack
war es doch eine angenehm kurzweilige Zeit, die wir 2010 beim
BLACKFIELD FESTIVAL erleben durften. Also bis auf ein Wiedersehen
in 2011!
[Dajana] Ich bin ja seit der „ersten Stunde“
des BLACKFIELD FESTIVALs dabei und es gibt keinen Grund,
damit aufzuhören ;)