| Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 19:30 Uhr | Tickets: 20 Euro | AK: 25 Euro |

Also für mich sind BRAINSTORM ja eine der besten deutschen Power Metal Bands überhaupt. Ältere Alben landen bei mir immer noch regelmäßig im Player. Zugegebenermaßen habe ich die Jungs in den letzten Jahren doch so ziemlich aus den Augen verloren. Ich habe sicherlich in jedes ihrer Alben mal reingehört, das aber eher oberflächlich, im Vorbeigehen sozusagen (was für ein Fehler!). Sich intensiv damit zu beschäftigen geht anders. Und tatsächlich habe ich BRAINSTORM auch noch nie live gesehen, denn ich habe weder einen Bericht beim Nocturnal Hall, noch Fotoordner auf meinen Festplatten gefunden… hmm. Das ist wirklich schon unglaublich!
Zum Glück haben BRAINSTORM im letzten Sommer ein neues Album namens Midnight Ghost veröffentlicht und touren damit durch europäische Lande. Und dieses Mal soll es dann auch endlich für mich klappen. Damit ist dieser Abend im fast ausverkaufte :: Turock :: ein ganz besonderer. Denn ich habe auch weder GLORYFUL noch MOB RULES jemals live gesehen. Ich glaube, sowas hatte ich bisher noch nicht: Ein Konzertabend mit gleich drei bekannten Metal Bands, die ich noch nie vorher live gesehen habe… Also nix wie rein ins Vergnügen und einem Abend allerfeinsten Power Metals.

:: Fotos :: GLORYFUL ::

:: GLORYFUL :: starteten pünktlich wie die Maurer. Gut, es ist Freitag und anschließend ist Disco, da will das Turock rechtzeitig geräumt sein. Die Band agierte, als wäre sie im Turock zu Hause. Stimmt ja auch irgendwie, denn hier spielen sie zum 10. Mal oder so. Überhaupt spielen GLORYFUL im Pott an jeder Milchkanne und sind daher bekannt wie bunte Hunde. Nur ich bin außen vor… Bildungslücke, ne? ;)
Für die Duisburger Metaller ist der heutige Abend gleichzeitig auch die Releaseparty zu ihrem neuen und vierten Album Cult Of Sedna, dass sie auf Grund der knappen Spielzeit nur mit drei Songs bedachten. Stattdessen machten GLORYFUL lieber ordentlich Party und nahmen sich selbst nicht so ernst. Stücke wie Gloryful’s Tale und The Glorriors wurden damit eingeleitet, dass sich die Band selbst so geil findet, dass man Songs darüber geschrieben hat ;) Witzige Bande – unterhaltsame 30 Minuten!

Setlist: Cult Of Sedna (Intro), This Means War, Brothers In Arms, Gloryful’s Tale, For Victory, The Hunt, The Glorriors, Void Of Tomorrow

:: Fotos :: MOB RULES ::

:: MOB RULES :: feiern aktuell ihr 25jähriges Bandjubiläum und haben bis dato noch nie im Turock gespielt (aber schon das eine oder andere Mal im Pott). Premiere! Die Power Metaller aus Oldenburg haben - wie Brainstorm - ihr neues Album Beast Reborn bereits im Sommer letzten Jahres veröffentlicht. So richtig getourt sind sie damit noch nicht, wenn ich das richtig gesehen habe, das tun sie nun jetzt mit Brainstorm. Beide Bands haben schon früher zusammen gezockt - passt musikalisch, und wie es aussieht auch menschlich, ausgezeichnet.
Leider kann der originäre Gitarrist Sönke Janssen nicht bei dieser Tour dabei sein und wird daher temporär vom Words Of Farewell Gitarristen Tristan Wegner ersetzt, der sich allerdings die meiste Zeit im Dunklen hielt (was mangels Licht ziemlich einfach war). Am Ende wurde aber auch er ins Frontlicht gezerrt ;) Auch hier gab es nur drei neue Songs, dazu älteres Material und zwei Klassiker.
Die Stimmung war ja schon von Anfang an famos und heizte sich nun weiter auf. Das Gros der Stücke war ungemein flott und schmissig. Gereckte Fäuste und wackelnde Hüften überall, so muss das!
Aber Leute… was war das denn für ein Scheiß Licht? Sehen sie heute nix, sehen sie morgen vielleicht was? Oder auch nicht. Von der Beleuchtung her war es zum Abgewöhnen, dabei sind Musik, Texte und Band geradezu prädestiniert für eine üppige Lichtshow. Und es ja nicht so, dass das Turock nicht die Anlage dafür hätte... Schade.

Setlist: Intro, Ghost Of A Chance, Somerled, Black Rain, Sinister Light, My Kingdom Come, Last Farewell, Children Crusade, On The Edge, (In The Land Of) Wind And Rain, Hollowed Be Thy Name

:: Fotos :: BRAINSTORM ::

Backdrop runter, Backdrop hoch, Ruck Zuck und schon standen :: BRAINSTORM :: auf der Bühne und wurden frenetisch begrüßt. Es wurde skandiert und Songs angesungen. Fronter Andy B. Franck bekam sich überhaupt nicht mehr ein vor lauter Freude, bedankte sich ein ums andere Mal und attestierte dem Turock-Publikum den höchsten, nicht mehr zu toppenden Verrücktheitsgrad. Viele Fans scheinen der Band zu vielen Shows zu folgen, waren unter anderem schon am Vortag in Hamburg dabei. Andy freute sich jedenfalls über viele bekannte Gesichter und begrüßte so manchen sogar persönlich. Der Club verwandelte sich derweil in eine schweißtreibende Sauna. Das hatte schon Gänsehaut- und Standing Ovations-Niveau (wenn wir nicht eh schon gestanden hätten).
BRAINSTORM schauen mittlerweile auf 30 Jahre Bandgeschichte zurück, mit Midnight Ghost als 12. Langrille, von dem dann auch die Hälfte der Songs gespielt wurde. Und trotzdem schafften es BRAINSTORM aus dieser Show etwas ganz Besonderes zu machen. Zum einen gab es eine absolute live Premiere des Tracks Divine Inner Ghost, zum anderen präsentierte Andy mit Jeanne Boulet (1764) seinen persönlichen Lieblingstrack des neuen Albums, auf den er auch besonders stolz ist.
Hach ja, ungemein sympathisch die Jungs. Alle durch die Bank. Eigentlich wollte ich ja gar nicht bis zum Schluß bleiben, wegen Frühdienst und so, aber ich kam nicht weg ;) BRAINSTORM auch nicht. Zugabe. Noch ne Zugabe. Und die Fans wollten mehr. Aber irgendwann muss auch das beste Konzert sein Ende finden und raus ging es in die eiskalte, für mich viel zu kurze Nacht.
Bis auf die miserablen Lichtverhältnisse ein grandioses Konzert!

Setlist: Intro, Devil's Eye, Worlds, Falling Spiral Down, Trinity Of Lust (Shiva's Tears, Forever, Soul Temptation), Revealing The Darkness, Divine Inner Ghost, End In Sorrows, Highs Without Lows, The Pyre, Jeanne Boulet (1764), All Those Words, Firesoul, Ravenous Mind // World To See, Fire // Under Lights

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography